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Morsegeber für Übungszwecke Die Erfindung betrifft einen übungsmorsegeber
zum Aussenden von auf einem Zeichenträger mit normalem gegenseitigem Abstand voneinander
gespeicherten Morsezeichen, deren zeitlicher Abstand voneinander (Sendepausendauer)
für Übungszwecke mit Hilfe eines Pausenabtasters und einer Steuereinrichtung für
den Zeichenträgervorschub beliebig einstellbar ist, die nach dem Ende jedes gespeicherten
Morsezeichens in den Pausenzustand umschalten.
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Durch die deutsche Patentschrift 726 256 ist ein derartiger übungsmorsegeber
bekanntgeworden, der aber einen Lochstreifen mit besonderen Lochungen mit konstanten
Abständen zwischen zwei Morsezeichen voraussetzt, in welchem beispielsweise das
Ende eines gestanzten Morsezeichens durch ein erweitertes Loch markiert wird, wodurch
eine Anhaltevorrichtung für den Zeichenträgertransport ausgelöst wird, die eine
Eigensteuerung für die gewünschte Pausendauer aufweist. Dies bedingt aber einen
umständlich herzustellenden Morselochstreifen als Zeichenträger.
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Ferner ist durch die deutsche Patentschrift 949 486 ein solcher übungsmorsegeber
bekanntgeworden, bei dem ein als Impulsbegleitrelais ausgebildeter Pausenabtaster
eine bestimmte Verzögerungszeit nach dem Ende jedes gespeicherten Morsezeichens
den Zeichenträgervorschub mit Hilfe einer beispielsweise als abfallverzögertes Sperrelais
oder rein mechanisch ausgebildeten Steuereinrichtung mit Eigensteuerung für die
gewünschte Pausendauer völlig abschaltet.
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Diese bekannten übungsmorsegeber haben also den gemeinsamen Nachteil,
daß sie einen vollkommenen Stillstand des Zeichenträgers während der Pausen und
eine besondere eigengesteuerte Steuer- oder Verzögerungseinrichtung voraussetzen.
Besonders in den schnelleren Tempi wirkt sich der schnelle Wechsel zwischen Stillstand
und Vorschub mechanisch sehr ungünstig auf den Zeichenträger aus Papier aus. Die
stoßartigen übergänge vom völligen Stillstand zur höchsten Vorschubgeschwindigkeit
oder umgekehrt stellen an das Material, auch an das der sonstigen Steuerorgane,
sehr große Ansprüche. Durch die Erfindung bleibt der Zeichenträger stets in Bewegung.
Die Vorschubgeschwindigkeiten für Morsezeichen und Abstände sind beim schnellsten
übungstempo fast gleich und weisen auch bei kleinster Sendegeschwindigkeit keine
so großen Unterschiede mehr auf, so daß die Übergänge weicher werden.
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Dies wird dadurch erreicht, daß am Anfang des Pausenzustandes der
Zeichenträgervorschub auf eine andere eingestellte, vorzugsweise kleinere Geschwindigkeit
umgeschaltet wird und der Pausenabtaster (Pausenbegleitrelais oder Impulsbegleitrelais)
auch den Beginn des nachfolgend gespeicherten Morsezeichens auswerten kann und den
Zeichenträgervorschub auf Morsezeichengeschwindigkeit zurückschaltet.
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In den Zeichnungen sind zwei Ausführungsbeispiele der Erfindung dargestellt,
und zwar zeigt Fig.1 einen übungsmorsegeber mit scheibenförmigem Zeichenträger,
Fig.2 einen übungsmorsegeber mit als Wheatstone-Morselochstreifen ausgebildetem
Zeichenträger, Fig.3 einen Ausschnitt des scheibenförmigen Zeichenträgers nach Fig.
1 in Draufsicht und den unteren Teil eines Impulsfühlers und eines Pausenfühlers
im Querschnitt, Fig.4 eine Seitenansicht des unteren Teiles der Fühler nach Fig.
3 mit Teilschnitt des Zeichenträgers, Fig.5 einen Pausenkontakt, der in besondere
Pausenmarkierungen des Zeichenträgers einfallen kann.
