DE1172164B

DE1172164B - Process for the production of well-adhering protective coatings made of natural or synthetic rubber on molded parts made of polyamides

Info

Publication number: DE1172164B
Application number: DEF17588A
Authority: DE
Inventors: Dr Hugo Streib; Dr Wilhelm Hechelhammer
Original assignee: Bayer AG
Current assignee: Bayer AG
Priority date: 1955-05-24
Filing date: 1955-05-24
Publication date: 1964-06-11

Description

BUNDESREPUBLIK DEUTSCHLAND FEDERAL REPUBLIC OF GERMANY

DEUTSCHESGERMAN

PATENTAMTPATENT OFFICE

AUSLEGESCHRIFTEDITORIAL

Internat. Kl.: B 44 dBoarding school Class: B 44 d

Deutsche Kl.: 75 c-5/08 German class: 75 c -5/08

Nummer: 1 172 164Number: 1 172 164

Aktenzeichen: F 17588 VI b / 75 cFile number: F 17588 VI b / 75 c

Anmeldetag: 24. Mai 1955 Filing date: May 24, 1955

Auslegetag: 11. Juni 1964Opening day: June 11, 1964

Es ist bekannt, Gegenstände aus Cellulose, Celluloseestern, Kunstharzen, polymeren Kohlenwasserstoffen und Polykondensationsprodukten mit Lacküberzügen zu versehen, die solche Stoffe enthalten, welche die Oberflächen der Gegenstände anzulösen oder anzuquellen vermögen. Ferner ist bekannt, Gegenstände aus unvulkanisiertem Kautschuk mit Gegenständen aus vulkanisiertem Kautschuk durch Vulkanisation in der Weise miteinander zu verbinden, daß man die zu verbindenden Flächen vor der Vulkanisation mit einer Lösung eines Polyisocyanats bestreicht. Weiterhin ist ein Verfahren zum Überziehen von Formkörpern aus Polystyrol mit Lösungen von Polyäthylacrylat, Polymethylmethacrylat oder Polyäthylmethacrylat in einem bestimmten Lösungsmittelgemisch beschrieben. Nach einem anderen bekannten Verfahren gelingt es, auf Metallen oder Kunstharzen, z. B. Phenolharzen oder Polyvinylchlorid, Kautschuküberzüge dadurch haftend zu machen, daß man eine Zwischenschicht aus chloriertem Kautschuk und Reaktionsprodukten von Acrylnitril und Kautschuk anbringt. Schließlich ist ein Verfahren zur Herstellung von Überzügen auf Kunstharzteilen unter Verwendung von Cellulosebutyratlösungen mit einem geringen Gehalt an Kautschuk bekannt. Auch ist es bekannt, die Oberflächen der zu überziehenden Gegenstände vor der Behandlung aufzurauhen, beispielsweise durch Sandstrahlen.It is known objects made of cellulose, cellulose esters, synthetic resins, polymeric hydrocarbons and to provide polycondensation products with lacquer coatings that contain such substances, which are able to dissolve or swell the surfaces of the objects. It is also known Articles made of unvulcanized rubber with articles made of vulcanized rubber Vulcanization to connect with each other in such a way that the surfaces to be connected before Vulcanization coated with a solution of a polyisocyanate. Furthermore, there is a method of coating of molded articles made of polystyrene with solutions of polyethyl acrylate, polymethyl methacrylate or Polyethyl methacrylate described in a certain solvent mixture. According to another well-known Process succeeds on metals or synthetic resins, eg. B. phenolic resins or polyvinyl chloride, To make rubber coatings adhesive by having an intermediate layer of chlorinated Attaches rubber and reaction products of acrylonitrile and rubber. Finally, there is a procedure for the production of coatings on synthetic resin parts using cellulose butyrate solutions known with a low content of rubber. It is also known that the surfaces of the to be coated Roughening objects before treatment, for example by sandblasting.

Überzüge aus natürlichem oder synthetischem Kautschuk sind wegen ihrer großen Widerstandsfähigkeit gegen viele Chemikalien und Lösungsmittel von besonderer Bedeutung. Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zum Herstellen von gut haftenden Schutzüberzügen aus natürlichem oder synthetischem Kautschuk auf Formteilen aus Polyamiden.Coatings made of natural or synthetic rubber are popular because of their great resistance against many chemicals and solvents of particular importance. The invention relates refers to a process for the production of well-adhering protective coatings from natural or synthetic Rubber on molded parts made from polyamides.

