DE1168783B - Selbsttaetige Nachstellvorrichtung, insbesondere fuer hydraulisch betaetigte Scheibenbremsen - Google Patents

Description

• Selbsttätige Nachstellvorrichtung, insbesondere für hydraulisch betätigte Scheibenbremsen Die Erfindung betrifft eine selbsttätige Nachstellvorrichtung, insbesondere für -hydraulisch betätigte Scheibenbremsen, mit einem zwischen Kolben und Zylinder des Bremsbetätigungszylinders wirksamen Gesperre und einer Druckfeder, die sich an dem Sperrelement abstützt.
• Wenn die Scheibenbremsen eines Fahrzeugs, deren hydraulische Betätigungszylinder die Beläge auf beiden Seiten der Scheibe anlegen können, während der Fahrt gelöst sind, werden die Beläge mit den Kolben durch Wellungen in der Scheibe oder Scheibenschlag in die Zylinder zurückgedrückt. Dieselbe Wirkung stellt sich bei Kurvenfahrten ein, wenn die Achslager zuviel Spiel haben. Um zu verhindern, daß hierbei das Druckmittel aus dem Radbremszylinder in den Hauptzylinder zurückkehrt und ein übermäßiges Bremslüftspiel entsteht, ist bei bekannten Bremsen die Maßnahme getroffen worden, die Arbeitsräume der Bremszylinder durch eine Druckmittelleitung miteinander zu verbinden und die Zuleitung vom Hauptzylinder zu den Radbremszylindem so zu drosseln, daß aus einem Zylinder verdrängtes Druckmittel in den Zylinder der anderen Seite übertritt, womit das Bremslüftspiel im ganzen erhalten bleibt. Die Wirkung dieser Maßnahme wird durch die Kolbenreibung und die Abdrosselung des Druckmittels in den Druckmittelleitungen beeinträchtigt. Das Bremslüftspiel kann sich vergrößern, und der Pedalweg bei der Bremsbetätigung wächst.
• Mit Hilfe der Erfindung wird das vorbestimmte Bremslüftspiel positiv immer wiederhergestellt, wenn einer der Kolben in den Zylinder hineingedrückt worden ist. Hierzu. wird vorgeschlagen, bei. einer Nachstellvorrichtung der eingangs erwähnten Art die Druckfeder auf einen Federanschlag einwirken zu lassen, der im Kolben derart beweglich angeordnet ist, daß seiner Bewegung in Richtung auf die Bremsscheibe das Sperrelement und in Löserichtung die Kraft der Feder entgegenwirkt.
• Eine bekannte Nachstellvorrichtung ist in ähnlicher Weise aufgebaut. Mit ihr wird unter dem Einfluß der Kraft der Feder beim Nachlassen des hydraulischen Druckes der Bremsbelag von der Scheibe um das vorbemessene Bremslüftspiel abgerückt. Ein weiteres Zurückgehen des Kolbens infolge von Scheibendeformation u. dgl. kann diese Einrichtung jedoch nicht verhindern.
• Bei der Vorrichtung nach der Erfindung ist die Druckfeder so dimensioniert, daß ihre Kraft größer ist als die zur Überwindung der Kolbenreihung benötigte Kraft. Die Beweglichkeit des Federanschlages im Kolben wird so bemessen, daß sie dem Lösespiel der Bremse entspricht.
• Bei einer Ausführungsform der Erfindung wird der Federanschlag, der im Kolbeninneren untergebracht ist und die Druckfeder sowie ein an sich bekanntes Gesperre enthält, das aus einem am Zylinder befestigten Sperrstück und einem Reibring, Klemmring od. dgl. besteht, in seiner Bewegung entgegen der Federkraft durch den verstellbaren Kolbenboden begrenzt. Bei einer anderen Ausführungsform der Erfindung ist der Federanschlag in einer Nut im Kolbenumfang untergebracht und enthält die Druckfeder und ein mit der Zylinderwand zusammenwirkendes Sperrelement, vorzugsweise einen Reibring. Es ist zweckmäßig, in dem Federanschlag eine Schulter zur Blockierung der Druckfeder vorzusehen.
• In der Zeichnung sind in den A b b. 1 und 2 verschiedene Ausführungsformen der Erfindung dargestellt.
• In A b b. 1 ist ein Bremszylinder einer Scheibenbremse mit 1, der Kolben mit 2 und der Kolbenboden mit 3 bezeichnet. Das Innere des Kolbens enthält den Federanschlag 4, die Druckfeder 5, das Sperrelement 6, den Anschlagring 7 und den Sperrbolzen 8, der mit dem Bremszylinder 1 fest verbunden ist und mit einem Reibring zusammenwirkt. Der Federanschlag 4 kann sich in dem Kolben um das Stück a bewegen, das mittels des mit Gewinde versehenen Kolbenbodens eingestellt werden kann.
• Der Bremszylinder arbeitet wie folgt: Beim Betätigen des Hauptzylinders füllen sich der Innenraum des Zylinders und des Kolbens mit Druckmittel. Der Kolben wird in Richtung auf die Bremsscheibe verschoben und nimmt über den Kolbenboden 3 den Federanschlag 4 mit, wobei der Reibring 6 um den Betrag des Kolbenweges auf dem Sperrbolzen 8 verschoben wird. Zwischen der Kolbeninnenseite und der Stirnseite des Federanschlages 4 bleibt der Spalt a bestehen, der der Größe des Bremslüftspiels entspricht. Das Spiel a kann durch Verstellen des Kolbenbodens 3 bestimmt werden.
• Wird die Beaufschlagung des Bremszylinders mit Druckmittel beendet, dann bleibt der Kolben 2 in der erreichten Stellung, und der Belag schleift an der Scheibe. Leichten Abweichungen der Scheibe aus ihrer Ebene folgt der Kolben um den Weg a, ohne daß er in Richtung auf die Scheibe zurückkehren könnte. Wird der Kolben 2 durch stärkere Bewegungen der Scheibe tiefer in den Zylinder 1 hineingedrückt, dann kommt seine Innenfläche in Berührung mit der Stirnfläche des Federanschlages 4 und kann nur gegen die Kraft der Feder 5 weitergeschoben werden. Entfernt sich die Scheibe wieder vom Kolben, dann streckt sich die Feder und schiebt den Kolben vor sich her. Dort, wo die Scheibe ohne Abweichungen aus ihrer Ebene umläuft, bleibt der Bremsbelag dann um den Betrag a von ihr abgerückt.
• Es ist ersichtlich, daß der Kolben 2 den Bewegungen der Bremsscheibe folgt, einerlei, ob die Hydraulikzylinder hydraulisch miteinander verbunden sind oder nicht.
• In A b b. 2 ist der Zylinder mit 1, der Kolben mit 9, eine Außenrundnut im Kolben mit 10, der Federanschlag mit 11, die Druckfeder mit 12, ein Einstellring mit 13 und der Reibring mit 14 bezeichnet. Die Wirkungsweise ist die gleiche wie bei der zuvor beschriebenen Ausführungsform.
• Beide Nachstellvorrichtungen sind mit Schultern 15 ausgestattet, die vornehmlich dazu dienen, die Feder vor Unterschreiten der Blocklänge zu schützen. Die Anordnung derartiger Schultern erweist sich besonders zweckmäßig, wenn die Bremseinrichtung nach Neubelegen der Bremsbacken in ihre ursprüngliche Ausgangsstellung zurückgebracht werden muß.
• Die Feder kann nicht um mehr als um den Betrag »b« zusammengedrückt werden, dann legt sich die Schulter 15 gegen den Kolben 2 bzw. gegen den Reibkörper 6, 7, 14 an. Die Ansprüche 2 bis 5 sind echte Unteransprüche und gelten nur in Verbindung mit dem Hauptanspruch.

