DE1172307B - Elektrische Zaehl- und Speichereinrichtung - Google Patents
Elektrische Zaehl- und SpeichereinrichtungInfo
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Description
DEUTSCHES
PATENTAMT
AUSLEGESCHRIFT
Internat. Kl.: H 03 k
Deutsche KL: 21 al - 36/22
Nummer: 1 172 307
Aktenzeichen: G 30540 VIII a / 21 al
Anmeldetag: 22. September 1960
Auslegetag: 18. Juni 1964
Die Erfindung betrifft eine elektrische Zähl- und Speichereinrichtung, die aus einem Zähl- und einem
Speicherteil besteht, die jeweils aus einer Mehrzahl einander ähnlicher Schaltkreise aufgebaut sind, von
denen die dem Zählteil zugeordneten ausschließlich eine Zählfunktion und die dem Speicherteil zugeordneten
ausschließlich eine Speicherfunktion ausüben und wechselseitig nicht voneinander abhängen, wobei
zwischen den Schaltkreisen des Zählteils und denen des Speicherteils Kopplungen vorgesehen sind,
die entsprechende Stufen des Zählteils und des Speicherteils miteinander verbinden, so daß der Zustand
des letzteren in Abhängigkeit vom Zählungszustand des Zählteils gesteuert wird.
Bei den üblichen elektronischen Rechen- und An-Zeigeeinrichtungen registriert ein elektrischer Impulszähler,
beispielsweise ein elektrischer Dekadenzähler, über eine gewisse Zeitdauer eine Anzahl von aufeinanderfolgenden
Zählungen, worauf er die Zahl für eine nachfolgende gleiche Zeitdauer zwecks Anzeige
speichert. Da die Anzeige nur in periodischen Intervallen und nicht kontinuierlich geschieht, bringt dies
also eine zeitnehmende Verwendung des Zählkreises zunächst als Sammel- und dann als Speichervorrichtung
für Anzeigezwecke mit sich. Es sind zwar kontinuierliche Anzeigen, beispielsweise mittels Elektronenstrahlzählern
und Relaisspeichermatrizen u. dgl. erzielt worden, aber die durch sie bedingten Techniken
sind verhältnismäßig kompliziert und kostspielig.
Es sind bereits Zähl- und Speichereinrichtungen bekannt, die jeweils aus einer Mehrzahl von Schaltkreisen
aufgebaut sind, von denen die dem Zählteil zugeordneten ausschließlich eine Zählfunktion und
die dem Speicherteil zugeordneten ausschließlich eine Speicherfunktion ausüben und wechselseitig nicht
voneinander abhängen. Zwischen den Schaltkreisen des Zählteils und denen des Speicherteils sind Kopplungen
vorgesehen, die entsprechende Stufen des Zählteils und des Speicherteils miteinander verbinden,
so daß der Zustand des letzteren in Abhängigkeit von Zählungszustand des Zählteils gesteuert
wird.
Diese bekannten Speicherschaltungen lassen jedoch hinsichtlich der zulässigen Arbeitsgeschwindigkeit
und der Betriebssicherheit, insbesondere auch bei hohen Arbeitsgeschwindigkeiten, noch zu wünschen
übrig. Sie sind auch verhältnismäßig aufwendig.
Durch die Erfindung wird eine Zähl- und Speichereinrichtung angegeben, die sich durch die Erzielbarkeit
kontinuierlicher Anzeigen und die Möglichkeit der zuverlässigen Bewältigung auch hoher Arbeits-Elektrische
Zähl- und Speichereinrichtung
Anmelder:
General Radio Company, West Concord, Mass.
(V. St. A.)
Vertreter:
Dipl.-Ing. R. Müller-Börner,
Berlin 33, Podbielskiallee 68,
und Dipl.-Ing. H.-H. Wey, München,
Patentanwälte
Als Erfinder benannt:
Robert William Stuart jun., Concord, Mass.
(V. St. A.)
Beanspruchte Priorität:
V. St. v. Amerika vom 19. Februar 1960 (9989)
geschwindigkeiten mit verhältnismäßig geringem baulichen Aufwand auszeichnet.
