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Münzauslösevorrichtung für fernsteuerbare, mittels eines Elektromotors
ortsbewegliche Selbstkassierer Die Erfindung bezieht sich auf eine Münzauslösevorrichtung
für fernsteuerbare, mittels eines Elektromotors ortsbewegliche Selbstkassierer mit
einem Hauptstromkreis für den Elektromotor und einem durch überlagerte Impulse einer
anderen Stromart betätigbaren Steuerstromkreis.
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Es sind bereits zahlreiche Selbstkassiervorrichtungen bekannt, die
durch eine Münze od. dgl. in Funktion gesetzt werden, insbesondere für die Verteilung
von Strom,'Gas, Wasser od. dgl. Diese bekannten Vorrichtungen sind jedoch vorwiegend
stationär angeordnet. Aus diesem Grunde sind sie keinen Erschütterungen, Vibrationen,
Schwingungen od. dgl. ausgesetzt, die ihre Funktionssicherheit beeinträchtigen würden.
Bei den meisten der bekannten Vorrichtungen wird durch Einführung einer Münze direkt
ein elektrischer Kontakt eines Steuerstromkreises geschlossen. Ferner ist es bekannt,
die Vorrichtung so auszubilden, daß die Kontakte eines Steuerstromkreises durch
Münzeneinführung mittelbar über einen Hebelmechanismus betätigt werden. Bei beiden
Ausgestaltungen ist der wesentliche Nachteil vorhanden, daß Erschütterungen zu einer
erheblichen Funktionsbeeinträchtigung führen können. Die Verwendung einer der bekannten
Vorrichtungen bei Fahrzeugen, die starken Erschütterungen ausgesetzt sind, ist deshalb
unmöglich, ganz abgesehen davon, daß die bekannten Vorrichtungen infolge ihres komplizierten
Aufbaues sehr teuer sind, was ebenfalls ihre breitere Verwendung beeinträchtigt.
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Es ist ferner eine für Fahrzeuge bestimmte Selbstkassiervorrichtung
bekannt, bei der durch Einwurf einer aus leitendem Material bestehenden Münze od.
dgl. der Steuerstromkreis eines Schützes geschlossen wird, mit dessen Hilfe der
Motor an den Hauptstromkreis angeschaltet wird. Gleichzeitig wird ein zweites Halterelais
eingeschaltet, das die Stromversorgung des Schützes für die Zeit übernimmt, während
der die Stromzufuhr zu dem Motor und der Vorrichtung aufrechterhalten wird. Diese
bekannte Einrichtung erfordert komplizierte und teure Schaltglieder. Von Nachteil
sind ferner zahlreiche Kontaktstellen innerhalb der Stromkreise, wodurch die Gefahr
von Funktionsstörungen infolge von Stromkreisunterbrechungen bei Erschütterungen
des Fahrzeuges außerordentlich hoch ist. Da lediglich ein Stromkreis kurzzeitig
geschlossen zu werden braucht, um die Inbetriebsetzung auszulösen, besteht ferner
die Möglichkeit eines einfachen betrügerischen Eingriffes in den Selbstkassiermechanismus.
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Aufgabe der Erfindung ist es, eine im Vergleich zu dem Bekannten wesentliche
einfachere und billigere Münzauslösevorrichtung der eingangs genannten Art zu schaffen,
bei der eine einwandfreie Funktionssicherheit auch bei starken Erschütterungen sichergestellt,
die Möglichkeit betrügerischer Eingriffe in den Mechanismus der Vorrichtung beseitigt
und darüber hinaus eine praktische Fernsteuerung gewährleistet ist.
