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Faltschachtel Die Erfindung bezieht sich auf eine Faltschachtel mit
Boden und Deckelklappen und einem Innenbelag, die aus einem Kartonzuschnitt für
die Außenhülle und einem mit dieser verklebten Schichtblatt hergestellt ist.
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Es sind zahlreiche Faltschachteln dieser Art bekannt. Bei ihnen ist
jedoch durchweg das Schichtblatt als einheitliche Schicht auf die Außenhülle aufgebracht
oder in anderer Weise mit diesem fest verbunden, so daß eine gegenseitige Verschiebung
quer zu den Faltlinien des Kartonzuschnittes während der Faltoperation schlecht
möglich ist. Hier wird während der Faltoperation in Folge der Dicke des Kartonzuschnitts
entweder eine Stauchung oder Verwerfung des Schichtblattes eintreten, oder es wird
die Außenhülle ralativ zum Innenbelag verspannt, wobei die Gefahr des Reißens besteht.
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Demgegenüber schlägt die Erfindung vor, daß die Außenhülle und das
Schichtblatt an den Seitenwänden der Schachtel nur entlang einer Randlinie durch
Verklebung miteinander verbunden, im übrigen aber frei gegeneinander verschieblich
sind.
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Hierdurch können Außenhülle und Schichtblatt beim Falten zur Faltschachtel
aufeinandergleiten, so daß jegliche Verspannung vermieden wird.
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Vorteilhaft ist das Schichtblatt auf einer Seitenklappe der Außenhülle
aufgeklebt.
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Zu einer besonders günstigen Lösung kommt man, wenn ein vor der Faltung
rechteckiges Schichtblatt in an sich bekannter Weise auf der Außenhülle so angeordnet
ist, daß es über diese an mindestens einer Seite übersteht.
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Vorteilhaft ist das Schichtblatt von druckempfindlichen Klebemitteln
zusammengehalten, d. h. von Klebemitteln, die ohne Druckanwendung unwirksam sind.
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Das Schichtblatt kann vor seiner Faltung von der Außenhülle durch
einen Randstreifen und einen Teil einer Bodenklappe überragt sein.
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Die Erfindung wird an Hand schematischer Zeichnungen an einem Ausführungsbeispiel
näher erläutert. Es zeigt F i g. 1 eine Draufsicht auf einen Kartonzuschnitt für
die Außenhülle einer Faltschachtel und ein mit dieser Hülle verklebtes Schichtblatt,
F i g. 2 Zuschnitt und Schichtblatt nach F i g. 1 in einer Stirnansicht beim Umwickeln
um einen Faltdorn, F i g. 3 in einer der Fig. 2 entsprechenden Stirnansicht Zuschnitt
und Schichtblatt nach dem Umwickeln um den Dorn und vor dem Schließen der Bodenklappen,
Fig.4
und 5 in schaubildlicher Darstellung das Umlegen der Boden- oder Stirnklappen und
F i g. 6 die fertiggefaltete Faltschachtel in einer Stirnansicht.
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In Fig. 1 ist mit 10 eine entfaltete Faltschachtel bezeichnet. Sie
besteht aus einem Kartonzuschnitt für die Außenhülle 12 und einem mit dieser verklebten
Schichtblatt 15, das später einen Schachtelinnenbelag abgibt. Die Außenhülle ist
von steifem Karton gebildet und durch Kerblinien in Seitenwände 14, 16, 18, 20 und
Stirn- oder Bodenklappen unterteilt.
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Die in der Zeichnung oben dargestellten Stirn-oder Bodenklappen 22,
24, 26 und 28 erstrecken sich über die ganze Schmalseite der zugehörigen Seitenwände
und haben eine Höhe, die der Schmalseite oder Tiefe der Seitenwände entspricht.
Von den in der Zeichnung unten dargestellten Stirnklappen 30, 32, 34 und 36 hat
nur diejenige, 30, der Seitenwand 14 die gleiche Höhe wie die an deren anderen Stirnseite.
Die anderen Stirnklappen sind niedriger und haben, abgesehen von der verkürzten
Stimklappe 32 der Deckelklappe 16, die gleiche Längserstrekkung wie die gegenüberliegenden
Stirnklappen.
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An der Seitenwand 18 ist zusätzlich parallel zu ihrer äußeren Längskante
eine Seitenklappe 38 vorgesehen.