Erfindungsgemäß wird dieses Ziel dadurch erreicht, daß die Zählkreise aus hintereinandergeschalteten
Flip-Flop-Kreisen bestehen, die über normalerweise unwirksame Kopplungen jeweils mit den
zugehörigen, durch Schaltimpulse nach einer vorbestimmten Zählperiode abschaltbaren Speicherkreisen
verbunden sind, wobei während des Abschaltimpulses wirksame Impulsgeber durch Übertragungsbefehlsimpulse
die Übertragung des Zählergebnisses der Zählkreise auf die Speicherkreise auslösen,
und daß ein weiterer Impulsgeber zur Lieferung von Wiedereinstellimpulsen vorgesehen ist, der
die Abschaltung der Zählkreise nach erfolgter Übertragung des Zählergebnisses von den Zählkreisen auf
die Speicherkreise wieder aufhebt.
Die Erfindung wird an Hand der einige Ausführungsformen darstellenden Zeichnungen näher erläutert.
Es zeigt
Fig. 1 ein eine gemäß der Erfindung gebaute
Zähleinrichtung veranschaulichendes Blockschaltbild,
F i g. 2 ein Teilschaltbild eines zur Verwendung in der Zähleinrichtung nach Fig. 1 geeigneten Schaltkreises,
409 600/333
F i g. 3 ein den Zeitverlauf der verschiedenen an den Schaltkreis nach Fig. angelegten Spannungen
veranschaulichendes Impulsformbild und
F i g. 4 ein Teil-Schaltbild einer Variante.
In Fig. 1 ist ein üblicher achtstelliger Dekadenzähler
dargestellt mit Schaltdekaden, die entsprechend ihrer jeweiligen Arbeitsfrequenz mit beispielsweise
10 und 1 MHz bzw. mit 100, 30 und 20 kHz bezeichnet sind. Wenn sie, wie durch die die Dekaden mit-
die aus den kontinuierlich zählenden Schaltkreisen der Gruppe I übertragenen vier Ziffern kontinuierlich
anzeigt. Durch Verändern des Zählintervalls können somit vier beliebige Ziffern angezeigt oder in sonstiger
5 Weise angegeben werden.
In F i g. 2 sind für die Erzielung dieses Ergebnisses zweckmäßige Schaltungseinzelheiten dargestellt, die
der Einfachheit halber als auf einen typischen Multivibrator- oder Flip-Flop-Kreis eines Schaltkreises der
einander verbindenden aufeinanderfolgenden hori- io Gruppe I und auf einen entsprechenden typischen
zontalen Leitungen 1 und 1' schematisch angegeben, Multivibratorschaltkreis der Gruppe II angewendet
in Reihenschaltung arbeiten, registriert jede Dekade veranschaulicht sind. Es ist natürlich klar, daß die
über ein vorbestimmtes Zeitintervall elektrische Im- anderen Schaltkreise in gleicher Weise mit vier Verpulse
und setzt dann aus, um das Ergebnis der Re- bindungen 3 je Schaltkreis untereinander verbunden
gistrierung während eines Anzeigeintervalls zu spei- 15 sind. Der linke Multivibratorkreis der Gruppe I entchem
und anzuzeigen. Da diese Arbeitsweise bekannt hält ein Paar üblicher Elektronenröhrenrelais, z.B.
ist, wird sie, um von den Neuheitsmerkmalen der die Trioden 2, 2', obwohl natürlich, wie bekannt,
Erfindung nicht abzulenken, hier nicht weiter er- auch andere Arten von Elektronenröhren, Transiörtert.