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Die Erfindung ist im wesentlichen gekennzeichnet durch ein zum vorläufigen
Festhalten der eingeworfenen Münze dienendes Lager, dem ein durch die festgehaltene
Münze im Schließzustand gehaltenes Kontaktpaar, das der über ein elektromagnetisches
Schaltgerät erfolgenden Einschaltung des Hauptstromkreises dient, sowie ein im überlagerten
Steuerstromkreis liegender Ausstoßmagnet zugeordnet sind, der bei Erregung die Münze
aus dem Lager in die Kasse abwirft. Eine derartige Vorrichtung besitzt einen sehr
einfachen und dabei robusten Aufbau sowie eine sehr hohe Betriebssicherheit, selbst
bei heftigen und wiederholten Stößen und Erschütterungen. Da der Kontakt nur so
lange geschlossen bleibt, wie sich die Münze in ihrer Lagerung befindet, ist ein
betrügerisches Inbetriebsetzen der Vorrichtung sehr erschwert. In einem solchen
Fall müßte nämlich ein dauernder Druck auf den Kontakt ausgeübt werden. Durch die
Anordnung des Steuerstromkreises mit Ausstoßmagnet wird ein einfaches Mittel für
die Fernsteuerung der Münzauslösevorrichtung geschaffen,
ohne daß
dadurch die Funktionssicherheit oder die Sicherheit im Hinblick auf betrügerische
Eingriffe beeinträchtigt wird.
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Ein weiteres wesentliches Merkmal der Erfindung besteht darin, daß
das die Münze aufnehmende Lager aus einer die Münze-°an ihrem einen Rand führenden
Nut besteht, der in einem Abstand, der dem Durchmesser der Münze entspricht, parallel
verlaufend ein entgegen der Wirkung- einer Feder verschwenkbarer Flügel zugeordnet
ist, der zusammen -mit der Nut die in die Vorrichtung eingeschobene Münze gegen
eine das Kontaktpaar betätigende Stange andrückt. Gemäß einem weiteren wesentlichen
Merkmal der Erfindung ist der Kern des Ausstoßmagneten mit einer bei Bewegung des
Kerns in die Wicklung des Magneten quer zur Münzenebene verschiebbaren Stange verbunden.
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Weitere wesentliche Einzelheiten, Merkmale und Vorteile der Erfindung
ergeben sich aus der folgenden Beschreibung. In der Zeichnung ist eine Ausführungsform
der Erfindung beispielsweise dargestellt, und zwar zeigt Fig. 1 einen Schaltplan
des Stromkreises einer mit der ferngesteuerten Münzauslösevorrichtung gemäß der
Erfindung versehenen Anlage, Fig. 2 eine Ansicht der Münzauslösevorrichtung, Fig.
3 einen Schnitt nach der Linie III-III der Fig. 2, Fig. 4 einen Schnitt nach der
Linie III-III der Fig. 2 zur Zeit des Münzauswurfs und Fig. 5 eine Teilansicht nach
der Linie V-V der Fig. 2.
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Die in Fig. 1 dargestellte Anlage besitzt zwei elektrisch leitende
Platten 1 und 2, die mit einer Gleichstromquelle 3 verbunden sind. Zwei Leiter 4
und 5 des Hauptstromkreises stellen eine elektrische Verbindung der beiden Platten
1 und 2 mit einem Motor 6 eines Selbstkassierers, beispielsweise eines Autoskooters,
her. Im Stromkreis dieses Motors 6 liegt ein Hauptkontakt 7, der durch ein elektromagnetisches
Schaltgerät 8 geschlossen wird, beispielsweise unmittelbar durch die Bewegung des
Kerns 9, wenn die Wicklung 10 des Schaltgeräts 8 von einem Strom bestimmter Stärke
durchflossen wird.
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Die Wicklung 10 ist über zwei Leiter 11 und 12 mit den Platten
1 und 2 verbunden. Im Stromkreis dieser Wicklung 10 liegt ein Kontakt 13, der mechanisch
durch eine Münze 14 od. dgl. schließbar ist. Das Auswerfen der Münze 14 kann beispielsweise
unmittelbar durch Bewegung des Kern 15 des Ausstoßmagneten 16 veranlaßt werden,
wenn die Wicklung 17 dieses Magneten durch einen Strom bestimmter Stärke durchflossen
wird. Diese Wicklung 17 ist mit den Platten 1 und 2 über einen Transformator 18
und einen Kondensator 19 verbunden, welche in einem Steuerstromkreis 20 eingeschaltet
sind.
