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Vorrichtung zum Schleifen von Bohrern C
und Bohrerfräsern Zum
Anschleifen von Spiralbohrem und Bohrerfräsem muß eine komplizierte Relativbewegung
von Schleiffläche und Werkstück durchgeführt werden, die im allgemeinen als in eine
Drehbewegung des Werk-Es ist eine Reihe von Vorrichtungen entwickelt stücks um seine
Achse, eine Zustellbewegung annähernd in Achsrichtung des Werkstückträgers sowie
eine Schwenkbewegung zerlegt gedacht wird.
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worden, bei denen diese zusammengesetzte Bewegung allein von der Schleifscheibe,
allein vom Werkstück oder kombiniert von beiden ausgeführt wird. Diesen bekannten
Vorrichtungen haftet der Nachteil an, daß bei Verstellung einer Bewegungskomponente
und insbesondere bei Verstellung des Spitzenwinkels alle Einstellungen nachgestellt
werden müssen.
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Es konnte festgestellt werden, daß dieser Nachteil im wesentlichen
darauf zurückzuführen ist, daß man bisher angenommen hat, daß die Achse, um die
das Werkstück geschwenkt wird, hinter der Bohrerspitze liegen muß. Es konnte festgestellt
werden, daß eine einwandfreie Arbeitsweise auch dann möglich ist, wenn sich die
Achse für die Schwenkbewegung und die Drehachse des Werkstückträgers in der Spitze
des Bohrers schneiden. Wenn eine Vorrichtung in dieser Weise ausgebildet wird, so
ist es möglich, die einzelnen Bewegungskomponenten und die Schleifwinkel unabhängig
voneinander auf jeden beliebigen Wert einzustellen, z. B. Spitzenwinkel, Hinterschleifwinkel
und Freiflächenwinkel, ohne daß die anderen Größen nachgestellt werden müssen. Jede
dieser Größen kann auch auf den Wert Null eingestellt werden. Dadurch wird unter
anderem ermöglicht, daß mit der gleichen Vorrichtung neben dem Kegelmantelschliff
mit Hinterschleifen auch der für kleine Bohrer bevorzugte Vierflächenschliff durchgeführt
wird. Außerdem ist es bei dieser Justierungsart möglich, einen Spiralbohrer in einer
Einspannung anzuschleifen und auszuspitzen bzw. die Hauptschneide zu korrigieren.
Das geschieht durch eine Verdrehung des Bohrers um 90', Einstellung eines
geeigneten Spitzenwinkels und eine der Kerndicke entsprechende Verstellung. Ferner
ist die Herstellung von Zapfensenkern in der gleichen Einspannung möglich, es wird
dann der Bohrer entsprechend dem Zapfendurchmesser verstellt.
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Die Zeichnung stellt ein Ausführungsbeispiel der erfindungsgemäßen
Maschine dar. Es zeigen Fig. 1 und 2 zwei perspektivische Ansichten der gesamten
Maschine aus verschiedenen Blickrichtungen, Fig. 3 eine Ansicht einer Einzelheit
der Maschine, in der nur die Teile dargestellt sind, die für das Verständnis der
Erfindung notwendig sind, Fig. 4 einen Schnitt eines Einzelteiles nach der Linie
IV-IV in Fig. 3,
Fig. 5 einen Schnitt eines Einzelteiles nach der Linie
V-V in Fig. 4, Fig. 6 einen Schnitt eines Einzelteües nach der Linie VI-VI
in Fig. 4 in vergrößertem Maßstab, Fig. 7 eine Unteransicht eines Einzelteiles
der Fig. 3,
Fig. 8 eine Seitenansicht dieses Einzelteiles, Fig.
9 einen Schnitt nach der Linie IX-IX in Fig. 3,
die mit der Linie IV-IV
zusanunenfällt, in der jedoch andere Einzelheiten dargestellt sind, Fig.
