DE1164681B - Verfahren zur Herstellung eines gleichmaessig dotierten Stabes aus Halbleitermaterial durch tiegelfreies Zonenschmelzen - Google Patents
Verfahren zur Herstellung eines gleichmaessig dotierten Stabes aus Halbleitermaterial durch tiegelfreies ZonenschmelzenInfo
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Description
- Verfahren zur Herstellung eines gleichmäßig dotierten Stabes aus Halbleitermaterial durch tiegelfreies Zonenschmelzen Halbleiteranordnungen, wie Gleichrichter, Transistoren, Fotodioden und dergleichen, werden bereits in großem Maße in der Elektrotechnik angewendet. Für ihre Herstellung werden größere Mengen von Halbleitermaterialien, wie Germanium, Silizium oder intermetallische Verbindungen von Elementen der III. und V. Gruppe des Periodischen Systems benötigt. Es sind bereits verschiedene Verfahren zu ihrer Gewinnung und Reinigung bzw. anderweitigen Weiterverarbeitung bekannt geworden.
- Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zur Vergleichmäßigung oder anderweitigen Beeinflussung der Dotierungskonzentration eines Stabes aus Halbleitermaterial durch tiegelfreies vertikales Zonenschmelzen, bei dem die Schmelzzone durch den Halbleiterstab mehrfach in beiden Richtungen der Länge nach hindurchgeführt wird. Ein solches Verfahren ist beispielsweise das unter dem Namen Vorwärts-Rückwärts-Zonenschmelzen oder Zonenschmelznivellieren (Zone-Levelling) bekannte Verfahren, bei dem die Dotierungskonzentration in einem in einem waagerechten Tiegel angeordneten Stabe aus Halbleitermaterial sowohl über die Länge als auch über den Querschnitt vergleichmäßigt wird.
- Es ist weiter bekannt, daß beim tiegelfreien vertikalen Zonenschmelzen die Wanderungsrichtung der Schmelzzone von unten nach oben zu bevorzugen ist, da in dieser Richtung die Schmelzzone mechanisch besonders stabil ist.
- Bei diesen Arbeiten treten gewisse Schwierigkeiten auf. Die Schmelzbedingungen beim Aufwärtsbewegen der Schmelzzone sind verschieden von denen beim Abwärtsbewegen. Infolge der Schwerkraft bildet sich im unteren Teil der Schmelzzone eine Ausbauchung aus. Bei der Abwärtsbewegung der Schmelzzone zeigt sie gegenüber der Aufwärtsbewegung eine wesentlich geringere Ausdehnung in der Längsrichtung des Stabes, wenn hierbei die gleiche Stablänge und Stabdicke erreicht werden soll. Man muß dann nämlich die Heizleistung bei der Abwärtsbewegung vermindern.
- Dies kann bei dem erwähnten Zonenschmelznivellieren zu einer Verringerung des erstrebten Effektes, also zu einer verbleibenden Ungleichmäßigkeit des Dotierungsgehaltes führen. Außerdem lassen sich die Schmelzbedingungen beim Abwärtsbewegen der Schmelzzone schwieriger beherrschen, weshalb bei abwechselnder Aufwärts- und Abwärtswanderung der Schmelzzone an die Aufmerksamkeit des mit der Arbeit Betrauten erhöhte Ansprüche gestellt werden müssen.
- Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zur Vergleichmäßigung oder anderweitigen Beeinflussung der Dotierungskonzentration eines vertikal gehalterten Stabes aus Halbleitermaterial durch tiegelfreies Zonenschmelzen; bei dem die Schmelzzone durch den Halbleiterstab mehrfach in beiden vertikalen Richtungen hindurchgeführt wird. Erfindungsgemäß wird die Richtungsumkehr durch Umkehren des .Stabes herbeigeführt und in an sich bekannter Weise für sämtliche Zonendurchgänge relativ zur Schwerkraft ein und dieselbe vertikale Richtung, vorzugsweise von unten nach oben, beibehalten.
- Eine besonders vorteilhafte Ausbildung des Verfahrens sieht vor; daß der Stab nur einmal und zwar nach mehreren Durchgängen in einer Richtung umgedreht wird und hinterher etwa die gleiche Anzahl Zonendurchgänge wie vorher vollzogen werden. Hierdurch läßt sich eine wesentliche Arbeitsersparnis erreichen.
- Im besonderen bezieht sich die Erfindung auf die Durchführung des Verfahrens mit selbsttätiger Steuerung des Zonendurchlaufes durch den Halbleiterstab. Hierbei bringen die erfindungsgemäßen Maßnahmen besondere Vorteile, weil das Steuerungsprogramm nur für eine einzige Bewegungsrichtung, insbesondere für das leichter zu beherrschende Aufwärtsbewegen der Schmelzzone, ausgelegt zu werden braucht.
