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DE1153462B - Indirekt beheizte Kathode fuer Elektronenroehren und Verfahren zur Herstellung der Kathode - Google Patents

Indirekt beheizte Kathode fuer Elektronenroehren und Verfahren zur Herstellung der Kathode

Info

Publication number
DE1153462B
DE1153462B DEW29801A DEW0029801A DE1153462B DE 1153462 B DE1153462 B DE 1153462B DE W29801 A DEW29801 A DE W29801A DE W0029801 A DEW0029801 A DE W0029801A DE 1153462 B DE1153462 B DE 1153462B
Authority
DE
Germany
Prior art keywords
nickel
cathode
layer
heating element
molybdenum
Prior art date
Legal status (The legal status is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the status listed.)
Pending
Application number
DEW29801A
Other languages
English (en)
Inventor
Gene R Feaster
Clifford Horner
Francis Whittle
Current Assignee (The listed assignees may be inaccurate. Google has not performed a legal analysis and makes no representation or warranty as to the accuracy of the list.)
CBS Corp
Original Assignee
Westinghouse Electric Corp
Priority date (The priority date is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the date listed.)
Filing date
Publication date
Application filed by Westinghouse Electric Corp filed Critical Westinghouse Electric Corp
Priority to DEW29801A priority Critical patent/DE1153462B/de
Publication of DE1153462B publication Critical patent/DE1153462B/de
Pending legal-status Critical Current

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Classifications

    • HELECTRICITY
    • H01ELECTRIC ELEMENTS
    • H01JELECTRIC DISCHARGE TUBES OR DISCHARGE LAMPS
    • H01J1/00Details of electrodes, of magnetic control means, of screens, or of the mounting or spacing thereof, common to two or more basic types of discharge tubes or lamps
    • H01J1/02Main electrodes
    • H01J1/13Solid thermionic cathodes
    • H01J1/20Cathodes heated indirectly by an electric current; Cathodes heated by electron or ion bombardment
    • H01J1/26Supports for the emissive material

Landscapes

  • Solid Thermionic Cathode (AREA)

Description

  • Indirekt beheizte Kathode für Elektronenröhren und Verfahren zur Herstellung der Kathode Bei den bekannten indirekt geheizten Elektronenröhren wird weitgehend Nickel für Metallteile verwendet, weil die Herstellung der Teile aus diesem Material mit nicht zu hohen Kosten leicht möglich ist und eine Schwärzung zur Erzielung einer guten Wärmeabstrahlung ebenfalls leicht durchgeführt werden kann.
  • Unter Nickel wird hierbei nicht nur reines Nickel, sondern, wie in der Elektronik üblich, jede Nickellegierung verstanden, deren Verunreinigungen, wie Kohlenstoff, Kupfer, Eisen, Schwefel, Titan, Aluminium, Mangan, Silizium und Magnesium, insgesamt nicht mehr als etwa 1'% betragen. Kathodennickel, das als Träger für Emissionsschichten besonders geeignet ist, enthält z. B. vorteilhaft reduzierende Substanzen in einer Menge von etwa 0,5%. Ein Nickelteil der angegebenen Art kann noch eine Oberflächenschicht mit anderer Zusammensetzung aufweisen.
  • Nickel zeigt jedoch bei höheren Temperaturen eine erhebliche Sublimation und geringe mechanische Festigkeit. Bei Kathodenröhrchen aus Nickel ist insbesondere beobachtet worden, daß Heizdrähte aus Wolfram mit der Zeit spröde werden, weil von der Innenfläche des Kathodenröhrchens Material durch Sublimation mit oder ohne mechanische Scheuerwirkung abwandert.
  • Die bekannten indirekt geheizten Glühkathoden bestehen aus einem Nickelröhrchen mit einem äußeren Oxydüberzug und einem Heizdraht, der mit einer wärmefesten Isolation versehen ist und sich innerhalb des Röhrchens befindet. Bei gewissen Elektronenröhren, z. B. den sogenannten Elektronenkanonen in Fernsehaufnahme- und Wiedergaberöhren, besteht die Kathode im allgemeinen aus einem Zylinder mit Deckfläche aus einer Nickellegierung. Die Deckfläche ist mit emittierenden Oxyden bedeckt, so daß Elektronen von der Stirnfläche des Kathodenzylinders ausgehen. Der Heizdraht besteht bei dieser Konstruktion gewöhnlich aus einer induktionsfrei gewickelten Wolframdrahtwendel, die mit einer kristallinen Form von Aluminiumoxyd überzogen ist. Der Heizdraht befindet sich innerhalb des Kathodenzylinders.
