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Flüssigkeitsgekühlte Spulenseite, insbesondere für Erregerspulen von
Teilchenbeschleunigern Die Erfindung befaßt sich mit dem Aufbau einer durch eine
Flüssigkeit, insbesondere durch Wasser, direktgekühlten Spulenseite, die unter Verwendung
von mehreren aus gegeneinander isolierten Teilleitern bestehenden, vorzugsweise
einen rechteckförmigen Querschnitt aufweisenden Leiterelementen aufgebaut ist, die
durch ein ausgehärtetes Kunstharz zu einem starren Ganzen verfestigt sind. An sich
sind direktgekühlte Spulenseiten in Form eines Gitterstabes bekannt, bei dem durch
stärkere Kröpfung der gegeneinander isolierten Teilleiter des Gitterstabes ein oder
mehrere Kühlkanäle innerhalb des von einer Glimmerkunstharzhülse umschlossenen Gitterstabes
- also zwischen dem den Gitterstab bildenden Teilleiterstapeln - geschaffen werden,
so daß also die in den Teilleitern entstehende Wärme unmittelbar durch das Kühlmedium
abgeführt werden kann, das innerhalb des Gitterstabes fließt. Zur Verfestigung dieses
bekannten Gitterstabes sind Epoxydharze oder auch in reaktiven Monomeren, wie beispielsweise
Styrol, gelöste Polyesterharze verwendet. Dieser bekannte Gitterstab, der als Spulenseite
einer Hochspannungswicklung dient, vermag jedoch nur eine begrenzte Strommenge zu
führen.
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Die Erfindung bezieht sich hingegen auf die Ausbildung von aus einer
Vielzahl von Leiterelementen bestehenden Spulenseiten, wie sie beispielsweise als
Erregerspulen zur Erzeugung extrem hoher Magnetfelder benötigt werden, die mit derart
hohen Frequenzen pulsieren, daß die Verwendung von Massivleitern mit Rücksicht auf
die Zusatzverluste nicht möglich ist. Solche Magnetfelder werden insbesondere für
Teilchenbeschleuniger, beispielsweise für Elektronensynchrotrone oder ähnliche Maschinen,
benötigt. Die Schwierigkeiten in der Erzeugung extrem hoher Magnetfelder für Teilchenbeschleuniger
liegt vor allem darin, daß die erforderlichen Erregerspulen sehr lang werden und
trotz der hohen Erregerströme eine äußerst gleichmäßige Temperaturverteilung aufweisen
müssen. Trotz der verhältnismäßig großen Erregerleistung soll die Wärme möglichst
nicht nach außen abgeführt werden. Es wird daher ein möglichst tiefes Temperaturniveau
angestrebt. Damit die in der Erregerspule entstehende Wärme gut abgeführt wird,
kühlt man daher die Erregerspulen mit einer Flüssigkeit, beispielsweise mit Wasser.
Gefordert wird hierzu ein über die ganze Länge der Spulenseite gleichbleibender
und möglichst großer Querschnitt der die Kühlflüssigkeit führenden Kühlkanäle.
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Durch die Erfindung wird eine direktgekühlte Spulenseite geschaffen,
die für den eben erwähnten Verwendungszweck hervorragend geeignet ist. Gemäß der
Erfindung werden die Leiterelemente der Spulenseite - vorzugsweise hochkant - mit
Abstand nebeneinander angeordnet, wobei jeweils zwei Leiterelemente zwischen sich
einen über die ganze Länge der Spulenseite mit gleichem Querschnitt verlaufenden,
zur Führung der Kühlflüssigkeit dienenden Kühlkanal einschließen, der unmittelbar
von den Außenseiten der beiden Leiterelemente begrenzt wird; wesentlich für die
Spulenseite gemäß der Erfindung ist, daß die unverrückbare Lage sowohl der Leiterelemente
als auch ihrer Teilleiter durch Verklebung der Spulenseite mit einem vorzugsweise
glasfaserverstärkten, ausgehärteten Kunstharz gewährleistet ist, das gleichzeitig
die Schmalseiten der Kühlkanäle abdeckt. Zur Erhöhung der Spannungsfestigkeit empfiehlt
es sich, die gemäß der Erfindung ausgebildete Spulenseite mit einer an sich bekannten
Glimmerkunstharzhülse zu umhüllen.
