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Biegsames Flächenelement und Verfahren zur Bildung einer dampfabführenden
Schicht unter einer Dichtungsschicht eines Bauwerkes Die Erfindung bezieht sich
auf ein biegsames, belastungsfähiges Flächenelement mit starren Abstandhaltern zur
Bildung einer dampfabführenden Schicht unter einer Dichtungsschicht eines Bauwerkes
sowie ein Verfahren zur Bildung einer solchen Schicht mit Hilfe von biegsamen Flächerielernenten.
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Bei Dach- und Isolierpappen ist es bereits be-
kannt, auf der
Unterseite der Pappe eine Schicht aus Steinkörnern anzuordnen. Dabei sind die einzelnen
Körner in einem Abstand voneinander mittels Bitumen auf der Pappe festgeklebt. Wegen
der notwendigerweise unterschiedlichen Größe und Form der aufgeklebten Steinkörner
ist es nicht zu vermeiden, daß an einzelnen Punkten der Pappe Erhöhungen auftreten,
die bei Belastung durch die Pappschicht hindurchdringen. Die Befestigung der Körner
mittels Bitumen hat noch den Nachteil, daß sie sich bei Erwärmung von der Pappschicht
lösen können.
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Aufgabe der Erfindung ist es, die vorgenannten Nachteile, die sich
aus der Verwendung von unbearbeitetem Natursteinkom ergeben, zu beseitigen. Erfindungsgemäß
wird vorgeschlagen, bei den Flächenelernenten zur Bildung der Abstandhalter
- vorzugsweise in regelmäßiger Verteilung -
Löcher durchzustoßen und
diese samt den beim Durchstoßen entstandenen Randmanschetten mit in erhärtetem Zustand
druckfestem Werkstoff, z. B. Beton, Kunststoff, Harz oder hartem Asphalt, zu füllen.
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Die Erfindung läßt sich prinzipiell auf zweierlei Weise verwirklichen.
Es kann jedes Flächenelement schon vor dem Verlegen mit der druckfesten Füllung
der Löcher versehen sein; die Flächenelemente können aber auch ohne diese Füllung
mit den beim Durchstoßen der Löcher entstandenen Randmanschetten nach unten auf
der Unterlage verlegt werden, worauf die Löcher samt den Randmanschetten mit dem
im erhärteten Zustand druckfesten Werkstoff gefüllt werden.
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Künstlich geformte starre Abstandhalter zur Bildung einer dampfabführenden
Schicht zwischen einer Dichtungsschicht eines Bauwerkes und einem Flächenelement
sind zwar bereits bekannt. Bei diesen bekannten Flächenelenienten, unter denen diese
Ab-
standhalter vorgesehen sind, handelt es sich aber nicht um biegsame, sondern
um zementgebundene, starre Wandplatten.
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Weiterhin ist es bereits bekannt, eine Putzschicht mit Zapfen herzustellen,
die in Löcher einer hinterlüfteten Gipskartonplatte einfassen. Diese Zapfen dienen
dabei aber nicht als Abstandhalter für die Platte, sondern zur Verankerung der Putzschicht.
Nach einem weiteren Merkmal der Erfindung sind bei einem Flächenelement, das vor
dem Verlegen schon mit der Füllung der Löcher versehen ist, die durch das Füllen
der Löcher und Manschetten gebildeten Zapfen an den über die Manschettenränder vorstehenden
Enden zu Verankerungsflanschen verbreitert.
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Nach der Erfindung ist es auch möglich, daß das Flächenelement aus
mindestens zwei übereinanderliegenden Schichten aufgebaut ist, von denen wenigstens
eine gewellt ist. Zweckmäßig besteht das Flächenelement aus imprägnierter Pappe.
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Die Erfindung wird mit Vorteil bei Flachdächem mit dichter Dachhaut
angewendet. Die Druckfestigkeit der dampfabführenden Schicht aus den biegsamen,
sich der Unterlage anpassenden Flächenelementen mit den starren, zapfenförmigen
Abstandhaltem ist so groß, daß sie auch auf Fahrbahnen verlegt werden kann.
