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Hydraulische Presse Die Erfindung bezieht sich auf eine hydraulische
Presse mit einer getrennt von ihren Arbeitszylindern vorgesehenen, auf eine Kippbewegung
des beweglichen Holmes ansprechenden hydraulischen Ausgleicheinrichtung, welche
mindestens zwei Zylinder mit Kolben umfaßt, die mit Bezug auf die Symmetrieachse
der Arbeitszylinder einander gegenüberliegen und an dem beweglichen Holm angreifen.
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Hydraulische Pressen dieser Art sind bekannt. Sie haben den Vorteil,
daß bei exzentrischer Belastung die Ausgleicheinrichtung einer Kippbewegung des
Holmes entgegenwirkt, um das Entstehen gefährlicher Biegungsbeanspruchungen zu vermeiden.
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Während bei bekannten hydraulischen Pressen dieser Art die die Ausgleicheinrichtung
bildenden Kolben in ständiger Verbindung mit dem Hohn stehen und daher einen ebenso
großen Hub wie der Holm haben müssen, ist erfindungsgemäß die Ausgleicheinrichtung
bei Beginn der Bewegung des Holmes außer Berührung mit diesem und greift erst dann
an dem Holm an, wenn dieser eine Teilstrecke seines Hubes zurückgelegt hat.
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Diese Maßnahme führt zu einem wesentlichen technischen Fortschritt.
Dieser besteht darin, daß die Größe der Ausgleichzylinder wesentlich verringert
werden kann, was wiederum zu einer entsprechenden Verringerung des Volumens der
Ausgleichflüssigkeit führt, das beim wirksamen Teil des Preßhubes verdrängt wird.
Es kann auch die zu den Ausgleichzylindern gehörige Hilfsvorrichtung in entsprechender
Weise verkleinert werden. Dieser Vorteil kommt um so stärker zur Geltung, je länger
der Hub der Presse ist. Bei neuzeitlichen schweren hydraulischen Pressen beläuft
sich der erste Abschnitt des Hubes, bei welchem keine Gefahr eines Kippens des Preßholmes
besteht, auf eine Strecke von 1000 mm und mehr. Dieser Abschnitt des Hubes ist meistens
länger als der eigentliche Preßhub. Das gilt insbesondere für Schmiedepressen. Bei
diesen ist der erste Abschnitt des Hubes deshalb verhältnismäßig groß, weil die
Gesenke vollständig geöffnet werden müssen, um ein Reinigen und Schmieren der Gesenke
zu ermöglichen. Auch werden sehr schwere Rohlinge in die Gesenke mit Hilfe eines
Manipulators eingeführt, der freien Raum zwischen den Gesenken erfordert. So kann
sich bei einer 50 000 t schweren Schmiedepresse der eigentliche Arbeitsabschnitt
des Hubes auf etwa 30 cm oder weniger belaufen, während der erste Abschnitt des
Hubes, bei welchem ein. Kippen des Holmes nicht zu befürchten ist, 1500 oder gar
1800 mm betragen mag. Wenn nun die Kolben der Ausgleicheinrichtung einen ebenso
langen Hub ausführen, dann kann infolge der Zusammendrückbarkeit der Flüssigkeit
und infolge des Atmens der Rohrleitungen der Hohn trotz der Ausgleichkolben um eine
gewisse Strecke kippen, die sich für hohe Drücke auf 25 mm belaufen kann, bevor
ein weiteres Kippen durch die Ausgleichkolben verhindert wird. Beim Gegenstand der
Erfindung hingegen könnte der Holm einer Presse der angegebenen Abmessungen nur
um etwa 4 mm kippen, bevor die Ausgleicheinrichtung wirksam wird.
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Vorzugsweise ist die Teilstrecke des Hubes des Holmes, nach deren
Zurücklegen die Ausgleicheinrichtung an ihm angreift, der Leerhub des Hohnes, der
in jedem Falle zurückgelegt werden muß, bevor die Preßwerkzeuge auf das Werkstück
einwirken.
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Eine besonders einfache Bauart ergibt sich, wenn die Kolben der Ausgleicheinrichtung
einfach wirkend sind und unter hydraulischen Vorspannungen stehen, die im Ausgangszustand
gleich groß sind.
