DE1175445B - Verfahren zur Bildung von vorzugsweise schmalen Orientierungsfacetten an einem Halbleiter-Einkristallstab - Google Patents
Verfahren zur Bildung von vorzugsweise schmalen Orientierungsfacetten an einem Halbleiter-EinkristallstabInfo
- Publication number
- DE1175445B DE1175445B DEI15852A DEI0015852A DE1175445B DE 1175445 B DE1175445 B DE 1175445B DE I15852 A DEI15852 A DE I15852A DE I0015852 A DEI0015852 A DE I0015852A DE 1175445 B DE1175445 B DE 1175445B
- Authority
- DE
- Germany
- Prior art keywords
- crystal
- rod
- melt
- single crystal
- facets
- Prior art date
- Legal status (The legal status is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the status listed.)
- Pending
Links
Classifications
-
- C—CHEMISTRY; METALLURGY
- C30—CRYSTAL GROWTH
- C30B—SINGLE-CRYSTAL GROWTH; UNIDIRECTIONAL SOLIDIFICATION OF EUTECTIC MATERIAL OR UNIDIRECTIONAL DEMIXING OF EUTECTOID MATERIAL; REFINING BY ZONE-MELTING OF MATERIAL; PRODUCTION OF A HOMOGENEOUS POLYCRYSTALLINE MATERIAL WITH DEFINED STRUCTURE; SINGLE CRYSTALS OR HOMOGENEOUS POLYCRYSTALLINE MATERIAL WITH DEFINED STRUCTURE; AFTER-TREATMENT OF SINGLE CRYSTALS OR A HOMOGENEOUS POLYCRYSTALLINE MATERIAL WITH DEFINED STRUCTURE; APPARATUS THEREFOR
- C30B15/00—Single-crystal growth by pulling from a melt, e.g. Czochralski method
- C30B15/36—Single-crystal growth by pulling from a melt, e.g. Czochralski method characterised by the seed, e.g. its crystallographic orientation
Landscapes
- Chemical & Material Sciences (AREA)
- Engineering & Computer Science (AREA)
- Crystallography & Structural Chemistry (AREA)
- Materials Engineering (AREA)
- Metallurgy (AREA)
- Organic Chemistry (AREA)
- Crystals, And After-Treatments Of Crystals (AREA)
- Liquid Deposition Of Substances Of Which Semiconductor Devices Are Composed (AREA)
Description
BUNDESREPUBLIK DEUTSCHLAND
DEUTSCHES
PATENTAMT
AUSLEGESCHRIFT
Internat. Kl.:
Deutsche Kl.:
Nummer:
Aktenzeichen:
Anmeldetag:
Auslegetag:
Aktenzeichen:
Anmeldetag:
Auslegetag:
40d-3/00Pai
Neues
1175 445
115852 VI a/40d
30. Dezember 1958
6. August 1964
115852 VI a/40d
30. Dezember 1958
6. August 1964
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Bildung von vorzugsweise schmalen Orientierungsfacetten an
einem Halbleiter-Einkristallstab, insbesondere aus Germanium, welche bevorzugte Kristallflächen, insbesondere
[lll]-Kristallflächen, optisch erkennbar machen, während der Herstellung des Stabes durch
Ziehen aus der Schmelze bei der Temperatur des Schmelzpunktes des Halbleiters.
An den meisten Stäben findet man Oberflächenabschnitte, die als »Anflächungen« zu bezeichnen sind.
Eine nähere Betrachtung dieser Anflächungen ergibt, daß sie aus einer Vielzahl von Stufen, ähnlich der
Stufenfolge einer Treppe, bestehen, bei welcher die Stufentrittflächen von weitgehend ebenen, reflektierenden
Oberflächen oder Facetten gebildet sind, die parallel zu einer [lll]-Ebene verlaufen. Die Anflächung
eines Stabes besteht jeweils aus ein, zwei oder bis zu mehreren hundert Facetten.
