DE1167746B

DE1167746B - Eckumfuehrung bei Hochkantfoerderanlagen fuer flaches Foerdergut

Info

Publication number: DE1167746B
Application number: DEST18382A
Authority: DE
Inventors: Horst Brause
Original assignee: Standard Elektrik Lorenz AG
Current assignee: Alcatel Lucent Deutschland AG
Priority date: 1961-09-28
Filing date: 1961-09-28
Publication date: 1964-04-09
Also published as: US3180481A; CH404537A

Description

Eckumführung bei Hochkantförderanlagen für flaches Fördergut Die Erfindung betrifft die Eckumführung bei Hochkantförderanlagen für flaches Fördergut mit unterschiedlicher Dicke und Steifigkeit, beispielsweise Postsendungen, wie Briefe und Postkarten. Die bekannten Anordnungen, die die Aufgabe, sowohl dünne, dicke als auch steife und biegsame Förderstücke mit gleichbleibender Wirkung um eine Ecke herumzuführen, sind sehr aufwendig und erfordern eine umfangreiche Wartung. Sie besitzen mehrere Transportrollen, die mit nachgiebigen Gegenrollen zusammenarbeiten.
Diese Gegenrollen sind an der Innenwand des Förderkanals federnd und mit einstellbarem Druck gelagert und reichen beispielsweise in den Kanal hinein. Der Druck muß so eingestellt werden, daß einerseits eine gute Mitnahme dünner und leichter Förderstücke gewährleistet ist, daß aber auch andererseits steife und schwere Sendungen hindurchgeführt werden können, ohne daß diese eine wesentliche Durchbiegung erfahren. Es ist zu erkennen, daß diese Aufgabe mit einer solchen Anlage nicht kompromißlos gelöst werden kann. Bei einer anderen bekannten Anordnung werden die Sendungen in einer gekrümmten Rinne geführt, wobei die Mitnahme durch eine unter der Rinne laufende Förderschnur erfolgt. Auch diese Anordnung ist aufwendig und beansprucht viel Raum.
Bei einer dritten Ausführung werden die aus der Hochkantförderrinne ankommenden Sendungen mit Hilfe einer Umlenkrolle, die beispielsweise von einem gegenüberliegenden Band umschlossen wird, in senkrechter Lage umgeleitet. Hier erfolgt zwar die Richtungsänderung auf engstem Raum, doch ist es nicht möglich, derartige Strecken mit steifen oder großen Sendungen zu durchfahren.
Bei der Eckumführung nach der Erfindung wird von der bekannten Anordnung von Rollen oder Walzen Gebrauch gemacht, von denen mindestens drei den Förderweg der Eckumführung tangential berühren oder in ihn eingreifen und mindestens eine in Richtung der Förderbewegung rotierend angetrieben wird. Die Erfindung besteht darin, daß von je zwei benachbarten oder am Förderweg gegenüberliegenden Rollen oder Walzen mindestens eine eine Bürste ist.
Zweckmäßig werden zwei an der Förderstrecke gegenüberliegende Rollen mindestens auf einen Abstand genähert, der kleiner ist als die geringste Dicke der Förderstücke, um zu gewährleisten, daß diese an der Eckumführung richtig und ohne ihre Lage zu verändern erfaßt werden. Die Umlaufgeschwindigkeit der angetriebenen Rollen wird etwas größer als die der Fördergeschwindigkeit der an- bzw. abliefernden Förderanlage gewählt. Die Verwendung von Bürsten in Förderanlagen ist bereits bekannt. So benutzt bei- spielsweise eine Einrichtung zum Umkehren der Förderrichtung von biegsamen, flachen Förderstücken eine Bürstenrolle am Eingang eines Blindkanals, um die Förderstücke richtig zu leiten. Eine andere Anordnung mit einer Bürstenwalze dient zum Stapeln flacher Gegenstände, wobei die elastischen Bürsten der rotierenden Rolle die Enden besonders langer Sendungen in Stapelrichtung bewegen. Eine Eckumführung, insbesondere für steife Förderstücke wird aber bei den bekannten Anordnungen nicht erreicht.
Die Erfindung wird an Hand von Ausführungsbeispielen und mit Hilfe der Zeichnung erläutert. In dieser ist Fig. 1 die schematische Darstellung einer Eckumführung von 900 und Fig. 2 die schematische Darstellung einer Eckumführung um 1800.
In Fig. 1 werden im Zuführkanal 1 die Sendungen 2 in Richtung des Pfeiles A angefördert und in Richtung des Pfeiles auf der Förderstrecke 3 weitergefördert. Verläßt die Sendung 2 die Förderstrecke 1, so wird sie von dem in Förderrichtung drehenden Bürstenpaar 4 erfaßt. Durch die in Förderrichtung hinter dem Bürstenpaar liegende Wendebürste 5 wird die Vorderkante der Sendung erfaßt und in die neue Richtung herumgedrückt. Das Bürstenpaar 4 läuft mit einer der Fördergeschwindigkeit gleichen Umfangsgeschwindigkeit. Die Wendebürste 5 dreht sich jedoch mit höherer Drehzahl, um den Wendevorgang zu beschleunigen und zu unterstützen. Das anfallende Fördergut kann aus Stücken verschiedenen Formats, verschiedener Dicke und Steifigkeit bestehen, da sich die Bürsten durch Verformen diesen Eigenschaften des Fördergutes anpassen. F i g. 1 zeigt die Lage eines steifen Förderstückes 6 in der Eckumführung in gestrichelter Darstellung. Beim Durchfahren der Bürstenanordnung weichen die Borsten dem steifen Gegenstand aus und lassen so eine Drehung innerhalb eines kleinen Radius zu.
F i g. 2 zeigt die Anordnung, bei der das Fördergut um 1800 geführt werden soll. Hierzu werden vier Rollen verwendet, die im Ausführungsbeispiel als Bürstenrollen dargestellt sind. Die Rollen 4, 5 und 7 befinden sich auf dem Außenbogen der Umführung, während die Rolle 4 sich in deren inneren Bogen befindet. Auch zeigt sie den Pfeil, die Anlieferrichtung der Förderstrecke 1 mit einer anzuliefemden Sendung 2, den Pfeil B, die Abförderrichtung der abziehenden Förderstrecke 3 und die in der Eckumführung angelangte steife Sendung 6.