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Die Zeichnung zeigt mehrere Ausführungsbeispizle der Erfindung. Im
einzelnen stellt dar F i g. 1 einen Teil des Flächenelementes im Querschnitt,
F i g. 2 eine bevorzugte andere Ausführungsform des Flächenelementes, ebenfalls
im Querschnitt, F i g. 3 einen Querschnittsteil des Flächenelementes während
der Herstellung der Löcher,
F i a. 4 ein Flächenelement in schematisch
perspektivischer Untersicht in kleinerem Maßstab, F i g. 5 schematisch,
wie das Flächenelement an einer Unterlage anpaßbar ist, deren Flächen Winkel bilden.
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Das Fläch,-nelement, von welchem ein Teilschnitt in F i
g. 1 gezeigt ist, besteht aus einer Schicht von Pappe 10 und einer
Schicht von wellenförmigem Papier 11, die an der Schicht 10 befestigt
ist, wobei die Schichten zusammen eine flache Wellpappenplatte oder -bahn bilden.
Durch das Flächenelement sind mit einem spitzen Werkzeug Löcher in gleichmäßiger
Verteilung gestochen, und in die Randmanschetten, die von den beim Durchstoßen ausge-2
bogenen Pappen- und Papierzipfeln gebildet sind, ist ein gießbarer Werkstoff, der
druckfest erhärtet, beispielsweise Beton, Kunststoff. Harz oder harter Asphalt,
eingegossen, so daß durch die starre Füllun- der Löcher und Manschetten als Abstandhalter
dienende Zapfen 12 gebildet sind, die unterhalb der aewellten Unterseite des Flächenelementes
herausragen und an ihrem unteren Ende etwas verdickt sind; so werden die Zapfen
12 unverrückbar festgehalten, da sie auch an den anderen Enden der Löcher. an denen
das Werkzeug eintrat, auf Grund der dort gebildeten Hohlkehle in axialer Richtung
fixiert sind. Es empfiehlt sich, vor dem Gießen der Zapfen 12 das Flächenelement
vorzugsweise mit Asphalt zu imprägnieren, es ist jedoch auch möglich, diese Imprägnierung
nach dem Gießen vorzunehmen.
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Die Ausführungsform des Flächenelementes nach F i g. 2 zeichnet
sich durch besondere Festigkeit und Handlichkeit aus. Bei dieser Ausführungsfonn
ist die wellenförmige Papierschicht 11 an beiden Seiten von einer ebenen
Schicht 1,0 bzw. 13 abgedeckt. Die Herstellung der Löcher und deren
Randmanschetten sowie der Zapfen ist die gleiche wie bei der Ausführungsform nach
F i g. 1.
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Es ist wichtig, daß die Flächenelemente nach Durchstoßen und Ausgießen
der Löcher eine im wesentlichen ebene Oberfläche ohne öffnungen od. dgl. aufweisen,
was von besonderer Bedeutung ist, wenn eine Dachhaut aufgelegt werden soll. Vor
der Dachhaut wird zweckmäßig eine Asphaltschicht auf die Flächenelemente aufgebracht.
Schon aus diesem Grunde sollen die Flächenelemente keinerlei öffnungen aufweisen,
da andernfalls der Asphalt hindurchfließen würde. Das Gleiche gilt, wenn unmittelbar
auf die Flächenelemente eine Schicht aus Beton od. dgl., beispielsweise für Fahrbahnen,
aufgegossen werden soll.
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Die HersteUung der zur Bildung der Flächenelemente verwendeten Papp-
bzw. Wellpappschichten erfolgt zweckmäßig in bekannter Weise in den üblichen Wellpappenmaschinen.
Danach werden, wie eingangs erwähnt, Löcher mittels eines spitzen Werkzeuges 14
über einer entsprechend gelochten Unterlage 15 in die Pappe gestochen. Es
ist auch möglich, ein Werkzeug mit einer großen Anzahl von Spitzen und entsprechenden
Ausnehmungen in der Unterlage zu verwenden, so daß ein ganzes Flächenelement auf
einmal oder ein großer Teil derselben auf einmal perforiert werden kann. Das Flächenelement
kann beispielsweise mit etwa 800 Zapfen je qm versehen sein.