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Durch die Ausbildung gemäß der Erfindung wird eine äußerst intensive
Kühlung der Spulenseite erreicht, die über die ganze Länge der Spulenseite gleichmäßig
ist, so daß die Leiterelemente der Spulenseite mit sehr hoher Stromdichte belastet
werden können. Die intensive Kühlwirkung wird vor allem dadurch erreicht, daß keine
besonderen Kühlrohre verwendet werden, sondern die Isolation der Leiterelemente
selbst die Kühlkanäle flüssigkeitsdicht abschließt.
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Tritt jedoch zwischen zwei benachbarten Leiterelementen, die also
zwischen sich einen Kühlkanal einschließen, eine nennenswerte Windungsspannung auf,
die infolge der Leitfähigkeit der Kühlflüssigkeit im wesentlichen an der Isolation
der Leiterelemente liegt, so empfiehlt es sich, die einen Kühlkanal zwisehen
sich
einschließenden Außenseiten der beiden benachbarten Leiterelemente durch wasserundurchlässige
Folien abzudecken. Auf diese Weise werden zu Schäden führende Elektrolyseerscheinungen,
die bei nicht völlig dichter Isolation der Leiterelemente auftreten können, verhindert.
Als wasserundurchlässige Folien eignen sich für den vorgesehenen Zweck vor allem
Folien aus Polykarbonat auf der Basis eines Bisphenols, vorzugsweise auf der Basis
von Bisphenol A.
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Als Leiterelemente können hochkant angeordnete Gitterstäbe Verwendung
finden. Es ist aber auch möglich, als Leiterelemente aus Litzen aufgebaute, in rechteckförmigen
Querschnitt gepreßte Leiterseile zu verwenden, da diese infolge der vorgesehenen
Verfestigung mittels eines aushärtbaren Kunstharzes nach dem Aushärten des Kunstharzes
eine ausreichende mechanische Festigkeit aufweisen. Die Verwendung von gepreßten
Leiterseilen hat den Vorteil, daß beim Aufbau von Spulen mit gemäß der Erfindung
ausgebildeten Spulenseiten die Wickelköpfe nicht verlötet zu werden brauchen, da
die einander zugeordneten Leiterelemente aufeinanderfolgender Spulenseiten fortlaufend
gewickelt werden können.
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Werden für den Aufbau der Spulenseiten Leiterelemente verwendet, die,
bezogen auf ihre Breite, verhältnismäßig hoch sind, also beispielsweise Gitterstäbe
üblicher Breite mit einer Höhe von 12 cm und darüber, so kann gegebenenfalls die
mechanische Festigkeit der Spulenseiten dadurch erhöht werden, daß in an sich bekannter
Weise die Kühlkanäle zwischen zwei Leiterelementen durch über die ganze Länge des
geraden Teiles der Spulenseite hindurchlaufende Zwischenstücke unterteilt werden,
die aus Isolierstoff bestehen oder zumindest isoliert sind.
