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DE1159633B - Verfahren zur Herstellung von homogenen, Urethangruppen aufweisenden Elastomeren - Google Patents

Verfahren zur Herstellung von homogenen, Urethangruppen aufweisenden Elastomeren

Info

Publication number
DE1159633B
DE1159633B DEM44469A DEM0044469A DE1159633B DE 1159633 B DE1159633 B DE 1159633B DE M44469 A DEM44469 A DE M44469A DE M0044469 A DEM0044469 A DE M0044469A DE 1159633 B DE1159633 B DE 1159633B
Authority
DE
Germany
Prior art keywords
catalyst
organotin
tin
compounds
weight
Prior art date
Legal status (The legal status is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the status listed.)
Pending
Application number
DEM44469A
Other languages
English (en)
Inventor
Aubrey Strickland
Current Assignee (The listed assignees may be inaccurate. Google has not performed a legal analysis and makes no representation or warranty as to the accuracy of the list.)
3M Co
Original Assignee
Minnesota Mining and Manufacturing Co
Priority date (The priority date is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the date listed.)
Filing date
Publication date
Application filed by Minnesota Mining and Manufacturing Co filed Critical Minnesota Mining and Manufacturing Co
Publication of DE1159633B publication Critical patent/DE1159633B/de
Pending legal-status Critical Current

Links

Classifications

    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C08ORGANIC MACROMOLECULAR COMPOUNDS; THEIR PREPARATION OR CHEMICAL WORKING-UP; COMPOSITIONS BASED THEREON
    • C08GMACROMOLECULAR COMPOUNDS OBTAINED OTHERWISE THAN BY REACTIONS ONLY INVOLVING UNSATURATED CARBON-TO-CARBON BONDS
    • C08G18/00Polymeric products of isocyanates or isothiocyanates
    • C08G18/06Polymeric products of isocyanates or isothiocyanates with compounds having active hydrogen
    • C08G18/08Processes
    • C08G18/16Catalysts
    • C08G18/22Catalysts containing metal compounds
    • C08G18/24Catalysts containing metal compounds of tin
    • C08G18/242Catalysts containing metal compounds of tin organometallic compounds containing tin-carbon bonds

Landscapes

  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Inorganic Chemistry (AREA)
  • Health & Medical Sciences (AREA)
  • Chemical Kinetics & Catalysis (AREA)
  • Medicinal Chemistry (AREA)
  • Polymers & Plastics (AREA)
  • Polyurethanes Or Polyureas (AREA)