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Weitere Merkmale der Erfindung ergeben sich aus der nachstehenden
Beschreibung, in der verschiedene
Ausführungsbeispiele der Erfindung
beschrieben sind. In den Zeichnungen zeigt Fig. 1 ein Ausgleichsystem nach der Erfindung
in Anwendung auf eine Schmiedepresse in einer schematischen, teilweise in einem
senkrechten Schnitt gehaltenen Ansicht, wobei jedoch nur manche Teile der Presse,
z. B. der Holm, der Gegenhalter und die Gesenke, gezeigt sind und wobei sich die
Kolben des Ausgleichsystems in ihren oberen Stellungen befinden, Fig. 2 eine teilweise
im Schnitt gehaltene Vorderansicht der Hilfsvorrichtung des Ausgleichsystems gemäß
Fig. 1, wobei die Kolben ihre unteren Stellungen einnehmen, Fig. 3 einen Schnitt
nach der Linie 3-3 der Fig. 2, Fig.4 einen lotrechten Schnitt durch einen der Anschläge
des beweglichen Holmes in vergrößertem Maßstab zur Veranschaulichung einer abgeänderten
Ausführungsform eines solchen Anschlages, Fig. 5 einen schematischen Grundriß zur
Veranschaulichung der Anordnung mehrerer Ausgleichsysteme, die um verschiedene Achsen
wirken, Fig. 6 einen senkrechten schematischen Schnitt in der Art der Fig. 2 zur
Veranschaulichung mehrerer Hilfsvorrichtungen, die in einem einzigen festen Rahmen
untergebracht sind, wobei sich die Kolben in den oberen Stellungen befinden, Fig.
7 eine teilweise in einem senkrechten Schnitt gehaltene schematische Ansicht nach
Art der Fig. 1 zur Veranschaulichung einer anderen Ausführungsform des Ausgleichsystems
nach der Erfindung in Anwendung auf eine Schmiedepresse, Fig.8 einen schematischen
Grundriß mancher Teile der Presse und ihres Ausgleichsystems gemäß Fig. 7, wobei
auf dem Gegenhalter der Presse an im Abstand angeordneten Stellen mehrere Ausgleichsysteme
angeordnet sind, Fig. 9 einen schematischen Grundriß ähnlich der Fig.8 zur Veranschaulichung
einer abgeänderten Ausführungsform der Hilfsvorrichtungen, Fig. 10 einen senkrechten
Schnitt durch eine der in Fig. 9 gezeigten Hilfsvorrichtungen und Fig. 11 den Schnitt
nach der Linie 11-11 der Fig. 10.
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Wie Fig. 1 zeigt, weist die Gesenkpresse, bei der die Erfindung zur
Verwendung gelangt, einen festen Gegenhalter 10 und einen beweglichen Holm 11 auf,
der längs einer bestimmten Achse in Richtung auf den festen Gegenhalter durch Preßkolben
12 vorgeschoben wird, die mit Hilfe einer Druckflüssigkeit angetrieben werden, welche
von einer äußeren, hier nicht dargestellten Quelle stammt. Der Holm 11, der sich
über dem Gegenhalter 10 befindet, trägt ein oberes Gesenk 14, das in Richtung auf
ein unteres, auf dem festen Gegenhalter 10 angebrachtes Gesenk 15 vorgeschoben wird.
Das zu schmiedende Werkstück 16 befindet sich auf dem unteren Gesenk 15, wie strichpunktiert
angedeutet ist.