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Zur Erläuterung der Erfindung ist in der F i g. 1 eine gemäß der Erfindung
ausgebildete Spulenseite schematisch wiedergegeben. Die in F i g. 1 im Schnitt gezeichnete
Spulenseite besteht aus den elf Gitterstäben G1 bis G11. Jeder dieser Gitterstäbe
ist in bekannter Weise aus gegeneinander isolierten Teilleitern aufgebaut, die in
den beiden Teilleiterstapeln a und b, aus denen diese Gitterstäbe
zusammengesetzt sind, im entgegengesetzten Sinne schräg verlaufen und an den Schmalseiten
des Gitterstabes infolge Kröpfung von einer Seite zur anderen übertreten. Zwei Gitterstäbe
schließen jeweils zwischen sich einen Kühlkanal ein, also die Gitterstäbe G1 und
G2 den Kühlkanal K1, die Gitterstäbe G2 und G3 den Kühlkanal K2 usw. Wesentlich
ist, daß die Kühlkanäle K1 bis Klo unmittelbar von den Außenseiten der benachbarten
Gitterstäbe begrenzt werden, so daß also das durch die Kühlkanäle hindurchfließende
Wasser unmittelbar von der Außenisolation der Gitterstäbe geführt wird. Um Elektrolyseerscheinungen
des als Kühlflüssigkeit verwendeten Wassers, die durch die Windungsspannung zwischen
zwei benachbarten Gitterstäben hervorgerufen werden, zu vermeiden, ist auf die die
Kühlkanäle begrenzenden Außenseiten der Gitterstäbe die wasserundurchlässige Folie
F, die aus einem Polykarbonat auf der Basis von Bisphenol A besteht, aufgeklebt.
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Der gleichmäßige Querschnitt der Kühlkanäle K sowie die mechanische
Festigkeit der dargestellten Spulenseiten wird dadurch gewährleistet, daß die Gitterstäbe
G1 bis Gll durch den strichpunktiert angedeuteten, glasfaserverstärkten Körper E
aus ausgehärtetem Epoxydharz zu einem starren Ganzen verfestigt sind. Dieser feste
und überaus widerstandsfähige Epoxydharzkörper umhüllt die gesamte Spulenseite und
gewährleistet gleichzeitig an den oberen und unteren Enden jedes der Kühlkanäle
K1 bis Klo durch die Ausbildung der Abstandsstücke A den Abstand der benachbarten
Gitterstäbe und mithin den gleichmäßigen Querschnitt der Kühlkanäle. Jeder der Kühlkanäle
K1 bis Klo wird also an seinen Seiten durch die mit der Polykarbonatfolie F beklebten
Außenseiten der benachbarten Gitterstäbe begrenzt und nach oben und unten durch
die AbstandsstückeA des glasfaserverstärktenEpoxydharzkörpers E abgedeckt. Die gesamte
Spulenseite ist von der Glimmerkunstharzhülse M umhüllt.
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Zur weiteren Erläuterung der Erfindung ist in der F i g. 2 die Erregerspule
eines Teilchenbeschleunigers, beispielsweise eines Elektronensynchrotrons, schematisch
dargestellt, die aus zwei Spulenseiten, wie sie in der F i g. 1 gezeigt sind, besteht.
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Zur Herstellung einer solchen Spule kann man beispielsweise folgendermaßen
vorgehen: Die Gitterstäbe, deren Einzelleiter in bekannter Weise gegeneinander isoliert
sind, werden zunächst mit einem Epoxydharz getränkt, indem man sie beispielsweise
durch eine mit einem kalthärtenden Epoxydharzhärtergemisch gefüllte Vorrichtung
hindurchschiebt. Gleichzeitig werden zu beiden Seiten der Gitterstäbe - bei den
Gitterstäben G1 und G11 nur auf einer Seite - Polykarbonatfolien auf Bisphenol-A-Basis
(bekannt unter dem Handelsnamen »Makrofolre) aufgeklebt. Anschließend wird der Gitterstab
mit einem Glasband umwickelt, in Formen verspannt und ausgehärtet.