  • In der Praxis wurde gefunden, daß beim Auftreten von Schwingungen im Betrieb einer derartigen Kathodenkonstruktion häufig Ausfälle auftreten, weil der Wolframdraht bricht. Die Untersuchung zeigt, daß der Woiframdraht außerordentlich spröde geworden ist, wenn er längere Zeit unter Schwingungen im Betrieb war. Nach einer gewissen Betriebszeit beobachtet man oft, daß kräftige Stöße bewirken, daß der Draht bricht, wodurch der Heizkreis unterbrochen wird und manchmal Kurzschlüsse zwischen dem Heizkreis und dem Kathodenröhrchen auftreten. Versuche ergaben, daß eine bestimmte Beziehung zwischen der Dauer der Schwingungsbeanspruchung der Röhre und der Sprödigkeit des Heizdrahtes vorliegt. Röhren, die kürzer unter Schwingungsbeeinflussung standen, hatten im allgemeinen weniger spröde Heizdrähte. Auch wurde gefunden, daß bei Schwingungsbeanspruchung mit kalten Heizdrähten in allen Fällen keine Sprödigkeit auftrat. Wahrscheinlich bewirkt die Relativbewegung des Nickelröhrchens und des lose eingeschobenen Heizdrahtes, daß der harte Überzug des Drahtes aus Aluminiumoxyd Nickelmaterial von der Innenfläche des Nickelröhrchens abschabt. Spektrographische Untersuchungen ergaben, daß Nickel vom Röhrchen zum Wolframheizdraht übergegangen war. Wenn der Heizdraht anschließend oberhalb etwa 1200° C erhitzt wurde und Spuren von Nickel auf seiner Oberfläche enthielt, so wurde der Wolframheizdraht außerordentlich spröde. Das im Aluminiumoxyd eingeschlossene Nickelmaterial wird auf die Temperatur des Heizdrahtes, also etwa 1300° C, aufgeheizt. Bei dieser Temperatur hat das Nickel einen Dampfdruck von der Größenordnung 10-0 mm. Demgemäß ist das Wolfram einem überschüssigen Nickeldampf ausgesetzt. Dies trifft insbesondere zu, wenn der überzug aus Aluminiumoxyd Sprünge zeigt. Das Kathodenröhrchen gibt sehr wenig Nickeldampf direkt ab, da bei der Kathodentemperatur von etwa 800° C der Dampfdruck des Nickels weniger als 10-g mm beträgt.
  • Ein anderes Problem, das bei der Verwendung von Kathoden aus Nickel auftritt, ist die Bildung elektrisch leitender Kriechstromwege über Isolatoren, die zwischen auf verschiedenen Potentialen liegenden Metallteilchen angeordnet sind. Es wurde gefunden, daß die Bildung solcher Kriechstromwege weitgehend vermieden werden kann, wenn die Sublimation von der Oberfläche der Nickelteile verhindert wird, die natürlich bei höheren Temperaturen in größerem Ausmaß stattfindet. Als Quelle für den Niederschlag von Metallschichten, die zu Kurzschlußbrücken werden können, hat sich vor allem die Außenfläche des Kathodenröhrchens aus Nickel erwiesen.
  • Es sind zwar Verfahren vorgeschlagen worden, um die Oberfläche mit einer Schutzschicht zu versehen, aber eine einfache Schutzschicht hat gewisse unbefriedigende Begleiterscheinungen, ähnlich denen, die oben im Zusammenhang mit der Innenfläche des Kathodenröhrchens erörtert wurden.