Description

  • Verfahren zur Herstellung von homogenen, Urethangruppen aufweisenden Elastomeren Bei der Verwendung von Reaktionsgemischen aus Polyisocyanaten und mehrere aktive Wasserstoffatome aufweisenden Verbindungen, wie Polyestern, Polyesteramiden oder Polyäthern, als Gießharze, zum Formen oder zur Herstellung von Überzügen. also zur Herstellung homogener, nicht geschäumter Produkte, war es bisher erforderlich, zur Vernetzung bzw. Härtung mehr oder weniger stark zu erwärmen.
  • Es ist bereits versucht worden, die Umsetzung mit Hilfe von Katalysatoren zu beschleunigen. So wird in der deutschen Auslegeschrift 1 034 850 gewissen organischen Verbindungen des Zinks, Cadmiums, Titans, Antimons oder Wismuts, wie Zinkadipat oder Antimonigsäuretriäthylester, eine Katalysatorwirkung zugeschrieben. Die Beschleunigung ist jedoch gering, so daß eine Härtung bei Raumtemperatur nicht möglich ist. In der deutschen Patentschrift 962 552 wird die Herstellung von Polyurethanen zur Vermeidung von Nebenreaktionen in Gegenwart einer sauer reagierenden Verbindung sowie einer mindestens in einer Reaktionskomponente löslichen, nichtbasischen Metallverbindung beschrieben. Auch hier ist aber zur Härtung ein Erhitzen auf 100"C und darüber erforderlich.
  • Gegenstand der Erfindung ist ein Verfahren zur Herstellung von homogenen, Urethangruppen aufweisenden Elastomeren auf Grundlage der Umsetzung von Polyisocyanaten, mehrere OH-Gruppen aufweisenden Polyäthern und Katalysatoren unter Formgebung mit dem Kennzeichen, daß die Umsetzung bei Raumtemperatur in Gegenwart von Organozinn(IV)-Verbindungen durchgeführt wird, wobei diese Verbindungen mindestens eine Zinn-Schwefel- bzw. Zinn-Sauerstoff-Valenzbindung enthalten.
  • Als Organozinnverbindungen werden vorzugsweise Organozinnoxyde, -hydroxyde, Organozinncarbonsäureester und/oder -alkoholate verwendet.
  • Als besonders wirksam haben sich Dibutylzinndiacetat, Dibutylzinnoxyd, Dibutylzinndilaurat, Dibutylzinndi-2-äthylhexoat, Dibutylzinnoxyd, Dibutylzinnmonomethoxymethylmaleat, Dibutylzinnsulfid, Tributylzinn-2-äthylhexoat, Monobutylzinntri-2-äthylhexoat, Triphenylzinnhydroxyd, Bis-(tributylzinn)-oxyd, Bis-(tributylzinn)-tetrapropenylsuccinat, Bis-(tributylzinn)-n-nonylsuccinat oder Bis-(tributylzinn)-malonat erwiesen.
  • In der belgischen Patentschrift 548 886 wird zwar beschrieben, daß das Trocknen von in gelöster Form aufgetragenen Polyurethanen unter anderem durch Zugabe derartiger Zinnverbindungen erleichtert werden kann, doch handelt es sich hier bereits um vorgebildete Polyaddukte, die keine umsetzungsfähigen Isocyanat-oder Hydroxylgruppen mehr aufweisen. Nach der deutschen Patentschrift 964 988 läßt sich die Porengröße von Schaumstoffen auf Polyester-Polyisocyanat-Basis regeln, wenn man bei derUmsetzung carbonsaure Salze oder Alkoholate von Titan, Zirkonium oder Zinn zusetzt. Dieser Vorgang hat jedoch nichts mit einer Katalyse wie im vorliegenden Fall zu tun, sondern mit der Stabilisierung des Kunststoffilmes beim Schäumen, zumal das Verschäumen von Polyurethanen wegen der geringen Ableitung der Reaktionswärme bereits seit langem bei Raumtemperatur durchgeführt werden konnte.
  • Die erfindungsgemäß verwendeten Organozinnverbindungen katalysieren ganz allgemein die Bildung der Urethanbindung. Sie katalysieren auch die Bildung von Allophanaten wie auch von anderen Umsetzungsprodukten von Polyisocyanaten mit aktive Wasserstoffatome aufweisenden Verbindungen. Die Allophanatbindungen sind Querbindungen, die das Festwerden bzw. Härten der Polyaddukte bewirken.