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Die Presse ist mit nicht näher dargestellten Führungen versehen, welche
der Holm 11 bei seinem Vorschub in Richtung auf den Gegenhalter 10 führt. Der Holm
11 bleibt daher parallel zum Gegenhalter. Wenn indessen das obere Gesenk 14 auf
das Werkstück 16 trifft, so kann es vorkommen, daß der Holm gegenüber der festliegenden
Achse seiner Vorschubbewegung kippt, besonders wenn das Werkstück eine unregelmäßige
Gestalt hat. Dann stellt sich der Holm 11 zum festen Gegenhalter 10 schief. Wenn
durch exzentrische Belastung eine solche Kippbewe- |
gung eintritt, so werden dadurch einige der Haupt- |
teile der Presse schwer belastet. Das gilt insbesondere |
für die Säulen oder Zuganker, die dann einer starken |
Biegungsspannung unterworfen werden. |
Das Ausgleichsystem nach Fig. 1 dient nun dem' |
Zweck, zu verhindern, daß in der Presse solche star- |
ken exzentrischen Belastungsspannungen entstehen. |
Die Hauptelemente dieses Systems sind die Ausgleich |
einrichtung A und A' und die Hilfsvorrichtung
G, die |
für gewöhnlich außerhalb der Presse in deren Nähe an- |
geordnet ist. Die Teile A und A' der Ausgleichein- |
richtung sind auf dem Gegenhalter 10 der Presse an |
Stellen angeordnet, die mit Bezug auf die Bewegungs- |
achse einander gegenüberliegen, längs welcher der |
Holm Il in Richtung auf den Gegenhalter 10 vorge- |
schoben wird. Die Teile A und A' sprechen auf
Nei- |
gungen des Holmes 11 gegenüber der Bewegungs#- |
achse an und wirken in der Weise miteinander .und. |
mit der Hilfsvorrichtung G zusammen, daß sie in dir |
nachstehend erläuterten Weise ein der Kippbewegung |
des Querhauptes 11 entgegenwirkendes Drehmoniert |
erzeugen. |
Wie Fig. 1 zeigt, haben die Teile A und A' je
einen |
Zylinder 20 bzw. 20' und einen Kolben 21 bzw. 21kjl |
Die Kolben sind in den Zylindern verschiebbar und' |
ruhen auf Flüssigkeitskissen 22 und 22', welche :dur# |
Leitungen 23 und 23' in unmittelbarer Verbindung |
mit den Flüssigkeitsfüllungen 24 und 24' orstfestex |
Zylinder 25 und 25' stehen. In diesen ortsfest ang0- |
ordneten Zylindern sind wiederum Kolben 26 und 26' |
geführt. Wird in den Flüssigkeitskissen 22 und 2 |
durch die Kolben 21, 21' ein Druck erzeugt, so@',wir |
dieser Druck durch die Flüssigkeitskissen 24 4 24' |
auf die Kolben 26 und 26' übertragen. Die Zylinder'" |
25 und 25' und die Kolben 26 und 26' stellen die |
Hilfsvorrichtung dar. |
Die Kolben 26, 26' sind zu gemeinsamer Bewegung |
durch einen hin- und hergehenden Rahmen F verbun- |
den, welcher aus Querhäuptern 30, 30' und 'Zug- |
ankern 31 besteht und einen zusätzlichen Kolben J% |
trägt, der in einem ortsfesten Zylinder 33 läuft. Dieses |
zusätzliche Kolben 32 ruht auf einer Flüssigkeitsfit"- |
hing, die durch ein Rohr 34 von irgendeiner Quelle |
gespeist wird, etwa von einem nicht näher darge- |
stellten Druckspeicher. Die festen Zylinder 25' und |
33 bestehen aus einem Stück. Sie bilden also einen |
Zylinderblock, der, wie die Fig. 2 und 3 zeigen, auf |
einer Grundplatte 36 ruht, die ihrerseits neben der |
Presse auf dem Fundament steht. Die Grundplatte 36 |
bildet einen Teil eines ortsfesten Rahmens, der,aüs |
Zugankern 35 und einem oberen Querhaupt 3S be- |
steht, in welchem der feste Zylinder 25 untergebracht |
ist. Ferner hat die Grundplatte 36 Öffnungen zur Auf- |
nahme und Führung der Zuganker 31. |
Der Kolben 21 hat denselben Durchmesser wie dg |
Kolben 21'. Auch die Durchmesser der Kolben 26. |
und 26' stimmen überein. Die Größe des Kolbens 32 |
hängt von dem Druck des Flüssigkeitsspeichers,. ab, |
der für gewöhnlich verhältnismäßig hoch ist. Sind |
die Oberflächen der Kolben 21, 21' unbelastet, gis? |
wird in den Leitungen 23, 23' ein niedriger Druck |
aufrechterhalten. Zu diesem Zweck ist eine nicht dar- |
gestellte Druckquelle an die Leitungen 23, 23' dur.k |
Rückschlagventile 37, 37' angeschlossen, die ` , sie, |
öffnen, wenn der Druck in den Leitungen 23, 2` |
unter eine bestimmte Grenze sinkt. Der Druck .des |
Druckspeichers kann sich auf etwa 300 at belaufen, |
während der Druck in den Zylindern 20, 20' im unbelasteten Zustand
etwa 7 at betragen kann. Der Aufwärtshub des Rahmens F und der Kolben 21, 21' wird
irgendwie in nicht näher gezeigter Weise begrenzt. Tritt in den Leitungen 23, 23'
ein Flüssigkeits verlust auf, etwa durch Undichtigkeit, so wird dieser durch die
Rückschlagventile 37, 37' selbsttätig ergänzt, indem sich diese bei einem etwaigen
Druckabfall öffnen.