  • Schließlich werden die Nickelröhrchen während der Röhrenherstellung häufig verbogen. Beispielsweise findet man bei verschiedenen Empfangsröhren, bei denen der Abstand zwischen der Kathode und dem Gitter sehr kritisch ist, daß der kritische Abstand nicht leicht aufrechterhalten werden kann, weil beim Einsetzen der Nickelkathode in das Gitter kleine Beanspruchungen die Kathoden verformen können. Auch ist bei denjenigen Anwendungen, bei denen starke Stoß- und Schwingungsbeanspruchungen auftreten, die Warmfestigkeit der Kathoden so gering, daß eine Verformung der Kathode auftreten kann, wodurch die Röhre ausfällt.
  • Da einerseits Nickel als Trägermaterial für die Emissionsschicht allen anderen Stoffen überlegen ist und andererseits aus den geschilderten Gründen zu Heizfadenbrüchen führt, ist die Anbringung einer Zwischenschicht vorteilhaft, die den Übergang des Nickels zum Heizdraht verhindert. Eine derartige Kathode ist bekannt. Hier ist auf einen Wolframkörper eine dünne Nickelschicht aufgedampft, die als Träger für Glas Emissionsmaterial dient.
  • Nun hat aber Nickel einen weit höheren Wärmeausdehnungskoeffizienten als Wolfram oder auch Molybdän, wobei beobachtet werden muß, daß die Betriebstemperaturen von Glühkathoden bei etwa 800° G liegen. Bei einem Kathodenröhrchen, das aus zwei verschiedenen Blechen oder Schichten besteht, von denen die eine Nickel und die andere Molybdän, Wolfram od. dgl. enthält, läßt sich durch Walzen oder Aufdampfen keine haltbare Verbindung erzielen. Im Laufe der Zeit werden sich die beiden Schichten mindestens teilweise so weit trennen, daß einzelne Teilchen sich lösen, insbesondere unter harten Betriebsbedingungen, wie Erschütterungen und häufigen Stößen. Damit ergeben sich aber wieder die oben in bezug auf Nickelröhrchen geschilderten Nachteile.
  • Demgegenüber ist die erfindungsgemäße indirekt beheizte Kathode mit einem Heizelement und einem Teil, z. B. Röhrchen, dessen eine Seite dem Heizelement zugekehrt ist und das aus einem Nickel als Hauptbestandteil enthaltenden Material besteht, dadurch gekennzeichnet, daß der Nickel enthaltende Teil wenigstens auf seiner dem Heizelement zugekehrten Seite eine aus der flüssigen Legierungsphase auf dem Teil gebildete Oberflächenschicht aus Nickel und einem aus der Gruppe Molybdän, Wolfram, Tantal und deren Legierungen gewählten Metall aufweist.
  • Die so gebildete Legierungsschicht geht also allmählich in den Hauptteil über und stellt nicht einen einfachen L7berzug von Molybdän oder Wolfram auf der Nickelbasis dar, so daß eine Trennung der Oberflächenschicht von ihrer Unterlage praktisch unmöglich ist.
  • Einzelheiten einer weiteren Ausbildung der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung einiger Ausführungsbeispiele an Hand der Zeichnung. Hierin ist Fig. 1. ein schematischer Teilschnitt eines Röhrenbauteiles aus Metall gemäß der Erfindung und Fig. 2 ein Teilschnitt einer Elektronenkanone unter Anwendung der Ausführungsform nach Fig. 1.
  • Der in Fig. 1 gezeigte Ausschnitt 50 aus der Wand einer erfindungsgemäßen Kathode besteht aus einem Nickelträger 52, auf dem eine Schicht 54 aus einer Nickel-Molybdän-Legierung ausgebildet ist. Die legierte Oberflächenschicht 54 hat eine Zusammensetzung von etwa 60 bis 90 % Nickel und etwa 10 bis 40'°/o Molybdän. Die Dicke der Legierungsschicht 54 hängt von den Herstellungsbedingungen ab, übersteigt aber gewöhnlich den Wert von etwa 0,05 mm nicht. Die Schicht 54 enthält teilweise die eutektische Legierung der beiden Stoffe, ist aber im allgemeinen nicht durchweg eutektisch. Es besteht keine scharfe Grenze zwischen dem Teil 52 aus Nickel und dem Teil 54 aus der Legierung, sondern die Zusammensetzung ändert sich allmählich.