10 eine Seitenansicht mit Teilschnitt eines Ab-
schnittes der Maschine,
Fig. 11 und 12 zwei Nocken, Fig. 13 und 14 das jeweilige Arbeitsdiagramm
dieser beiden Nocken, Fig. 15 eine Seitenansicht einer Einzelheit nach Fig.
4 in verkleinertem Maßstab, Fig. 16 eine Seitenansicht eines anderen Abschnittes
der Maschine, Fig. 17 einen Schnitt nach der Linie XVIII-XVIII in Fig.
16,
Fig. 18 und 19 Draufsicht bzw. Seitenansicht eines Bohrers,
dessen Ende ausgespitzt worden ist Fig. 20 und 21 Draufsicht bzw. Seitenansicht
eines Bohrers, dessen Schliff »-vierflächig« ist, und Fig. 22 und 23 eine
Draufsicht bzw. eine Seitenansicht eines Zapfenbohrers.
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Die dargestellte Maschine hat einen zentralen Sockel 1, 2 mit
einem seitlichen zylindrischen
Support 3, auf dem ein den
Motor 5 einer Schleifscheibe 6 tragender Fuß 4 drehbar angebracht
ist. Eine nicht dargestellte Antriebsvorrichtung gestattet es, mittels eines Handrades
7 den Fuß 4 der Schleifscheibe zu verstellen, indem sie ihn um den Support
3
dreht, dessen Achse parallel zu der Achse der Schleifscheibe verläuft. Eine
ebenfalls nicht dargestellte Feststellvorrichtung ermöglicht durch Betätigen eines
Rändelkopfes 8 (Fig. 2) eine Veränderung der axialen Stellung der Schleifscheibe
in der Weise, daß ihre Arbeitsfläche 9 stets auf der senkrechten Mittelachse
10 der Maschine bleibt. Ferner hat die Maschine einen Spindelkasten
11, auf dem ein Spannfutter 12 zum Einspannen des zu schleifenden Bohrers
drehbar angebracht ist. Wenn der Bohrer im Spannfutter eingespannt ist, fällt seine
Achse mit der Achse 13 des Spannfatters zusammen, die die senkrechte Achse
10
der Maschine schneidet. Der Bohrer wird derart eingestellt, daß bei vorgegebener
Neigung in bezug auf die Schleifmaschine seine Spitze mit der Achse 10 zusammenfällt.
Der Spindelkasten 11 ist um eine senkrecht zu der von den Achsen
10 und 13 gebildeten Ebene liegende Achse 15 schwenkbar, was
dem Spindelkasten das Ausführen einer Wippbewegung in dieser Ebene gestattet, durch
die der Bohrer zustellbar ist. Die Achse 15 ist in einem Support
16 eines auf dem Sockel 1 angebrachten Drehkopfes 2a so angebracht,
daß sie um die Achse 10 drehbar ist. Der Spindelkasten 11 kann somit
um die Achse, 10
schwenken.
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Die Maschine hat einen Antriebsmechanismus, der gleichzeitig die Drehung
des Spannfutters 12 um seine eigene Achse 13, die Wippbewegung, Zustellbewegung
des Spindelkastens um die horizontale Achse 15 und das Schwenken des Spindelkastens
um die vertikale Achse 10 erzeugt. Dieser Antriebsmechanismus hat eine Hauptwelle
17 (Fig. 3, 9 und 10), die parallel zur Welle 15 drehbar
im Spindelkasten gelagert ist. Die Welle 17 hat eine Kurbel 18, die
ihre Betätigung von Hand ermöglicht.
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Für den drehungsmäßigen Antrieb des Spannfutters hat die Welle
17 ein konisches Ritzel 19, das mit einem zweiten konischen Ritzel
20 im Eingrff steht; letzteres ist seinerseits mit einem in ein fest auf dem Spannfutter
sitzendes Zahnrad 22 eingreifenden Ritzel 21 fest verbunden.
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Die Welle 17 dreht so das Spannfutter mit einem solchen übersetzungsverhältnis,
daß zwei Drehungen der Kurbel 18 eine Umdrehung des Spannfutters erzeugen.