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Das beschriebene Ausgleichsystem zerfällt also in räumlich getrennte
Hälften, nämlich in eine Ausgleicheinrichtung und eine Hilfsvorrichtung. Die Flüssigkeitsdrucksysteme
zwischen den Kolben 21, 21' und dem Rahmen F sind von dem hydraulischen Hauptsystem
getrennt, welches dem Antrieb der Kolben 12 dient. Weiter ist ersichtlich, daß sich
der Rahmen F für gewöhnlich auf die Druckflüssigkeit stützt, die von dem Speicher
geliefert wird.
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Der Holm 11 trägt dicht an seinen äußeren Kanten Anschläge 40 und
40', die sich gegenüber diesem einstellen lassen. Sie können als Schraubspindeln
ausgestaltet sein, die in Muttern 52 eingreifen und durch umsteuerbare Motoren 50
über Getriebe 51 in Drehung versetzt werden. Auf diese Weise läßt sich die Lage
jedes Anschlages 40 gegenüber dem Holm 11 innerhalb sehr enger Grenzen einstellen,
und zwar unabhängig vom anderen Anschlag 40.
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Nunmehr sei die Wirkung des beschriebenen Ausgleichsystems erläutert:
Bevor man die Presse in Gang bringt, stellt man die Anschläge 40, 40' so ein, daß
sie die Kolben 21 und 21' gerade berühren, wenn das obere Gesenk 14 auf das Werkstück
16 trifft oder bereits dieses Werkstück ergriffen hat und eine erhebliche Kraft
darauf ausübt. Bevor dies geschieht, stehen die Kolben 21 und 21' in keiner Berührung
mit dem Holm 11. Das geschieht erst dann, wenn dieser seinen Leerhub praktisch beendet
hat.
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Findet keine exzentrische Belastung der Presse statt, so drückt der
Holm 11 bei seiner weiteren Abwärtsbewegung mit seinen Anschlägen 40, 40' mit gleicher
Kraft auf die beiden Kolben 21 und 21'. Die dabei in den Flüssigkeitskissen 22 und
22' erzeugte Kraft wird in der beschriebenen Weise auf die Kolben 26, 26' übertragen,
welche dadurch herabgedrückt werden und den Kolben 32 nach unten bewegen, wobei
die von diesem verdrängte Flüssigkeit in den Speicher zurückfließt. Die Hauptantriebskolben
12 müssen so groß bemessen sein, daß sie den zusätzlichen Widerstand überwinden
können, den die beiden Kolben 21 und 21' ausüben. Da diese Kolben gleich groß sind
und da auch die Kolben 26 und 26' die gleiche Größe haben, sind die Drücke in den
Leitungen 23 und 23' ebenfalls gleich. Die Summe der auf die Kolben 26, 26' und
damit auf den Rahmen F übertragenen Kräfte ist ebenso groß wie die Kraft, die auf
den Kolben 32 ausgeübt wird und diesen entgegen dem Speicherdruck abwärts bewegt.
Bei symmetrischer Verteilung der Schmiedekraft liefern die Kolben 26 und 26' je
die Hälfte der Kraft, welche auf den Kolben 32 wirkt.