  • Die Legierungsschicht 54 erstreckt sich bis zur Oberfläche 53 des Teiles 50. Die frei liegende Fläche 53 enthält also die Molybdän-Nickel-Legierung, möglicherweise mit Einschluß von Stellen aus ungelöstem Molybdän. Je mehr man sich der Oberfläche 53 nähert, desto geringer ist der Nickelgehalt, aber auch auf der Oberfläche 53 ist noch ein erheblicher Anteil aus Nickel vorhanden.
  • Die Legierungsschicht kann auf dem Nickelteil wie folgt gebildet werden: Es wird eine Aufschwemmung hergestellt, die aus Molybdän oder einer seiner Verbindungen, einem Bindemittel und einer Trägerflüssigkeit besteht. Das Molybdän kann beispielsweise in Form von Molybdänsäureanhydrid (Mo03) vorliegen. Das Molybdänsäureanhydrid wird in pulverisierter Form verwendet und ist wegen seiner geringen Teilchengröße und leichten Erhältlichkeit besonders empfehlenwert. Es können aber auch pulverisiertes Molybdänmetall und andere Molybdänverbindungen Verwendung finden, die in der Wärme zu Molybdän zersetzbar oder reduzierbar sind.
  • Die Viskosität der Aufschwemmung kann durch die Menge der Trägerflüssigkeit leicht eingestellt werden. Beispielsweise kann Aceton als Trägerflüssigkeit und Nitrocellulose als Bindemittel Verwendung finden. Ein anderes geeignetes Bindemittel ist ein Harz aus Polyaciylsäureverbindungen. Andere Kunstharze, die in der Wärme zersetzbar sind und deren Rückstände für die betreffende Anwendung harmlos sind, sind ebenfalls verwendbar. Zu den geeigneten Trägerflüssigkeiten gehören die meisten aromatischen Kohlenwasserstoffe und Ketone. Sie werden so gewählt, daß sie die geeignete Viskosität und Trocknungsgeschwindigkeit aufweisen. Bindemittel und Trägerflüssigkeit sind nicht wesentlich, da ihr Zweck nur die Bildung eines Überzugs der Aufschwemmung auf dem Nickelteil52 ist, wobei das Bindemittel die Schicht festhält und die Viskosität so gewählt sein muß, daß die gewünschte Dicke des Überzugs leicht erreichbar ist. Die Menge des Lösungsmittels kann entsprechend gewählt werden. Das Lösungsmittel nimmt am nachfolgenden Legierungsvorgang teil.
  • Eine Zusammensetzung, die sich als geeignet erwiesen hat, ist folgende:
    Molybdänsäureanhydrid (Mo03) ... 100 g
    Nitrocelluloselösung . . . . . . . . . . . . . . 75 g
    Aceton ......................... 75 g
    Hierbei enthält die Nitrocelluloselösung 1 Gewichtsteil Nitrocellulose und 10 Gewichtsteile Toluol.
  • Ein 0,025 mm dicker Überzug der obigen Aufschwemmung wurde auf einen Blechstreifen aus Kathodennickel aufgebracht, der eine anfängliche Dicke von 0,05 mm hatte. Der Nickelteil mit dem Überzug wurde bei einer Temperatur von I.400° C in einem reduzierenden Gas, das aus Wasserstoff und Stickstoff bestand, gebrannt. Die Temperatur wurde durch optische Methoden bestimmt, welche die Temperaturhelligkeit des Streifens angaben. Das Brennen benötigte eine Zeit von etwa einer Minute. Nach dem Brennen hatte das Blech eine glänzende Metalloberfläche. Eine Trennung der Oberflächenschicht vom Grundmaterial war auch nach heftigem Biegen, Drehen und Schneiden nicht zu erreichen. Die Tiefe der aufgebrannten legierten Oberflächenschicht betrug etwa 0,005 bis 0,01 mm. Der fertige Artikel aus dem Träger und der Legierungsschicht hatte eine Dicke von etwa 0,055 mm.