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Der Übungsmorsegeber gemäß der Erfindung besteht im wesentlichen aus
einer über einen Impulsfühler 14 und einen Pausenfühler 17 durch die Morsezeichen
mit Hilfe eines Pausenbegleitrelais 7 (Fig. 1) oder eines Impulsbegleitrelais 8
(Fig. 2) gesteuerten Antriebswechseleinrichtung 1, 2, 5, 6 und 9 (Fig. 1 und 2),
die beispielsweise als Reibungskupplung ausgebildet ist und über eine Zwischenrolle
3 mit Triebachse und Triebrädchen 5 einen Wheatstone-Morselochstreifen 4 a transportiert
oder unmittelbar einen schallplattenförmigen Zeichenträger 10 antreibt. Als Antrieb
für die Kupplungsrollen 1 und 2 können zwei regelbare Elektromotoren oder ein Elektromotor
mit regelbarem Vorgelege dienen, die nicht dargestellt sind.
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Die Kupplungsrollen 1 und 2 sind um einen festen Drehpunkt 15 schwenkbar
gelagert, und ihre gemein-
Same Halterung mündet in einen Anker
6 aus, der im Pausenzustand durch das Pausenbegleitrelais 7 bzw. im Morsezeichenzustand
durch das Impulsbegleitrelais 8 angezogen wird, die Feder 9 spannt und dadurch den
Antriebswechsel herbeiführt.
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Der Zeichenträger10 (Fig.1) besteht beispielsweise aus Metall oder
Preßstoff. Die Zeichenkonturen sind eingeätzt oder eingepreßt und bilden eine laufende
Spirale mit einer Führungsnut. Die Führungsnut ist so breit gehalten, daß der Impuls-
und Pausenfühler 14, 17 (Fig. 3) den Morsezeichennocken ausweichen kann.
Entsprechend breit ist ein Führungssteg 13 (Fig. 1 und 3) gehalten, der den Impuls-
und Pausenfühler 14, 17 mit seinem Drehpunkt 16 sowie einer. Halterung für einen
Pausenkontakt P an den Morsezeichennocken entlangführt.
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Der Impuls- und Pausenfühler 14, 17 ist im Drehpunkt 16 quer zu der
Führungsnut schwenkbar gelagert und wird durch eine nicht dargestellte Feder mit
seinem unteren Ende in radialer Richtung gegen die Morsezeichennocken gedrückt.
Beim Abtasten der Pausen zwischen zwei Morsezeichen fällt der Impuls- und Pausenfühler
14, 17 ein und schließt seinen Pausenkontakt P, der das Pausenbegleitrelais 7 einschaltet.
Beim Abtasten der Morsezeichennocken verhindert dagegen ein im unteren Ende des
Pausenfühlers schlittenartig vertikal beweglicher Anschlagriegel 12 das Einfallen
des Pausenfühlers 17 in die kurzen Zwischenräume zwischen den erhabenen Morsezeichennocken,
in die nur eine nockenartige, auf ihrer den Zeichennocken zugekehrten Seite abgeschrägte,
über den Anschlagriegel 12 hervorstehende Kante 14' des Impulsfühlers 14 einfallen
kann, so daß in dieser Stellung der Impulsfühler 14 den Sendeimpulskontakt S öffnet.
Dieser schließt beim Aufgleiten der nockenartigen Kante 14' auf den nächsten Morsezeichennocken
desselben Morsezeichens bzw. beim Aufgleiten auf den ersten Nocken des nächsten
Morsezeichens. Damit bis zu diesem Zeitpunkt beim Abtasten der Pausen der einschließlich
des Anschlagriegels 12 in die Pausenlücken einfallende Pausenfühler 17 verschwenkt
bleibt, ist der Anschlagriegel 12 im Pausenfühler 17 gegen eine nicht dargestellte
Feder nach oben verschiebbar, so daß er auf die Nocken des nächsten Morsezeichens
aufgleitet (Fig.4), ohne zurückgeschwenkt zu werden. Das geschieht erst am Ende
der Pause dadurch, daß die Schräge des Impulsfühlers 14 auf den ersten Nocken des
nächsten Morsezeichens trifft und zur Seite gedrückt wird (Fig. 3). Dadurch schwenkt
der Impulsfühler 14 den Pausenfühler 17 mit zurück, so daß der Sendeimpulskontakt
S schließt und zugleich der Pausenkontakt P öffnet.