  • Während man die Vernetzung auch durch andere Mittel, so z. B. durch Zugabe von Triolen oder Triisocyanaten, erreichen kann, führt die katalysierte Bildung von Allophanatvernetzungen durch die Katalysatoren der Erfindung eine schnellere Härtung herbei.
  • Die erfindungsgemäß verwendeten Katalysatoren sind bereits in sehr geringen Mengen wirksam. Man verwendet eine Menge, die 0,1 bis 2°/o Zinn, bezogen auf das Gewicht der Reaktionsteilnehmer, entspricht.
  • Bei größeren Mengen überwiegt jedoch der Plastifizierungseffekt der Katalysatoren, so daß Mengen entsprechend 0,1 bis 1 Gewichtsprozent Zinn bevorzugt werden.
  • Die verwendeten Polyäther haben möglichst ein Molgewicht von etwa 750 bis 4000, am besten zwischen etwa 1000 bis 2500.
  • Es handelt sich um Polymerisate von cyclischen Äthern, wie z. B. Äthylenoxyd oder 1 ,2-Propylenoxyd, oder um Kondensationsprodukte von Glykolen, wie Äthylenglykol, Propylenglykol, 1,2-Butylenglykol, 1,4-Butylenglykol oder 2,3-Butylenglykol, bzw. um Polyaddukte von Glykolen und cyclischen Äthern untereinander.
  • Die verwendeten Polyisocyanate können aliphatischer oder aromatischer Natur sein. Beispiele für aliphatische Polyisocyanate sind Äthylendii socyanat, Trimethylendiisocyanat, Tetramethylendiisocyanat, Hexamethylendiisocyanat, Dodecamethylendiisocyanat oder Cyclohexan-1,4-diisocyanat. Beispiele für aromatische Polyisocyanate sind 2,4- und 2,6-Toluylendiisocyanat, Benzol-1,2,4-triisocyanat oder Diphenylmethan-4,4'-diisocyanat. Die aromatischen Polyisocyanate werden bevorzugt.
  • In den flüssigen Reaktionsgemischen aus Polyisocyanaten und Polyäthern kann - das Verhältnis von - NCO-Gruppen zu - OH-Gruppen zwischen etwa 0,9:1 und 1,8:1 liegen.
  • Vorzugsweise wird ein Reaktionsgemisch aus einem aromatischen Polyisocyanat und einem Polyalkylenglykoläther umgesetzt, in dem die Isocyanat- zu Hydroxylgruppen im Verhältnis von etwa 1:1 bis 1,5:1,0 vorliegen.
  • Ein Überschuß an - NCO-Gruppen kann das Produkt zeitweilig plastifizieren; ein solcher Über schuß an Isocyanat wird jedoch gegebenenfalls durch Sekundärreaktionen unter Einfluß des Katalysators aufgebraucht. In dem Polyglykolanteil des Reaktionsgemisches können gegebenenfalls einige - N H-Bindungen und andere aktive Wasserstoff enthaltende Bindungen enthalten sein. Zuweilen sind solche Bindungen erforderlich, um besondere Eigenschaften des Endproduktes zuerzielen. Füllstoffe kann man in großen Mengen benutzen. Es wurden Gießlinge hergestellt, die bis zu 95 Gewichtsprozent Füllstoff aufwiesen.
  • Obgleich sich die katalytische Wirksamkeit der Katalysatoren gemäß der Erfindung gewöhnlich mit steigender Temperatur erhöht, ist eine Erwärmung des Reaktionsgemisches nicht erforderlich und nicht erfindungsgemäß. Die Härtung vollzieht sich bei Raumtemperatur so schnell, daß die Formlinge bereits nach 5 bis 30 Minuten aus der Form genommen werden können und ihre endgültigen Eigenschaften nach 4 bis 24 Stunden angenommen haben.
  • Bei der Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens benutzt man ein aus zwei Teilen bestehendes Reaktionsgemisch, wobei der eine Teil wie üblich das Polyätherharz und der andere Teil das organische Polyisocyanat aufweist. Den Katalysator kann man vor oder nach der Vermischung zugeben. Die Auswahl des jeweils verwendeten Katalysators erfolgt nach der Löslichkeit. Im allgemeinen empfiehlt es sich, den Katalysator vor der Vermischung dem Polyätherteil des Reaktionsgemisches einzuverleiben, da bei längerer Aufbewahrung eines Gemisches aus dem Katalysator und dem Polyisocyanat eine Verminderung der Gebrauchsfähigkeit des Polyisocyanats eintreten kann.
  • Die Raumtemperaturhärtung ermöglicht neue Verwendungsbereiche für feste Polyurethankunstharze.
