DE1184907B - Druckgiessmaschine mit Hochdruckschmierung von Druckzylindern und -kolben - Google Patents

Description

BUNDESREPUBLIK DEUTSCHLAND

DEUTSCHES

PATENTAMT

AUSLEGESCHRIFT

Internat. Kl.: B22d

Nummer:
Aktenzeichen:
Anmeldetag:
Auslegetag:

Deutsche Kl.: 31c-26/02

1184 907
D 34276 VI a/31 c
17. September 1960
7. Januar 1965

Um ein Fressen der Druck- oder Preßkolben von Druckgießmaschinen zu verhindern, müssen diese reichlich geschmiert werden. Dies geschieht am einfachsten durch Schmieren der Kolbenlaufbahn im Preßzylinder. Man schmierte diese bisher entweder von Hand durch Hin- und Herschieben eines am Ende einer Stange befestigten und mit einem Schmiermittel getränkten Wischers oder durch Einsprühen des Schmiermittels in den Zylinder von einem seiner Enden her. Die Handschmierung ist umständlich, wirkt ungleichmäßig und verlangt lange Gießpausen. Die Sprühschmierung wirkt ebenfalls ungleichmäßig, weil sie nur in der Nähe der Sprühdüse ausreichend, aber in größerer Entfernung von dieser ungenügend schmiert. Um diesem Mangel abzuhelfen, muß man in Düsennähe eine zu reichliche Schmierung mit in Kauf nehmen, was wiederum den Nachteil hat, daß im heißen Preßzylinder zu viel Schmiermittel verdampft und als unerwünschter Gasanteil mit in die Gießmasse gelangt. Der gleiche Nachteil ergibt sich beim Eingießen von Schmiermittel in die Druckkammer. Es ist weiterhin bekannt, das Schmiermittel durch eine poröse Druckkammer-Auskleidung aus Sinterwerkstoff einzuführen. Eine derartige Einrichtung ist technisch reichlich aufwendig und teuer. Die Auskleidung muß häufig ausgewechselt werden, weil sich immer wieder ein Teil der Poren verstopft und das Schmiermittel dann ungleichmäßig zufließt. Für hohe Preßdrücke ist das Verfahren ungeeignet, weil umgekehrt auch das Gießmaterial in die Poren gedrückt würde.

Es ist weiterhin bekannt, das Schmiermittel mit Hilfe einer Fettpumpe in eine am Kolbeneintrittsende des Gießzylinders angeordnete Druckkammer zu fördern, die an ihrer, den Druckkolben in seiner äußeren Endstellung aufnehmenden Zylinderbohrung mit gegen den Kolben zu offenen Schmierrinnen versehen ist, von denen sich der Kolben beim Wiedereintauchen in den Gießzylinder eine bestimmte Schmiermittelmenge abstreift. Auch diese Anordnung hat den Nachteil einer ungleichmäßigen Schmierung, weil die vom Kolben mitgenommene Schmiermittelmenge mit fortschreitender Bewegung des Kolbens in den Zylinder hinein immer weniger wird.

Die vorliegende Erfindung beseitigt diesen Übelstand. Eine solche Einrichtung ermöglicht einen hohen Schmierdruck und eine gleichmäßige Verteilung des Schmiermittels über den ganzen Zylinderumfang bei sparsamsten Verbrauch und ohne starke Gasentwicklung.

In der Zeichnung ist die Erfindung in einem Aus-Druckgießmaschine mit Hochdruckschmierung
von Druckzylindern und -kolben

Anmelder:

Daimler-Benz Aktiengesellschaft,

Stuttgart-Untertürkheim

Als Erfinder benannt:
Dipl.-Ing. Karl Kadel,
Stuttgart-Untertürkheim

führungsbeispiel schematisch dargestellt. Die Figur zeigt die Druckgießmaschine mit einer vollautomatischen Hochdruckschmierung.

Mit 1 ist der Druckzylinder, mit 2 der Druckkolben bezeichnet. Dem Druckzylinder wird die Gießmasse durch die Öffnung 3 zugeführt und von dem in Pfeilrichtung α sich bewegenden Preßkolben in die an den Preßzylinder angeschlossene Gießform übergeschoben.