Das konische Ritzel 19 wird über eine in Fig. 4 dargestellte Reibkupplung
von der Welle 17
angetrieben. Diese Kupplung hat drei Druckstücke
23, die radial in radialen Bohrungen der Welle 17
gleiten und durch
eine konische Stützfläche 24a einer durch einen Rändelkopf 25 betätigten
und bei 26 in die Welle 17 eingeschraubten Spindel 24 gegen ein mit
dem Ritzel 19 fest verbundenes Rohr 19 a angedrückt gehalten
werden. Durch Anziehen oder Lösen des Rändelkopfes 25 wird die das Ritzel
19
mitnehmende Reibung eingestellt. Dieses Ritzel kann auch völlig gelöst
werden, beispielsweise wenn man die Winkelstellung des Bohrers durch Drehen des
Spannfutters, und zwar ohne Verstellen der Kurbel 18 oder der Welle
17, einstellen will.
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Außerdem hat der Spindelkasten 11 einen radial zu dem das Spannfutter
antreibenden Zahnrad 22 liegenden Einrastfinger 27 (Fig. 3, 7 und
8). Dieser Einrastfinger hat an seinem einen Ende einen Betätigungskopf
28 und endet an seinem anderen Ende in einem als Zahn geschliffenen Abschnitt
27a (Fig. 7
und 8) und in einem eine Schrägfläche 29 aufweisenden
Abschnitt 27b. Der Einrastfinger ist axial verschiebbar und wird durch eine
Feder 30, die das Bestreben hat, sein Ende mit dem Zahnrad 22 im Eingriff
zu halten, nach einwärts gedrückt. Außerdem ist er um sich selbst drehbar und kann
drei unterschiedliche Winkelstellungen einnehmen, und zwar eine, in der das Ende
27 a in das Zahnrad 22 eingreift, was das Sperren des Zahnrades in
beiden Drehrichtungen zur Folge hat, und zwei andere, in denen der Abschnitt
27b mit der Zahnung des Zahnrades 22 zusammenwirkt und dieses in nur einer
Drehrichtung sperrt, die davon abhängt, nach welcher Richtung die Schrägfläche
29 zeigt; der Finger 27
wirkt dann wie eine Sperrklinke.
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Der die Wippbewegungen des Spindelkastens 11
um die Achse
15 erzeugende Mechanismus hat einen Schwenkbügel 31 (Fig.
3, 9 und 10), der im Spindelkasten um eine parallel zur Hauptwelle
17 verlaufende Achse 123 schwenken kann. Der Bügel 31 wird
von einem Rohr 32 durchquert, welches auf das mit Gewinde versehene Ende
33 a einer parallel zum Spannfutter 12 im Spindelkasten drehbar gelagerten
Stange 33 geschraubt ist, die sich gegen einen zylindrischen, am Support
16 befestigten und sich parallel zur Achse 15 erstreckenden Anschlag
34 abstützt. Das Gewicht des Spindelkastens 11, welches ihn nach rückwärts
um die Achse 15 kippen lassen will, drückt das Ende der Stange
33 gegen den Anschlag 34 (Fig. 10). Durch einen am Rohr
32 vorhandenen, sich mittels einer Spitze 35 auf einer inneren, radial
gezahnten Stützfläche 36 des Bügels 31 abstützenden Finger
32 a wird die Stange 33 daran gehindert, sich im Spindelkasten nach
rückwärts zu verstellen. Der Bügel 31 ist mit einem Arm 37 fest verbunden,
dessen freies Ende gegen eine der mehreren von der Hauptwelle 17 getragenen
Nocken 38 und 39 anliegt. Diese Nocken sind auf der Hauptwelle axial
verschiebbar, damit je
nach der auszuführenden Arbeit eine von ihnen dem Arm
37 gegenübergestellt werden kann.