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Bei dem Ausführungsbeispiel nach Fig.2 mit Morselochstreifen sind
gemäß einer Weiterbildung der Erfindung jedem der beiden für Wheatstone-Morselochstreifen
ohnehin vorhandenen Abfühlkontakte A und B je zwei Hilfsabfühlkontakte 21a und 21c
bzw. 21b und 21d als Pausenkontaktsatz zugeordnet, die in etwas größerem Abstand
E voneinander angeordnet sind, als der Morsepunktdauer e der gespeicherten Morsezeichen
entspricht, und die zuerst abtastenden Hilfsabfühlkontakte 21 c und 21 d sind unter
sich elektrisch fest verbunden und werden über einen Arbeitskontakt 8 a des Impulsbegleitrelais
8 während jeder laufenden Morsezeichenabtastung mit den beiden anderen das Impulsbegleitrelais
8 einschaltenden und unter sich ebenfalls elektrisch fest verbundenen Hilfsabfühlkontakten
21a, 21b jeweils um eine vergrößerte Morsepunktdauer E verspätet parallel geschaltet,
so daß sie das Impulsbegleitrelais 8 nach Abtastung jedes Loches um jeweils mindestens
eine Morsepunktdauer länger halten.
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Beim Abfühlen der Zeichenlöcher schließt zumindest ein Hilfsabfühlkontakt
immer diesen Stromkreis, weil der kleinste Lochabstand e innerhalb des Morsezeichens
immer einheitlich gegeben ist, und zwar auf einer Seite oder von einer Seite der
Lochreihen zur anderen. Erst beim Aufgleiten auf den größeren Lochabstand der Pausen
wird dieser Stromkreis durch die isolierende Wirkung des Morselochstreifens unterbrochen.
Und zwar auch erst endgültig beim Aufgleiten der beiden Hilfsabfühlkontakte 21a
und 21 b.
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Durch das Öffnen des Stromkreises wird das Impulsbegleitrelais 8 stromlos,
und dessen Arbeitskontakt 8 a öffnet. Die Feder 9 veranlaßt den Antriebswechsel;
gleichzeitig werden die beiden Iilfsabfühlkontakte 21 c und 21 d abgeschaltet, so
daß jetzt nur noch die beiden Hilfsabfühlkontakte 21a und 21b
die Pause abfühlen.
Je nach Art des nächstfolgenden Morsezeichens (Punkt oder Strich) treffen 21a und
21 b gleichzeitig oder nur 21 b am Ende der Pause auf das nächste Zeichenloch, so
daß die Pause in ihrer ganzen Länge für die andere Vorschubgeschwindigkeit ausgewertet
wird.
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Selbstverständlich ist es bei übungsmorsegebem für Wheatstone-Morselochstreifen,
deren Abfühlkontakte A, B bekanntlich ein Senderelais steuern, auch möglich,
auf diesem Senderelais außer den ohnehin notwendigen Steuer- oder Sendekontakten
noch zusätzliche frei verwendbare Pausenkontakte zu verwenden, die elektrisch einzeln
oder gleichzeitig schaltend an die Stelle der beiden zuletzt abtastenden Hilfsabfühlkontakte21a
und 23.b des in Fig.2 noch mit vier Hilfsabfühlkontakten 21a bis 21d dargestellten
Pausenkontaktsatzes treten und die Pausendehnung entweder in Verbindung mit einer
veränderten Vorschubgeschwindigkeit des Zeichenträgers steuern oder bereits am Anfang
der gespeicherten Pause eine Pausendehnungseinrichtung beliebiger Art einschalten,
die ihrerseits am Ende der wahlweise einstellbaren Dehnungszeit auf die Pausenkontakte
zurückschaltet.
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Gemäß einer weiteren Ausführungsform der Erfindung fällt der Pausenkontakt
27 (Fig. 5) in besondere, nur in den Abständen zwischen den gespeicherten Morsezeichen
angeordnete Pausenlängenmarkierungen L ein und schaltet das umgekehrt als Pausenabtaster
arbeitende Pausenbegleitrelais 7 ein. Hierdurch wird die Zeichenträgervorschubänderung
nach der Erfindung in an sich bekannter Weise durch besondere Pausenlängenmarkierungen
gesteuert.
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Zum Schutz der Pausenkontakte gegen Kontaktabbrand können diese Kontakte
selbstverständlich mit Funkenlöschkombinationen versehen werden oder können die
Kraftmagnete des Pausen- bzw. Impulsbegleitrelais nicht unmittelbar, sondern mittelbar
über ein zwischengeschaltetes Relais oder über einen gegebenenfalls zwischengeschalteten
elektronischen Leistungsschalter steuern.