Gemäß der Erfindung ist der Druckkolben mit einer Ring-Schmiernut 4 versehen, die durch eine oder mehrere, insbesondere gleichmäßig über den Kolbenquerschnitt verteilte Radialbohrungen 5 mit einem zentralen Kanal 7 der Kolbenstange 8 in Verbindung steht. Über eine biegsame Leitung 9 ist der Kanal 7 an die Förderleitung 10 einer Hochdruck-Schmierpumpe 11 angeschlossen. In der Leitung 10 ist ein Absperrventil 12 angeordnet, das z. B. durch eine Steuerschiene 13 betätigt wird, die sich gleichsinnig mit dem Druckkolben 2 bewegt und z. B. eine am Stellhebel 14 des Ventils 12 vorgesehene Rolle 15 unterläuft. Die verstellbare Steuerschiene 13 ist derart angeordnet und bemessen, daß das Ventil 12 dem Schmiermittel den Weg nach der Ringnut 4 freigibt, sobald der Druckkolben 2 seinen Auswärtshub beginnt, und daß der Schmiermitteldruck so lange anhält, bis die Schmiernut 4 aus dem Druckzylinder 1 austritt. Um einen zu großen Verlust von aus der Ringnut 4 abtropfendem Schmiermittel bei dieser Kolbenstellung zu vermeiden, ist die Ring-, schmiernut entsprechend klein gehalten. Das von dieser abtropfende Schmiermittel kann aufgefangen und der Hochdruckpumpe 11 wieder zugeführt werden. Eine möglichst kleine, gerade für die beabsichtigte Schmierung bemessene Ringnut empfiehlt sich auch deswegen, um eine zu reichliche Schmierung zu verhindern, die sonst verdampft und als Gas in die Gießmasse gelangt. Zu diesem Zweck sind

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Schmiernutquerschnitt und Schmiermittelzufluß auf die zu schmierende Zylinderfläche derart abgestimmt, daß nur ein dünner Schmierfilm entsteht.

Claims (6)

Patentansprüche:

1. Druckgießmaschine mit einer in Abhängigkeit vom Kolbenweg des Druckkolbens gesteuerten Hochdruckschmierung von Druckzylinder und -kolben unter Zuführung des Schmiermittels über eine Ringnut, dadurch gekennzeichnet, daß der Druckkolben (2) an seinem dem Füllraum des Druckzylinders (1) zugekehrten Ende mit einer Ringnut (4) versehen ist.

2. Druckgießmaschine nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Ringschmiernut (4) des Druckkolbens (2) über in diese 'ausmündende Radialkanäle (5) mit einem in der Kolbenstange (8) angeordneten Längskanal (7) verbunden ist.

3. Druckgießmaschine nach den Ansprüchen 1 ao und 2, dadurch gekennzeichnet, daß das Schmiersystem (4, 5, 7) des Druckkolbens (2) an eine mit einem Absperrventil (12) versehene Förderleitung (9, 10) einer Hochdruckschmierpumpe (11) angeschlossen ist. as

4. Druckgießmaschine nach den Ansprüchen 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß das Absperrventil (12) durch ein mit dem Druckkolben (2) sich bewegendes Steuerglied (13) betätigt wird, vorzugsweise derart, daß der Schmiermittelzufluß zur Ringschmiernut (5) freigegeben wird, solange der Druckkolben seinen Auswärtshub ausführt.

5. Druckgießmaschine nach den Ansprüchen 1 bis 4, gekennzeichnet durch eine mit dem Druckkolben (2) verbundene und eine Rolle (15) am Ventilstellhebel (14) unterlaufende Steuerschiene (13).

6. Druckgießmaschine nach den Ansprüchen 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Steuerschiene (13) gegenüber der Rolle (15) des Ventilstellhebels (14) einstellbar ist.

In Betracht gezogene Druckschriften:

Deutsche Patentschriften Nr. 1023 279, 866 880, 717;

Gießerei, 5. 5.1960, S. 241 bis 243;

Reimer, Druckguß, S. 267;

Herr mann, Handbuch des Stranggießens, S. 167, 170, 401.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen

409 767/279 12.64 © Bundesdruckerei Berlin