Es ist bereits ein Verfahren zur Orientierung eines
einkristallinen Stabes vorgeschlagen worden (deutsches Patent 1 108 944), das in Zusammenhang mit
der Aufschneidung des Stabes in Halbleiterkörper für Halbleiterbauelemente, wie etwa Dioden und Transistoren,
benutzt wird, die gewisse Ebenen parallel zu bestimmten kristallographischen Ebenen aufweisen.
Dieses bereits vorgeschlagene Verfahren schließt den Gebrauch optischer Reflexionen an den
Oberflächen kleiner Bereiche oder Facetten des Stabes ein.
Im Gebrauch dieses Verfahrens stieß man aber insofern auf Schwierigkeiten, als nicht alle Stäbe
Facetten zeigten. Nach dem älteren deutschen Patent 1 108 944 ist es dann notwendig, durch Anwendung
ausgewählter Ätzverfahren Facetten zu erzeugen.
Ein bekanntes Verfahren zur Herstellung einkristalliner Stäbe für die Fabrikation von Halbleitervorrichtungen,
wie Dioden und Transistoren, besteht darin, daß man einen Impfkristall in die Mutterschmelze,
z. B. aus Germanium, einfügt und daß man dann den Impfkristall langsam aus der Schmelze herauszieht,
wobei gleichzeitig die Schmelze weitgehend auf der Schmelztemperatur des Materials gehalten
wird. Dadurch wächst am Kristallkeim entsprechend der kristallographischen Orientierung des Keimes
ein Kristall. Im allgemeinen ist es vorteilhaft, wenn die Ziehrichtung so genau wie möglich mit einer
gewünschten kristallographischen Achse zusammenfallend gehalten wird.
Auf die Bildung der Orientierungsfacetten während der Herstellung eines Stabes wirken mehrere
Faktoren ein. Ein wichtiger Faktor ist die Besonderheit des Ofens, in welchem der Stab erzeugt wird.
Verfahren zur Bildung von vorzugsweise
schmalen Orientierungsfacetten an einem
Halbleiter-Einkristallstab
schmalen Orientierungsfacetten an einem
Halbleiter-Einkristallstab
Anmelder:
IBM Deutschland Internationale Büro-Maschinen Gesellschaft m. b. H.,
Sindelfingen (Württ), Tübinger Allee 49
Sindelfingen (Württ), Tübinger Allee 49
Als Erfinder benannt:
James Smart Hanson,
New York, N. Y. (V. St. A.)
James Smart Hanson,
New York, N. Y. (V. St. A.)
Beanspruchte Priorität:
V. St. v. Amerika vom 31. Dezember 1957
(706449)
Die öfen zur Herstellung gezogener Stäbe neigen gewöhnlich zur Bildung zylindrischer Stäbe. Man
hat gefunden, daß einige Öfen Stäbe liefern, welche fast vollständig zylindrisch sind, bei denen aber
Facetten fehlen. Die Besonderheiten sind offenbar durch die Ofenkonstruktion bestimmt, und es ist
unmöglich, bevor der Ofen gebaut und in Betrieb genommen ist, sogleich vorauszusagen, ob seine Konstruktion
im Sinne einer Forderung der Facettenbildung durchgeführt ist.
Ein anderer sich auf die Facettenbildung auswirkender Faktor besteht in einem übermäßigen Winkelfehler zwischen der Ziehrichtung des Stabes aus der
Schmelze und der gewünschten kristallographischen Achse des Stabes. So hergestellte Stäbe haben sehr
wenige oder sogar überhaupt keine Facetten.
Die der Erfindung zugrunde liegende Aufgabe besteht nun darin, ein verbessertes Verfahren zur Bildung
von Orientierungsfacetten an einem Halbleiter-Einkristallstab während der Herstellung des Stabes
durch Ziehen aus der Schmelze zu schaffen. Dabei soll dieses Verfahren unabhängig von der Ofenkonstruktion
und von größeren Winkelfehlern zwischen Ziehachse und der bevorzugten Kristallachsenrichtung
mit Erfolg betrieben werden können.