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Das Rohr 32 ist mit einer Antriebsbuchse 40 fest verbunden,
die eine sich vor einem vom Spindelkasten (Fig. 1) getragenen festen Index
100 bewegende Teilung hat. Diese von Hand zu betätigende Buchse 40 ermöglicht
die Veränderung der Winkelstellung des Fingers 32 a gegen die Stange
33. Zum Verstellen der Buchse 40 muß der Spindelkasten durch Erfassen an
einem Knauf 101. (Fig. 1) angehoben werden, damit die Spitze
35 aus der Zahnung der gerillten Stützfläche36 ausrastet. In der in Fig.
9 und 10 dargestellten Stellung des Fingers 32a fällt die Spitze
35 genau mit der Schwenkachse 123
des Schwenkbügels 31 zusammen.
In Ruhestellung und in der in Fig. 10 gezeigten Stellung drückt das Gewicht
des Spindelkastens den Bügel 31 gegen die Spitze 35, den Arm
37 gegen einen der Nocken 38
oder 39 und die Stange
33 gegen den Anschlag 34.
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Es sei angenommen, daß die Spitze 35 sich in der in Fig.
9 gestrichelt dargestellten Stellung 35 a befindet und der
einen Abschnitt mit großem Durchmesser dem Arm 37 gegenüberstellende Nocken
38
(oder 39) bestrebt ist, den Bügel in Uhrzeigerrichtung nach Fig.
10 zu schwenken. Da die Spitze 35 fest bleibt, wird die Achse
31 des Bügels bestrebt sein, sich nach rechts zu verstellen, was schließlich
das Wippen des Spindelkastens -.um seine Achse 15 entgegen
der
Uhrzeigerrichtung erzeugen wird. Die Stange33 folgt den Bewegungen des Spindelkastens,
indem sie leicht um den Anschlag 34 kippt, aber mit dem Anschlag in Berührung bleibt,
und der Bewegungsunterschied zwischen der Stange und dem Spindelkasten durch den
Spielraum 40 a aufgenommen wird. Wenn ein Abschnitt mit kleinem Durchmesser dem
Arm 37 gegenüberzustehen kommt, vollziehen sich unter Einwirkung des Gewichtes
des Spindelkastens die gleichen Bewegungen in umgekehrtem Sinne. Alle diese Bewegungen
werden durch die Drehung der von der Kurbel 18 betätigten Hauptwelle
17 erzeugt.
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Wenn der Spindelkasten sich in Ruhe befindet, kann seine Neigung durch
Drehen der Stange 33 mittels einer Antriebskurbel 41 (Fig. 3 und
10) verändert werden, die mit einer sich vor dem festen, vom Spindelkasten
(Fig. 1 und 3) getragenen Index 100
drehenden und mit Teilung
versehenen Trommel 102 fest verbunden ist. Die Stange 33 schraubt sich dann
mehr oder weniger tief in das Rohr 32 ein, und die Neigung des Spindelkastens,
d. h. seine mittlere Stellung während seiner Wippbewegung, kann so verändert
werden. Dieses Einstellen kann sogar erfolgen, während die Kurbel 18 betätigt
wird, und ermöglicht die Vorschubbewegung des Bohrers. Wenn die Stange
33 gedreht wird, wird das Rohr 32 durch die Rillen der mit der von
dem Finger 32 a getragenen Spitze 35
zusammenwirkenden Tragfläche
36 am Drehen gehindert.
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Die hin- und hergehenden Schwenkbewegungen des Spindelkastens um die
vertikale Achse 10 werden ebenfalls durch die Hauptwelle 17 hervorgerufen.
Zu diesem Zweck hat die Welle 17 an ihrem der Kurbel 18 (Fig.
1 und 3) abgewandt liegenden Ende eine kleine Platte 42 mit einer
Nut 43, in der ein Zapfen 44 verstellbar befestigt ist, auf dem ein Ende einer Stange
45 angelenkt ist. Diese Stange ist außerdem an ihrem anderen Ende an einem Arm 46
angelenkt, der an einer vom Support 16 getragenen drehbaren Welle 47 befestigt
ist. Die Welle 47 hat an ihrem anderen Ende einen senkrecht zu ihr stehenden Finger
48 (Fig. 2 und j), der sich gegen einen einstellbar befestigten Anschlag 49 legen
soll.
