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Vorrichtung zum Messen des Massestromes einer Flüssigkeit Die Erfindung
bezieht sich auf eine Vorrichtung zum Messen des Massestromes einer Flüssigkeit.
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Es ist bereits eine Vorrichtung zum Messen des Massestromes eines
fließenden Medium bekannt, bei der die durchströmende Menge dadurch gemessen wird,
daß gleichzeitig Gewicht und Strömungsgeschwindigkeit des Mediums ermittelt werden.
Für die Ermittlung der Strömungsgeschwindigkeit ist dabei im Strömungsweg ein Rotor
angeordnet, und es wird das Drehmoment gemessen, das zum Antrieb des Rotors mit
einer konstanten Geschwindigkeit erforderlich ist. Ein derartiger Vorschlag bringt
die Notwendigkeit mit sich, zur Messung des Massestromes die Werte aus zwei gesonderten
Messungen untereinander zu vereinigen, und führt im übrigen zu einem komplizierten
und umfangreichen Aufbau, der auch nicht vollständig mit im Strömungsweg der Flüssigkeit
untergebracht werden kann.
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Bei einer weiteren bekannten Vorrichtung zum Messen der Durchflußmenge
einer Flüssigkeit sind in einem Gehäuse zwei Propeller im Abstand voneinander angeordnet,
die in entgegengesetzter Richtung mit konstanter Geschwindigkeit angetrieben werden.
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Zwischen beiden Propellern liegt ein Reaktionsteil, dessen Drehbewegungen
infolge der der Flüssigkeit durch die Propeller zugeführten Energie gemessen werden.
Auch bei diesem bekannten Vorschlag erfolgt der Antrieb der Propeller von einer
äußeren Kraftquelle, und auch diese Vorrichtung kann in ihrer Gesamtheit nicht im
Strömungsweg der Flüssigkeit liegen.
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Schließlich sind ein Verfahren und eine Vorrichtung zum Messen der
Mengenströmung einer Flüssigkeit mit Hilfe eines von der strömenden Flüssigkeit
angetriebenen, in seiner Drehzahl regelbaren Rotors auch bereits Gegenstand eines
älteren Rechts. Das Verfahren gemäß dem älteren Recht ist dadurch gekennzeichnet,
daß die Drehzahl des Rotors durch Vergleich des dem Wert n2 (dem Quadrat der Drehzahl
n) proportionalen Drehmoments, das von einer mit einer der Drehzahl des Rotors proportionalen
Drehzahl rotierenden Masse abgeleitet ist, mit einem diesem entgegenwirkenden, durch
in ihrer wirksamen Fläche veränderliche Flügel dem Wert n2 d (dem Produkt aus dem
Quadrat der Drehzahl n und der Dichte d der Flüssigkeit) proportionalen Drehoment
so reguliert wird, daß sie ein Maß für die Mengenströmung der Flüssigkeit bildet.
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Dabei wird das von der rotierenden Masse abgeleitete, dem Wert n2
proportionale Drehmoment durch Fliehkraftwirkung hervorgerufen, während das dem
Wert n2 d proportionale Drehmoment durch
bewegliche Dämpfungsflügel, die am Rotor
gegebenenfalls gemeinsam mit festen Antriebsflügeln vorgesehen sind, erzeugt wird.
Bei dem Vorschlag gemäß diesem älteren Recht ändert sich die Drehzahl des Rotors
zwar mit dem Massenstrom der Flüssigkeit, sie ist jedoch nicht ein direktes Maß
für den Massenstrom der Flüssigkeit, sofern nicht zusätzliche empirische Maßnahmen
getroffen werden, wie z. B. die Anordnung besonders geformter Flügel.
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Durch die Erfindung soll eine einfach aufgebaute Vorrichtung zum
Messen des Massestromes vorgeschlagen werden, bei der die Drehzahl des Rotors dem
Massestrom der Flüssigkeit direkt proportional ist, ohne daß besondere, empirisch
ermittelte Maßnahmen notwendig sind.
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Zur Lösung dieser Aufgabe wird ausgegangen von einem Rotor, dessen
Drehzahl durch Ausgleich zweier entgegenwirkender Drehmomente eingestellt wird,
von denen das erste als Reaktionsmoment durch die Drehung des Rotors in der Flüssigkeit
entsteht, während das zweite als Rückstellmoment von der Drehzahl des Rotors abhängt.