  • Andere Bauteile mit der gleichen Zusammensetzung der überzugsschicht wurden bei verschiedenen Temperaturen und verschiedenen Behandlungszeiten gebrannt. Es ergaben sich Erfolge bei Temperaturen von l315`-' C und mehr und Zeiten von 20 Minuten und weniger. Je höher die Temperatur ist, desto geringer ist im allgemeinen die erforderliche Zeit für die Bildung der Legierungsschicht. Die Temperatur darf jedoch nicht den Schmelzpunkt des Nickels übersteigen. Die bequemste Prüfung auf das Vorliegen einer fest anhaftenden Schicht aus einer Legierung von Molybdän und Nickel ist das Aussehen der Oberfläche. Wenn nur Molybdän an der Außenfläche vorhanden ist, beobachtet man ein stumpfgraues Aussehen. Wenn jedoch die Legierung fortgesetzt wird, bis die Oberfläche gerade glänzend wird, was eine Diffusion des Gemisches von Molybdän und Nickel bis zur Oberfläche bedeutet, so findet man, daß eine solche Schicht einen untrennbaren Teil des Bauteiles aus Nickel darstellt.
  • Hieraus ergibt sich, daß die Oberflächenschicht 54 nicht aus einem einfachen Überzug von Molybdän auf dem Träger 52 aus Nickel besteht, sondern eine echte Legierung von Nickel und Molybdän darstellt. Dies ist im vorliegenden Falle wesentlich, um einen fest anhaftenden Überzug zu erzielen, der im Betrieb keine losen Teilchen hervorruft, welche die Arbeitsweise der Röhre ernstlich stören könnten.
  • Vermutlich wird während des Brennens zunächst die eutektische Legierung von Molybdän und Nickel gebildet. Die eutektische Temperatur beträgt etwa 1315'-'C. Diese eutektische Legierung löst weiteres Molybdän und Nickel auf, aber da die Zeit, bei der die erhöhte Temperatur herrscht, möglichst gering gehalten wird, nämlich nur bis die Oberfläche gerade glänzend wird, kann der Überzug Stellen von ungelöstem Molybdän in einer zusammenhängenden Phase der Molybdän-Nickel-Legierung enthalten. Die Untersuchung metallographischer Querschnitte zeigt, daß die Legierungsschicht mit den Stellen scheinbar ungelösten Molybdäns in manchen Fällen die gesamte Schicht umfaßt. Es wurde jedoch festgestellt, daß in denjenigen Stellen, die hell und glänzend werden, das ungelöste Molybdän nur einen sehr geringen Anteil darstellt. Offensichtlich darf die Brenntemperatur 1455° C, d. h. den Schmelzpunkt des Nickels, nicht übersteigen. Andererseits soll die Brenndauer nicht so lang gewählt werden, daß das Grundmaterial aus Nickel bis zum Grund gelöst wird, da hierdurch die Gestalt des Trägers zerstört würde.
  • Fig. 2 zeigt eine Elektronenkanone 55 unter Verwendung eines erfindungsgemäßen Kathodenröhrchens als Anwendungsbeispiel der Erfindung.
  • Der Elektronenstrahlerzeuger 55 enthält ein Trägerrohr 58 für die Kathode 60, das erste Gitter 71 und das zweite Gitter 72. Die Kathode 60 besteht aus einem Röhrchen 61 mit einem Heizdraht 64 aus Wolfram im Innein. Letzterer ist beispielsweise mit einer Isolationsschicht 65 bedeckt. Das eine Ende des Kathodenröhrchens 61 ist geschlossen. Auf seiner Außenfläche befindet sich eine Schicht 66 aus Emissionsmaterial. Das erste Gitter 71 paßt über das geschlossene Ende der Kathode 60 und besitzt ein Loch 73 für den Durchgang des Elektronenstrahls. Ein keramisches Zwischenstück 75 hält das erste Gitter 71 und das Kathodenröhrchen 61 am Rohr 58 fest. Ein zweites Gitter 72 mit einem koaxialen Loch 74 ist in geringem Abstand vom ersten Gitter 71 angeordnet und wird durch ein zweites keramisches Zwischenstück 76 gehalten, das sich zwischen dem Trägerrohr 58 und dem ersten Gitter 71 befindet.
  • Das Kathodenröhrchen 61 besteht aus dem Grundmaterial Nickel und den Legierungsschichten 80 und 81 auf beiden Oberflächen, die gemäß dem obigen Verfahren aufgebracht wurden. Selbstverständlich ist es nicht immer erforderlich, daß die Legierungsschicht auf beiden Oberflächen des Röhrchens 61 gebildet wird, aber auf diese Weise wird der größte Nutzen erzielt. Auch die Gitter 71 und 72 und das Tragrohr 58 können mit einer entsprechenden Legierungsschicht versehen werden, wenn dies sich als wünschenswert erweisen sollte.
