DE1148735B - Verfahren und Vorrichtung zum Herstellen von Nocken fuer elektrische Geraete, insbesondere Schalter - Google Patents
Verfahren und Vorrichtung zum Herstellen von Nocken fuer elektrische Geraete, insbesondere SchalterInfo
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- B26F3/06—Severing by using heat
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Description
Die Erfindung befaßt sich allgemein mit dem Problem, einen aus der Form kommenden, aus
thermoplastischem Kunststoff bestehenden Formkörper einer formgebenden, materialabnehmenden
Nacharbeit zu unterwerfen, um ihn einem besonderen Verwendungszweck anzupassen. Dabei ist nicht an
eine verschönernde Nacharbeit, sondern an eine weitergehende Veränderung der Form dieses Körpers
gedacht.
Im besonderen befaßt sich die Erfindung mit der Erzeugung von Nockenkörpern aus scheibenförmigen
Rohlingen, die aus organischem thermoplastischem Kunststoff bestehen. Solche Nocken werden in elektrischen
Schaltern zur Betätigung der Schaltbrücke verwendet.
Bekanntlich hängt das Schaltprogramm, das von einem aus mehreren Einzelheiten bestehenden Kombinationsschalter
bewältigt werden soll, auch von der Form dieser Nocken ab. Soweit es sich um häufig vorkommende Schaltaufgaben handelt, kann
man natürlich für einzelne häufig gebräuchliche Nocken Spritzgußformen anfertigen und mit ihnen
Nocken erzeugen, die einer Nachbearbeitung nicht bedürfen. In der Praxis besteht jedoch auch die
Nachfrage nach Schaltern für Sonderaufgaben, und in diesen Fällen ist es wirtschaftlicher, das erforderliche
Nockenprofil fallweise aus einem vollen Kreiskörper herauszuarbeiten. Diese mechanische Bearbeitung
stößt aber bei Kunststoffen ,die sich ihrer allgemeinen Eigenschaft wegen (Festigkeit, Zähigkeit,
Elastizität usw.) gerade für die Herstellung von Schalternocken gut eignen, auf außerordentliche
Schwierigkeiten.
Es ist bekannt und nicht schwierig, weniger hochwertige Kunststoffe mit sogenannten Schmelztrennscheiben,
das sind schmale, schnell umlaufende und mit ihrer Stirn auf das Material wirkende Metallscheiben,
zu zerschneiden, wobei diese Scheiben frontal in das Material eindringen, indem sie durch
Reibungswärme den Kunststoff bereichsweise zum Schmelzen bringen. Ferner ist es bekannt, Drehkörper
aus thermoplastischem Werkstoff dadurch zu erzeugen, daß man eine zylindrische Stange aus
diesem Material schnell rotieren läßt und ein formendes Werkzeug gegen die Stange anhält, um
durch die enstehende Reibungswärme die gewünschte Deformation zu ermöglichen, d. h., es wird Material
in diesem Fall nicht abgetragen, sondern nur verlagert. Bei der Herstellung von Nocken tritt nun die
Erschwernis auf, daß es darum geht, eine Nockenscheibe herzustellen, d. h. nicht etwa bloße Radialeinschnitte
in einer Scheibe hervorzubringen, son-Verfahren
und Vorrichtung
zum Herstellen von Nocken für elektrische
Geräte, insbesondere Schalter
Anmelder:
Hubert Laurenz Naimer, Wien
Hubert Laurenz Naimer, Wien
Vertreter: Dipl.-Ing. F. Rosenke, Patentanwalt,
Stuttgart N, Gymnasiumstr. 31B
Stuttgart N, Gymnasiumstr. 31B
Beanspruchte Priorität:
Österreich vom 18. August 1958 (Nr. 1A 5747-58)
Österreich vom 18. August 1958 (Nr. 1A 5747-58)
Ing. Karl Preissler, Wien,
ist als Erfinder genannt worden
ist als Erfinder genannt worden
dem Material über einen größeren, unter Umständen sogar sehr großen Umfangsbereich abzutragen (und
nicht etwa zu verdrängen), und zwar vorerst unter gleichzeitiger Ausformung der Nockenflanken. Diese
Aufgabe soll so gelöst werden, daß eine Nacharbeit überflüssig wird. Weil man in der Praxis verschiedenartigste
Nockenprofile benötigt, muß der im vorliegenden Zusammenhang zu verwendende Apparat
so beschaffen sein, daß er von einer vorerst vollen Scheibe wahlweise mehr oder weniger Material vom
Umfang abzutragen gestattet. Da demnach eine andere als peripher fortschreitende Abnahme von
unter Umständen sehr großen Materialmengen nicht in Frage kommt, ist weder die Schmelztrennscheibe
noch die vorhin erwähnte Methode der Verformung für die vorliegendenfalls zu lösende Aufgabe ein
Vorbild.