Für die weiteren Einzelheiten dieser Arbeits- stören und sonstigen Relais- oder Schaltvorrichtungen
weise wird beispielsweise auf »Electronic Measure- 20 verwendet werden können. Die Schaltröhren 2, 2'
mems« 2. Auflage, Term an und Pettit, MacGraw sind mit den jeweiligen Anoden 4, 4', Kathoden 6, 6'
Hill, 1952, S. 220 bis 222, und »Hewlett-Packard und Steuerelektroden 8, 8' versehen. Der Anoden-Journal«
Band 2, Nr. 5, Januar 1951, verwiesen. oder Ausgangskreis der Röhre 2 ist über die Kopp-Wie
erörtert, ist es bei dieser Zählerart erwünscht, lungsschaltung 10 mit Widerstand und Kondensator
statt der zeitlichen Teilanzeige, die periodisch ge- 25 mit der Steuerelektrode oder dem Eingangskreis der
geben wird, nachdem jede Schaltdekade über ein vor- Röhre 2' verbunden. Die Steuerelektrode 8 der
bestimmtes Zeitintervall gezählt hat, Heber zu be- Röhre 2 ist über ein gleiches Element 10' mit der
stimmten Zeiten eine stetige Anzeige der sich ändern- Anode 4' der Röhre 2' verbunden. Wie üblich, werden
Zahl zu geben. Erfindungsgemäß wird dieses Ziel den die Anoden 4 und 4' über eine gemeinsame Imerreicht,
indem man den Reihenbetrieb der Zähl- 30 pedanz 12 und mit ihr an einem gemeinsamen Punkt
kreise in eine Art Parallelbetrieb umwandelt, bei dem verbundene jeweilige Lastwiderstände 14 und 14' aus
die Dekadenkette in zwei Gruppen, wie beispiels- dem positiven Anschluß B + der Anodenspannungsweise
die Gruppe I und II nach Fig. 1, aufgeteilt quelle B + , B- mit Anodenspannung gespeist. Der
wird. Die Schaltkreise der Gruppe I werden dann negative Anschluß B- kann, wie gezeigt, geerdet
ohne Anhalten zum Speichern und Anzeigen aus- 35 und über einen gemeinsamen, durch einen Kondenschließlich
als Zählvorrichtungen betrieben, wobei sator 16' überbrückten Kathodenwiderstand 16 mit
die Schaltkreise der anderen Gruppe II durch Steue- den Kathoden 6 und 6' der Röhren 2, 2' verbunden
rung mittels der Schaltkreise der ersten Gruppe aus- sein. Die Gitterwiderstände 18 und 18' liegen gleichschließlich
für Speicher- und Anzeigefunktionen kon- falls zwischen den jeweiligen Steuerelektroden 8
tinuierlich betrieben werden. Wenn also die Schalter 40 und 8' und dem erwähnten — ß-Anschluß. Die Span-S1
und S., in F i g. 1 in ihre oberen Stellungen ge- nungsimpulse zur Durchführung des Zählbetriebes
bracht werden, werden die Verbindungen 1 und 1'
für den Reihenschaltkreis-Zählbetrieb unterbrochen.
Die Zählfunktion der Schaltkreise der Gruppe I
wird, wie nachstehend erläutert, beim Anlegen geeig- 45
neter Spannungsimpulse vorübergehend unterbrochen,
während die Zählungen der jeweils maßgebenden
Zählkreise der Gruppe I zwecks Anzeige auf die entsprechenden Zählkreise der Gruppe II übertragen
werden. Die Zählkreise der Gruppe II arbeiten dann 50 braucht. Die beiden Elektronenröhren des rechten ausschließlich als Speicher- und Anzeigekreise, wäh- Multivibrators sind also beispielsweise mit 102 und rend die Schaltkreise der Gruppe I nur Zählfunk- 102' bezeichnet.
für den Reihenschaltkreis-Zählbetrieb unterbrochen.
Die Zählfunktion der Schaltkreise der Gruppe I
wird, wie nachstehend erläutert, beim Anlegen geeig- 45
neter Spannungsimpulse vorübergehend unterbrochen,
während die Zählungen der jeweils maßgebenden
Zählkreise der Gruppe I zwecks Anzeige auf die entsprechenden Zählkreise der Gruppe II übertragen
werden. Die Zählkreise der Gruppe II arbeiten dann 50 braucht. Die beiden Elektronenröhren des rechten ausschließlich als Speicher- und Anzeigekreise, wäh- Multivibrators sind also beispielsweise mit 102 und rend die Schaltkreise der Gruppe I nur Zählfunk- 102' bezeichnet.