♦09 639/303
Eine besondere Aufgabe der Erfindung besteht darin, ein Verfahren anzugeben, mit welchem Facetten für
irgendeine gewünschte Ziehachse herstellbar sind.
Für ein Verfahren zur Bildung von vorzugsweise schmalen Orientierungsfacetten an einem Halbleiter-Einkristallstab,
insbesondere aus Germanium, welche bevorzugte Kristallflächen, insbesondere [lll]-Kristallflächen,
optisch erkennbar machen, während der Herstellung des Stabes durch Ziehen aus der
Schmelze bei der Temperatur des Schmelzpunkts des Halbleiters besteht danach die Erfindung darin,
daß nach dem Erreichen der gewünschten Länge des gezogenen Einkristallstabes im Ziehprozeß durch
rasche Herabsetzung der Temperatur der Schmelze um etwa 10 bis 20° C und/oder durch Herabsetzung
der Ziehgeschwindigkeit eine Ausweitung der Grenzfläche am unteren Ende des Stabes herbeigeführt und
der Halbleiter-Einkristall danach plötzlich aus der Schmelze genommen wird.
Wesentlich ist dabei, daß die Bedingungen bzw. Zustände bei der Kristallbildung geändert werden,
ehe der Kristall aus der Schmelze gezogen wird, um so ein nach außen gerichtetes Ausweiten der Oberfläche
des gewöhnlich am Unterteil zylindrischen Kristalls zu erzeugen. Dieses Ausweiten sollte jedoch
ziemlich klein sein, z. B. etwa 0,13 bis 0,25 mm in radialer Breite. Dies wird vorteilhaft in dem
gewünschten Umfang durch eine rasche und ausreichende Herabsetzung der Temperatur der
Schmelze für eine genügend lange Zeit erreicht. Bei einigen Materialien kann die Kristallausweitung auch
durch Reduktion der Ziehgeschwindigkeit des Kristalls aus der Schmelze gebildet werden.
Die Erfindung ist an Hand der Zeichnungen näher erläutert.
F i g. 1 ist eine geometrische Darstellung eines Oktaeders, dessen Flächen die [lll]-Kristallflächen
wiedergeben;
F i g. 2 zeigt eine schematische Darstellung des Gerätes, welches für die optische Orientierung des
einkristallinen Stabes verwendet wird;
F i g. 3 ist eine schematische Darstellung für einen üblichen Kristall-Ziehprozeß;
F i g. 4 ist eine schematische Darstellung für einen
bevorzugten Verfahrensschritt zur Durchführung des Erfindungsgedankens;
F i g. 5 zeigt einen weiteren und wesentlichen Verfahrensschritt gemäß der Erfindung;
F i g. 6 zeigt im Aufriß und zum Teil im Schnitt einen einkristallinen Stab, der nach der Erfindung
hergestellt wurde;
F i g. 7 zeigt in vergrößertem Maßstabe einen Teil
des Stabes nach Fig. 6;
Fig. 8 gibt einen Ausschnitt aus dem Grundriß
des in Fig. 7 dargestellten Stabes wieder.
In Fig. 1 ist ein Oktaeder gezeigt, dessen Ecken mit A, B, C, D, E und F bezeichnet sind. Alle Oberflächen
eines solchen Oktaeders entsprechen den [lll]-kristallographischen Ebenen. Die durch die
Vierecke ABDE, ACEF und BCDF bestimmten Ebenen sind unter dem Namen kristallographische
[100]-Ebenen bekannt. Das in Fig. 1 gezeigte Oktaeder kann als die Darstellung eines idealen Perfektkristalls
aus bestimmten Stoffen einschließlich Germanium angesehen werden.