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Die Außenhülle wird, bevor sie mit dem Schichtblatt verbunden wird,
auf ihrer Innenseite an bestimmten Stellen mit druckempfindlichen Klebmitteln versehen,
d. h. mit Klebmitteln, die ohne Druckanwendung unwirksam sind. So hat die Wand 16
an ihrer freien Außenkante einen derartigen Klebmittelstreifen 40, der später beim
Falten mit der Seitenklappe
38 verbunden wird. Darüber hinaus sind
alle unteren Stiruklappen 30, 32, 34 und 36 mit einem druckempfindlichen Klebmittel
44, 46, 48 und 50 ausgestattet. Die Innenseite der Seitenklappe 38 hat vorzugsweise
einen Streifen flüssigen Klebstoffes 52 zur sofortigen Verbindung mit dem Schichtblatt
15, um Außenhülle und Schichtblatt beim folgenden Falten zur Faltschachtel zusammenzuhalten.
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Das vorzugsweise aus einem verhältnismäßig dünnen flexiblen Werkstoff
gebildete Schichtblatt 15 ist rechteckig und hat entlang seiner Längskante 56 einen
Streifen druckempfindlichen Klebmittels 54, mittels welchem es beim Falten mit seiner
gegenüberliegenden Längskante 58 verklebt wird. Außerdem weist es einen druckempfindlichen
Klebmittelstreifen 60 auf, der sich quer dazu in der Nähe seines unteren Randes
erstreckt und zum Verkleben mit dem hierzu parallelen gegenüberliegenden Rand dient.
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Wie aus Fig. 1 ersichtlich, ist das Schichtblatt gegenüber der Außenhülle
versetzt, so daß seine Seitenkante 56 gegenüber der entsprechenden Kante 57 der
Außenhülle nach innen verschoben ist und die gegenüberliegende Kante 58 des Schichtblattes
über die zugehörige Kante 59 der Außenhülle hinausragt. Die in der Zeichnung obenliegende
Schichtblattkante 62 kann über die hierzu parallelen Endkanten der Stirnklappen
hinausragen, während die untere Schichtblattkante 64 sich vorzugsweise mit der Endkante
der Stirnklappen 34 und 36 deckt.
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Außenhülle und Schichtblatt werden, so vorbereitet, einem Faltdorn
66 zugeführt, um den sie, wie aus den Fig.2 und 3 ersichtlich ist, herumgefaltet
werden, und zwar wird zunächst die Seitenwand 18 gegen die Schmalseite des Dorns
gelegt, dann die Verschlußklappe 38 zur Oberseite des Dorns umgefaltet und die Seitenwand
14 zur Domunterseite umgeklappt. Aus Fig. 2 wird deutlich, daß hierbei die Schichtblattkante
58 die Außenhüllenkante 59 um ein erhebliches Stück überragt. Bei abgeschlossener
Umfaltung liegt die Kante 56 des Schichtblattes auf ihrer die Außenhülle überragenden
Kante 58, die Außenhülle mit ihrer Kante 57 auf der ihr gegenüberliegenden Verschlußklappe
38. Durch Ausüben eines Druckes an den Stellen der druckempfindlichen Klebmittelstreifen
können die Teile miteinander verbunden werden. Auf diese Weise wird zunächst eine
vierkantige Röhre erhalten. Vorzugsweise schließt der Dorn bei diesem Faltvorgang
mit der Kerblinie 68 der Außenhülle bündig ab, so daß anschließend die Stirnklappen
gegen das Dornende umgelegt werden können.
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Wie aus F i g. 4 hervorgeht, wird hierbei zunächst das Schichtblatt
so gefaltet, daß sich eine lange Falte mit dreieckigen Endabschnitten 70 und 72
bildet.
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Dies erreicht man durch Umlegen des Schichtblattes im Bereich der
Schmalseiten nach außen unter
gleichzeitigem Einfalten ihrer Breitseiten nach innen,
so daß diese einander überlappen. Diese einander überlappenden Abschnitte werden
dann unter Anwendung von Druck mit Hilfe des druckempfindlichen Klebstoffstreifens
60 verklebt. Gleichzeitig oder unmittelbar danach wird die verhältnismäßig niedrige
Stirnklappe 32 der Seitenwand 16 nach unten gedrückt und mittels des druckempfindlichen
Klebstreifens 46 verklebt.
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Anschließend wird die Stirnklappe 30 der Seitenwand 14 hochgeklappt
und mittels seines druckempfindlichen Klebstreifens 44 mit der Stirnklappe 32 verbunden.
Nunmehr werden die Stirnklappen34 und 36 mit den dreieckigen Endabschnitten 70 und
72 des Schichtblattes 15 nach innen umgelegt, so daß die Endabschnitte 70 und 72
nach außen abgedeckt sind. Die Festlegung der Stirnklappen 34 und 36 in dieser Stellung
erfolgt ebenfalls unter Anwendung von Druck. Die Faltschachtel kann hiernach von
dem Dorn abgenommen und einem Förderer zum Transport zu irgendeiner Füllvorrichtung
und zu einer Verschließstelle zugeleitet werden.