  • Die große mannigfaltige Verwendung der mit den erfindungsgemäß verwendeten Katalysatoren hergestellten Produkte reicht von gefüllten Zusammensetzungen zur Beschwerung von Kunststoffumhüllungen oder anderen Hohlkörpern über Formkörper, zähe, biegsame Zementblockverblendungen oder Mauerwerkabdichtungen bis zu harten, abriebfesten, hornähnlichen Produkten.
  • Die Erfindung wird durch die folgenden Beispiele erläutert.
  • In den Beispielen bedeutet »Teil A< den Polyalkylenglykolätherbestandteil. Es handelt sich um ein Gemisch von Polypropylenglykolen mit Molgewichten von 1025 und 2025, das ein durchschnittliches Molekulargewicht von etwa 1360 aufweist.
  • Bei dem »Teil Be handelt es sich um das Reaktionsprodukt von etwa 10 Gewichtsteilen Trimethylolpropan und 100 Gewichtsteilen Toluylendiisocyanat, gemischt bei etwa 400 C und mehrere Stunden auf etwa 130°C erhitzt. Das entstandene Produkt ist eine klare, gelbe und bewegliche Flüssigkeit mit einem spezifischen Gewicht von etwa 1,24.
  • Die Beschleunigung der Reaktionsfähigkeit zwischen - NCO- und --OH-Gruppen bei der Bildung von Urethanbindungen wurde wie folgt ermittelt: Es wurden gleiche Volumina einer 4. 10-4molaren Lösung von p-Nitrophenylisocyanat in Isooctan sowie einer 2-10-3molaren Lösung von n-Butanol in Isooctan, die Dibutylzinndi-(2-äthylhexoat) in einer molaren Konzentration von 2 bis 10-4 erhielt, zusammengegeben. Dabei lag ein Hydroxyl-Isocyanat-Verhältnis von etwa 5:1 vor.
  • Die Urethanbildung wurde mit einem UV-Spektrophotometer verfolgt. Die Ergebnisse sind in Tabelle A angeführt, wobei sich die Angaben über die Menge an Urethan auf den Prozentsatz an umgesetztem - NCO am Ende der jeweils angegebenen Zeiträume (in Minuten) beziehen.
  • Tabelle A
    Urethan (%) ........... 35 57 70 79 85 88 91 93 95 97
    Zeit (Minuten) ............ 10 20 30 40 50 60 70 80 90 100
    Kontrollösungen entsprechend den vorhergehenden Angaben, jedoch ohne Katalysator zeigten praktisch keine Urethanbildung im Verlauf einer Umsetzungszeit von 100 Minuten.
  • Die Beschleunigung der Reaktion zwischen - NCO-und NH-Gruppen zu Allophanatbindungen wurde wie folgt bestimmt: p-Nitrophenylisocyanat wurde in Gegenwart des zuvor in diesem Beispiel angegebenen Katalysators mit n-Butylphenylcarbamat zur Umsetzung gebracht.
  • Die Reaktionsteilnehmer wurden in einer Dioxan-Lösung gemischt und waren in einem - NH- zu NCO-Verhältnis von 25:1 zugegen.
  • Es wurden die gleichen Ergebnisse wie in Tabelle A erhalten.
  • Unter Verwendung von Dioxan-Lösungen von n-Butanol und p-Nitrophenylisocyanat in äquimolaren Mengen wurden Versuche mitwechselnder Katalysatormenge durchgeführt. Es wurde jeweils die nach 50 Minuten umgesetzte Isocyanatmenge in % ermittelt. Die Katalysatormenge ist in Molprozent, bezogen auf die ursprüngliche Menge von - NCO, angegeben: Tabelle B
    Urethan(%)................ 10 20 30 40 50 60 70 80 90
    Katalysatormenge ......... 0,5 0,7 1,9 3,4 6 9 14,5 22,5 52,5
    Aus Tabelle B ist zu ersehen, daß bereits geringe Katalysatorkonzentrationen äußerst wirksam sind und daß die Zunahme der Beschleunigung in bezug auf die Steigerung der Katalysatormenge bei hoher Katalysatorkonzentrationen geringer wird.
  • Bei der Herstellung von Polyätherurethanen wurder die gleichen Beobachtungen gemacht.
  • Beispiel 1 Aus Reaktionsgemischen mit einem - NCO- z - OH-Verhältnis von etwa 1,1:1,0 wurden in gefüllte und ungefüllten Systemen Polyurethane hergestellt: I. 50 g Teil A, 10,6 g Teil B, II. 50 g Teil A, 60 g Füllmittel aus Ton und Tripelerde (50: 50), 10,6 g Teil B.