Die Erfindung wird darin gesehen, daß der Rotor mit feststehenden, radial und im
wesentlichen parallel zur Strömungsrichtung verlaufenden Flügeln ausgebildet und
durch einen gesonderten Antriebsmotor angetrieben ist, dessen Drehzahl nach Maßgabe
der Differenz zwischen dem durch den Rotor erzeugten Reaktionsmoment und dem Rückstellmoment
regelbar ist und bei Gleicheit beider Momente ein direktes Maß für den Massenstrom
der Flüssigkeit bildet. Zweckmäßig
ist dabei als Antriebsmotor für
den Rotor ein durch den Flüssigkeitsstrom angetriebener und in seiner Drehzahl regelbarer
Antriebsrotor vorgesehen, dessen Welle das Drehlager für den Rotor bildet und über
ein mit Fliehgewichten besetztes Gelenksystem mit dem Rotor verbunden ist.
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Die Erfindung beruht auf der Erkenntnis, daß bei einem mit starren,
parallel zur Strömungsrichtung verlaufenden Flügeln ausgerüsteten Rotor, der in
einer strömenden Flüssigkeit rotiert, das von der Flüssigkeit auf den Rotor ausgeübte
Reaktionsmoment T1 direkt dem Produkt aus der in der Zeiteinheit vorbeifließenden
Flüssigkeitsmengem und der Rotationsgeschwindigkeit w des Rotors proportional ist.
Wenn dieser Rotor durch Anlage eines von der Drehzahl des Rotors abhängigen, jedoch
von der Strömungsgeschwindigkeit der Flüssigkeit unabhängigen Rückstellmomentes
T2 derart gegengesteuert wird, daß sich Reaktionsmoment und Rückstellmoment im Gleichgewicht
miteinander befinden, ist die dann eingestellte Drehzahl des Rotors stets ein direktes
Maß für den Massestrom der Flüssigkeit, wie nachfolgende Überlegung ausweist: Für
das auf den Rotor ausgeübte Reaktionsmoment T, gilt Tal = C1 m w (wobei w die Winkelgeschwindigkeit
des Rotors darstellt und C, eine Konstante ist). Für das Rückstellmoment T2 läßt
sich die Beziehung aufstellen: T, = C.2 .Wx (wobei C2 und x wiederum Konstanten
sind). Gemäß der Forderung T,=T2 ergibt sich: C m w =- C2 Wx und nach Umformung
mit
folgt daraus
Die Rotationsgeschwindigkeit w und damit die Drehzahl des Rotors stellt sich also
für jeden Wert von x (mit Ausnahme von x=l) als eine Funktion des Massestromes dar.
Im Sonderfall x=2 ist die Rotationsgeschwindigkeit w sogar direkt dem Massestrom
proportional, und die Gesamtzahl der Umdrehungen des Rotors bildet ein direktes
Maß für die durchgeflossene Flüssigkeitsmenge. Natürlich können aber auch andere
Werte von x gewählt werden, falls eine entsprechende Ansprechcharakteristik gewünscht
wird.
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Der Antrieb des Rotors kann bei der erfindungsgemäßen Vorrichtung
entweder durch die Flüssigkeitsströmung oder durch eine äußere Kraft erfolgen, wobei
jeweils Einrichtungen vorgesehen sind, die die Geschwindigkeit des Rotors in Abhängigkeit
von der Gleichgewichtsbedingung der Momente T1 und T, steuern. Der Massestrom kann
durch irgendeine übliche Zählvorrichtung angezeigt werden.
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Falls das Rückstellmoment T2 durch die Fliehkraft einer Masse erzeugt
wird, die mit einer der Drehzahl
des Rotors proportionalen Drehzahl rotiert, gilt
T, = C.,w2, so daß für den Gleichgewichtszustand (T,- T2 O) die besonders günstige
Bedingung 14 . rn besteht.
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Allerdings ist die Fliehkraft einer in einer Flüssigkeit rotierenden
Masse noch von der Dichte der Flüssigkeit abhängig, so daß für das Rückstellmoment
(mit dm für die Dichte der Masse und df für die Dichte der Flüssigkeit) der genauere
Ausdruck T, = C2 (drn - d» 142 gilt. Diese Abhängigkeit macht sich bei großer Dichte
der Flüssigkeit in der Genauigkeit der Meßwerte bemerkbar. Würde beispielsweise
die Dichte der Flüssigkeit zwischen 0,5 und 1 schwanken und die Dichte der Masse
etwa 8 betragen, ändert sich T2 zwischen den Werten 7 und 7,5. Diese Schwankung
des Rückstellmoments T2 kann eliminiert werden durch Hinzufügen einer weiteren Masse
mit einer anderen Dichte, wobei diese weitere Masse der Hauptmasse entgegenwirkt.