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Nun sei angenommen, daß beim Auftreffen des oberen Gelenks 14 auf
das Werkstück 16 eine exzentrische Last entsteht, die der Hohn 11 im Uhrzeigersinn
zu kippen sucht, so daß dessen rechtes Ende sich schneller abwärts bewegt als das
linke Ende. Dann wird der Druck, der auf den Kolben 21' wirkt, größer als der auf
den Kolben 21 ausgeübte Druck. Der Druck in der Leitung 23' steigt daher, und der
vom Kolben 26' gelieferte Kraftanteil wächst mit Verhältnis zu demjenigen des Kolbens
26. Dadurch wird der Kolben 26 entsprechend entlastet, so daß der Druck in der Leitung
23 entsprechend sinkt und mithin die auf den Kolben 21 wirkende Kraft abnimmt. Es
entsteht also ein Kräfteunterschied zwischen den Kolben 21 und 21', wodurch ein
Drehmoment auf den Holm 11 im Gegenuhrzeigersinn ausgeübt wird. Dieses Drehmoment
wirkt dem Kippen des Hohnes durch die exzentrische Belastung entgegen und hält diesen
parallel zum Gegenhalter 10 ausgerichtet.
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Der umgekehrte Vorgang tritt ein, wenn die exzentrische Last den Holm
11 im Gegenuhrzeigersinn zu kippen sucht. Dann wächst die auf den Kolben 21 wirkende
Kraft und bewirkt, daß der Holm 11 im Uhrzeigersinn abgestützt wird.
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Um den Hohn 11 zurückzuführen, sind getrennte Rücklaufzylinder angeordnet.
Beim Rücklauf des Holmes 11 bewirkt der auf den Kolben 32 wirkende Speicherdruck
eine Aufwärtsbewegung des Rahmens F, wobei die aus den Zylindern 25 und 25' verdrängte
Flüssigkeit die Kolben 21, 21' bis in ihre Ausgangsstellungen anhebt.
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Die Kolben 21, 21' können auch dazu herangezogen werden, um bei Beginn
des Rücklaufes das Anheben des Hohnes 11 und das Lösen des Werkstückes vom oberen
Gesenk 14 zu unterstützen.
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Die insoweit beschriebene Anordnung sieht ein einziges Ausgleichsystem
vor. Wie Fig. 5 zeigt, lassen sich jedoch mehrere solcher Systeme derart anordnen,
daß sie längs verschiedener Achsen des beweglichen Holmes 11 zur Wirkung kommen.
Das ergibt dann eine entsprechende Vervielfältigung der in Fig. 1 gezeigten Elemente,
d. h. der Zylinder 20, 20', der Kolben 21, 21', der Anschläge 40, 40', der Hilfsvorrichtung
G und der Leitungen 23, 23'.
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Die in Fig.5 gezeigte Anordnung enthält drei solcher Systeme, die
so eingebaut sind, daß sie einem rechteckigen Holm 60 gegenüberliegen. Die Zylinder
20, 20' befinden sich in einer Querebene, die durch die Bewegungsachse des Holmes
60 hindurchgeht, und sind mit einer Hilfsvorrichtung G verbunden. Die Wirkungsweise
ist dieselbe, wie bereits beschrieben. Zwei weitere Zylinder 61, 61' befinden sich
an zwei diagonal einander gegenüberliegenden Ecken des Gegenhalters. Sie sind an
eine zweite Hilfsvorrichtung H angeschlossen. Ein drittes Paar von Zylindern 62
und 62' liegt an den verbleibenden Ecken des Gegenhalters symmetrisch zu den anderen
Zylindern und ist an eine dritte Hilfsvorrichtung 1 angeschlossen.
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Sucht der Hohn um die Achse X-X zu kippen, so wird er demgegenüber
durch die Zylinder 61, 61' und 62, 62' abgestützt. Einer Kippkraft um die Achse
Y-Y wirken alle Zylinder entgegen. Wirkt aber die Kippkraft etwa um die Diagonallinie
V-V, so wird sie durch die Zylinder 61, 61' und 20, 20' ausgeglichen. Jedes Kippen
um die annähernd diagonal verlaufende Linie W-W wird durch die Zylinder 62, 62'
und 20, 20' verhindert. Kippbewegungen um dazwischenliegende Achsen wird durch die
in entsprechenden Kombinationen zusammenwirkenden Zylinder entgegengewirkt.
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Wie Fig. 6 schematisch zeigt, lassen sich verschiedene Hilfsvorrichtungen
G, H, I in der Weise vereinigen, daß sie einen gemeinsamen ortsfesten Rahmen
bilden. Dieser besteht aus einem auf dem
Fundament ruhenden Unterteil
70, Zugankern 71 und einem oberen Querhaupt 72. Bei dem dargestellten
Ausführungsbeispiel sind in dem ortsfesten Rahmen drei hin- und herbewegliche Rahmen
F angeordnet und unabhängig voneinander beweglich, um mit Paaren von Zylindern zusammenzuwirken,
z. B. mit den Zylindern 20, 20', 61, 61' und 62, 62' (Fig. 5).