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Nach dem Aushärten des Epoxydharzes wird der Gitterstab an seinem
einen Ende abgebogen und seine Teilleiter mit den Teilleitern des zugeordneten Gitterstabes
der anderen Spulenseite hart verlötet. Darauf werden die elf Gitterstäbe G1 bis
G", die also nunmehr eine U-förmige Form aufweisen, in einem dem Querschnitt der
Kühlkanäle entsprechenden Abstand hochkant nebeneinander angeordnet. In den geraden
Teilen der Spule wird der Querschnitt der Kühlkanäle durch Dorne aus metallisch
gezogenem Profilmaterial gewährleistet, deren Profil gleich dem Querschnitt der
Kühlkanäle ist. Diese Dorne werden dabei so gelagert, daß sie mit ihrem oberen Ende
nicht mit dem oberen Ende der Gitterstäbe abschließen, sondern den später von den
Abstandsstücken A des die Gitterstäbe einschließenden Epoxydharzkörpers E eingenommenen
Raum frei lassen. In dem abgekröpften Teil der Spule werden in gleicher Weise Dorne
aus elastischem Material, also beispielsweise Streifen aus Profilgummi, angeordnet.
Damit sich die Dorne nach dem Aushärten leicht entfernen lassen, empfiehlt es sich,
die Dome mit Silikonfett einzustreichen.
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In dem von den Dornen frei gelassenen Raum zwischen den Gitterstäben
werden Glasfaserstränge eingelegt, die gleichmäßig mit einem kalthärtenden Epoxydharzhärtergemisch
getränkt werden. Diese Glasfaserstränge sind derart bemessen, daß sie den von den
Dornen frei gelassenen Raum zwischen den Gitterstäben voll ausfüllen und mithin
nach dem Aushärten des Tränkharzes die Abstandsstücke A bilden. Nach der Tränkung
der auf diese Dorne aufgelegten Glasfaserstränge werden die Gitterstäbe mit
einer
Glasmatte abgedeckt, die ebenfalls mit einem kalthärtenden Epoxydharzhärtergemisch
getränkt wird. Infolge der Verwendung eines kalthärtenden Epoxydharzhärtergemisches
braucht die Spule zur Aushärtung nicht in einen Ofen eingelegt zu werden.
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Nach dem Aushärten des Trinkharzes, mit dein die auf die Gitterstäbe
und die Dorne aufgebrachten Glasfaserstränge und Glasmatten getränkt werden, wird
die Spule umgedreht. Die in den Wickelkopf als Dorne eingelegten Gummiprofile werden
entfernt. Anschließend wird der die andere Seite der Spule einschließende Teil des
Epoxydharzkörpers E in gleicher Weise durch Auflegen von Glasfasersträngen und Glasmatten
mit anschließendem Tränken mit einem kalthärtenden Epoxydharzhärtergemisch hergestellt
wie der bereits fertiggestellte Teil des Epoxydharzkörpers E. Damit hierbei die
Glasfaserstränge im Wickelkopf, in dem sich nunmehr keine Dorne mehr befinden, nicht
zu stark einsinken und mithin den Querschnitt der Kühlkanäle verkleinern, legt man
im Wickelkopf eine dünne Lage aus Glasseidengewebe auf, die entsprechend der Stärke
der Glasfaserstränge in die Kühlkanäle hineingedrückt wird. Durch diese dünne Lage
aus Glasseidengewebe werden auch im Wickelkopf die Glasfaserstränge in der erforderlichen
Höhe gehalten, so daß sie mit den Oberkanten der Gitterstäbe glatt abschließen.
Auf diese Weise ergibt sich über den ganzen Querschnitt der Spule die in der F i
g. 1 dargestellte Form des glasfaserverstärkten Epoxydharzkörpers E.
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Nach dem Aushärten des Epoxydharzes werden die metallischen Dorne,
die den gleichmäßigen Querschnitt des Kühlkanals K in den geraden Teilen der Spulenseite
gewährleisten, herausgezogen. Abschließend werden dann die noch geraden Enden der
Gitterstäbe zum zweiten Wickelkopf der Spule abgekröpft und miteinander hart verlötet.