  • Zu jedem Reaktionsgemisch wurden bei Bereitung des Gemisches verschiedene Mengen von Dibutylzinn dilaurat als Katalysator gegeben und die Wirksamkeil des Katalysators in verschiedenen Konzentrationen als eine Funktion des Wärmeanstieges des Reaktionsgemisches in einer Zeit von 5 Minuten aufgezeichnet.
  • Die Reaktionsgemische wurden in Papierbechern gemischt und der in den Bechern vor sich gehende Temperaturanstieg aufgezeichnet. Die Ergebnisse sind in Tabelle C aufgeführt, die die Menge des Katalysators in bezug auf Gewichtsprozent Zinn, bezogen auf die gesamten Reaktionsteilnehmer (unter Anschluß des Füllmittels), wiedergibt.
  • Tabelle C
    Zinn Wärmeanstieg (°C)
    (Gewichtsprozent) I II
    0,06 19 11
    0,14 22 15
    0,34 24 16
    0,46 25 17
    1,21 28 -
    1,84 31 -
    Auch hier entspricht die Zunahme der katalytischen Wirksamkeit bei hoher Katalysatorkonzentration nicht mehr der Steigerung der Katalysatormenge. Erwartungsgemäß ist der Temperaturanstieg im gefüllten System geringer als im ungefüllten System.
  • Da es sich beim Gebrauch dieser Katalysatoren in höheren Konzentrationen herausgestellt hat, daß sie einen plastifizierenden Einfluß ausüben, wurde eine Anzahl von Standard-Reaktionsgemischen mit variierenden Katalysatormengen gemäß Tabelle D zubereitet, in der die Mengen aller Bestandteile in Gramm angeführt sind. Der Katalysator war Dibutylzinndilaurat. Es wurde ein gefülltes System benutzt, wobei das Füllmittel wieder ein Gemisch von Ton und Tripelerde (50: 50) war.
  • Tabelle D
    Probe Katalysator Teil A Teil B Füllmittel
    1 1,04 103 21 124
    2 1,38 103 21 124
    3 1,73 103 21 124
    4 2,30 103 21 124
    5 4,6 103 21 124
    6 5,75 103 21 124
    7 6,9 103 21 124
    Nach dem Vermischen wurde jedes Reaktionsgemisch in eine offene Metallschale eingegossen und darin bei Raumtemperatur härten gelassen. Die für jede Probe notwendige Zeit, um am Shore-A2-Härtemesser eine Ablesung von etwa 40 zu erreichen, wurde gemessen. Die Ergebnisse sind in Tabelle E aufgeführt, in der die Menge des Katalysators in bezug auf Gewichtsprozent Zinn, bezogen auf die gesamten Reaktionsteilnehmer (unter Ausschluß des Füllstoffes), angegeben ist.
  • Tabelle E
    Probe Zinn Zeit (Minuten)
    1 0,15% 114
    2 0,21% 85
    3 0,280!o 88
    4 0,370/o 60
    5 0,75 0/o 47
    6 0,94 0/, 55
    7 1,13% 57
    Bei einer Katalysatormenge entsprechend mehr als 0,75 Gewichtsprozent Zinn beginnt also die zur Erreichung der Härtemesserablesung von 40 erforderliche Zeit anzusteigen, was auf eine plastifizierende Wirkung von größeren Katalysatormengen hindeutet.
  • Beispiel 2 Unter Verwendung eines gleichen Reaktionsgemisches wurden verschiedene Organozinnverbindungen auf ihre Wirksamkeit geprüft. Die Zusammensetzung des Reaktionsgemisches war folgende: 264 g Teil A, 56 g Teil B, 1 g Zinn (als Organozinnverbindung).
  • So enthielt jedes Reaktionsgemisch - bezogen auf das Gesamtgewicht der Reaktionsteilnehmer - etwa 0,3 % Zinn und wies ein Isocyanat-Hydroxyl-Verhältnis von etwa 1,15: 1,0 auf.
  • Bei der Zubereitung der Reaktionsgemische wurde der Zinnkatalysator in den Teil A eingebracht und in diesem vor dem Vermischen der Teile A und B aufgelöst oder dispergiert.
  • Die Reaktionsgemische wurden von Hand gemischt und alsdann bei Raumtemperatur (etwa 25°C) in eine flache Stahlschale eingegossen, in der das flüssige Gemisch erstarrte. Alle Reaktionsgemische wurden fest und konnten aus der Schale nach etwa einer Stunde herausgenommen werden, mit Ausnahme der Kontrollproben, von denen eine keinen Katalysator und zwei ein tertiäres Amin als Katalysator enthielten.