tionen ausüben. Bei normalem Betrieb, d. h. bei geschlossenem
Vier der im Erläuterungsbeispiel nach F ig. 1 den Zäh- Schalter S1 nach Fig. 1, arbeiten sowohl der Multilungen
der 10-MHz-, 1-MHZ-, 100-kHz- und 30-kHz- 55 vibratorkreis 2, 2' und der Multivibratorkreis 102,
Schaltkreise der Gruppe I entsprechenden Ziffern 102' als auch alle anderen Zählkreise in üblicher
oder Stellen werden somit durch die entsprechenden Weise als Kaskadenzählvorrichtungen. Demgemäß
20-kHz-Schaltkreise der Gruppe II kontinuierlich ge- betätigt ein Impuls am Anschluß Γ (F i g. 2) den
speichert und angezeigt oder in sonstiger Weise an- Kreis 2, 2' und ein Impuls am Anschluß ΙΓ den Kreis
gegeben. Eine Anordnung mit dieser Arbeitsweise 60 102, 102'.
könnte beispielsweise zum Ablesen der Frequenz Wenn der Multivibratorkreis 2, ΐ ausschließlich
elektrischer Schwingungen einer unbekannten Fre- zählen und der Multivibratorkreis 102, 102' ausquenz
verwendet werden. Wenn der Bedienende den schließlich speichern sollen, öffnet der Bedienende
Veränderungen beispielsweise der letzten vier Zif- den die Kette 1 unterbrechenden Schalter S1 nach
fern oder Stellen stetig zu folgen wünscht, können die 65 F i g. 1 und den Schalter S., nach F i g. 1 und 2.
Schalter S1 und S2 betätigt werden und, wie nach- Ein in Fig. 3 oben"dargestellter Spannungsstehend
erläutert, die Arbeitsspannungsimpulse an- impuls G' wird vom Anschluß A aus an das Gatter G
gelegt werden, so daß die rechte Schaltkreisgruppe II angelegt, um den Zählbetrieb von T, 2' und der an
der Röhren 2 und 2' werden ursprünglich aus einem üblichen Schaltkreis G an den Anschluß Γ und darauf
an den gemeinsamen Punkt P angelegt.
Der rechte Multivibratorkreis stimmt mit dem linken überein, so daß er außer der Feststellung, daß
seine Teile die um die Zahl 100 vermehrten gleichen Bezugsziffern wie die entsprechenden Teile des Kreises
2, 2' haben, nicht näher beschrieben zu werden
deren Zählkreise der Gruppe I für das kurze Intervall der Dauer des Impulses zu beenden. Nach einem
vorbestimmten Zeitverzögerungsintervall von etwa 250 Mikrosekunden, das zum Abfallen der Übertragungsverbindungen
3 usw. vorgesehen ist, wird ein negativer Wiedereinstellungsimpuls V von etwa
30 Mikrosekunden Dauer an den Anschluß 7 und über den Schalter S2 mit Hilfe des Leiters 1" an den
unteren Anschluß des Widerstandes 118' und den rechten Anschluß des Gleichrichters R" angelegt.
Normalerweise weist der Gleichrichter R" gegenüber Erde eine niedrige Impedanz auf, jedoch beim Anlegen
des Impulses V fällt das Potential am unteren Anschluß des Widerstandes 118' bis unter das Erdpotential
B— ab. Die Steuergitterelektrode 108' der Röhre 102' wird somit beeinflußt und stellt den Zustand
der Stufe 102,102', die danach nur als Speicher und Anzeiger der vom Zähler 2, 2' periodisch registrierten
Zählung arbeiten soll, wieder her. Nach der ansteigenden Kante des Wiedereinstellimpulses V
wird dem Anschluß ein Vorspannungsimpuls V zugeführt, der die normalerweise an die rechte Elektrode
der nachstehend zu beschreibenden Gasentladungsröhre N angelegte positive Vorspannung + ve
verändert. Der Impuls V kann als Übertragungsbefehlsimpuls bezeichnet werden, da er, wie nachstehend
erläutert, dazu dient, den Zustand des Zählkreises 2, 2' auf den Speicher- und Anzeigekreis 102,
102' zu übertragen. Am Ende der steigenden rechten Kante des Impulses V (an der der Impuls V eine Gesamtimpulsbreite
von beispielsweise etwa 500 Mikrosekunden haben kann), wird ein weiterer, in F i g. 3
unten dargestellter, negativer Impuls an den Anschluß D und weiter mit Hilfe des Leiters 1' an den
unteren Anschluß des Widerstandes 18' und an den rechten Anschluß des mit dem beschriebenen Gleichrichter
R" übereinstimmenden Gleichrichters R' angelegt. Da. der Widerstand 18' am Gitter 8' der
Röhre 2' liegt, wird hierdurch die Zählerstufe 2, 2' neu eingestellt, so daß beim Ende, d. h. bei ansteigender
Flanke des Impulses am- Anschluß A (vgl. die oberste Impulsform nach Fig. 3) die Stufe II
wieder zur erneuten Ausübung ihrer Zählfunktion bereit ist. Ein periodisches Anlegen der in Fig. 3
dargestellten Impulsfolgen äußert sich in einem periodischen Zählen durch 2, 2' und einer Speicheranzeige
der Zählung durch die Betätigung von 102,102'.