- Im Nachfolgenden soll als Beispiel der Vorgang des Zonenschmelznivellierens näher beschrieben werden: Beim tiegelfreien Zonenschmelzen wandert die Schmelzzone langsam über die gesamte Stablänge. An der in der Fortbewegungsrichtung liegenden Seite der Zone wird dauernd neues Material aufgeschmolzen, während an der gegenüberliegenden Seite Material aus der Schmelze ausgeschieden wird. Das rekristallisierende Material weist meistens eine größere Reinheit als die Schmelze auf, da in die Kristallstruktur nur Fremdatome mit einem Verteilungskoeffizienten < 1 eingebaut werden. So kommt es, daß die Verunreinigungen in der Schmelzzone dauernd zunehmen, während sie in dem ausgeschiedenen Material in wesentlich geringerer Konzentration vorhanden sind. Wegen der dauernden Zunahme in der Zone nimmt allerdings auch die Konzentration im rekristallisierendem Stab in der Ziehrichtung laufend zu. Läßt man anschließend die Schmelzzone in umgekehrter Richtung durch den Stab wandern, so tritt der gleiche Effekt in umgekehrter Richtung auf, und es ergibt sich etwa eine Verteilung der Fremdstoffe, wie sie vor Beginn des Zonenschmelzvorganges bestand.
- Örtliche Ansammlungen von Fremdstoffen werden hierbei abgebaut, so daß nach mehrmaligen Hin- und Herwandern der Schmelzzone die Konzentration der Fremdstoffe über die gesamte Stablänge konstant ist. Dies ist der Vorgang des Zonenschmelznivellierens, der allerdings bei gewissen Stoffen versagt, die in die Kristallstruktur des Stabes genau wie der Halbleiterwerkstoff selbst eingebaut werden (gleicher Atomradius, Verteilungskoeffizient nahezu ---- 1).
- Durch das Hin- und Herwandern der Schmelzzone wird nicht nur eine gleichmäßige Konzentration der Fremdatome über die Stablänge, sondern auch über den Stabquerschnitt erreicht. Soll beispielsweise ein Stab aus hochgereinigtem Halbleitermaterial mit bestimmten Fremdstoffen dotiert werden, so wird man diese in den meisten Fällen auf die Oberfläche des Stabes aufbringen und diesen dann dem Zonenschmelznivellierverfahren unterwerfen. Danach ergibt sich eine gleichmäßige Dotierung sowohl über die Stablänge als auch über den Stabquerschnitt, da bei der meist induktiven Beheizung der Schmelzzone diese kräftig durchgerührt wird und auch sonst eine rein mechanische Durchmischung stattfindet, insbesondere wenn der eine Stabteil gegenüber dem anderen um seine Längsachse gedreht wird, was bekanntlich dazu dient, das rekristallisierende Halbleitermaterial symmetrisch aufwachsen zu lassen.
- Der Ablauf des Zonenschmelzvorganges läßt sich durch eine selbsttätige Einrichtung steuern. Derartige Einrichtungen sind auch bereits bekannt geworden. über entsprechende Organe werden Messungen vorgenommen und dementsprechend der Vorschub der Heizspule die Heizleistung und die Drehung des Stabes eingeregelt bzw. ein- und ausgeschaltet. Infolge der in der Einleitung beschriebenen Schwierigkeiten muß die Steuereinrichtung beim Aufwärtsbewegen der Zone anders reagieren als beim Abwärtsbewegen. Der Aufwand hierfür wird recht beträchtlich. Man sieht deshalb bei den bisher bekannten Einrichtungen zum selbsttätigen Steuern des Zonenschmelzvorganges ein solches Steuerungsprogramm vor, daß nur die leichter zu beherrschende Aufwärtsbewegung zum Zonenschmelzen ausgenutzt wird und bei der Abwärtsbewegung ein schneller Durchlauf des glühenden Stabes bei verminderter Heizung erfolgt. Diese geringere Heizleistung dient allein zur Aufrechterhaltung einer ausreichenden Leitfähigkeit des Halbleitermaterials an der innerhalb der Heizspule liegenden Stelle des Stabes. Die erfindungsgemäße Ausbildung des Verfahrens schafft die Möglichkeit, die selbsttätige Steuerung des Zonenschmelzverfahrens auch auf das Zonenschmelznivellieren und ähnliche Verfahren anzuwenden, ohne den dafür notwendigen Aufwand zu vergrößern. Es hat sich auch gezeigt, daß es nicht notwendig ist, auf jeden Durchlauf der Schmelzzone in der einen Richtung gleich einen Durchlauf in der anderen Richtung folgen zu lassen, um die durch das Anreichern der Schmelzzone mit Fremdstoffen sich ergebende ansteigende Dotierung des Stabes jeweils wieder rückgängig zu machen. Wie sich bei der praktischen Durchführung des Verfahrens gezeigt hat, genügt es durchaus, auf eine bestimmte Zahl von Durchläufen in der einen Richtung die gleiche Anzahl von Durchläufen in der entgegengesetzten Richtung folgen zu lassen.