Während der Bildung des Kristalls aus irgendeinem kristallisierten Stoff neigt er äußerst leicht dazu, in
bestimmten Richtungen zu wachsen. Im Falle des Germaniums tendiert er, in Richtungen zu wachsen,
welche die [lll]-Ebenen als äußere Flächen erhalten. Bei der Züchtung von Germaniumkristallen für
Transistoren ist es wesentlich, daß die Stäbe einkristallin sind, d. h., daß sie einem einzigen Kristallgitter
durch den gesamten Kristall hindurch folgen. Die Verfahren zur Herstellung der Germaniumkristalle,
welche laufend in Gebrauch sind, sind insbesondere wegen ihrer Anpassungsfähigkeit für die
Erzeugung von einkristallinen Strukturen ausgewählt worden. Während die nach diesen Verfahren hergestellten
Kristalle gelegentlich polykristalline Anteile haben, welche im Falle des Transistors als Ausschuß
ausscheiden mußten, sind die Hauptteile der so erzeugten Kristalle nichtsdestoweniger einkristallin.
Es ist wesentlich, daß einige Transistoren hergestellt werden, bei denen bestimmte Flächen parallel
zu einer [lll]-Fläche des Kristalls liegen. Um eine solche Parallelität sicherzustellen, muß die Lage der
[lll]-Flächen genau ermittelt werden können.
Eine Achse, die lotrecht zu einer [lll]-Fläche
liegt, wird nachstehend als [lll]-Achse bezeichnet. In F i g. 1 ist die Y-Y'-Achse eine solche Achse, da
sie senkrecht zur Fläche ABC steht. Man beachte, daß es einen Satz von drei ebenen Flächen gibt, welche
den Dreiecken ACD, ABF und BCE gleichgesetzt sind und welche bei Verlängerung der [lll]-Achse im
selben Punkt schneiden und gleiche Winkel mit der [lll]-Achse in jenem Punkt bilden. Dieser Winkel
ist annähernd 19%° und ist in der Zeichnung als Winkel α angegeben.
Ein anderer Satz von ebenen Flächen, welche durch die Dreiecke CDE, BEF und ADF gekennzeichnet
sind, schneidet bei Verlängerung die [Hl]-Achse im Punkt P' mit gleichen Winkeln
<*. Wenn ein Lichtstrahlenbündel auf den Kristall gerichtet und
der Kristall langsam um eine [lll]-Achse gedreht wird, dann werden die an den drei gleichwinklig zu
dieser Achse liegenden Flächen reflektierten Lichtstrahlen denselben Pfaden folgen, wenn sich der
Kristall dreht. Durch Festlegung dreier lichtreflektierender Facetten auf der Kristalloberfläche in der
Weise, daß bei der Drehung des Stabes um eine gegebene Achse das gleiche Ziel getroffen wird,
kann man es einrichten, daß die Drehachse mit der [lll]-Achse zusammenfällt. Beim Schneiden des
Kristalls lotrecht zu dieser Drehachse kann man es sicherstellen, daß jeder aus dem Kristall für die
Transistorherstellung herausgeschnittene Würfel Oberflächen aufweist, die parallel zu einer [Hl]-Ebene
liegen.