Bei einer derartigen Anordnung gilt nämlich für das aus den kombinierten Fliehkräften
abgeleitete Rückstellmoment: T2 = [C4 (dmtd,)Cã (dm2d,)] W7 -Durch geeignete Wahl
der Dimensionen kann C4 = C5 gemacht werden, so daß sich T, = C4 C4(drni dm,>wergibt
und tatsächlich das Moment T2 von der Dichte der Flüssigkeit unabhängig wird.
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Es ist weiterhin aber auch möglich, durch geeignete Wahl der Konstanten
C4 und C5 einen bestimmten Anteil der Abhängigkeit von T2 von der Flüssigkeitsdichte
beizubehalten, um den durch die Rotation der Flüssigkeit in der Vorrichtung auftretenden
Zentrifugalkräften entgegenzuwirken.
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Nachfolgend werden Ausführungsbeispiele der Erfindung an Hand der
Zeichnungen in Einzelheiten erläutert. Dabei stellt dar Fig. 1 ein erstes Ausführungsbeispiel
der Erfindung im Längsschnitt.
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F i g. 2 das Ausführungsbeispiel gemäß F i g. 1 im Querschnitt, F
i g. 3 ein zweites Ausführungsbeispiel der Erfindung im Längsschnitt, Fig.4 ein
drittes Ausführungsbeispiel der Erfindung im Längsschnitt, F i g. 5 das Ausführungsbeispiel
gemäß F i g. 4 im Querschnitt, F i g. 6 das Ausführungsbeispiel gemäß F i g. 4 in
einem weiteren Querschnitt.
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Bei dem Ausführungsbeispiel gemäß F i g. 1 und 2 befinden sich in
der Leitung 1, durch welche die Flüssigkeit strömt, deren Massestrom gemessen werden
soll, zwei Rotoren 2 und 4. Hierbei bildet der Rotor 4 den Antriebsrotor, er ist
mit verstellbaren Flügeln 5 ausgerüstet, die so geformt und angeordnet sind, daß
der Rotor 4 durch die Strömung in der Leitung 1 angetrieben wird. Der Rotor 2 ist
der Reaktionsrotor, seine Flügel 3 verlaufen parallel zur Strömungsrichtung in der
Leitung 1. Der Rotor 2 ist mit dem Rotor 4 so verbunden, daß er durch diesen in
Drehung versetzt wird, wobei jedoch diese Verbindung
derart beschaffen
ist, daß die beiden sich drehenden Rotoren eine Relativbewegung zueinander ausführen
können. Diese relative Drehbewegung hängt von den Werten von T1 und T, ab, sie wird
dazu verwendet, die Stellung der Flügel 5 so zu steuern, daß durch entsprechende
Änderung der Drehzahl des Rotors 4 die Werte von T1 und T2 in einem Gleichgewichtszustand
gehalten werden. Sobald diese Bedingung eingestellt ist, drehen sich beide Rotoren
mit gleicher Drehzahl, und diese Drehzahl ist, wie bereits dargelegt, ein Maß für
den Massestrom der Flüssigkeit in der Leitung 1.
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Um das vorangehend beschriebene Verhalten der Rotoren zu erreichen,
ist die Nabe des Rotors 4 mit einer Welle 15 verbunden, auf der die Nabe 9 des Rotors
2 drehbar gelagert ist. Die Welle 15 zieht den Rotor 2 mit, und zwar mit Hilfe eines
Gelenksystems, bestehend aus einem auf der Welle 15 befestigten Arm 6 und daran
sowie an der Nabe 9 angelenkten Lenkern 7 und 8, die an ihren einander zugekehrten
Enden schwenkbar miteinander verbunden und an diesen Punkten mit Massen 10 versehen
sind. Dieses Gelenksystems liegt innerhalb der Nabe 9 und ist so ausgeführt, daß
Gravitationskräfte an den Massen ausgeglichen sind.
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Sobald daher die Welle 15 durch den Rotor 4 in Drehung gesetzt wird,
erfolgt mittels des Gelenksystems 6, 7 und 8 eine Übertragung der Drehbewegung auf
den Rotor 2. Dieser Rotor erzeugt dadurch, daß seine Flügel 3 auf die in der Leitungl
strömende Flüssigkeit aufprallen, das Reaktionsmoment Tl. Durch die Rotation der
Massen 10 wird eine Zentrifugalkraft erzeugt, die das Rückstellmoment T2 der Nabe
9 des Rotors 2 zuführt.