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Zum Erzeugen der hin- und hergehenden Bewegungen wird die Kurbel
18 beispielsweise mit der rechten Hand gedreht -. während einer der Griffe
41 oder 101. mit der linken Hand gehalten wird, und man legt den Finger 48
leicht gegen den Anschlag 49. Während einer Halbschwingung der Platte 42 übt der
Finger 48 einen Druck auf den Anschlag 49 aus, und da der Anschlag feststeht, dreht
sich der Drehkopf 2 a
in entgegengesetzter Richtung. Bei der folgenden Halbschwingung
hätte der Finger 48 die Neigung, sich von dem Anschlag 49 zu entfernen, jedoch hält
die linke Hand den Finger 48 mit dem Anschlag 49 in Berührung, indem der Drehkopf
in entgegengesetzter Richtung verstellt wird. Die Amplitude der hin-und hergehenden
Bewegung läßt sich einstellen, indem die Stellung des Zapfens 44 in der Nut 43 verändert
wird. Der Beginn der hin- und hergehenden Bewegung des Spindelkastens wird von einer
auf der Platte 42 vorhandenen Teilung 103 angezeigt, die mit einem am Spindelkasten
festen Index 104 (Fig. 3) zusammenarbeitet.
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Schließlich hat die Welle 1.7 eine Teilscheibe 51
(Fig.
2, 3, 4 und 15) mit einer Reihe von Löchern 52,
in die abnehmbare
Anschläge 53 eingesetzt sind. Jeder Anschlag hat einen Vorsprung
53 a, auf dem eine Schrägfläche 54 ausgearbeitet ist. Diese
Vorsprünge erstrecken sich nur über die Hälfte des Anschlages und wirken mit einer
aus einem in dem Spindelkasten 11 verschiebbaren Stift gebildeten Sperrklinke
55 zusammen, die durch eine Feder 56
gegen die Anschläge gedrückt wird.
Die Achse der Sperrklinke 55 stimmt mit der Achse der Löcher 52
in
der Teilscheibe überein, und ihr wirksames Ende 55a erstreckt sich diametral nur
über die Hälfte des Stiftes 55.
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Ein Steuerkopf 57 (Fig. 4) ermöglicht eine Änderung der Winkelstellung
der Sperrklinke in der Weise, daß sie entweder mit denjenigen Anschlägen
53,
deren Vorsprung 53 a, wie in Fig. 4 unten, zur Außenseite
der Teilscheibe 51, oder mit denjenigen Anschlägen 53, deren Vorsprung
53 a, wie in Fig. 4 oben, zur Innenseite der Teilscheibe hin
gerichtet ist, zusammentrifft. (In Wirklichkeit liegen diese Anschläge sich nicht
diametral gegenüber, sondern sind, wie in Fig. 15 gezeigt, über den Umfang
verteilt). In der in Fig. 4 dargestellten Stellung der Sperrklinke 5
wirkt
diese mit den Anschlägen mit nach außen liegenden Vorspruch zusammen. Die einen
Anschläge verhindern die Drehbewegung der Teilscheibe 51 in der einen Richtung
und gestatten sie in der anderen Richtung, während die anderen Anschläge umgekehrt
wirken. Gewisse Anschläge können auch doppelt sein, d. h., sie können zwei
Vorsprünge mit entgegengesetzter Schräge haben. Diese Einrichtung ermöglicht die
Festlegung der Winkelstellung der Hauptwelle 17 und damit des Spannfutters
12, wenn es erwünscht ist, für gewisse Schliffe Drehbewegungen des Bohrers mit einem
bestimmten Winkelwert auszuführen.