  • Es wurde gefunden, daß die Elektronenemission erheblich verringert wird, wenn das Emissionsmateria166 nicht unmittelbar auf einer Nickelfläche angebracht wird, die die entsprechenden Verunreinigungen enthält, die bei Glühkathoden immer angewandt werden. Aus diesem Grunde ist eine Kappe 67 aus Kathodennickel über dem Ende des Kathodenröhrchens angebracht. Das Emissionsmaterial 66, das z. B. aus Bariumstrontiumkarbonat bestehen kann, wird darauf niedergeschlagen. Man könnte statt dessen auch einen Teil des Kathodenröhrchens unlegiert lassen, so daß das Emissionsmateria166 unmittelbar auf dieser unlegierten Stelle niedergeschlagen werden kann, ohne Verwendung der Nickelkappe 67.
  • Die Gitter 71 und 72 werden durch eine entsprechende Spannungsquelle 68 auf einer Potentialdifferenz von etwa 500 Volt gehalten, um einen Elektronenstrahl zu bilden. Das zweite Gitter 72 ist positiv gegen das erste Gitter 71. Ferner wird das Kathodenröhrchen 61 im allgemeinen auf einer Potentialdifferenz von etwa 100 Volt positiv gegenüber dem ersten Gitter 71 gehalten.
  • Bei den bekannten Kathodenkonstruktionen, bei denen das Kathodenröhrchen aus reinem Nickel mit den entsprechenden Zusätzen für Oxydkathoden besteht, bestehen zwei Hauptprobleme, die erfindungsgemäß gelöst sind. Wie oben erwähnt wurde, treten häufig Brüche des Heizers aus Wolfram auf, weil dieser durch von der Innenfläche des Kathodenröhrchens ausgehendes Material spröde wird. Das Sprödwerden rührt von der Sublimation und gegebenenfalls auch von der Scheuerwirkung des Kathodenröhrchens auf dem Heizer her. Die Sprödigkeit kann durch die Aufbringung eines Isolierüberzuges nicht verhindert werden, da die Isolierung im Betrieb Sprünge erhält, durch welche Nickeldämpfe eindringen und das Wolfram angreifen können. Die Scheuerwirkung tritt natürlich stärker auf, wenn der Elektronenstrahlerzeuger heftige Stöße und Schwingungen erleidet, als bei normalen Betriebsbedingungen. Ein Nickelröhrchen, das die gleiche Gestalt wie bei den bekannten Kathoden hat, aber mit der Molybdänlegierung auf seiner Innenseite überzogen ist, löst das Problem der im Betrieb auftretenden Wolframsprödigkeit, ohne große Kosten zu verursachen oder eine Gewichtserhöhung zu erzeugen, die eine zusätzliche Halterung nötig machen würde. Die Legierungsschicht 80 auf der Innenseite des Kathodenröhrchens 61 verringert das Sprödwerden des Heizdrahtes 64 aus Wolfram auf zwei verschiedene Weisen, nämlich durch starke Verringerung der Sublimation und durch Verringerung der Scheuerwirkung, da das Röhrchen 61 hierdurch steifer wird und eine härtere Oberfläche erhält.