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Falls die Momente T1 und T2 im Gleichgewicht sind, rotieren Welle
15 und Rotoren 2 und 4 zusammen mit der gleichen Geschwindigkeit, wobei der Rotor
4 den Rotor 2 über die Welle 15 und das Gelenksystem 6, 7, 8 mitzieht. Sobald jedoch
eine Störung des Gleichgewichts auftritt, bewirken entweder das über den Rotor 2
entwickelte Moment T1 oder das von den Massen 10 abgeleitete Moment T2, daß sich
der Rotor 2 in die eine oder andere Richtung relativ zur Welle 15 dreht. Diese relative
Drehbewegung wird dazu verwendet, die Geschwindigkeit der Spindel in Richtung auf
eine Wiederherstellung des Gleichgewichtes zwischen den Momenten T1 und T.2 zu ändern.
Zu diesem Zweck sind die Antriebsflügel 5 des Rotors 4 zur Justierung ihres Anstellwinkels
auf radialen Drehzapfen 11 in der Nabe des Rotors 4 gelagert, und es sind an den
Flügeln 5 Platten 12 befestigt, die mit Zähnen 13 versehen sind, welche mit entsprechenden
Zähnen 13 am Ende der Nabe 9 des Rotors 2 im Eingriff stehen.
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Solange die Momente T1 und T2 im Gleichgewicht sind, behalten die
Antriebsflügel 5 ihre Lage bei, und die Drehzahl der Welle 15, die gleich ist der
Drehzahl der beiden Rotoren2 und 4, ist proportional dem Massestrom der Flüssigkeit.
Bei Störung des Gleichgewichts erfolgt jedoch in der beschriebenen Weise eine Änderung
des Anstellwinkels der Flügel 5 und damit eine Justierung der Drehzahl der Welle
15 derart, daß sich das Gleichgewicht wieder einstellt und die Drehzahl der Welle
15 proportional dem Massestrom der Flüssigkeit in der Leitung 1 bleibt.
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Die Drehzahl der Welle 15 kann beispielsweise über ein Getriebe 14
abgenommen und entweder direkt auf ein in einem Gehäuse 16 befindliches Meßgerät
übertragen
werden oder über einen elektrischen Obertragungskanal zu einem entfernt angeordneten
Zähler weitergeleitet werden.
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Bei der Anordnung gemäß F i g. 1 und 2 wird die zum Justieren erforderliche
Kraft durch das Zusammenwirken von Rotor 2 und Zentrifugalmassen 10 abgeleitet.
In F i g. 3 ist eine Ausführungsform gezeigt, in der diese Teile insoweit entlastet
sind und bei der, da nur eine sehr kleine Relativbewegung erforderlich ist, sich
eine größere Genauigkeit in der Einstellung des Gleichgewichts und eine größere
Meßgenauigkeit ergibt.
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Bei dem Ausführungsbeispiel nach F i g. 3 sind Strömungsleitflächen
17 vorgesehen, die die Richtung der Einwirkung der Strömung auf die Flügel 5' des
Antriebsrotors 4 ändern. Die Flügel 5' sind in diesem Fall feststehende Flügel,
und die relative Drehbewegung zwischen den Rotoren, die im Beispiel der F i g. 1
und 2 den Anstellwinkel der Flügel 5 steuert, bewirkt beim Beispiel der F i g. 3
eine Änderung der Winkeleinstellung der Leitflächen 17.
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Die Leitflächen 17 sind auf Stifte 18 in einer stationären Nabe 19
gelagert. Sie sind mit gezahnten Platten 20 verbunden, die mit einer gezahnten,
lose auf der Welle 15 gelagerten Scheibe 21 im Eingriff stehen. Eine Hülse 22 ist
auf der Welle 15 drehbar und axial gleitbar gelagert. Diese Hülse trägt zwei Kegelzahnräder
23, von denen jedes in Eingriff mit einem Kronenrad 24 gebracht werden kann, das
sich auf einem der Stifte 18 befindet, z. B. auf dem Stift 18'. Sobald die Hülse
axial aus einer Neutralstellung (in der beide Kegelräder 23 außer Eingriff mit dem
Kronenrad 24 sind) in eine ihrer Endstellungen bewegt wird, so daß das eine oder
das andere Kegelrad 23 zum Eingriff mit dem Kronenrad 24 kommt, wird der Stift 18'
gedreht, und die Einstellung der entsprechenden Leitfläche 17 verändert sich. Den
anderen Leitflächen 17 wird eine entsprechende Bewegung über die jeweiligen Platten
20 und die gezahnte Scheibe 21 mitgeteilt.