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Da die am oberen Holm angeordneten Anschläge 40, 40' erst dann auf
die Kolben 21, 21' auftreffen, wenn der eigentliche Preßhub beginnt, können die
Zylinder 20, 25 und 20', 25' verhältnismäßig kurz ausgeführt werden, so daß jedes
Flüssigkeitssystem 22, 23, 24 und 22', 23', 24' verhältnismäßig wenig Flüssigkeit
enthält. Das bedeutet, daß sich ein sehr wirksamer Ausgleich erzielen läßt, weil
die Flüssigkeit nur in einem geringen Maße zusammengedrückt wird. Auch sind die
oben erläuterten Ausgleich Systeme von dem hydraulischen Hauptsystem unabhängig,
so daß man eine verhältnismäßig kostspielige Flüssigkeit, wie Glyzerin, mit einem
niedrigen Zusammendrückungskoeffizienten verwenden kann. Das dient dazu, einen wirksamen
und schnellen Ausgleich zu erzielen.
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Verschiedene Einzelheiten der Bauart können abgeändert werden. So
können z. B. die Anschläge 40, 40' an dem festen Gegenhalter und die Zylinder 20,
20' an dem beweglichen Holm angeordnet werden. Der Hub der Kolben 21, 21' in ihren
Zylindern 20, 20' läßt sich durch entsprechende Einrichtungen begrenzen. Auch können
die Zylinder 20, 20' und die Anschläge 40, 40' an den Seitenflächen des Gegenhalters
befestigt werden.
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Die Fig. 7 bis 11 zeigen zwei weitere Ausführungsbeispiele des Ausgleichsystems
für Pressen nach der Erfindung. Beide Ausführungsformen enthalten mehrere paarweise
angeordnete Kolben und Zylinder einer Ausgleicheinrichtung, ähnlich wie die Ausführungsform
nach den Fig. 5 und 6. Im Gegensatz dazu ist jedoch nur eine einzige Hilfsvorrichtung
vorgesehen, die sämtlichen Kolben und Zylindern der Ausgleicheinrichtung gemeinsam
zugeordnet ist.
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Fig. 7 entspricht der Fig. 1 und gibt ein Ausgleichsystem nach der
Erfindung in Anwendung auf eine hydraulische Gesenkpresse wieder, welche derjenigen
der Fig. 1 ähnlich ist. Eine eingehende Beschreibung der Presse und der Anordnung
des Ausgleichsystems erübrigt sich daher.
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In Fig. 7 und den folgenden Figuren sind die einzelnen Bestandteile
der Presse und des Ausgleichsystems der Einfachheit halber mit denselben Bezugszahlen
bezeichnet, wie die entsprechenden Teile in den Fig. 1 bis 6, nur ist eine
»l« davorgesetzt.
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Nach den Fig. 7 und 8 trägt der feste Gegenhalter 110 der Presse von
der Ausgleicheinrichtung die sechs Teile (Kolben und Zylinder) A bis F, die an den
entgegengesetzten Seiten der Achse Z -Z angeordnet sind und auf eine Neigung des
beweglichen Holmes 111 der Presse ansprechen. Sie sind an eine einzige Hilfsvorrichtung
K angeschlossen. Die Teile A bis F sind so gelegen und in solchem Abstand angebracht,
daß mindestens einer auf derjenigen Seite der Kippachse gelegen ist, an der sich
der Holm 111 schneller in Richtung auf den festen Gegenhalter 110 bewegt, gleichgültig,
wie die Achse liegen mag, um welche der Holm 1.11 zu kippen sucht.
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Die Teile A bis F der Ausgleicheinrichtung bestehen je aus einem Zylinder
120 und einem darin verschiebbaren Kolben 121, der auf einem Flüssigkeitskissen
122 ruht. Jeder Zylinder ist durch eine. Leitung 123 mit einem Flüssigkeitskissen
124 in; einem Zylinder 125 der Hilfsvorrichtung verbunden; in. welchem ein
Kolben 126 verschiebbar ist.