  • Nachdem die Proben 20 Stunden (vom Eingießen in die Schalen abgerechnet) bei Raumtemperatur gestanden hatten, wurden sie mit dem Durometer geprüft. Danach wurden sie noch weitere 20 Stunden bei 65°C aufbewahrt und erneut mit dem Durometer geprüft, um festzustellen, ob hinsichtlich der Härte der Proben eine Änderung aufgetreten war. Die Ergebnisse sind in Tabelle F aufgeführt: Tabelle F
    Durometerwert
    (Eindrucktiefe
    nach Shore A2)
    Katalysator nach nach zu-
    20 Stunden sätzlichen
    bei Raum- 20 Stunden
    temperatur bei 650 C
    Vergleichsprobe ohne
    Katalysator................... flüssig flüssig
    n-Dibutylzinndilaurat......... 26 27
    n-Dibutylzinn-di-(-2-äthyl-
    hexoat ................... 24 1 26
    n-Tributylzinn-2-äthylhexoat ... 24 24
    n-Butylzinntri-(-2-äthylhexoat).. 17 21
    Triphenylzinnhydroxyd........ 23 23
    Bis-ltributylzinn)-oxyd ........ 23 23
    Triäthylamin* ............... flüssig 16
    N-Methylmorpholin* ........ flüssig 14**
    * Etwa 3 Gewichtsprozent, bezogen auf die Gesamtmenge
    der Reaktionsteilnehmer.
    ** Nach 48 Stunden.
  • Die unter Verwendung der Organozinnverbindungen hergestellten Produkte waren biegsame Elastomere mit gutem Feuchtigkeitsverhalten und geringer blei- bender Verformung. Die Farbe der Produkte entsprach trübem, durchscheinendem bis klar durchsichtigem Bernstein. Die aus Tabelle F zu erkennenden Abweichungen in den Durometerablesungen der Proben untereinander wurden anscheinend durch geringere Unterschiede bei dem Misch- und Gießverfahren hervorgerufen, da diese Stufen von Hand ausgeführt wurden. Diese Abweichungen entfallen beim maschinellen Mischen.
  • Wie sich aus Tabelle F ergibt, waren die endgültigen physikalischen Eigenschaften der Proben nach 20stündigem Härten bei Raumtemperatur erreicht, wobei nach einer zusätzlichen Härtung von 20 Stunden bei 65°C keine bedeutenden Änderungen auftraten.
  • Die Vergleichsprobe ohne Katalysator blieb während der gesamten Versuchsdauer flüssig. Die Amine waren bei Raumtemperatur unwirksam, obgleich sie in beträchtlich höheren Konzentrationen als die Zinnkatalysatoren benutzt wurden, auch hatten die unter ihrer Verwendung hergestellten Produkte, die sich aus der Härtung unter Wärmeeinwirkung ergaben, ihre endgültigen Eigenschaften selbst nach 20 Stunden bei 65°C noch nicht erreicht.
  • Beispiel 3 Um den Einfluß wechselnder Polyisocyanat-Hydroxyl-Verhältnisse auf die Wirksamkeit der Katalysatoren gemäß der Erfindung festzustellen, wurden mehrere Elastomere hergestellt und die Zeit für die endgültige Härtung bestimmt. Das erste dieser Reaktionsgemische enthielt 264 Gewichtsteile von TeilA und 1 Teil Dibutylzinnlaurat, wobei die Gewichtsteile von TeilB variiert wurden. Die Ergebnisse sind in Tabelle G aufgeführt: Tabelle G
    Durometer-Wert (Shore A2)
    Zusätzliche
    Teil B NCO : OH Stunden bei Stunden bei
    Raumtemperatur 650 C
    3 l 21 22 l 43
    45 0,9:1,0 0 1 1 1
    50 1,0:1,0 7 14 13 13
    55 l,l:l,o 22 : 34 35 34
    60 1,2:1,0 20 30 36 . 36
    65 1,3:1,0 8 19 33 36
    70 1,4:1,0 1 9 27 32
    Aus Tabelle C ist zu ersehen, daß bei einem Verhältnis von Isocyanat zu Hydroxyl von etwa 1,1:1,0 die schnellste Härtung erreicht wird.
  • Gleiche Ergebnisse wurden mit 199 Teilen eines durch Umsetzung von Glycerin und Propylenoxyd gewonnenen Polyäthers mit dem durchschnittlichen Molekulargewicht von etwa 2700, 1 Teil Dibutylzinnlaurat und verschiedenen Mengen von Teil B erhalten.
  • Beispiel 4 Es wurde eine Anzahl von kautschukartigen Formgegenständen mit Durometerablesungen im Bereich von etwa 20 bis 35 hergestellt. Dies ist ein idealer Bereich für Walzenoberflächen von Druckpressen.