Die letzte, durch die Stufe 102, 102' betriebene
Anzeige kann die Form üblicher Gasröhrenanzeiger oder sonstiger in der Zeichnung mit »Anzeige« bezeichneter
optischer Vorrichtungen haben. Außerdem soll der Ausdruck »anzeigen«, wie er in der Beschreibung
verwendet wird, allgemein jeder Art von Anzeige, Aufzeichnung oder Erzeugung einer den
Speicherbetriebszustand des Kreises aufzeigenden Wirkung umfassen.
Die zeitlich festgelegten Spannungsimpulse nach Fig. 3 können in beliebiger bekannter Weise, die,
um die dargestellte Erfindung nicht mit bisher bekannten Schaltungen zu verwechseln, nicht veranschaulicht
ist, erzeugt werden. Der Impuls in der obersten Impulsform G' nach F i g. 3 kann mit Hilfe
eines Impulsgenerators, wie beispielsweise einem monostabilen Multivibrator üblicher Bauart, erzeugt
werden. Als Beispiel wird auf »Pulse Techniques« von Maskowitz und Racker, Prentice Hall, 1951,
S. 191 bis 206, hingewiesen. Der verzögerte Impuls V kann aus dem Multivibratorimpuls mit Hilfe
eines beliebigen weiteren Zeitverzögerungsmultivibrators, wie er in der »Pulse-Techniques«-Literaturstelle
erklärt wird, oder als weiteres Beispiel durch einen Impulsverzögerungskreis der auf S. 2 bis 98 der
»Principles of Radar« des Stabes der Radarschule des »Massachusetts Institute of Technology«, McGraw-Hill,
1946, beschriebenen Bauart erzeugt werden. Der Impuls V kann aus dem verzögerten Impuls
V erzeugt werden, indem man beispielsweise einen, wie vorstehend erörterten weiteren Multivibrator
auslöst, während der Impuls am Anschluß D aus einem wie in den vorstehend angegebenen Literaturstellen
erläuterten noch weiteren gleichen Zeitverzögerungsmultivibrator erzeugt werden kann. Selbstverständlich
können auch gleichwertige, dem Fachmann bekannte übliche Schaltungen verwendet werden.
Es verbleibt, jedoch zu erklären, wie der Übertragungsbefehlsimpuls
V die Stufe 102 ,102' in den Zustand der Zählstufe 2, 2' bringt, wenn der Zählkreis
2, 2' mit Hilfe des Impulses am Anschluß A unwirksam gemacht worden ist und der Wiedereinstellimpuls
V auf die Stufe 102, 102' eingewirkt hat.
Der Kopplungskreis 3 enthält eine Isolierimpedanz, beispielsweise einen hochohmigen Widerstand/?, eine
nichtlineare, vorzugsweise mit Schwellenspannung betriebene Vorrichtung N, wie beispielsweise die bereits
erwähnte Kaltelektroden-Neongasentladungsröhre N (Fig. 2) mit zwei Elektroden, eine durch
den Anschluß. 5 dargestellte, mit + ve bezeichnete Vorspannungsquelle und eine Kopplungskapazität C1.