Solche Formteile zeichnen sich durch hohe mechanische Festigkeit, Schlagfestigkeit, Zähigkeit und Elastizität aus, verbunden mit einer besonders hohen Widerstandsfähigkeit gegen verschiedene Chemikalien, z. B. Säuren, Laugen und gegebenenfalls Lösungsmittel, je nach der Art des Überzuges. Als technisch wichtige Formstücke der erwähnten Art seien beispielsweise Akkumulatorenbehälter genannt.Such molded parts are characterized by high mechanical strength, impact resistance, and toughness Elasticity, combined with a particularly high resistance to various chemicals, z. B. acids, alkalis and optionally solvents, depending on the type of coating. As technical important fittings of the type mentioned are mentioned, for example, accumulator containers.

Die dauerhafte Vereinigung von Kautschuküberzügen mit Formteilen aus Polyamiden ist jedoch in Folge zu geringer Haftfestigkeit der Kautschuküberzüge nicht ohne weiteres möglich.The permanent union of rubber coatings with molded parts made of polyamides is, however not easily possible due to insufficient adhesive strength of the rubber coatings.

Es wurde gefunden, daß man Formteile aus Polyamiden, deren Oberflächen teilweise oder ganz mit einem gut haftenden Schutzüberzug aus natürüchem oder synthetischem Kautschuk versehen sind, dadurch erhält, daß man die zu überziehenden Ober-Verfahren zum Herstellen von gut haftenden
Schutzüberzügen aus natürlichem oder
synthetischem Kautschuk auf Fonnteilen
aus PolyamidenIt has been found that molded parts made of polyamides, the surfaces of which are partially or completely provided with a well-adhering protective coating of natural or synthetic rubber, are obtained by using the upper process to be coated for producing well-adhering ones
Protective coatings made of natural or
synthetic rubber on hairdryer parts
made of polyamides

Anmelder:Applicant:

Farbenfabriken Bayer Aktiengesellschaft,Paint factories Bayer Aktiengesellschaft,

LeverkusenLeverkusen

Als Erfinder benannt:Named as inventor:

Dr. Hugo Streib,Dr. Hugo Streib,

Dr. Wilhelm Hechelhammer, Krefeld-Bockum - -Dr. Wilhelm Hechelhammer, Krefeld-Bockum - -

flächen der Formteile zunächst in an sich bekannter Weise, z. B. durch Sandstrahlen, aufrauht und dann Kautschuklösungen auf sie aufträgt, welche Isocyanate oder Isocyanate abspaltende Stoffe enthalten. Die auf diese Weise erhaltenen Formteile können dann gegebenenfalls noch mit einem weiteren Kautschuküberzug ohne Vernetzungsmittel versehen werden. In manchen Fällen ist eine kurze Nacherhitzung der überzogenen Gegenstände von Vorteil. Als Isocyanate können z. B. Diisocyanate, wie Hexamethylendiisocyanate, verwendet werden. Als Isocyanate abspaltende Stoffe eignen sich beispielsweise das Addukt aus zwei Molekülen Phenol und einem Molekül Hexamethylendiisocyanat sowie das Addukt aus zwei Molekülen ε-Caprolactam und einem Molekül Hexamethylendiisocyanat.surfaces of the molded parts first in a known manner, for. B. by sandblasting, and then roughening Applying rubber solutions which contain isocyanates or isocyanate-releasing substances. The molded parts obtained in this way can then optionally be combined with another Rubber coating can be provided without crosslinking agents. In some cases there is a short reheating of coated objects is an advantage. As isocyanates, for. B. Diisocyanates, such as Hexamethylene diisocyanates can be used. Substances which split off isocyanates are suitable, for example the adduct of two molecules of phenol and one molecule of hexamethylene diisocyanate and that Adduct of two molecules of ε-caprolactam and one molecule of hexamethylene diisocyanate.

Von derartigen Zusätzen genügen im allgemeinen bis etwa 15%, bezogen auf die Lösungen der Überzugsmittel. Of such additives, up to about 15%, based on the solutions of the coating agents, are generally sufficient.