Claims (5)

1. Patentansprüche: 1. Selbsttätige Nachstellvorrichtung, insbesondere für hydraulisch betätigte Scheibenbremsen, mit einem zwischen Kolben und Zylinder wirksamen Gesperre und einer Druckfeder, die sich an dem Sperrelement abstützt, d a d u r c h g e -kennzeichnet, daß die Druckfeder (5; 12) auf einen Federanschlag (4; 11) einwirkt, der im Kolben (2; 9) derart beweglich angeordnet ist, daß seiner Bewegung in Richtung auf die Bremsscheibe das Sperrelement (6; 14) und in Löserichtung die Kraft der Druckfeder (5; 12) entgegenwirkt.
2. 2. Nachstellvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Beweglichkeit des Federanschlages (4; 11) im Kolben (2; 9) dem Lösespiel der Bremse entspricht.
3. 3. Nachstellvorrichtung nach den Ansprüchen 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Federanschlag (4), der im Kolbeninneren untergebracht ist und die Druckfeder sowie ein an sich bekanntes Gesperre enthält, das aus einem am Zylinder (1) befestigten Sperrstift (8) und einem Reibring (6), einem Klemmring od. dgl. besteht, in seiner Bewegung entgegen der Federkraft durch den verstellbaren Kolbenboden (3) begrenzt wird.
4. 4. Nachstellvorrichtung nach den Ansprüchen 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Federanschlag (11) in einer Nut (10) im Kolbenumfang untergebracht ist und die Druckfeder (12) und einen mit der Zylinderwand zusammenwirkenden Reibring (14) enthält.
5. 5. Nachstellvorrichtung nach den Ansprüchen 3 und 4, dadurch gekennzeichnet, daß in dem Federanschlag (4; 11) eine Schulter (15) zur Blockierung der Druckfeder (5;12) vorgesehen ist. In Betracht gezogene Druckschriften: Französische Patentschrift Nr. 1172 935.