Claims

Patentansprüche: 1. Eckumführung bei Hochkantförderanlagen für flaches Fördergut mit unterschiedlicher Dicke und Steifigkeit, bei der mindestens drei den Förderweg der Eckumführung tangential berührende oder in ihn eingreifende Rollen oder Walzen vorgesehen sind, von denen mindestens eine in Richtung der Förderbewegung rotierend angetrieben wird, dadurch gekennzeichnet, daß von je zwei benachbarten oder am Förderweg gegenüberliegenden Rollen oder Walzen min destens eine eine Bürste ist.
2. Eckumführung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß zwei an der Förderstrecke gegenüberliegende Rollen einander mindestens auf einen Abstand genähert sind, der kleiner ist, als die geringste Dicke der Förderstücke.
3. Eckumführung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Umlaufgeschwindigkeit der umlenkenden Rolle (5) etwas größer ist als die Fördergeschwindigkeit der an- bzw. abliefernden Förderanlage.
4. Eckumführung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß bei einer Umfülirung um etwa 900 drei Rollen verwendet werden, von denen mindestens zwei Rollen Bürsten sind.
5. Eckumführung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß bei einer Umführung um 1800 vier Rollen verwendet werden, von denen mindestens drei Bürsten sind.

In Betracht gezogene Druckschriften: Deutsche Patentschriften Nr. 1 111 101, 758999, 565224, 543633; deutsche Auslegeschrift Nr. 1 113 182.