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Klinge für Schneidruten von Rutenwebstühlen Klingen für Schneidruten
von Rutenwebstühlen, wie sie bei der Herstellung von Kettenflorgeweben mit geschnittenem
Flor zum Aufschneiden der Flomoppen Verwendung finden, sind in verschiedenen Ausführungsformen
bekannt.
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Bei einer bekannten Ausführungsform sind die Flanken der Schneiden
eben geschliffen, und ist die Schneidkante eine gerade Linie (deutsche Patentschrift
661837).
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Bei einer anderen bekannten Ausführungsform sind in die ursprünglich
geraden Schneidflanken unmittelbar aufeinanderfolgende Vertiefungen eingeschliffen,
zwischen denen Versteifungsrippen stehengelassen sind. Die Schneidkante hat, wie
bei dem zuvor erwähnten Ausführungsbeispiel, einen geraden Verlauf (USA.-Patentschrift
2 298 873).
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Bei einer weiteren bekannten Ausführungsform weist die Schneidkante
von der Seite gesehen größenordnungsmäßig in den Abständen der Flomoppen entsprechenden
Abständen vor- und zurückspringende Abschnitte auf und ist mit einem in Längsrichtung
entsprechend profilierten Schliff mindestens einer Flanke der Schneide versehen
(USA.-Patentschrift 2112 271). Dieser Schliff besteht in abwechselnd auf beiden
Seiten der Schneide in deren Flanken eingeschliffenen Vertiefungen, wodurch in der
ursprünglich geraden Schneidkante von der Seite gesehen V-förmig einspringende Abschnitte
entstehen.
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Diese bekannten Klingen haben Nachteile. Die Schneide der beiden erstgenannten
Ausführungsformen ist gegen Berührung durch harte Gegenstände sehr empfindlich.
An Beschädigungen der geraden Schneidkante, die sich dadurch ergeben, bleiben die
Fäden des zu schneidenden Gewebes hängen, und als Folge davon entstehen im Flor
Schneidmarken. Die meiste Ausschußware ist :die Folge beschädigter Klingenschneiden.
Die Klingen müssen daher häufig ausgewechselt werden, was wiederum eine Stillsetzung
der Rutenwebstühl.e bedingt. Das notwendige häufige Nachschleifen der Klingen bedingt
außerdem eine nur kurze Lebensdauer der Klingen.
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Bei der an dritter Stelle erwähnten bekannten Klinge ist ein stetiges
und gleichmäßiges Zerschneiden der Flornoppen nicht immer gewährleistet, vor allem
dann nicht, wenn die Schneide schon etwas stumpf geworden ist. Weil die Florschl.eifen
von den V-förmig zurückspringenden Abschnitten der Schneidkante erfaßt werden, ist
nämlich kein gezogener Schnitt möglich, und erfolgt an stumpfen oder beschädigten
Stellen der Schneide mehr ein Zerreißen der Fäden als ein Zerschneiden. Auch bei
.dieser bekannten Klinge ist die Schneide an ihren geraden Abschnitten, welche die
Mörmig einspringenden Abschnitte verbinden, gegen Berührung durch harte Gegenstände
leicht zu beschädigen.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Klinge ohne die genannten
Nachteile zu schaffen. Diese Aufgabe wird dadurch gelöst, d:aß Klingen von der vorstehend
an dritter Stelle genannten bekannten Art einen wellenförmigen, eine von der Seite
gesehen wellenförmige Schneidkante ergebenden Schliff mindestens einer Flanke der
Schneideerhalten. In weiterer Ausgestaltung der Erfindung kann dieser Schliff an
beiden Flanken der Schneide vorgenommen sein, und können ferner die wellenförmigen
Längsprofile der beiden Flanken der Schneide zueinander versetzt sein, so daß sich
eine auch :in der Draufsicht wellenförmige Schneidkanteergibt. Die auf einfachste
Weise mittels einer profilierten Schleifscheibe herstellbare Schneide ist Beschädigungen
:durch harte Gegenstände nur an den Kämmen der wellenförmigen Schneidkante ausgesetzt,
welche die einspringenden Teile der Schneidkante vor Beschädigungen schützen. Da
der Schneidvorgang nicht auf den Kämmen, sondern an den ansteigenden Abschnitten
der Kante erfolgt, werden selbst bei Beschädigung der Klinge Schneidmarken vermieden.
Darüber hinaus besitzen die Wellenkämme der Schneidkante wegen des wellenförmigen
Schleifprofils der Schneidenfianken gegen eventuelle Beschädigungen eine große Widerstandskraft,
weil die
Schneide gerade im Bereich der Wellenkämme ver. dickt ist.