  • Weiter wird auch die Bildung einer leitenden Brücke zwischen dem ersten, 71, und dem zweiten Gitter 72 mit entsprechender schädlicher Wirkung auf die Strahlbildung verhindert. Diese leitende Brücke wird oft dadurch gebildet, daß Metall vom Kathodenröhrchen 61 auf das keramische Zwischenstück 76, das die beiden Gitter 71 und 72 voneinander trennt, sublimiert. Es wurde gefunden, daß das niedergeschlagene Material Nickel ist und daß die darin befindlichen Verunreinigungen insbesondere Mangan und Magnesium sind. Das beweist, daß das Material vom Kathodenröhrchen stammt. Ebenso kann auch eine Kurzschlußbrücke zwischen dem Kathodenröhrchen 61 und dem ersten Gitter 71 durch Niederschlagen von Metall auf dem Zwischenstück 75 entstehen. Diese Probleme treten inKathodenstrahlröhren und in gewissen Fernsehaufnahmeröhren auf; z. B. im Image-Orthicon. Natürlich hängt die Bildung der Kurzschlußbrücken von der geometrischen Anordnung der Elektroden und der Isolationsstücke ab, aber in allen Fällen hat sie einen deutlichen Einfluß auf die Verringerung der Lebensdauer der Röhren. Die für dieses Problem gefundene Lösung gemäß Fig. 1 und 2 hat sich als außerordentlich erfolgreich erwiesen. Hierzu wird auf der Außenfläche des Kathodenröhrchens 61 eine Legierungsschicht 81 aus Nickel und Molybdän gebildet. Bei Verwendung eines gewöhnlichen Nickelröhrchens in einer bekannten Image-Orthiconröhre betrug der mittlere elektrische Widerstand zwischen dem ersten und dem zweiten Gitter nach 200 Betriebsstunden etwa 425 Megohm. Bei Verwendung eines Kathodenröhrchens mit einem überzug aus Molybdän-Nickel-Legierung gemäß der Erfindung betrug der Widerstand zwischen erstem und zweitem Gitter in in der gleichen Röhre nach gleicher Betriebszeit 5200 Megohm. Früher war es notwendig, nach einer Betriebsdauer von 500 Stunden 65% solcher Röhren bereits auszuscheiden. Die Ausscheidungsrate hat sich nun nach gleicher Betriebsdauer praktisch auf Null verringert. Ein Widerstand von mindestens 5 Megohm ist erforderlich, wenn die Strahlsteuerung noch halbwegs funktionieren soll. Es ist anzunehmen, daß bei der Ausführungsform nach Fig. 2 der Widerstand auch noch weit über 500 Betriebsstunden oberhalb dieses Wertes bleibt. Die obigen Zahlen wurden bestimmt, indem man eine Spannung von 6,3 Volt bei einem von Strom von 600 mA an den Heizer anlegte, während die Spannung zwischen erstem und zweitem Gitter 500 Volt betrug.
  • Weitere Anwendungsmöglichkeiten der Erfindung ergeben sich für den Fachmann ohne weiteres. Beispielsweise wurde gefunden, daß bei Verwendung eines Kathodenteiles gemäß Fig. 1 in Empfangsröhren der kritische Abstand zwischen Gitter und Kathode besser eingehalten wird, weil keine wesentliche Verformung während des Einsetzens und Formierens eintritt, während eine reine Nickelkathode oft nach dem Einsetzen verformt wird. Eine indirekt geheizte Oxydkathode arbeitet im allgemeinen bei etwa 800° C und kann sich bei heftigen Stößen und Schwingungen verziehen, wodurch eine Änderung des Gitterkathodenabstandes eintritt. Dies wird durch Anwendung des Molybdän-Nickel-überzugs verhindert. Auch die thermischen Eigenschaften anderer Nickelteile, z. B. von Anoden, werden verbessert, wenn eine hohe Wärmebelastung der Anode vorliegt. Dies kann daher kommen, daß die Molybdänschicht eine größere Wärmeleitfähigkeit als Nickel aufweist, weshalb die Wärme gleichmäßiger über die Anodenfläche verteilt wird und heiße Stellen vermieden werden. Durch die Versteifung wird die Schwingung der Röhrenteile stark verringert, so daß auch hierdurch schon die Scheuerwirkung des Heizdrahtes an der Innenfläche des Kathodenröhrchens verringert wird.
  • Der Legierungsvorgang kann vor oder nach der Herstellung des betreffenden Röhrenbauteiles vorgenommen werden. Beispielsweise kann die legierte Fläche auf Nickelblechen gebildet werden, die dann in die gewünschte Form gebracht werden, oder der fertige Bauteil kann legiert werden. Wenn ein Kathodenröhrchen von geringem Durchmesser gebildet werden soll, ist es z. B. besonders erwünscht, das Nickelblech bereits vor der Herstellung zu legieren, weil es schwierig ist, die Suspension nach der Fertigstellung auf die Innenfläche des Nickelröhrchens aufzubringen.