Die Fig. 2 zeigt einen Kristallstab 1, der in ein optisches Gerät für die Ermittlung der [lll]-Achse
des Kristalls eingebaut ist. An einem Ende des Kristalls ist eine Welle 2 mit Siegellack 3 oder
Zement oder anderen geeigneten Mitteln befestigt. Die Welle 2 ist in einem Zylinder 4 durch zwei Sätze 5
und 6 von je drei Schrauben gehaltert. Der Zylinder 4 ruht in einem Paar von V-förmigen Traggestellen 7
und 8, so daß der Zylinder um seine geometrische Achse frei drehbar ist. Diese Haltevorrichtung einschließlich
des Zylinders und der Schraubensätze 5 und 6 gestattet, die geometrische Achse des Stabes 1
bezüglich der Drehachse des Zylinders 4 zu verstellen oder zu kippen. Um die Einstellung bzw. die Lage
der [lll]-Achse des Kristalls 1 zu bestimmen, werden
aus einer passenden Quelle gerichtete Lichtstrah-
len oder Sonnenlicht über einen Spiegel gegen die Facetten am Kristall 1 gelenkt und von dort zu
einem Auffänger 10 reflektiert. Wenn drei Facetten an verschiedenen Punkten der Oberfläche eines
Kristallendes gefunden werden können, deren Reflexionen das Ziel 10 treffen, wenn der Kristall gedreht
wird, dann ist es bestimmt, daß der Kristall sich um eine [lll]-Achse dreht.
Der Kristall und seine Haltevorrichtung sind so aufgebaut, daß das Licht aus einem passenden Kollimator
reflektiert wird von einer der erforderlichen drei Flächen am Kristall zu dem Ziel 10 hin. Der
Kristall wird dann bei der Drehung des Zylinders um annähernd 120° gewendet, um die nächste flache
Fläche in Position für die Reflexion zu bringen. Die Lage des reflektierten Lichtes auf dem Auffänger 10
wird eine Anzeige des Betrages und der Richtung sein, in welche die [lll]-Achse des Kristalls geschwenkt
werden muß, um sie parallel zur Drehachse des Zylinders 4 zu bringen. Die Justierung der beiden
Schraubensätze 5 und 6 wird diese Verschiebung herbeiführen. Der Kristall wird wieder gedreht, und
zwar auf die dritte flache Fläche, die Lage des reflektierten Lichtes auf dem Auffänger 10 wird wieder
beobachtet, und eine genaue Justierung der kristallographischen Achse des Stabes wird wieder gemacht.
Dies wird fortgesetzt, bis ein reflektierter Lichtpunkt von jeder der drei flachen Flächen der Reihe
nach den gleichen Punkt auf dem Auffänger 10 trifft,
wenn der Zylinder 4 gedreht wird.
In Fig. 3 ist ein übliches Kristallziehverfahren dargestellt. Ein Kristallkeim, wie bei 11 gezeigt,
wird in eine Schmelze 12 aus gleichem Material eingeführt. Die Schmelze befindet sich in einem Tiegel
13, dessen Material so gewählt ist, daß es die Schmelze nicht verunreinigt. Der Tiegel wird in
einen Ofen gebracht, dessen Temperatur auf dem Schmelzpunkt des Materials gehalten wird. Der
Kristallkeim wird dann langsam gedreht und langsam aus der Schmelze gezogen. Beim Herausziehen
des Kristallkeims rekristallisiert das Material aus der Schmelze oder wächst am Kristallkeim an, so daß
ein breiter, gewöhnlich zylindrischer Kristallstab, wie bei 14 gezeigt, entsteht.
Sobald nun der Kristall 14 die gewünschte Länge erreicht hat, wird gemäß der Erfindung die Temperatur
der Schmelze plötzlich um einen ausreichenden Betrag, z. B. 10 bis 20° C, herabgesetzt. Dies
läuft auf eine ganz plötzliche Zunahme im Durchmesser des Stabes an der Fest-Flüssig-Berührungsfläche
hinaus und bildet eine Ausweitung am unteren Ende des Stabes. Diese herabgesetzte Temperatur
wird so lange gehalten, bis die Ausweitung eine gewünschte
radiale Breite, vorzugsweise im Betrage von 0,13 bis 0,25 mm, erreicht hat. Sobald die verlangte
Ausweitung größenmäßig erreicht ist, wird der Kristall plötzlich von der Schmelze abgehoben (vgl.
Fig. 5).
