DE1165870B - Mittel zum Aufschliessen und gegebenenfalls Trennen schwerloeslicher Stoffe - Google Patents
Mittel zum Aufschliessen und gegebenenfalls Trennen schwerloeslicher StoffeInfo
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Description
DEUTSCHES
PATENTAMT
AUSLEGESCHRIFT
Internat. Kl.: C 22 b
Deutsche KL: 40 a -1/08
Nummer: 1165 870
Aktenzeichen: D 40753 VIa / 40 a
Anmeldetag: 24. Januar 1963
Auslegetag: 19. März 1964
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Aufschließen und gegebenenfalls Trennen von in Säuren
und wäßrigen Alkalien schwerlöslichen Verbindungen oder deren Gemischen.
Zum Aufschließen schwerlöslicher Stoffe werden im allgemeinen entweder starke Säuren oder Alkalien
verschiedener Konzentration verwendet. Zur Überführung schwerlöslicher Stoffe in eine lösliche Form
kann man auch die sauren und alkalischen Aufschlußschmelzen ζ. B. aus Natriumhydrogensulfat,
Soda und Ätznatron heranziehen. Nachteilig fällt bei diesen Schmelzaufschlüssen ins Gewicht, daß relativ
hohe Temperaturen eingehalten werden müssen und daß leicht Verluste durch Verspritzung auftreten.
Zudem ist das Wiederauflösen des Schmelzkuchens erforderlich.
Es wurde nun gefunden, daß saure, wäßrige Lösungen von mindestens einem Ammoniumsalz, in
die während des Aufschlusses Chlor eingeleitet wird, hervorragend wirksame Aufschlußmittel für schwerlösliche
Stoffe sind. Es können auch Lösungen mehrerer Ammoniumsalze für denselben Zweck verwendet
werden. Darüber hinaus können auch Verbindungen, die während der Reaktion Ammoniumsalze bilden
oder in solche zerfallen, eingesetzt werden. Vorteilhaft sollen die Ammoniumsalze in einer Konzentration
von mehr als 1 Gewichtsprozent, vorzugsweise von etwa 10 bis etwa 30 Gewichtsprozent, in der
Lösung vorhanden sein.
Ein Vorteil des erfindungsgemäßen Aufschlußmittels ist, daß bereits schwach saure Lösungen zum
gewünschten Erfolg führen können, so daß eine anschließende Neutralisation in bezug auf die Menge
des einzusetzenden Neutraüsationsmittels sehr günstig gehalten werden kann.
Es ist jedoch auch möglich, die Aufschlußlösung auf einen kleinen pH-Wert einzustellen, was insbesondere
beim Aufschluß alkalischer Stoffe zweckmäßig ist. Dies kann durch Zugabe einer Mineralsäure,
beispielsweise Salzsäure oder Schwefelsäure, geschehen. Der pH-Wert kann zwischen den Werten
0 bis 7 schwanken, vorzugsweise wird jedoch ein pH-Wert von etwa 1,5 bis 2,0 eingehalten.
Es ist weiterhin vorteilhaft, die Aufschlüsse bei Temperaturen oberhalb etwa 50° C oder besser
oberhalb etwa 60° C vorzunehmen, weil bei diesen Temperaturen gelegentlich auftretende stürmische
Zersetzung vermieden wird. Bevorzugt werden Temperaturen zwischen etwa 90 und etwa 95° C eingehalten.
Als obere Grenze des einzuhaltenden Temperaturbereiches gilt die Siedetemperatur.
Ein weiterer Vorteil ist mit der Verwendung der Mittel zum Aufschließen und gegebenenfalls
Trennen schwerlöslicher Stoffe
Trennen schwerlöslicher Stoffe
Anmelder:
Deutsche Gold- und Silber-Scheideanstalt
vormals Roessler, Frankfurt/M., Weißfrauenstr. 9
Als Erfinder benannt:
Dr. Günther Bretschneider, Gelnhausen,
Dr. Fritz Sperr, Frankfurt/M.,
Heinrich Schmidt, Langen
Dr. Günther Bretschneider, Gelnhausen,
Dr. Fritz Sperr, Frankfurt/M.,
Heinrich Schmidt, Langen
erfindungsgemäßen Aufschlußlösungen dadurch verbunden, daß in vielen Fällen beim Aufschließen bereits
eine Trennung der Stoffe bewirkt wird.
Besonders geeignet sind die Lösungen zum Aufschluß von Vanadinschlacken und Barium-Kupferchromit-Katalysatoren.