Der zweite Wickelkopf wird dann ebenfalls mit einem glasfaserverstärkten ausgehärteten
Epoxydharz umhüllt und versteift, wobei die Zuflußöffnung B und die Abflußöffnung
C für das Kühlwasser sowie die elektrischen Anschlüsse der Spule eingearbeitet werden.
Als Zu-und Abflußöffnungen werden Formteile aus glasfaserverstärktem Epoxydharz
verwendet, die mit dem Epoxydharzkörper E flüssigkeitsdicht vergossen werden.
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Anstatt zur Freihaltung des Querschnitts der Kühlkanäle bei der Herstellung
des glasfaserverstärkten Kunstharzkörpers Dorne aus gezogenen Metallprofilen zu
verwenden, können auch Dorne aus elastischem Material, beispielsweise aus Profilgummi,
benutzt werden. Bei der in F i g. 2 dargestellten Spule wirkt sich dies beispielsweise
insbesondere dann vorteilhaft aus, wenn als Leiterelemente an Stelle von Gitterstäben
aus Litzen aufgebaute, zu einem rechteckförmigen Querschnitt gepreßte Leiterseile
verwendet werden. Die Verwendung dieser Leiterseile bietet nämlich die Möglichkeit,
Leiterseile und Profilgummi bzw. elastisches Profilmaterial fortlaufend zu einer
Spule aufzuwickeln, so daß die Lötverbindungen in den Wickelköpfen entfallen. In
diesem Falle geht man beispielsweise derart vor, daß man gepreßte Leiterseile und
elastische Profildorne einschließlich der die Kühlkanäle abschließenden Glasfaserstränge
zu einer Spule aufwickelt. Nach dem Auflegen der erforderlichen, die Außenseiten
abschließenden Glasmatten wird dann die Spule in einer Form unter Vakuum mit dem
aushärtbaren Kunstharz, beispielsweise mit einem warmhärtenden Epoxydharz, getränkt
und ausgehärtet.
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Die mechanische Festigkeit der fertiggestellten Spule wird durch die
Verwendung von Leiterseilen in keiner Weise beeinträchtigt, da infolge der Tränkung
der Leiterseile mit einem aushärtbaren Kunstharz, insbesondere mit einem Epoxydhärtergemisch,
eine genügende Festigkeit gewährleistet ist. Die Tränkung der Preßseile mit einem
Epoxydharz kann vor dem Aufwickeln der Leiterseile zur Spule vorgenommen werden,
sie kann aber auch gleichzeitig mit der Tränkung der aufgelegten Glasfaserstränge
und Glasmatten erfolgen. Wählt man den ersten Weg, so lassen sich die wasserundurchlässigen
Folien leichter aufkleben.
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Die Herstellung des glasfaserverstärkten Epoxydharzkörpers E einer
Spule, deren Leiterelemente aus gepreßten Leiterseilen bestehen, erfolgt z. B. in
gleicher Weise durch Auflegen von Glasmatten und Tränken mit einem kalthärtenden
Epoxydharzhärtergemisch, wie es bei der Verwendung von Gitterstäben als Leiterelemente
beschrieben wurde. Abweichend hiervon ist lediglich, daß man den Profilgummi bereits
nach dem Fertigstellen des Epoxydharzkörpers E auf einer Seite der Spule entfernt.
Demzufolge werden die zwischen die Preßseile eingelegten Glasfaserstränge auf der
anderen Seite auch im geraden Teil der Spulenseite in gleicher Weise durch das Zwischenlegen
einer düünen Lage aus einem Glasseidengewebe in ihrer Höhe gehalten, wie es bei
der Herstellung einer aus Gitterstäben bestehenden Spule bei der Fertigstellung
des Wickelkopfes beschrieben wurde.