Die Erfindung betrifft nun ein Verfahren zum Herstellen von Nocken für elektrische Geräte, insbesondere
Schalter, aus einem im wesentlichen kreisförmigen Rohkörper aus thermoplastischem organischem
Material, und sie besteht darin, daß zunächst durch Anwendung des an sich bekannten Schmelztrennverfahrens
in den Rohkörper in radialer Richtung ein der Nockenhöhe entsprechender Schlitz eingearbeitet
und anschließend diese der Schmelztrennscheibe eine in Umfangsrichtung des kreisscheibenförmigen
Körpers verlaufende Vorschubbewegung
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erteilt wird. Es überrascht, daß es so gelingt, Material von einer relativ großen. Fläche — praktisch der gesamten
einen Nockenflanke — abzutragen und dies auch über jeden geforderten Umfangswinkel, der beispielsweise
bis etwa 330° gehen kann, ohne an Materialabfuhrschwierigkeiten zu scheitern, z. B. weil
sich das abgetragene Material wieder fest mit dem Scheibenrest verbindet; vielmehr erhält man durch
Anwendung dieses Verfahrens völlig einwandfreie Nocken, die praktisch ohne Nacharbeit verwendungsfertig
sind. Dabei bedient man sich im Sinne eines Erfindungsmerkmals zur Durchführung dieses Verfahrens
einer Vorrichtung, welche sich dadurch kennzeichnet, daß zur Aufnahme des kreisscheibenförmigen
Rohkörpers ein Support vorgesehen ist, der gegenüber der schnell laufenden Schmelztrennscheibe
eine Vorschubbewegung in radialer und Umfangsrichtung des Rohkörpers, zweckmäßig zwischen verstellbaren
Anschlägen, gestattet.
Weitere Erfindungsmerkmale seien an Hand einer einfachen erfindungsgemäßen Vorrichtung zur Bearbeitung
eines Schalternocken-Rohlings erläutert, die in der Zeichnung dargestellt ist, in der Fig. 1 eine
Seitenansicht, Fig. 2 ein zugehöriger Grundriß ist.
In der Zeichnung sei 1 ein Nockenkörper aus organischem thermoplastischem Kunststoff, z. B.
einem Superpolyamid hohen Schmelzpunktes und großer Festigkeit. Dieses Werkstück sei mittels
semer Profilnabe 2 auf einen Haltedorn 3 aufgesetzt. Das Werkzeug wird durch eine rotierende Metallscheibe
4 dargestellt, die aus Stahl bestehen kann und eine solche Dicke aufweist, das mit ihr eine
Nockenvertiefung der geringsten vorkommenden Weite hergestellt werden kann, wozu sie nach Art
einer Schmelztrennscheibe bekannter Art radial gegen das Mittel des Körpers 1 vorgeschoben wird.
Diese motorbetriebene Scheibe wirkt frontal in Richtung gegen den Rand des Werkstückes 1, der
sich dadurch erwärmt und örtlich so weit erweicht, daß die Materialteilchen von der Scheibe 4 erfaßt
und bei 5 in Form eines Bartes abgelagert werden, der sehr leicht längs der Bearbeitungskante 6 scharf
abgebrochen werden kann, so daß jede weitere Nacharbeit unnötig wird.