Es können auch andere Arten nichtlinearer Vorrichtungen verwendet werden, obwohl die Neonröhre auf
Grund ihrer Zuverlässigkeit, Lebensdauer, niedrigen Kosten und sonstigen nachstehend erklärten wünschenswerten
Eigenschaften bevorzugt wird. Der Widerstand R und die Röhre N liegen in Reihe im
Ausgang, und zwar zwischen der Anode 4 der Schaltelektronenröhre 2 und dem Vorspannungsanschluß 5.
Die Verbindung 20. zwischen dem Widerstand R und der linken Elektrode der RöhreTV ist über den Kopplungskondensator
C1 mit dem Eingang, d. h. mit der Steuerelektrode 108 der Röhre 102, verbunden.
Es sei beispielsweise angenommen, daß in einem der Schalt- oder Zählzustände des Multivibrators 2,2'
die Röhre 2 gesperrt und die Röhre 2' leitend ist. Die Spannung an der Anode 4 kann beispielsweise 140 V
betragen und die Spannung der Anode 4' etwa 60 V. Da die Anode 4 über den Isolierwiderstand R mit der
linken Elektrode der Vorrichtung N verbunden ist,
wird die Verbindung 20 ebenfalls auf einem Potential
von 140 V gehalten. Infolge Einstellens der Vorspannung am Anschluß 5 auf etwa 100 V beträgt die
Potentialdifferenz an der Vorrichtung N nur 40 V, ein Wert, der weit unter der für das Ionisieren oder
Leitendmachen des Neongases notwendigen Ionisierungs-Schwellenspannung
liegt. Der Kopplungskreis 3 ist also unwirksam. Wenn jedoch die Vorspannung
am Anschluß 5 verändert, beispielsweise durch den Gleichspannungsimpuls V auf 20 V herabgesetz
wird, wird die ionisierende Schwellenpotentialdifferenz angelegt, und die Neonvorrichtung N wird
leitend, wobei an ihr ein Spannungsabfall von etwa 60 V aufrechterhalten wird. Der Kopplungskre.is 3
kann dann auf die Steuerelektrode 108 der Multivibratorröhre
102 eine ausreichend hohe Spannung koppeln, so daß die Röhre 102 gesperrt wird. Die
Röhre 102 befindet sich jetzt im gleichen Zustand wie die Röhre 2, und die Stufe 102, 102' kann zum
Anzeigen der Zählung von 2, 2' arbeiten.
Das Vorstehende ist jedoch ein einzelner, auf einem angenommenen Zustand basierender Fall. Im
allgemeinen können die Spannungen zur Zeit des Anlegens des Wiedereinstellimpulses V an den Anschluß
7 nach dem vorstehenden Beispiel von vier verschiedenen Arten sein:
Anode 4 der Röhre 2 in Volt |
Anode 104 der Röhre 102 in Volt |
140 140 60 60 |
140 60 140 60 |
Beim Anlegen des Impulses V sperrt die Röhre 102' und fällt die Spannung ihrer Anode 104' auf
beispielsweise 60 V. Es sind dann zwei Zustände von 2, 2' möglich:
kreis wirksam, um es dem Schaltkreis 2, 2' zu ermöglichen,
den Schaltkreis 102, 102' zu steuern. Es sind also in bequemster Weise zu jeder Zeit Dauerschaltverbindungen
3 zwischen den Schaltkreisen 2,2' und 102, 102' möglich, so daß jede Notwendigkeit
eines komplizierten Schaltens von Verbindungen beseitigt wird.