Den Lösungen der Überzugsmittel können ferner noch Härter, Vernetzungsmittel, Vulkanisationsmittel — bei Verwendung von Kautschuklösungen z. B. Zinkoxyd und Schwefel —, ferner Ruß, Pigmente, Alterungsschutzmittel, Füllmittel u. dgl., zugesetzt werden.The solutions of the coating agents can also contain hardeners, crosslinking agents and vulcanizing agents - when using rubber solutions z. B. zinc oxide and sulfur -, furthermore soot, pigments, Anti-aging agents, fillers and the like can be added.

example

Ein becherartiges Spritzgußformteil aus PoIycaprolactam wird mit feinem Sand gesandstrahlt. Die anhaftende Staubschicht wird durch Preßluft oder mechanisch entfernt. — Zu einer Kautschuklösung mit einer für Spritzzwecke geeigneten Viskosität, welche als Lösungsmittel ein aliphatisch.es Kohlen-A cup-like injection molded part made from polycaprolactam is sandblasted with fine sand. The adhering dust layer is by compressed air or mechanically removed. - To a rubber solution with a viscosity suitable for spraying purposes, which as a solvent an aliphatic carbon

409 599/256409 599/256

Wasserstoffgemisch vom Siedebereich 90 bis 110° C enthält und auf 100 Gewichtsteile Naturkautschuk 10 Gewichtsteile Zinkoxyd, 3 Gewichtsteile Schwefel, 15 Gewichtsteile Gasruß, 0,5 Gewichtsteile Kolophonium und eine Spur eines Vulkanisationsbeschleunigers und eines Alterungsschutzmittels enthält, werden, bezogen auf das Gesamtvolumen der Kautschuklösung, 10 Volumteile Hexamethylendiisocyanat gegeben. Das Gemisch wird auf das vorbehandelte Polyamidformteil aufgespritzt. Nach einstündigem Stehen bei Raumtemperatur ist das Lösungsmittel weitgehend verdunstet. Dann wird eine zweite Kautschuklösung, welche kein Diisocyanat enthält, auf die erste Kautschukschicht aufgespritzt. Nach anschließendem 2stündigem Trocknen bei Raumtemperatur wird das behandelte Formteil nochmals 2 Stunden bei etwa 50° C im Trockenschrank getrocknet, wobei für einen guten Abzug der Lösungsmitteldämpfe gesorgt wird. Anschließend wird das Formteil noch 2 Stunden auf 110° C erwärmt. Contains hydrogen mixture from the boiling range 90 to 110 ° C and to 100 parts by weight of natural rubber 10 parts by weight of zinc oxide, 3 parts by weight of sulfur, 15 parts by weight of carbon black, 0.5 part by weight of rosin and contains a trace of a vulcanization accelerator and an anti-aging agent, based on the total volume of the rubber solution, 10 parts by volume of hexamethylene diisocyanate given. The mixture is sprayed onto the pretreated polyamide molding. After an hour When standing at room temperature, the solvent has largely evaporated. Then it will be a second rubber solution, which does not contain diisocyanate, is sprayed onto the first rubber layer. The treated molded part is then dried for 2 hours at room temperature dried again for 2 hours at about 50 ° C in the drying cabinet, whereby for a good deduction the solvent vapors are taken care of. The molded part is then heated to 110 ° C. for a further 2 hours.

Während eine Schwefelsäure von der Dichte 1,37, wie sie in Akkumulatoren verwendet wird, Polyamide bereits nach kurzer Zeit auflöst, kann in den erfindungsgemäßen Formteilen eine solche Schwefelsäure wochenlang aufbewahrt werden, ohne daß eine Schädigung erfolgt. Der Kautschuküberzug haftet selbst bei starken mechanischen Beanspruchungen einwandfrei.While a sulfuric acid with a density of 1.37, as used in accumulators, polyamides dissolves after a short time, such sulfuric acid can be present in the moldings according to the invention can be kept for weeks without damage. The rubber coating adheres perfect even under heavy mechanical loads.

Claims

Claim:

Process for the production of well-adhering protective coatings from natural or synthetic Rubber on molded parts made from polyamides, characterized in that the surfaces of the molded parts to be coated are first roughened in a manner known per se, Rubber solutions which contain isocyanates or isocyanate-releasing substances ίο it applies, if necessary then one applies further crosslinking agent-free rubber coating and the coated molded parts reheated.

Considered publications:

German Patent Nos. 697 881, 927 714;

German utility model No. 1 627 645;

Swiss Patent No. 126 212;

French Patent Nos. 905 762, 949 383, 984406, 1066 995;

U.S. Patent Nos. 2238 694, 2578665;

German patent application B 20527 IV a / 75 c (announced on August 5, 1954);

Plexiglas processing instructions (p. 30, November 1950) from Chemischen Fabrik Röhm & Haas / Darmstadt.

Legacy Patents Considered:
German Patent No. 955 135.