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Ein weiterer Weg, bei der Herstellung einer Spulenseite gemäß der
Erfindung den für die Kühlkanäle erforderlichen Querschnitt zu gewährleisten, besteht
darin, bei der Herstellung der Spule als Abstandhalter für die Leiterelemente Dorne
zu verwenden, die aus einem chemisch inaktiven Material von wachsähnlicher Beschaffenheit,
wie beispielsweise Stearin, bestehen, das bei Erwärmen wieder flüssig wird. Das
Material dieser Dorne läßt man dann nach dem Fertigstellen der Spulenseite durch
Erwärmen aus dem für den Zu- und Abfluß der Kühlflüssigkeit vorgesehenen Öffnung
herausfließen. Besonders vorteilhaft ist die Verwendung solcher Dorne bei der Herstellung
einer in ihrer Form etwa der Spule der F i g. 2 entsprechenden Spule, die aus gepreßten
Leiterseilen aufgebaut ist. Hierbei können nämlich die gepreßten Leiterseile gemeinsam
mit den beispielsweise aus Stearin bestehenden Dornen zur Spule aufgewickelt werden,
worauf man den die Spule einschließenden glasfaserverstärkten Kunstharzkörper durch
Einlegen von Glasfasersträngen zwischen die Preßseile und durch Auflegen von Glasmatten
und anschließendes Tränken mit einem kalthärtenden EpoydharzWärtergemisch herstellt.
Nach dem Aushärten des Trinkharzes wird dann die Spule erwärmt, worauf das die Dorne
bildende Stearin flüssig wird und aus den Zu-und Abflußöffnungen für die Kühlflüssigkeit
ausläuft. Bei einer in dieser Weise hergestellten Spule ist eine hohe Maßgenauigkeit
des Querschnittes der Kühlkanäle über die ganze Spule gewährleistet.
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Für die Herstellung der Spulenseite gemäß der Erfindung können als
Dorne auch Bleiprofile Verwendung finden.
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Bei der Herstellung der Spulenseite gemäß der Erfindung ist als aushärtbares
Kunstharz vor allem Epoxydharz
erwähnt worden. Es lassen sich jedoch
auch andere aushärtbare Kunstharze benutzen, beispielsweise in reaktiven Monomeren,
wie z. B. Styrol, gelöste Polyesterharze. Im allgemeinen wird man jedoch mit Rücksicht
auf eine einfache Herstellung sowie auf eine hohe mechanische Festigkeit und gute
elektrische Werte ein Epoxydharz bevorzugen. Verwendet man ein kalthärtendes Epoxydharz,
so hat man den Vorteil, daß zur Aushärtung kein Ofen benutzt zu werden braucht.
Die Verwendung eines warmhärtenden Epoxydharzes hat hingegen den Vorteil, daß die
Durchtränkung der Glasfasergewebe infolge der niedrigeren Viskosität besser ist
und bei der Herstellung viel Arbeitszeit eingespart wird.
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Wie in den F i g. 1 und 2 dargestellt, wird die nach einem der eben
beschriebenen Verfahren hergestellte Spulenseite bzw. Spule abschließend mit einer
Glimmerkunstharzhülse an sich bekannten Aufbaues umgeben. Hierzu kann beispielsweise
eine Glimmerfolie verwendet werden, deren Breite gleich der Länge des geraden Teiles
der zu umwickelnden Spulenseite ist. Diese Glimmerfolie besteht aus einem wärmebeständigen
Trägermaterial, das in bekannter Weise abwechselnd mit Schichten aus einem aushärtbaren
Kunstharz und aus Glimmerblättchen belegt ist. Es kann aber auch, wie es an sich
ebenfalls zur Wicklungsisolation der Hochspannungswicklung einer elektrischen Maschine
bekannt ist, ein verhältnismäßig schmales Glimmerband auf die Spulenseite aufgewikkelt
werden, dessen Glimmerblättchen mit der Unterlage und gegebenenfalls auch mit der
Decklage dieses Glimmerbandes durch ein geeignetes Bindemittel verklebt sind. Das
Glimmerband wird dann in mehreren Lagen auf die Spule aufgewickelt und mit einem
aushärtbaren Kunstharz getränkt. Wesentlich bei diesem an sich bekannten Verfahren
ist, daß das Bindemittel des Glimmerbandes und das Tränkharz chemisch aufeinander
abgestimmt sind und beim Aushärten einen chemisch einheitlichen Körper ergeben.