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An die -im Hauptstromkreis mit den Leitern 4 und 5 liegenden Platten
1 und 2 ist außer der Gleichstromquelle 3 eine Wechselstromquelle 21 angeschlossen,
und zwar beispielsweise über einen einfachen, von Hand zu bedienenden Taster 22,
einen Kondensator 23 und einen Leiter 24. In dem Hauptstromkreis der Anlage kann
ein weiterer Kontakt 25 eingeschaltet sein. Die Kontakte 7 und 13 sind normalerweise
offen.
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Die beschriebene Einrichtung arbeitet wie folgt: Beim Einführen der
Münze 17 in die noch näher zu beschreibende Münzauslösevorrichtung wird der Kontakt
13 geschlossen. Das elektromagnetische Schaltgerät 8 sorgt für ein Schließen des
Hauptkontaktes 'i des Hauptstromkreises. Sobald auch der Kontakt 25, beispielsweise
vom Benutzer des Autoskooters, geschlossen wird, läuft der Motor 6 an.
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Zur Unterbrechung des Hauptstromkreises genügt eine kurze Impulsangabe
mit Hilfe des von Hand zu betätigenden Tasters 22. Infolge dieses Impulses wirft
der Kern 15 des Ausstoßmagneten 16 die Münze 14 aus und öffnet den Kontakt 13. Folglich
wird der Stromkreis über die Leiter 11 und 12 unterbrochen, so daß sich der Hauptkontakt
7 öffnet. Ein erneutes Schließen des Hauptstromkreises erfordert die Einführung
einer neuen Münze 14, wodurch der Kontakt 13 wiederum geschlossen wird.
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Die aus einem Taster 22 und einem Kondensator 23 bestehende Vorrichtung
kann auch durch eine Vorrichtung anderer Art ersetzt werden, mit deren Hilfe sich
gleichfalls ein oder mehrere Impulse aussenden lassen. Um die Impulsdauer eine bestimmte
Größe nicht übersteigen zu lassen, ist die Verwendung von geeignet geschalteten
Relais od. dgl: möglich.
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Selbstverständlich könnte die Schaltung auch so abgeändert werden,
daß der Ausstoßmagnet 16 und die Münze 14 unmittelbar auf den Hauptkontakt 7 einwirken.
Die Verwendung des Steuerstromkreises 20 mit einem Transformator 18 empfiehlt sich
für alle diejenigen Fälle, bei denen die Stärke des Anlaufstromes des Motors 6 von
Bedeutung ist.
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In den Fig. 2 bis 5 ist eine Münzauslösevorrichtung dargestellt. Diese
Vorrichtung weist beispielsweise eine einen Träger bildende Platte 26 auf. Diese
ist mit einer anderen rechtwinklig dazu angeordneten Platte 27 verbunden, die der
Abdeckung der Vorrichtung dient und einen Schlitz 28 zur Einführung der Münze 14
aufweist. Diese Münze gleitet in einem Lager, das auf der einen Seite durch eine
Nut 29 der Platte 26 und auf der anderen Seite durch einen Flügel 30 gebildet
ist. Der Flügel 30 ist um eine feststehende Achse 31 beweglich, die parallel
zu der Platte 26 verläuft und an dieser befestigt ist. Diese Achse 31 liegt parallel
zu der Richtung der Gleitbewegung der Münze 14 in ihrem Lager während ihrer Einführung
in den Schlitz 28. Der Kern 15 des von der Platte 26 getragenen Ausstoßmagneten
16 trägt eine Stange 32, die während des Eindringens des Kernes in die Spule auf
die Münze 14 wirkt, und zwar durch eine Öffnung 33 hindurch, die zu diesem Zweck
in der Platte 26 vorgesehen ist. Der Magnetkern 15 ist mit einer Rückführfeder 34
verbunden.