Schließlich ermöglicht die wellenförmige Gestaltung der Schneidkante auch einen
gezogenen und damit gleichmäßigen Schnitt, selbst bei stellenweiser Beschädigung
der Schneide auf einzelnen Wellenkämmen, da die Florschleifen über dieselben hinweggleiten
können, um an der nächstfolgenden Flanke zerschnitten zu werden.
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Bei gewöhnlichen Tischmessern kennt man neben sägezahnartig gestalteten
Schneiden zwar auch schon solche, die gewellt verlaufen. Dabei sind, über die Länge
des Messers verteilt, einige wenige sanfte Wellen vorgesehen, mit denen lediglich
die Schneideigenschaften der Messer beim Schneiden von Brot, Fleisch u. dgl. bei
hin- und hergehender Bewegung des Messers günstig beeinflußt werden sollen. Diese
Schneidergestaltung erfühlt mithin einen anderen Zweck und. hat eine andersartige
Wirkung als die entsprechende Schneidergestaltung gemäß der Erfindung bei Schneidrutenklingen
zum Aufschneiden von Flornoppen. In diesem Zusammenhang ist auch wesentlich, daß
bei der wellenförmigen Tischmesserschneidengestaltung der Abstand der Wollenkämme
der Schneidkante von einer anderen Größenordnung ist als derjenige bei der erfindungsgemäßen
Klinge.
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Nachfolgend sind Ausführungsbeispiele der Erfindung an Hand der Zeichnung
beschrieben. In dieser zeigt F i g. 1 eine Schneidrute mit eingesetzter Klinge in
Seitenansicht, F i g. 2 die Klinge einzeln in Seitenansicht, F i g. 3 einen Ausschnitt
aus F i g. 2 in vergrößertem Maßstab, F i g. 4 eine Draufsicht auf die Schneidkante
der Klinge nach F i g. 1 bis 3 in noch weiter vergrößertem Maßstab und F i g. 5
und 6 Seitenansichten von zwei weiteren Ausführu ngsformen der Schneidkante von
Klingen nach der Erfindung.
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Gemäß F i g. 1 kann die erfindungsgemäße Klinge 10 in Verbindung mit
einem eine Öffnung 11 aufweisenden Klingenhalter 12 einer Schneidrute Verwendung
finden, in welchem sie mit ihrem Rücken in einem Schlitz 13 ruht. Zwei Löcher
14 in der Klinge, die sich bei in den Klingenhalter eingesetzter Klinge im
Bereich der Öffnung 11 befinden, erleichtern das Einsetzen und das Entfernen der
Klinge mittels eines spitzen Werkzeuges (F i g. 1, 2). Die Schneide 15 der Klinge,
die aus dem Schlitz 13 vorsteht, ist in Längsrichtung des Klingenhalters
12 geneigt. Die Schneidkante 19 (F i g. 3) ist, von der Seite gesehen,
gewellt und weist vorspringende flache bogenförmige Abschnitte auf. Das Profil der
Schneiderflanke 17 ist ebenfalls wellenförmig und hat flache konvexe Wölbungen.
Dieser Schliff der Schneiderflanke 17 ergibt im Bereich der Wölbungen des Flankenprofils
die flachen bogenförmigen Abschnitte der Schneidkante 16.
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Wie F i g. 4 zeigt, sind beide Flanken der Schneide in gleicher Weise
wellenförmig geschliffen, und zwar derart, daß die Mankenprofilwölbungen gegeneinander
um das Maß 18 versetzt sind. Dadurch ergibt sich eine auch in der Draufsicht wellenförmige
Schneidkante 19. Bei einer Dicke der Klinge 10 von etwa 0,25 mm hat sich ein Abstand
der Flankenwölbungen von etwa 0,5 mm bei einem gegenseitigen Versatz der Flankenwölbungen
auf beiden Seiten der Schneide von etwa 0,08 mm als besonders günstig herausgestellt.
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Bei dem Ausführungsbeispiel nach F i g. 5 besitzt die Schneide zwar
ebenso wie bei dem Ausführungsbeispiel nach F i g. 1 bis 3 ein wellenförmiges Profil
der Flanken 23; dessen konvexe bogenförmige Abschnitte sind jedoch in Längsrichtung
der Klinge 10a unsymmetrisch. Dementsprechend ergibt sich auch eine unsymmetrische
Form der vorspringenden bogenförmigen Abschnitte der Schneidkante 19 a. F i g. 6
zeigt eine weitere Ausführungsform, bei der das Profil dar Flanken 24 flache
konkave bogenförmige Abschnitte besitzt, die länger sind als die konvexen Abschnitte
des wellenförmigen Flankenprofils. Entsprechend ist auch die Form der Schneidkante
19 b dieser Klinge 10 b gestaltet.