  • Als Reaktionsgemische wurden Gemische von Teil A und B in solcher Kombination, daß ein Isocyanat-Hydroxyl-Verhältnis von 1,15: 1,0 vorlag, verwendet, wobei Teil A vor der Vermischung mit 20/o Katalysator versetzt wurde. Die Katalysatoren und die vorliegenden Gewichtsprozente an Zinn, bezogen auf die Gesamtmenge der Reaktionsteilnehmer, waren Bis-(tributylzinn)-tetrapropylensuccinat (0,46 °/0), Bis-(tributylzinn-)-carbonat (0,61 0/o), Bis-(tributylzinn)-malonat (0,57 0/o) und Bis - (tributylzinn) - n - nonylsuccinat (0,48 O/o).
  • Die Produkte konnten sämtlich innerhalb einer Stunde aus der Form genommen werden und erreichten ihre endgültige Härte innerhalb von 20 Stunden nach der Entfernung aus der Form. Unter Verwendung von Dibutylzinnsulfid als Katalysator wurde ein Kautschuk mit einer Durometerablesung von etwa 40 gebildet.
  • Beispiel 5 Ein hohler Kunststoffbandabroller mit einem Gewicht von 108 g wurde durch Eingießen eines aus 92,5 g von Teil A, etwa 2 g Dibutylzinndilaurat, 7,5 g von Teil B, (- NCO- zu - OH-Verhältnis etwa 1,15:1,0) und etwa 1000 g Metallstanzklumpen hergestellten Gemisches in den offenen Boden des hohlen Kunststoffbehälters beschwert. Der Abroller wurde dann aufrecht auf eine Polytetrafluoräthylenplatte mit kreuzweise schraffierter Oberfläche gestellt, auf der das gefüllte Polyurethan erhärtete.
  • Die Erstarrung erfolgte innerhalb etwa 2 Stunden bei Raumtemperatur, worauf das gehärtete Polymerisat mit den Innenwänden des Bandabrollers und den Metallklumpen untrennbar verbunden war. Diese Beschwerung verlieh dem Abroller eine derartige Schlagfestigkeit, daß er auch nach wiederholtem Fallenlassen auf eine harte Oberfläche aus einer Höhe von etwa 1,22 m nicht zerbrach oder zersplitterte. Das frei liegende Polymerisat, das die gemusterte untere Oberfläche des Abrollers bildet, dient als nicht rutschende Unterlage.
  • Beispiel 6 Eine Anzahl von elastomeren Dichtungs-, Formgegenständen, festhaftenden Überzügen und Beton- verblendungen wurde aus einem Reaktionsgemisch von 91,5 g von Teil A, 8 g von Teil B und 0,5 g Dibutylzinnmonomethoxymonomethylmaleat hergestellt, wobei dem TeilA bis zu 50 Gewichtsprozent seines Gewichts an verschiedenen Füllstoffen einverleibt waren. Zu diesen Füllstoffen gehörten unter anderem verschiedene Diatomeenerden, Nußschalenmehle, Holzmehle, Seemuschelschalenmehle, Magnesiumoxyd oder Silicate.
  • Die erfindungsgemäß hergestellten Polyurethane finden auf vielen, hier nicht besonders aufgeführten Verwendungsgebieten Anwendung, so als elektrische Einbettungsmassen, Raketenbrennstoffbindemittel, biegsame Auskleidungen für Formen und als Binder für an Ort und Stelle erhärtende Füllstoffe für Hohlwandbauteile.

Claims (2)

  1. PATENTANSPRÜCHE: 1. Verfahren zur Herstellung von homogenen Urethangruppen aufweisenden Elastomeren auf Grundlage der Umsetzung von Polyisocyanaten, mehrere OH-Gruppen aufweisenden Polyäthern und Katalysatoren unter Formgebung, dadurch gekennzeichnet, daß die Umsetzung bei Raumtemperatur in Gegenwart von Organozinn(IV)-Verbindungen durchgeführt wird, wobei diese Verbindungen mindestens eine Zinn-Schwefel- bzw.
    Zinn-Sauerstoff-Valenzbindung enthalten.
  2. 2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß als Organozinnverbindungen Organozinnoxyde, -hydroxyde, Organozinncarbonsäureester und/oder -alkoholate verwendet werden.
    In Betracht gezogene Druckschriften: Deutsche Patentschriften Nr. 962 555, 964 988; deutsche Auslegeschrift Nr. 1 034 850; belgische Patentschrift Nr. 548 886.
DEM44469A 1959-02-27 1960-02-26 Verfahren zur Herstellung von homogenen, Urethangruppen aufweisenden Elastomeren Pending DE1159633B (de)

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