In Fig. 4 ist eine andere Anordnung dargestellt,
die die Notwendigkeit der Verwendung des Wiedereinstellimpulses V beseitigt. Hier sind zwei gleiche
Kopplungskreise 3 und 3' vorgesehen, die je eine Isolierimpedanz R2 bzw. R.r, Neonröhren oder ähnliche
Vorrichtungen N bzw. N' sowie Kopplungskondensatoren C1 bzw. C1, haben. In diesem Falle
beseitigt der Kopplungskreis 3' zwischen dem Ausgang (nämlich der Anode 4' der Röhre 2') und dem
Eingang (nämlich der Steuerelektrode 108' der Röhre 102') die Notwendigkeit der Wiedereinstellspannung
V nach Fig. 2. Die Wirkungsfolge aller möglichen Betriebszustände kann wie folgt zusammengefaßt
werden:
Anode 4 der Röhre 2 in Volt |
Anode 104 der Röhre 102 in Volt |
140 60 |
60 60 |
25
Der Übertragungsbefehlsimpuls V läßt nun die Spannung an der rechten Elektrode der Röhre N um
100 V-bis auf 20 V abfallen. Wenn die Röhre 2
nichtleitend ist, hat ihre Anode4 die veranschaulichte Spannung von 140 V, und auf Grund der Verbindung
der Anode 4 über den Widerstand R mit der linken Elektrode der Röhre N tritt an N ein zu ihrem Ionisieren
und zum Absinken der Steuerelektrode 108 bis auf den Sperrzustand ausreichend großer Spannungsabfall
auf. Die Stufe 102,102' nimmt somit den gleichen Zustand ein wie die Zählstufe 2, 2' oder bekommt
diesen Zustand übertragen.
In gleicher Weise hätte die Anode 4 der Röhre 2, sofern diese leitend war, die vorstehend veranschaulichte
60-V-Spannungshöhe und würde die Röhre N nicht ionisieren. Die Anode 104 der Röhre 102 wäre
also auch auf 60 V (leitend) geblieben, so daß die Stufe 102, 102' wieder im gleichen Zustand ist wie
der Zählkreis 2, 2'.
Der steigende Verlauf der rechten Kante des Impulses V ist zweckmäßig zum Verhindern eines zu
großen Spannungsaufbaus bei 20, bevor die Röhre N Zeit zum vollständigen Entionisieren hat.
Durch Verbinden der Ausgangs-»Anzeige«-Leiter 22 mit den Anoden 104 und 104' ist stetig Speicherinformation,
wie beispielsweise für die über den Kopplungskreis 3 übertragenen elektrischen Impulszähldaten
zur Betätigung eines beliebigen Anzeigesystems vorhanden. Auf diese Weise ist eine kontinuierliche
Anzeige oder sonstige Angabe der von der entsprechenden Zählstufe periodisch durchgeführten
Zählung ermöglicht.
Während der Zeit, da die Stufe 2, 2' zählt und die Spannung an ihren Anoden ansteigt und abfällt, wird
an N niemals eine zum Beeinflussen des stetigen Speicher- und Anzeigebetriebes der Stufe 102, 102'
ausreichende Spannung entwickelt. Nur zu den Zeiten des Anlegens des Impulses G' an den Anschluß ,4
wird der die Neonröhre N enthaltende Kopplungs-
Anode 4 | Anode 104 | Neon-Gs- | Oe- | Anode 104 |
der | der Röhre 102 | Zustand | sperrtes fritter |
der Röhre 102 |
Röhre 2 | (anfangs) | VJlLLCI | (danach) | |
in Volt | in Volt | N zündet | 108 | in Volt |
140 | 140 | N zündet | 108 | 140 |
140 | 60 | N' zündet | 108' | 140 |
60 | 140 | N' zündet | 108' | 60 |
60 | 60 | 60 | ||
Die erste und die letzte Spalte zeigen, daß der Schaltkreis 102,102' in den gleichen Zustand versetzt
wird wie der Zählkreis 2, 2'.
Bei den Einrichtungen nach Fig. 2 und 4 ist es außerdem zweckmäßig, den Kreis zu öffnen oder
sonstwie aufeinanderfolgende Kopplungskreise, wie beispielsweise an dem Leiter 24, auszuschalten, um
sie gegen falsches Arbeiten der Einrichtung infolge der veränderlichen Ionisierungsverzögerungen in der
Röhre N zu sichern.
Die Erfindung ist nicht auf die beschriebenen und dargestellten Ausführungsbeispiele beschränkt. Man
kann daran zahlreiche, dem Fachmann entsprechend der jeweils beabsichtigten Anwendung naheliegende
Abänderungen vornehmen, ohne daß man dadurch den Bereich der Erfindung verläßt. So könnte man
beispielsweise statt der bevorzugten und zweckmäßigen Multivibratorschalteinrichtungen andere für
den vorliegenden Zweck geeignete Schaltvorrichtungen verwenden.