Die Vanadinschlacken können mit konzentrierter Mineralsäure nur bis zu etwa 50% des vorhandenen Vanadins in Lösung gebracht
werden. Im Gegensatz hierzu ist es bei Verwendung der erfindungsgemäßen Lösung möglich,
praktisch das gesamte Vanadin in Lösung zu bringen. Gleichzeitig in Lösung gelangen kann Eisen. Nach
Filtration und nach der Oxydation des dreiwertig vorliegenden Vanadins und nach Zusatz eines Eisensalzes
kann Ferrivanadat gefällt werden.
Der Aufschluß von inaktiven Barium-Kupferchromit-Katalysatoren führt im vorliegenden Fall zu
einer praktisch vollständigen Auflösung des Kupfers, während Chrom praktisch quantitativ als Chromoxyd
im Rückstand bleibt. Auch ein Teil des Bariums geht hierbei in Lösung. Es ist also in diesem Fall ein
Trenneffekt zu verzeichnen. Zum Vergleich ist noch zu erwähnen, daß derartige Katalysatoren selbst mit
Königswasser nicht aufgeschlossen werden können.
250 g gemahlene Vanadinschlacke mit 118,3 g V2O5-Gehalt werden in eine 10%ige wäßrige
Ammoniumchloridlösung gegeben und diese mit Salzsäure auf pH 2 eingestellt. Das Gemisch wird auf 90
bis 95° C erwärmt und unter Rühren 6 Stunden etwa 101 Chlor pro Stunde eingeleitet. Nach der FiI-tration
des Reaktionsgemisches befinden sich im Filtrat 96,2 fl/o des eingesetzten Vanadins und etwa
70% des eingesetzten Eisens in Lösung.
409 539/411
10
250 g gemahlene Vanadinschlacke mit 118,3 g V2O5-Gehalt werden in eine lO°/oige Ammoniumsulfatlösung
gegeben und diese mit Schwefelsäure bis Pj1 2 angesäuert. Nach Durchführung der Reaktion,
wie im Beispiel 1 beschrieben, gehen 95,2 % des eingesetzten Vanadins in Lösung.
250 g gemahlener Barium-Kupferchromit-Katalysator mit 90 g Cu-, 75,4 g Cr- und 20,7 g Ba-Gehalt
werden in einem Gefäß in eine SWoige wäßrige
Ammoniumsalzlösung — bestehend aus einem Gemisch aus 50% NH4Cl und 50% NH4NO3 — eingetragen.
Das Gemisch wird auf 90 bis 95° C erwärmt und mit Salzsäure ein pH von 1,5 bis 2 eingestellt.
Während der Reaktion wird, wie im Beispiel 1 beschrieben, Chlorgas in die Lösung eingeleitet.
Nach 6 stündiger Aufschlußzeit sind 93°/o des Kupfers, 65% des Bariums und etwa 1% des
Chroms — bezogen auf die Einwaage — in Lösung. Der Rückstand enthält 99,1% des Chroms und 35%
des Bariums, bezogen auf die Einwaage.
Claims (5)
1. Verwendung einer sauren, wäßrigen Lösung von zumindest einem Ammoniumsalz oder diese
bildenden Stoffen, in die Chlor eingeleitet wird, zum Aufschließen und gegebenenfalls Trennen
schwerlöslicher Stoffe.
2. Verwendung einer sauren, wäßrigen Lösung von zumindest einem Ammoniumsalz oder diese
bildenden Stoffen, in die Chlor eingeleitet wird und die zusätzlich eine Mineralsäure enthält, für
die im Anspruch 1 genannten Zwecke.
3. Verwendung einer sauren, wäßrigen Lösung von zumindest einem Ammoniumsalz oder
diese bildenden Stoffen, in die Chlor eingeleitet wird und die einen pH-Wert zwischen 0 und
etwa 7, vorzugsweise zwischen etwa 1,5 und 2,0, aufweist, für die im Anspruch 1 genannten
Zwecke.
4. Verwendung einer sauren, wäßrigen Lösung von zumindest einem Ammoniumsalz oder diese
bildenden Stoffen in einer Konzentration von mehr als 1 Gewichtsprozent, vorzugsweise etwa
10 bis etwa 30 Gewichtsprozent, für die im Anspruch 1 genannten Zwecke.
5. Verwendung einer sauren, wäßrigen Lösung von zumindest einem Ammoniumsalz oder diese
bildenden Stoffen, in die Chlor eingeleitet wird und die eine Temperatur zwischen etwa 50° C
und der Siedetemperatur, vorzugsweise zwischen entwa 90 bis 95° C, aufweist, für die im Anspruch
1 genannten Zwecke.
409 539/411 3.64 0 Bundesdruckerei Berlin
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-
1964
- 1964-01-21 BE BE642817A patent/BE642817A/xx unknown
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