Bei den üblichen Kristallziehverfahren ist der wachsende Stab in der Hauptsache im oder leicht
unter dem Schmelzpunkt des Materials, während die Schmelze gewöhnlich etwas über jener Temperatur
gehalten wird. Dies geschieht am besten durch Herabsetzung der Höhe der Wärmezufuhr um einen Betrag,
welcher von der Ofenkonstruktion und anderen Faktoren abhängt. Es ist berücksichtigt, daß eine Temperaturherabsetzung
der Schmelze von 10 bis zu etwa 20° C die besten Ergebnisse liefert. Dieser Temperaturabfall
verursacht leicht Ausweitung, gefährdet aber nicht die Rekristallisation der Schmelze im Tiegel.
Die verwendete Temperatur muß für diesen Zweck über dem Schmelzpunkt des Materials bleiben.
Während es natürlich unmöglich ist, genau zu bestimmen, was in der Grenze Flüssigkeit—Festkörper
zwischen dem Stab und der Schmelze 12 geschieht, kann angenommen werden, daß dort eine starke
Neigung für den Kristall herrscht, an jener Grenzstelle in Richtungen zu wachsen, welche die bevorzugten
[lll]-Ebenen zu erhalten suchen. Folglich bestehen die mit jenen Ebenen zusammenfallenden
Facetten ganz und gar an der Flüssig-Fest-Grenze des Kristallstabes. Wenn der Kristall langsam aus der
Schmelze gezogen wird, wie im Falle der früheren Kristallziehtechnik, sind diese Facetten durch Abflachung
des unteren Kristallendes undeutlich gemacht. Durch plötzliches Herausziehen des Stabes
nach Bildung der Ausweitung werden die Facetten erhalten.
Die Facettenbildung wird durch das beschriebene Verfahren nach der Erfindung stark gesteigert, sogar
bei Ziehrichtungen, welche weit von irgendeiner kristallographischen Achse abliegen.
Die Steigerung der Wachstumsgeschwindigkeit, welche — wenn auch sonst unerwünscht — durch
diese Ausweitungstechnik notwendig gemacht ist, ist auf das untere Ende des Stabes beschränkt. Dieses
Ende wird in der üblichen Halbleitertechnik wegen kristallographischer Störungen und unerwünschter
Widerstandsänderungen ausgeschieden.
Obgleich in der Verkörperung der vorliegenden, oben beschriebenen Erfindung die Ausweitung durch
Herabsetzung der Temperatur der Schmelze erreicht wird, ist es auch möglich, eine Ausweitung durch
Variation anderer Schmelzzustände, z. B. durch Erniedrigung der Ziehgeschwindigkeit oder durch
gleichzeitige Reduktion der Temperatur und der Ziehgeschwindigkeit, zu erreichen.
F i g. 6 zeigt einen Kristall 14, der in Übereinstimmung
mit der vorliegenden Erfindung gezüchtet ist. Dieser weist eine Ausweitung 15 auf, die an der
unteren Peripherie gebildet ist. Fig. 7 zeigt den Kristall 14 und die Ausweitung 15 nach Fig. 6 in
stark vergrößertem Maßstab. Die Facette erscheint hier bei 16. Die Fig. 8 gibt einen Grundriß des
Kristalls nach F i g. 7 wieder und zeigt die Facette 16, wie sie von unten erscheint.
Es ist wesentlich, daß die Facetten für das oben beschriebene Orientierungsverfahren schmal werden.
Die Facetten sollten vorzugsweise 2,38 bis 3,18 mm lang und nicht mehr als 0,25 mm breit sein. Je
schmaler die Abmessungen, um so genauer wird im allgemeinen die Orientierung des Stabes.
Nachdem ein einkristalliner Stab gemäß dem beschriebenen Verfahren gebildet und seine Achse
[111] genau eingerichtet worden ist, kann er danach für irgendeine gewünschte Winkelorientierung mittels
eines Goniometers od. dgl. eingestellt und Halbleiterkörper herausgeschnitten werden, deren Oberflächen
jede gewünschte Winkelbeziehung zur kristallographischen Achse aufweisen.