Claims (5)
1. Elektrische Zähl- und Speichereinrichtung, die aus einem Zähl- und einem Speicherteil besteht,
die jeweils aus einer Mehrzahl einander ähnlicher Schaltkreise aufgebaut sind, von denen
die dem Zählteil zugeordneten ausschließlich eine Zählfunktion und die dem Speicherteil zugeordneten
ausschließlich eine Speicherfunktion ausüben und wechselseitig nicht voneinander abhängen,
wobei zwischen den Schaltkreisen des Zählteils und denen des Speicherteils Kopplungen
vorgesehen sind, die entsprechende Stufen des Zählteils und des Speicherteils miteinander ver-
binden, so daß der Zustand des letzteren in Abhängigkeit vom Zählungszustand des Zählteils
gesteuert wird, dadurch gekennzeichnet,
daß die Zählkreise aus hintereinanderge^ schalteten Flip-Flop-Kreisen (I) bestehen, die
über normalerweise unwirksame Kopplungen (N)
jeweils mit den zugehörigen, durch Schaltimpulse (G') nach einer vorbestimmten Zählperiode abschaltbaren
Speicherkreisen (II) verbunden sind, wobei während des Abschaltimpulses (G') wirksame
Impulsgeber durch Übertragungsbefehlsimpulse (F) die Übertragung des Zählergebnisses
der Zählkreise auf die Speicherkreise auslösen, und daß ein weiterer Impulsgeber zur Lieferung
von Wiedereinstellimpulsen (F') vorgesehen ist, der die Abschaltung der Zählkreise nach erfolgter
Übertragung des Zählergebnisses von den Zählkreisen auf die Speicherkreise wieder aufhebt.
2. Zähl- und Speichereinrichtung nach An-Spruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Speicherkreise
(II) ebenfalls aus Flip-Flop-Kreisen bestehen.
3. Zähl- und Speichereinrichtung nach Anspruch 2, gekennzeichnet durch einen Schalter
(S1, S2), der den Übergang von getrennter
Zähl- und Speicherfunktion der beiden Schaltkreisgruppen (I, II) auf eine doppelte Reihe
von Zähl-Flip-Flop-Kreisen ermöglicht.
4. Zähl- und Speichereinrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Kopplungen
(N) im wesentlichen durch Neonröhren gebildet werden, die durch die Ubertragungsbefehlsimpulse
(F) leitend gemacht werden.
5. Zähl- und Speichereinrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß zusätzlich
zu den Kopplungen (N) weitere, aus Neonröhren (JV') bestehende Kopplungen vorgesehen sind, die
während des Zählern durch die Flip-Flop-Kreise (I) unwirksam, jedoch vor dem Anlegen des
Übertragungsbefehlsimpulses zum Wiedereinstellen der Speicherkreise (II) in einen vorbestimmten
Zustand wirksam gemacht werden.
In Betracht gezogene Druckschriften:
Deutsche Patentschrift Nr. 918 452.
Deutsche Patentschrift Nr. 918 452.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
409 600/333 6.64 © Bundesdruckerei Berlin
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
US896839XA | 1960-02-19 | 1960-02-19 |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE1172307B true DE1172307B (de) | 1964-06-18 |
Family
ID=22219032
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DEG30540A Pending DE1172307B (de) | 1960-02-19 | 1960-09-22 | Elektrische Zaehl- und Speichereinrichtung |
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---|---|
DE (1) | DE1172307B (de) |
GB (1) | GB896839A (de) |
NL (1) | NL255660A (de) |
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DE1276095B (de) * | 1965-09-09 | 1968-08-29 | Gen Precision Inc | Elektronisches Kodiergeraet mit einem Zaehler, der eintreffende Impulse akkumuliert |
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Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
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DE918452C (de) * | 1951-10-30 | 1954-09-27 | Philips Nv | Elektronische Speicherschaltung |
-
0
- NL NL255660D patent/NL255660A/xx unknown
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1960
- 1960-05-30 GB GB19115/60A patent/GB896839A/en not_active Expired
- 1960-09-22 DE DEG30540A patent/DE1172307B/de active Pending
Patent Citations (1)
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Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
GB896839A (en) | 1962-05-16 |
NL255660A (de) |
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