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Da die axiale Lage der Schleifscheibe einstellbar ist, ist eine in
Fig. 16 und 17 dargestellte Meßstange 112 vorgesehen, mit deren Hilfe
die Arbeitsfläche 9
der Schleifscheibe mit der vertikalen Achse
10 der Maschine (Fig. 3 und 16) zur Deckung gebracht werden
kann. Zu diesem Zweck trägt der Drehkopf 2a eine Warze 111, deren Achse mit
der Achse 10 übereinstimmt. Die Stange 112 weist eine Längsebene
113 auf und ist mit einem durchbohrten Fuß 114 ausgestattet, der auf die
Warze 111 aufgesetzt wird. In dieser Stellung liegt die Achse 10 in
der Ebene 113. Es genügt also, die Schleifscheibe mit dieser Fläche in Berührung
zu bringen, um ihre Arbeitsfläche in die richtige Lage zu bringen.
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Schließlich ist die Maschine mit einer Vorrichtung zum Abrichten der
Schleifscheibe ausgestattet. Diese Vorrichtung (Fig. 2) hat ein Werkzeug
115 mit einer Diamantenspitze, die einstellbar auf einer vom Support 4 der
Schleifscheibe gehaltenen Stange 116 angebracht ist.
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Fig. 18 und 19 stellen einen mit der erfindungsgemäßen
Maschine geschliffenen Bohrer 68 dar, an dem mit der Maschine zwei Ausspitzungen
69 ausgearbeitet worden sind, die sich diametral gegenüberliegen und die
Enden der Querschneide 67 abschneiden und damit den Bohrer ausspitzen,
d. h. ihm eine Zentrierspitze geben. Zum Ausarbeiten derAusspitzungen
69 läßt man den Spindelkasten um die vertikale Achse 10 drehen, bis
die Achse 13 des Spannfutters auf der Fläche 9 der Schleifscheibe
zu liegen kommt. Dann wird die Neigung des Spindelkastens um die Achse
15 eingestellt, bis der Bohrer tangential zum Außendurchmesser der Schleifscheibe
liegt.
Darauf wird die Winkelstellung des Spannfutters derart justiert, daß die Kante der
Schleifscheibe, die ihre Arbeitsfläche 9 von ihrer zylindrischen Außenfläche
70 trennt (Fig. 1), eine der beiden Enden der Querkante67 des Bohrers
angreifen kann. Der Spindelkasten und das Spannfutter "verden dann durch Andrücken
einer der Anschläge 53 gegen die Sperrklinke 55 mittels eines Druckes
auf die Kurbe118 unbeweglich gehalten. Dann wird das die Schleifscheibe verstellende
Handrad 7 betätigt, um einen Formschliff auszuführen, durch den eine der
Ausspitzungen 69 entsteht. Nach dem Ausrücken der Schleifscheibe wird das
Spannfutter um 1801 um seine eigene Achse gedreht und dann der gleiche Vorgang
am entgegengesetzten Ende der Querkante 67 wiederholt.
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Die erlmdungsgemüße Maschine ermöglicht außerdem das Schleifen der
sogenannten »Vierflächen«-Bohrer. Fig. 20 und 21 stellen einen auf diese Weise geschliffenen
Bohrer71 dar. Die Spitze des Bohrers weist zwei Fasen 72 und zwei Hinterschleifflächen
73
auf. Zur Ausführung eines solchen Schliffes wird der Spindelkasten in eine
bestimmte Winkelstellung zur Achse 10 und in eine bestimmte Neigung zur Achse
15 gebracht. Dann wird die Winkelstellung des Spannfutters eingestellt. Die
Anschläge 53 werden in entsprechende Stellungen gebracht, wobei einer der
Anschläge durch einen Druck auf die Kurbel 18 gegen die Sperrklinke
55 gedrückt gehalten und das Handrad 7 betätigt wird, um die Schleifscheibe
mit dem Bohrer in Berührung zu bringen. Die Verstellung der Schleifscheibe wird
fortgesetzt, bis die ganze Länge der zu schleifenden Fläche plan ist, worauf die
Schleifscheibe ausgerückt wird. Durch Betätigen der K urbel 18 läßt
man das Bohrfutter drehen, bis der nächste Anschlag 53 die Sperrklinke
55 überwindet. Durch einen leichten Rücklauf der Kurbel drückt man den Anschlag
gegen die Sperrklinke und planiert die folgende Fläche des Bohrers. Beim Drehen
des Bohrfutters ist der Spindelkasten leicht um die Achse 10 geschwenkt worden
und bewirkt das Hinterschleifen der in Arbeit befindlichen Fläche (Fläche
73).