Wenn man sich des beschriebenen Verfahrens bedient, erhält man Facetten, die zuverlässig wirksam
sind im optischen Orientierungsprozeß, und zwar ohne Rücksicht auf die Ofenkonstruktion und ohne
Rücksicht auf den Winkel zwischen Ziehrichtung und den verschiedenen kristallographischen Achsen.
Claims (2)
1. Verfahren zur Bildung von vorzugsweise schmalen Orientierungsfacetten an einem Halbleiter-Einkristallstab,
insbesondere aus Germanium, welche bevorzugte Kristallfiächen, insbesondere
[lll]-KristaHflächen, optisch erkennbar machen, während der Herstellung des Stabes
durch Ziehen aus der Schmelze bei der Temperatur des Schmelzpunkts des Halbleiters, dadurch
gekennzeichnet, daß nach dem Erreichen der gewünschten Länge des gezogenen Einkristallstabes im Ziehprozeß durch rasche
Herabsetzung der Temperatur der Schmelze um etwa 10 bis 20° C und/oder durch Herabsetzung
der Ziehgeschwindigkeit eine Ausweitung der Grenzfläche am unteren Ende des Stabes herbeigeführt
und der Halbleiter-Einkristall danach plötzlich aus der Schmelze genommen wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die plötzliche Temperatursenkung
der Mutterschmelze so lange aufrechterhalten wird, bis die Ausweitung des Einkristallstabes
an der Grenzschicht Flüssigkeit—Festkörper einen Betrag von 0,13 bis 0,25 mm, radial gemessen,
erreicht hat.
In Betracht gezogene Druckschriften:
Britische Patentschriften Nr. 706 849, 769 426.
Britische Patentschriften Nr. 706 849, 769 426.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
409 639/303 7.64 © Bundesdruckerei Berlin
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
US706449A US2988433A (en) | 1957-12-31 | 1957-12-31 | Method of forming crystals |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE1175445B true DE1175445B (de) | 1964-08-06 |
Family
ID=24837620
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DEI15852A Pending DE1175445B (de) | 1957-12-31 | 1958-12-30 | Verfahren zur Bildung von vorzugsweise schmalen Orientierungsfacetten an einem Halbleiter-Einkristallstab |
Country Status (2)
Country | Link |
---|---|
US (1) | US2988433A (de) |
DE (1) | DE1175445B (de) |
Families Citing this family (3)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE1254607B (de) * | 1960-12-08 | 1967-11-23 | Siemens Ag | Verfahren zum Herstellen von einkristallinen Halbleiterkoerpoern aus der Gasphase |
US3244488A (en) * | 1963-06-06 | 1966-04-05 | Perkin Elmer Corp | Plural directional growing of crystals |
DE1619994B2 (de) * | 1967-03-09 | 1976-07-15 | Siemens AG, 1000 Berlin und 8000 München | Verfahren zum zuechten eines stabfoermigen, versetzungsfreien einkristalls aus silicium durch tiegelfreies zonenschmelzen |
Citations (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
GB706849A (en) * | 1950-01-13 | 1954-04-07 | Western Electric Co | Methods and apparatus for producing germanium crystals |
GB769426A (en) * | 1953-08-05 | 1957-03-06 | Ass Elect Ind | Improvements relating to the manufacture of crystalline material |
Family Cites Families (3)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
US2631356A (en) * | 1953-03-17 | Method of making p-n junctions | ||
US2809135A (en) * | 1952-07-22 | 1957-10-08 | Sylvania Electric Prod | Method of forming p-n junctions in semiconductor material and apparatus therefor |