  • Die Erfindung ist besonders vorteilhaft zur Herstellung widerstandsfähiger Kathoden, die erheblichen Stoß- und Schwingungsbeanspruchungen ausgesetzt sind, wie es bei vielen militärischen und industriellen Anwendungen der Fall ist.

Claims (9)

  1. PATEN TANSPROCHE: 1. Indirekt beheizte Kathode mit einem Heizelement und einem Teil, z. B. Röhrchen, dessen eine Seite dem Heizelement zugekehrt ist und das aus einem Nickel als Hauptbestandteil enthaltenden Material besteht, dadurch gekennzeichnet, daß der Nickel enthaltende Teil (52, 61) wenigstens auf seiner dem Heizelement (64) zugekehrten Seite eine aus der flüssigen Legierungsphase auf dem Teil gebildete Oberflächenschicht (54, 80) aus Nickel und einem aus der Gruppe Molybdän, Wolfram, Tantal und deren Legierungen gewählten Metall aufweist.
  2. 2. Kathode nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Nickelgehalt der Oberflächenschicht (54, 80) in Richtung auf die Außenseite fortschreitend abnimmt.
  3. 3. Kathode nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Nickelgehalt der Oberflächenschicht (54, 80) an ihrer Außenseite (53) gerade ausreicht, um dieser Fläche ein glänzendes Aussehen zu geben.
  4. 4. Kathode nach Anspruch 1, 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Oberflächenschicht (54, 80) etwa 10 bis 40 % Molybdän und etwa 90 bis 601% Nickel enthält.
  5. 5. Kathode nach einem der vorhergehenden Ansprüche, bei der auf der dem Heizelement abgekehrten Seite des Teiles eine Emissionsschicht angebracht ist, dadurch gekennzeichnet, daß beide Seiten des Teiles (62) eine legierte Oberflächenschicht (80, 81) tragen und daß sich auf der dem Heizelement abgekehrten Seite des Teiles ein Element (67) aus Kathodennickel befindet, auf welches die Emissionsschicht (66) aufgebracht ist.
  6. 6. Kathode nach einem der Ansprüche 1 bis 4, bei der auf der dem Heizelement abgekehrten Seite des Teiles eine Emissionsschicht angeordnet ist, dadurch gekennzeichnet, daß der Teil (61) auf beiden Seiten eine legierte Oberflächenschicht trägt, daß jedoch die auf der dem Heizelement abgekehrten Seite angebrachte Oberflächenschicht (81) einen Teil der Oberfläche urlegiert läßt und daß die Emissionsschicht (66) auf die urlegierte Oberfläche aufgebracht ist.
  7. 7. Kathode nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der Teil (61) aus Blech mit einer Dicke von etwa 56 Mikron besteht, während die legierten Oberflächenschichten (80, 81) eine Dicke von etwa 5 bis 10 Mikron aufweisen. B.
  8. Verfahren zur Bildung einer legierten Schicht auf einem hauptsächlich aus Nickel bestehenden Teil zwecks Herstellung einer indirekt geheizten Kathode nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß man einen überzug, der Molybdän, Wolfram, Tantal oder Legierungen derselben in Pulverform enthält, auf die zu legierenden Oberflächen aufbringt, den Teil mit dem überzug in reduzierender Atmosphäre bei einer Temperatur zwischen der eutektischen Temperatur des Nickels und des Zusatzstoffes und einer Temperatur unterhalb des Schmelzpunktes des Nickels erhitzt, bis sich eine flüssige Legierung gebildet hat, die einen Teil des vorhandenen Nickels löst, und anschließend die Anordnung abkühlt.
  9. 9. Verfahren nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß die Erhitzung abgebrochen wird, wenn die Außenfläche der Oberflächenschicht ein glänzendes Aussehen erreicht hat. In Betracht gezogene Druckschriften: Deutsche Patentschriften Nr. 725 521, 726 048, 726 797, 744 208, 844 029, 895 479; deutsche Auslegeschrift Nr. 1046 203.
DEW29801A 1961-04-12 1961-04-12 Indirekt beheizte Kathode fuer Elektronenroehren und Verfahren zur Herstellung der Kathode Pending DE1153462B (de)

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