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Die Platte 26 trägt an einer Isolierstoffplatte 36
ferner
den Steuerkontakt 13, der beispielsweise aus einem gewöhnlich in Offenstellung befindlichen
Kontaktpaar 35, 35' besteht. An einer Seite des Kontaktpaares 35, 35' ist eine Stange
37 gelagert, die in einer Muffe 38 od. dgl. quer zu einer Öffnung 39 der Platte
26 gleitet. Diese Muffe 38 durchsetzt selbst die Platte 26 und weist an ihrem Ende
einen Vorsprung 40 auf, der die Münze 14 bei ihrer Gleitbewegung in ihrem Lager
29, 30 anhält. Die Muffe 38 und ihre Gleitstange 37 sind so angeordnet, daß
die Münze 14 mit der Platte 27 fluchtet, wenn sie durch den Vorsprung 40
angehalten wird. In dieser Lage wirkt sie mit ihrem unteren Rand 41 auf die Stange
37 ein und drückt diese gegen das Kontaktpaar 35 und 35'.
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Die Münze hält den Kontakt 13 so lange geschlossen, wie sie sich in
dieser Lage befindet. Bei
einem Stromstoß wird der Kern 15 in das
Innere der Wicklung 17 hineingezogen, und die Stange 32 wirft die Münze 14
aus. Dabei verschwenkt sie sich in der Nut 29 und stößt den Flügel 30 zurück. Wenn
der untere Rand 41 außer Eingriff mit dem Vorsprung 40 kommt, fällt die Münze 14
herab. Die Gleitstange 37 wird bei Öffnung des Kontaktpaares 35, 35' in entgegengesetztem
Sinn zurückgestoßen, so daß sie von neuem in bezug auf die Platte 26 vorsteht. Der
Flügel 30 kehrt in die in Fig. 3 dargestellte Lage infolge der Wirkung einer ihm
zugeordneten Feder 42 zurück, die koaxial zur Achse 31 verläuft.
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An Stelle der Bauelemente der vorstehend beschriebenen Vorrichtung
kann, ohne von der Erfindung abzuweichen, eine Anordnung anderer Organe vorgesehen
sein, welche in den Hauptstromkreis einer Anlage nach Fig. 1 eingefügt werden und
nach demselben Prinzip arbeiten, aber einen Teil einer optischen, thermischen usw.
Einrichtung entsprechend der Funktion bilden, welche sie ausführen müssen. Ihre
Bewegungen können in ähnlicher Weise durch ein elektromagnetisches Relais, dessen
Wicklung durch Wechselstromimpulse durchflossen wird, oder durch thermische, hydraulische,
pneumatische oder dergleichen Relais gesteuert werden. Mit Hilfe der erfindungsgemäßen
Einrichtung können z. B. auch zeitweise wirkende Lichtsignale, Anzeigeapparate,
Wächter, Motoren usw. gesteuert werden.
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Man kann gleichfalls, ohne von dem Merkmal der Erfindung abzuweichen,
die beschriebene Vorrichtung durch eine Bimetall-Einrichtung ersetzen, die, wenn
sie von Wechselstrom durchflossen wird, für einen Augenblick einen Kontakt herstellt.
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Gemäß der Erfindung können durch einen oder mehrere Impulsgeneratoren
auch mehrere Motoren 6 gesteuert werden, die in Parallelschaltung zwischen den Stromplatten
1 und 2 angeordnet sind. Dies ist insbesondere für sogenannte »Autoskooter« von
Interesse. Jeder dieser Autoskooter ist dann mit Kontakten 13 und 7 ausgerüstet,
die - wie eingangs beschrieben - jeweils mit dem Stromkreis des Motors 6 in elektrischer
Verbindung stehen.
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Das beschriebene Prinzip der Erfindung kann nicht nur für eine Anlage,
die durch Gleichstrom gespeist wird, sondern auch für eine Anlage verwendet werden,
die durch Wechselstrom gespeist wird. Für diesen Fall genügt es, Gleichstromimpulse
in den Hauptstromkreis zu schicken. Dabei weist der Teil des Stromkreises, der auf
das zu steuernde Organ einwirkt, in diesem Fall einen Wähler-Stromkreis auf, der
beispielsweise aus Impedanzen und Kapazitäten besteht, die verhindern, daß der den
Hauptstromkreis duchfließende Wechselstrom den Sekundärstromkreis beeinflußt. Dieser
selektive Stromkreis spielt alsdann dieselbe Rolle wie der Kondensator bei dem vorstehend
beschriebenen Beispiel.