Der Umfang der Scheibe 4 kann glatt sein, oder er erhält, um die Wärmeentwicklung zu begünstigen,
eine nicht schneidende, sonden lediglich die Reibung erhöhende Aufrauhung, Wellung od. dgl.
Der Nockenrohimg, der mit seiner Nabe 2 auf dem Dorn 3 sitzt, kann nun mit diesem mittels des
Handhebels 7 um diesen Dorn gedreht werden. Eine Scheibe 8 stellt im Verein mit einer Kugel 9, die
unter der Wirkung einer Feder 10 gegen Rasten 11 der Scheibe 8 gedruckt wird, eine Rasteinrichtung
vor, die im Beispiel eine bequeme Weiterdrehung des Nockenrohlings um jeweils 30° ermöglicht. Diese
Vorrichtung trägt der Forderung Rechnung, daß im Schalterbau Schaltwinkel von 30° und deren Vielfachem
die Regel sind, doch kann erforderlichenfalls jede andere Teilung angewendet werden. Das Werkzeug
4 nimmt nun, nachdem es radial in die Scheibe eingedrungen ist, auch einen bestimmten, durch das
Schaltprogramm des Schalters festgelegten Umfangsteil peripher ab; im Beispiel handle es sich darum,
dem Nocken die strichliert eingezeichnete Umrißform zu erteilen, wogegen die voll gezeichnete Ausnehmung
bereits hergestellt worden sei. Bei Durchführung dieses Bearbeitungsschrittes kommt es
wieder zur Bildung eines Materialbartes ähnlich 5, der vom bearbeiteten Werkstück 1 abgebrochen
werden kann.
Die Federn 12 greifen über einen Querbolzen 13 an der Achse 3, die um ein Lager 14 schwenkbar ist,
an und pressen das Werkstück dadurch gegen die Scheibe 4. Die anderen Widerlager der Federn 12
sind nicht dargestellt. Die Tiefe des herzustellenden Einschnittes wird durch eine einstellbare Anschlagschraube
15 eingestellt, die in einer Konsole 16 sitzt.
Das erfindungsgemäße Verfahren eignet sich in allen jenen Fällen besonders gut, wo man einen aus
thermoplastischem Material bestehenden Nockenrohling in einer für eine größere Zahl von Nockenscheiben
gleichbleibenden Weise nachzuarbeiten hat. Es ist leicht einzusehen, daß man auf die dargestellte
Weise, einige Geschicklichkeit voraussetzt, auch aus freier Hand arbeiten kann, d. h. daß der Teilapparat
8, 9, 10 entbehrlich ist.
Claims (2)
1. Verfahren zum Herstellen von Nocken für elektrische Geräte, insbesondere Schalter,
aus einem im wesentlichen kreisscheibenförmigen Rohkörper aus organischem thermoplastischem
Material, dadurch gekennzeichnet, daß zunächst durch Anwendung des an sich bekannten
Schmelztrennverfahrens in den Rohkörper in radialer Richtung ein der Nockenhöhe entsprechender
Schlitz eingearbeitet und anschließend diese der Schmelztrennscheibe eine in Umfangsrichtung des kreisscheibenförmigen
Körpers verlaufende Vorschubbewegung erteilt wird.
2. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß zur Aufnahme des kreisscheibenförmigen Rohkörpers (1) ein Support (3) vorgesehen
ist, der gegenüber der schnell laufenden Schmelztrennscheibe (4) eine Vorschubbewegung
in radialer und Umfangsrichtung des Rohkörpers, zweckmäßig zwischen verstellbaren Anschlägen,
gestattet.
In Betracht gezogene Druckschriften:
Österreichische Patentschrift Nr. 197 580;
USA.-Patentschrift Nr. 2169 315.
Österreichische Patentschrift Nr. 197 580;
USA.-Patentschrift Nr. 2169 315.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
© 309 580/401 5.63
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AT574758A AT216758B (de) | 1958-08-18 | 1958-08-18 | Verfahren zur Herstellung von Nocken für elektrische Geräte und Vorrichtung zur Durchführung desselben |
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