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Wenn das Werkzeug 14 durch das Flächen-element gestochen wird, wird
das Material der Lochwände nach auswärts gedrängt, so daß Randmanschetten
10a, 11.a und 13a gebildet werden (Fig. 1 bis 4). Diese Randmanschetten
bilden die Formen für die Zapfen 12.
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Nach der Perforierung wird das Flächenelement, wie bereits erwähnt.
imprägniert.
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In der nächsten Behandlungsstufe wird das Flächenelement zweckmäßig
in eine Betonmaschine von an sich bekannter Beschaffenheit, eine sogenannte Lochsteinmaschine,
eingesetzt, worin der Beton gleichzeitig gepreßt und vibriert wird, so daß die Löcher
dicht gefüllt werden können. Die Zapfen können aber auch durch Aufspritzen des Betons
auf das Flächenelernent mit einer besonderen Maschine oder durch Aufbringen des
Betons von Hand hergestellt werden.
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Nachdem der Beton hart geworden ist, ist das Flächenelement fertig.
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Andererseits kann, wie gesagt, das gelochte Flächenelement zuerst
auf seinem Bestimmungsort im Bauwerk anaebracht und dann eine Betonschicht, welche
die Löcher füllt, aufgebracht werden.
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Das Mächenelement nach F i g. 4 ist in der in F i
g. 2 gezeigten Weise ausgebildet. Wie aus F i g. 4 hervorgeht,
sind die Zapfen 12 in regelmäßigen Reihen geordnet. Diese Anordnung ist besonders
vorteilhaft, da man häufig gemäß F i g. 5 das Flächenelement auf eine Unterlage
16 legen muß, deren Flächen einen Winkel miteinander bilden. Das Flächenelement
wird dann zwischen zwei Reihen von Zapfen zu der gewünschten, beispielsweise in
F i g 5 gezeigten Form gefaltet.
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Das Flächenelement ist elastisch und biegsam, hat aber dieselbe Druckfestigkeit
wie das Material der Zapfen. Die Biegsamkeit i#it von großem Wert, wenn die Unterlage.
auf welche das Flächenelement gelegt wird, nicht eben ist. Es folgt in diesem Falle
trotzdem der Unterlage. Die erfindungsgemäße Verwendung künstlich geformter Abstandhalter
hat den Vorteil, daß das verlegte, an sich biegsame Flächenelement praktisch glatt
und parallel zur Unterlage liegt. Deswegen und weil die druckfesten Zapfen das Flächenelement
durchdringen, können in erheblichem Umfange Belastungen aufgenommen werden.
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Die Zapfen können bei einer geeigneten Ausführungsform des Flächenelementes
z. B. 20 mm (.'3/4") Durchmesser und einen gegenseitigen Abstand von etwa
35 mm (1 11##-,") aufweisen.
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Das Flächenelement kann auch aus mehr Material--schichten, als in
den beschriebenen und gezeichneten Ausführungsbeispielen angegeben, aufgebaut sein,
und von diesen Materialschichten können mehr als eine gewellt oder mit Ausbuchtungen
versehen sein. Es wäre auch denkbar, an Stelle von Wellpappe oder von sonstigen
Mehrschicht-Platten eine einschichtige Platte oder Bahn, z. B. aus Pappe erforderlicher
Dicke und Steifheit, zu verwenden, in welcher die Löcher auf die beschriebene Weise
eingebracht und Zapfen in den von den Löchern und Randmanschetten gebildeten Formen
gegessen werden.
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Das Werkzeug bzw. die Werkzeuge zur Erzeugung von Löchern in den Flächenelementen
müssen nicht unbedingt spitz ausgebildet sein, es wäre denkbar, auch stumpfe Werkzeuge
anzuwenden.