NL213347A (de) * | 1955-12-30 |
-
1957
- 1957-12-31 US US706449A patent/US2988433A/en not_active Expired - Lifetime
-
1958
- 1958-12-30 DE DEI15852A patent/DE1175445B/de active Pending
Patent Citations (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
GB706849A (en) * | 1950-01-13 | 1954-04-07 | Western Electric Co | Methods and apparatus for producing germanium crystals |
GB769426A (en) * | 1953-08-05 | 1957-03-06 | Ass Elect Ind | Improvements relating to the manufacture of crystalline material |
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
US2988433A (en) | 1961-06-13 |
Similar Documents
Publication | Publication Date | Title |
---|---|---|
DE2609907C2 (de) | Verfahren zum epitaktischen Abscheiden von einkristallinem Galliumnitrid auf einem Substrat | |
DE1165163B (de) | Schneidvorrichtung fuer Germanium-Halbleitereinkristalle in Barrenform zum Herstellen von Halbleiterkoerpern fuer Halbleiterbauelemente | |
DE2819420C2 (de) | Verfahren zum Vorbereiten eines Einkristall-Rohlings, der mittels einer Innenlochsäge in Scheiben zersägt wird | |
DE19711922A1 (de) | Vorrichtung und Verfahren zum Ziehen eines Einkristalls | |
DE2643793A1 (de) | Verfahren zum zuechten monokristalliner epitaktischer schichten aus seltene erde eisen-granat-werkstoffen | |
DE69129709T2 (de) | Polykristalliner Silicium-Stab für das Zonenziehen und Verfahren zu seiner Herstellung | |
DE2616700C2 (de) | Verfahren zum Ausbilden einer dünnen Schicht aus einem Halbleitermaterial der Gruppen III-V durch epitaxiales Aufwachsen, sowie Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens | |
DE69802864T2 (de) | Silizium-Impfkristall, Verfahren zu seiner Herstellung und Verfahren zur Herstellung eines Silizium-Einkristalls unter Verwendung des Silizium-Impfkristalls | |
DE60217977T2 (de) | Halbleiterwafer und verfahren zu dessen herstellung | |
DE112016004171T5 (de) | Einkristall-Herstellvorrichtung und Verfahren zum Steuern einer Schmelzenoberflächen-Position | |
DE1256202B (de) | Verfahren zum Herstellen homogener stabfoermiger Kristalle aus einer Schmelze | |
DE3111657C2 (de) | Verfahren zur Herstellung von Magnetschichten auf Substraten mit Granatstruktur | |
DE1175445B (de) | Verfahren zur Bildung von vorzugsweise schmalen Orientierungsfacetten an einem Halbleiter-Einkristallstab | |
DE1544338A1 (de) | Zuechtung von Lithiumniobat-Kristallen | |
DE19526711A1 (de) | Verfahren zur Bearbeitung von Siliciumwafern | |
DE1519868A1 (de) | Verfahren zum Herstellen einer Faserstruktur in einem Halblerterkorper | |
DE2933172A1 (de) | Fluessigphasenepitaxie-beschichtung von substratscheiben | |
DE69203737T2 (de) | Verfahren und Vorrichtung zur Kristallzüchtung. | |
DE3830170C2 (de) | ||
DE69527583T2 (de) | Verfahren und Vorrichtung zur Herstellung einkristalliner Oxydfilmen | |
DE1419738A1 (de) | Verfahren zum Zuechten von duennen,flachen dendritischen Einkristallen | |
DE2535160A1 (de) | Verfahren und vorrichtung zum zuechten von kristallen | |
AT526376B1 (de) | Verfahren zur Herstellung eines Saphir-Kristalls | |
AT212370B (de) | Verfahren zum Bestimmung der Kristallachsenrichtungen in einem Germanium-Einkristall-Barren und Einrichtung zur Durchführung des Verfahrens | |
AT526636B1 (de) | Verfahren zur Herstellung eines Saphir-Einkristalls mit verbesserter Ablösung von einem Schmelztiegel |