- An Hand eines Beispieles soll dieses Verfahren näher erläutert werden. Nach einem neueren Vorschlag wird mit einem bestimmten Dotierungsstoff in bestimmter Konzentration versehenes Halbleitermaterial in der Weise hergestellt, daß auf einen niederohmigen dünn gezogenen Halbleiterstab bekannter Dotierungskonzentration sehr reines Halbleitermaterial beispielsweise aus der Gasphase niedergeschlagen wird. Aus dem Verhältnis Querschnitt des fertigen Stabes zu Querschnitt der niederohmigen »Seele« ergibt sich dann die endgültige Dotierungskonzentration, die man dadurch auf jeden gewünschten Wert einstellen kann, daß man das niedergeschlagene Material bis zu einer entsprechenden Dicke aufwachsen läßt. Anschließend wird dann der so gewonnene Halbleiterstab dem Zonenschmelznivellieren unterworfen, um die zwar über die Länge des Stabes fast gleichmäßige Dotierungskonzentration auch über den Querschnitt zu vergleichmäßigen. Hierbei wird gemäß der Erfindung folgendermaßen verfahren. Ein beispielsweise 20 cm langer Stab wird am Morgen in die Zonenschmelzapparatur eingespannt, und darauf wird an das untere Ende ein einkristalliner Keimling angeschmolzen. Nun wird die selbsttätige Steuerung der Zonenschmelzvorrichtung eingeschaltet, die es dann übernimmt, eine bestimmte Anzahl von Durchläufen der Schmelzzone mit z. B. 4 mm/min Ziehgeschwindigkeit von unten nach oben durchzuführen, beispielsweise 10. Am Abend kann dann der mit der Arbeit Beauftragte den Halbleiterstab herausnehmen, umgekehrt einspannen und die Apparatur wiederum einschalten, worauf sich das Spiel wiederholt, nur daß die Durchlaufrichtung der Schmelzzone relativ zum Halbleiterstab umgekehrt ist. Nachdem sich die Vorrichtung nach der entsprechenden Anzahl von Durchläufen selbsttätig abgeschaltet hat, kann am nächsten Morgen der fertige Stab der Apparatur entnommen werden.
Claims (3)
- Patentansprüche: 1. Verfahren zur Vergleichmäßigung oder anderweitigen Beeinflussung der Dotierungskonzentration eines vertikal gehalterten Stabes aus Halbleitermaterial durch tiegelfreies Zonenschmelzen, bei dem die Schmelzzone durch den Halbleiterstab mehrfach in beiden vertikalen Richtungen hindurchgeführt wird, dadurch gekennzeichnet, daß die Richtungsumkehr durch Umkehren des Stabes herbeigeführt und in an sich bekannter Weise für sämtliche Zonendurchgänge relativ zur Schwerkraft ein. und dieselbe vertikale Richtung, vorzugsweise von unten nach oben, beibehalten wird.
- 2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Stab nur einmal, und zwar nach mehreren Durchgängen in einer Richtung, umgekehrt wird und hinterher etwa die gleiche Anzahl Zonendurchgänge wie vorher vollzogen werden.
- 3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Zonendurchgang durch den Halbleiterstab selbsttätig gesteuert wird. In. Betracht gezogene Druckschriften: Deutsche Patentschrift Nr. 1014 332; deutsche Auslegeschrift Nr. 1032 555; französische Patentschrift Nr. 1107 076; britische Patentschrift Nr. 790 954.
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Cited By (1)
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DE1245319B (de) * | 1964-04-15 | 1967-07-27 | Siemens Ag | Verfahren zum tiegelfreien Zonenschmelzen |
Citations (3)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
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FR1107076A (fr) * | 1953-02-14 | 1955-12-28 | Siemens Ag | Procédé et dispositif pour le traitement d'un montage à cristal semi-conducteur |
GB790954A (en) * | 1955-01-14 | 1958-02-19 | Standard Telephones Cables Ltd | Method of cleaning semiconductor material |
DE1032555B (de) * | 1951-11-16 | 1958-06-19 | Western Electric Co | Verfahren und Vorrichtung zum Zonenschmelzen |
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1958
- 1958-12-24 DE DES61148A patent/DE1164681B/de active Pending
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