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Alle Zylinder 125 sitzen auf einem festen Querhaupt 138 der Hilfsvorrichtung
K, und sämtliche> Kolben 126 sind auf einem beweglichen Querhaupt 130 angeordnet.
Dieses Querhaupt trägt auf seiner Unterseite einen Kolben 132, der in einem ortsfesten
Zylinder 133 gleitet. Dieser Zylinder besteht aus einem Stück mit der Grundplatte
131, die mit dem festen Querhaupt 138 durch Zuganker 135 verbunden' ist. Der Kolben
132 ruht auf einem Flüssigkeitskissen 134, das von einer nicht näher dargestellten
äußeren Quelle, etwa einem Speicher, durch eine Leitung 136 gespeist wird.
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Das Querhaupt 140 ist somit dem gesamten Flüssigkeitsdruck der Ausgleicheinrichtung
in einer Rich.. tung ausgesetzt sowie dem von der Druckquelle erzeugten Flüssigkeitsdruck,
der in der entgegengesetzten Richtung wirkt.
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Die Wirkungsweise des Ausgleichsystems der Fig. 7 und 8 ist folgende:
Wenn z. B. infolge einer exzentrischen Belastung der bewegliche Hohn 111 um die
Achse Z -Z im Uhrzeigersinn (Fig. 8) zu kippen sucht, so entsteht ein Druckunterschied
zwischen den beiden Kolben 121 auf den beiden Seiten der Achse. Dadurch wird ein
Drehmoment erzeugt, das auf den Holm. 111 im Gegenuhrzeigersinn wirkt und daher
dem Kippmoment begegnet und den Holm parallel zum Gegenhalter 110 abstützt. Allgemein
gesprochen bewirkt jede Kippbewegung des beweglichen Holmes, 112 gegenüber seiner
vorgeschriebenen Vorschubachsc# daß ein Kolben 121 oder mehrere dieser Kälberi schneller
herabgehen als die anderen Kolben 121. Die Reaktionsdrücke, die auf die betreffenden
Kolben 121 wirken, erzeugen dann ein abstützendes Drehmoment, das in der entgegengesetzten
Richtung wie das Kippmoment auf den Holm 111 wirkt.
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Man kann so viele Kolben und Zylinder in, der Ausgleicheinrichtung
anordnen, wie es erwünscht ist, so daß bei jeder Lage der Kippachse des auf den
Holm 111 wirkenden Kippmoments manche der Kolben 121 und die entsprechenden Kolben
126 der Hilfsvorrichtung einem größeren Druck unterworfen werden als die anderen
Kolben 121. Daher entsteht immer ein Gegendruck, der ein Berichtigungsmoment hervorruft,
welches dem Kippmoment des Holmes 111 entgegenwirkt. Da sich manche der Kolben 121
bei einem Kippen des Holmes 111 schneller bewegen und sich daher der auf die Kolben
126 wirkende Druck erhöht, sucht sich das bewegliche Querhaupt 130 schrägzustellen.
Dieses Bestreben fällt nicht ins Gewicht, wenn. das Querhaupt 130 kleine A,bbaessungen
hat und, wie in Fig. 7 gezeigt, durch Zu&anker 135 geführt wird. Doch kann es.
unter Umständen erwünscht sein, dieses Kippmoment, das auf das Querhaupt 130 wirkt,
zu verringern. Wie das gerschehen kann, zeigen die Fig. 9, 10 und 11.
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Nach diesen Figuren sind die Zylinder 125 je durch eine Verlängerung
einer der Leitungen 123 mit einem ähnlichen Zylinder 225 verbunden, in welchem ein
Kolben 226 verschiebbar ist. Infolgedessen wird der Druck jeder Leitung 123 gleichmäßig
auf die in den beiden Zylindern 125 und 225 befindlichen Flüssig keitskissen 124
und 224 und auf die Kolben 126, uvd 226 des betreffenden Kolbenpaares verteilt.
Die
Zylinder 225 werden am besten in Durchmesserrichtung dem entsprechenden
Zylinder 125 gegenüber angeordnet, so daß die von jedem Kolben 121 auf das zugeordnete
Kolbenpaar 126, 226 übertragenen Drücke genau symmetrisch auf das bewegliche Querhaupt
130' übertragen werden und daher vermieden wird, daß auf das Querhaupt irgendein
Kippmoment wirkt.