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Um die Leitflächen nach Maßgabe der Drehmomente T1 und T2 steuern
zu können, wird die Hülse 22 durch einen Hebel 25 verstellt, der schwenkbar an einem
Arm 26 auf der Welle 15 angebracht ist. Der Hebel 25 wiederum wird von einem Lenker
27 beaufschlagt, der durch die Relativbewegung zwischen der Nabe 9 des Rotors 2
und der Welle 15 betätigt wird und der an dem einen Ende an der Nabe 9 und an dem
anderen Ende an dem Hebel 25 angelenkt ist. Entsprechend der Richtung der Relativbewegung
(d. h. je nachdem, ob T1 oder T2 überwiegen) wird die Hülse 22 in die eine oder
die andere Richtung bewegt und damit eine Justierung der Leitflächen 17 im entsprechenden
Sinne herbeigeführt, bis schließlich das Gleichgewicht zwischen Tj und T2 durch
Zunahme oder Abnahme der Drehzahl des Rotors wiederhergestellt ist.
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In den F i g. 4 bis 6 ist eine weitere Modifikation dargestellt,
bei der die erforderliche Kraft zur Justierung der Drehzahl des Antriebsrotors 4
durch den Druckabfall in der Strömung der zu messenden Flüssigkeit geliefert wird.
Diese Figuren zeigen auch eine Anordnung zur automatischen Kompensation der Dichte
der zu messenden Flüssigkeit in der Art, die bereits theoretisch erörtert worden
ist.
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Auch bei dem Beispiel der F i g. 4 bis 6 sind in der Leitung 1 ein
Reaktionsrotor 2 mit Flügeln 3 und ein Antriebsrotor 4 mit feststehenden Flügeln
5" vorhanden.
Zum Unterschied von den anderen Ausführungsbeispielen
wird jedoch das von dem Rotor 2 erzeugte Reaktionsmoment T1 gekuppelt mit dem von
den Zentrifugalmassen erzeugten Moment T2 in der Weise zur Steuerung verwendet,
daß der Strom der Flüssigkeit durch den Antriebsrotor 4 in Teilströme aufgeteilt
wird. Deshalb sind die Flügel 5" des Rotors 4 ringförmig um einen im Rotor vorgesehenen
zentralen Durchlaß 28 herum angeordnet, so daß die vom Reaktionsrotor 2 abströmende
Flüssigkeit sowohl durch den Ring mit den Flügeln 5" als auch durch den Durchlaß
28 strömen kann.
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Der Teilstrom durch den Durchlaß 28 wird von einem Ring 29 gesteuert,
der zusammen mit einer Platte 30 für diesen Teilstrom einen Strömungskanal 31 von
veränderlichem Querschnitt definiert. Der Ring ist fest mit einem Kolben 32 verbunden,
der sich in einem Zylinder 33 bewegt. Dabei ist die eine Wand des Zylinders 33 durch
die Platte 30 gebildet.
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Der Zylinder 33 besitzt zwischen dem Kolben 32 und der stromabwärts
gelegenen Seite des Rotors 4 eine Öffnung 34, während über einen Kanal 35, der in
der den Kolben 32 tragenden Welle 36 gebildet ist, eine Verbindung zwischen der
anderen Seite des Kolbens und einer auf der stromaufwärts gelegenen Seite des Rotors
4 befindlichen Öffnung 37 hergestellt ist. Damit kann der Druckabfall in dem strömenden
Medium den Kolben 32 betätigen und die Drehzahl des Antriebsrotors 4 steuern. Um
diese Steuerung jedoch nach Maßgabe der Momente T1 und T2 durchführen zu können,
wird die Öffnung 37 durch ein Klappenventil 38 reguliert, das gemeinsam betätigt
wird durch die Verschiebung des Rotors 2 auf der Welle 15 (auf Grund der Dichte
des Mediums) und durch die Einwirkung der Zentrifugalmassen, welche, wie in den
anderen Ausführungsbeispielen, von dem Antriebsrotor 4 angetrieben werden.
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Die Teile sind so angeordnet, daß sich ein Teilstrom einstellt, der
die Drehzahl des Antriebsrotors 4 proportional zum Massestrom der Flüssigkeit hält.