Als Bindemittel und als Tränkharz für Isolationen dieser Art können in reaktiven
Monomeren gelöste Polyesterharze verwendet werden, es ist aber auch möglich, hierfür
Epoxydharze zu benutzen.
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Ferner kann man zur Herstellung der Glimmerkunstharzhülse ein Naßwickelverfahren
verwenden, wie es an sich bereits zur Isolation der Wickelstäbe von Hochspannungswicklungen
elektrischer Maschinen vorgeschlagen wurde. Bei diesem Naßwickelverfahren wird ein
Glimmerband verwendet, dessen Glimmerblättchenschichten mit einem innerhalb der
Lagerzeit nicht aushärtenden Bindemittel untereinander und mit der Unterlage sowie
gegebenenfalls mit der Decklage verklebt sind. Die Glimmerbänder werden dann vorzugsweise
nach vorangegangener Evakuierung mit einem dünnflüssigen Tränkmittel überflutet
und getränkt und in getränktem Zustand aufbewahrt, worauf sie vor Ablauf einer durch
die Aushärtungsgeschwindigkeit des Tränkmittels bestimmten Zeit im Naßwickelverfahren,
d. h. im getränkten Zustand, auf die Spulenseite aufgewickelt werden.
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Der Vorteil des Naßwickelverfahrens liegt darin, daß als Tränkmittel
auch Tränkmittel hoher Viskosität verwendet werden können, deren Schrumpfung beim
Aushärten sehr gering ist. Im allgemeinen empfiehlt es sich, ein Tränkmittel zu
wählen, dessen Viskosität bei 60° C möglichst nicht größer als 1000 cP ist. Wie
an sich ebenfalls bekannt, werden hierbei als Bindemittel, mit dem also bei der
Verklebung des Glimmerbandes die Glimmerschichten untereinander sowie mit der Unterlage
und gegebenenfalls auch mit der Decklage verklebt werden, solche auf das Tränkmittel
abgestimmten Stoffe verwendet, die zusammen mit den im Tränkniittel gegebenenfalls
vorhandenen Härtern und Polymerisationsbeschleunigern chemisch völlig in das härtbare
Tränkmittel eingebaut werden, so daß das ausgehärtete Kunstharz der fertigen Hülse
ein chemisch einheitlicher Stoff ist.
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Bei der Herstellung einer Glimmerkunstharzhülse einer Spule, wie sie
beispielsweise in der F i g. 2 dargestellt ist, ergeben sich auch bei der Verwendung
von Glimmerbändern an den abgekröpften Stellen infolge der Breite der Spule Schwierigkeiten
beim Aufwickeln, da der Krümmungsradius auf der Innenseite der Abkröpfungsstelle
der Spule wesentlich größer als der Außenradius der Abkröpfungsstelle ist. Es empfiehlt
sich daher, die Bandisolation lediglich im geraden Teil der Spule vorzusehen und
den Wickelkopf durch der Form des Wickelkopfes angepaßte Manschette, deren Aufbau
gleich dem Aufbau der verwendeten Glimmerbänder ist, zu isolieren. Wie es bei Hochspannungswicklungen
elektrischer Maschinen üblich ist, wird hierbei die Bandisolation des geraden Teiles
der Spulenseite und die Manschettenisolation des Wickelkopfes von Lage zu Lage der
aufgebrachten Bänder bzw. Manschetten abgestuft, so daß eine elektrisch hoch beanspruchbare
übergangsstelle der Bandisolation in die Manschettenisolation erzielt wird.