Bei Fortsetzung der Arbeit kommt man in die für die Bearbeitung der zweiten
Fläche 72 und schließlich für die zweite Fläche 73 entsprechende Stellung
zurück.
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Schließlich gestattet die erfindungsgemäße Maschine auch das Formen
und Schleifen von Zapfenbohrern und Zapfensenkern. Fig. 22 und 23 stellen
einen solchen Senker 74 dar, dessen Zapfen mit 74 a bezeichnet wird. Das Formen
des Zapfens geschieht in folgender Weise: Nachdem der Bohrer nach dem oben beschriebenen
Verfahren geschliffen worden ist, wird der Spindelkasten durch Schwenken um die
Achse 10 in die Stellung gebracht, in der die Achse 13 in der Arbeitsfläche
9 der Schleifscheibe liegt. Darauf wird der Spindelkasten mittels einer nicht
dargestellten Einstellvorrichtung, von der in Fig. 2 nur ein Antriebskopf
117 sichtbar ist, parallel zur Achse 15 seitlich verstellt. Der Betrag
der seitlichen Verstellung ist gleich dem Radius, den man dem Zapfen 74a zu geben
beabsichtigt. Der in Fig. 12 sichtbare Nocken 39, dessen Arbeitsdiagramm
in Fig. 14 dargestellt ist, wird gegen den Hebel 37
(Fig. 3 und
9) geführt und die Schleifscheibe mittels des Handrades 7 so verstellt,
daß sie einen parallel zur Achse des Bohrers gerichteten Einstichvorgang ausführt.
(Man könnte auch den Spindelkasten mittels des Antriebskopfes 117 seitlich
verschieben.) Gleichzeitig wird die Kurbel 18 betätigt, damit der Einstichvorgang
um den ganzen Bohrer herum ausgeführt wird und so den zylindrischen Zapfen 74 a
formt. Durch den Nocken 39 führt der Bohrer außerdem eine schwache hin- und
hergehende Bewegung in Richtung der Schleifscheibe aus, die die mit 75
(Fig.
22 und 23) bezeichneten Senkflächen des Bohrerkörpers geneigt und gekrümmt
macht.
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Ferner ermöglicht die erfindungsgemäße Maschine das Schleifen der
Schneidkanten von Gewindebohrem oder von Bohrern mit mehreren Lippen. In diesem
Falle wird die Einrastklinke 27 des Spannfutters verwendet, die bei einer
hin- und hergehenden Bewegung der Kurbel 18 eine ständig in gleicher Richtung
gehende intermittierende Drehung des Spannfutters verursacht, wobei die Reibungskupplung
es ermöglicht, die Kurbel zu ihrem Ausgangspunkt zurückzuführen. Ein Anschlag
118 (Fig. 15) kann in verschiedene Löcher 119, 120, 121 der
Platte 51 eingesetzt werden, je nachdem, ob die Teilung jeweils für
drei, vier, fünf oder sechs Schneidkanten eingestellt werden muß. Der Anschlag
118 erstreckt sich wie die Anschläge 53 über eine Hälfte des Durchmessers
der Löcher, hat jedoch irn Gegensatz zu diesen keine Schrägflächen, denn er darf
nicht über die Sperrklinke 55 hinweggehen, sondern nur gegen diese anlaufen.
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Die erfindungsgernäße Maschine ermöglicht ebenfalls das Schleifen
von Fräsbohrern.