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Die Zentrifugalmassen in der Ausführungsform nach Fig. 4-bis 6 sind
ebenfalls von einer abgeänderten Art. Es werden zwei Rotationssysteme verwendet,
und jedes System umfaßt eine Masse 39, die an den Enden von Hebeln 41 angeordnet
ist. Die Hebel 41 sind im Punkt 42 schwenkbar an dem Rotor 2 in der Nähe seines
äußeren Umfangs angelenkt. Die Massen ragen durch Öffnungen 43 hindurch, die in
der äußeren Wand des Rotors gebildet sind. Die Hebel 41 sind durch Lenker 44 miteinander
verbunden, um sicherzustellen, daß sie sich unter der Wirkung der Zentrifugalkraft
zusammen bewegen. Die Massen 39 und der Rotor 2 werden durch einen Arm 45 in Drehung
versetzt, der an der Welle 15 des Antriebsrotors 4 befestigt und über einen Lenker
46 mit dem Hebel 41 eines der beiden Rotationssysteme verbunden ist.
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Die Verbindungsstelle des Lenkers 45 mit dem Hebel 41 ist von dem
Schwenkpunkt 42 des Hebels 41 abgelegen, so daß dieser Hebel sowohl durch die Wirkung
des auf den Rotor 2 ausgeübten Zuges als auch durch die Wirkung der Zentrifugalkraft
auf die Massen 39 verschwenken kann. Als Ergebnis daraus nimmt der Hebel 41 eine
Stellung ein, die auf die Differenz zwischen den beiden Momenten T1 und T2 bezogen
ist. Diese Stellung wird direkt auf das Klappenventil 38 übertragen, indem dieses
Ventil von einem der beiden Hebel 41 getragen wird.
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Um eine Wirkung einer Dichteänderung der Flüssigkeit auf die erzeugte
Zentrifugalkraft auszuschalten oder wenigstens zu verringern, enthält jedes Rotationssystem
eine zweite Masse 40 mit einem von der Masse 39 verschiedenen spezifischen Gewicht.
Die beiden Massen 39 und 40 sind an einander gegenüberliegenden Enden des Hebels
41 angeordnet. Die eine Masse eines jeden Systems kann beispielsweise aus Messing
bestehen und die Hauptmasse bilden, die das Moment T2 ansteigen läßt, während die
andere Masse aus beispielsweise einem Kunststoff besteht und vornehmlich dazu dient,
eine Dichtenänderung zu kompensieren, wie dies bereits weiter oben theoretisch dargelegt
wurde.
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In der in Fig. 4 gezeigten Konstruktion ist das Zählwerk 16 für elektrischen
Betrieb ausgeführt, es enthält einen in einem abgedichteten Gehäuse 47 angeordneten
Schalter, der magnetisch durch einen auf der Welle 15 des Antriebsrotors 4 befindlichen
Magneten 48 betätigt wird.
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Es ist zu ersehen, daß in allen Ausführungsbeispielen die Drehzahl
des Rotors 4 automatisch justiert wird, bis sich die Momente T1 und T2 ausgeglichen
haben. Damit ist die Drehzahl unabhängig von den Eigenschaften des Antriebsrotors
mit Bezug auf die Geschwindigkeit der Flüssigkeit, die ihn antreibt.
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Es ist nicht erforderlich, einen Antriebsrotor 4 (der von dem Flüssigkeitsstrom
getrieben wird) zum Antrieb des das Moment T1 erzeugenden Reaktionsrotors 2 zu verwenden,
sondern dafür kann auch eine äußere Kraftquelle verwendet werden, die die Welle
15 antreibt. In diesem Fall wird die Differenz in der Drehzahl des Rotors 2 zur
Drehzahl der Welle 15 oder die Abweichung irgendeines anderen Teiles des Ausgleichssystems
vom Gleichgewicht dazu benutzt, die äußere Kraftquelle zu steuern. Beispielsweise
kann die Welle 15 über eine geeignete Dichtung durch das Meßgehäuse hindurch mit
einem Elektromotor angetrieben werden, wobei durch die Bewegung der Stifte 11 od.
dgl. die Stellung eines Rheostaten oder eines ähnlichen Geschwindigkeitsreglers
in dem Stromkreis des Motors gesteuert wird. Auch in diesem Fall ist dann bei ausgeglichenen
Kräften die Drehzahl des Motors proportional dem Massestrom der durchströmenden
Flüssigkeit.