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Schaltautomatik für elektrische Kühlanlagen Bei den gebräuchlichen
Schaltautomatiken für elektrische Kühlanlagen sind zwei verschiedene Ausführungen
erforderlich, wenn das Abschalten der Verdampfer-Abtauvorrichtung in einem Fall
mit einer Schaltuhr und in einem anderen Fall mit einem Abtauthermostaten, -pressostaten
oder ähnlich arbeitenden Abtauschalter erfolgen soll.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Schaltautomatik für
elektrische Kühlanlagen, bei welcher die Kältemaschine, der Verdampferventilator
und die Ahtauvorrichtung, vorzugsweise getrennt voneinander, von einer Schalluhr
direkt gesteuert werden, so auszubilden, daß sie die Möglichkeit bietet, bei einheitlicher
Ausführung das Abschalten der Verdampfer-Abtauvorrichtung wahlweise durch die Schaltuhr
oder durch einen Abtauthermostaten, -pressestaten oder ähnlich arbeitenden Abtauschalter
vorzunehmen, ohne daß eine nennenswerte Verteuerung der Schaltautomatik eintritt.
Erfindungsgemäß wird zu diesem Zweck bei der Stellung des Anlagenschalters auf »Automatik«
der Steuerstrom des Schaltschützes für die Abtauvorrichtung über den Abtauschaltkontakt
der Schaltuhr, einen Hilfskontakt (Arbeitskontakt) des Ventilator- oder Kältemaschinenschaltschützes,
einen Hilfskontakt (Arbeitskontakt) des Schaltschützes für die Abtauvorrichtung
und zwei Anschlußklemmen für einen eventuell anzubringenden Abtauthermostat, -pressostat
oder ähnlich arbeitenden Abtauschalter geführt, so daß der Abtauthermostat, -pressostat
oder ähnlich arbeitende Abtauschalter zwar die Abtauvorrichtung abschalten, aber
nicht wieder einschalten kann, bevor die Kältemaschine wieder gelaufen ist.
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In der Zeichnung ist die Erfindung schematisch dargestellt.
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Abb. 1 zeigt die Schaltstellung während des Kühlvorganges, Abb. 2
die Schaltstellung während des Abtauvorganges und Abb. 3 die Schaltstellung bei
Abtauung von Hand. Gemäß der Abb. 1 ist bei der Stellung des Anlagenschalters G
auf »Automatik« der Steuerstromkreis A über einen Sicherheitsschalter S (wenn kein
Sicherheitsschalter verwendet wird, sind die beiden Anschlußklemmen überbrückt)
mit einer Phase R des Stromnetzes verbunden, und der Steuerstrom wird bei eingeschaltetem
Raumthermostaten Th 1 einmal zur Schaltuhr U und zum anderen über die beiden
ÜberstTomauslöserel und e2 der beiden Schaltschützen cl und c2 zu den an der Schaltuhr
vorgsehenen Schaltkontakten u 1 für die Kältemaschine und u 5 für
die Abtauvorrichtung geführt. Die Schaltkontakte u 1 und u 2 für die Kältemaschinen
sowie u 3 und 1( 4 für den Verdampferventilator sind während des Kühlvorganges
geschlossen, so daß der Steuerstrom über die Kontakte u 1 und u 2
zum Schaltschützen c 1 der Kältemaschine gelangt. Da dieses Schaltschütz nun anzieht,
schließt sich der Hilfskontakt (Arbeitskontakt) a l, wodurch der Steuerstrom über
die Uhrenkontakte u 3 und u 4 zum Schaltschütz c 2 des Verdampferventilkontaktes
geführt wird. Dadurch zieht auch dieses Schütz an und schließt den Hilfskontakt
a 2 (Arbeitskontakt), welcher aber noch stromlos ist.
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Wenn nun ein auf der Zeitscheibe der Schaltuhr U eingestellter Schaltreiter
in Tätigkeit tritt, so werden die Uhrenkontakte u 5 und u 6 geschlossen und die
Kontakte u 1 und u 2 sowie u 3 und u 4 geöffnet, wie
es der Schaltstellung während des Abtauvorganges gemäß der Abb.2 entspricht. Da
der Schaltkontakt u 5 bereits unter Strom stand, gelangt nun der Steuerstrom über
u 6 zum Hilfskontakt a 2 und von dort einmal über den geschlossenen Abtauthermosta-ten
Th 2 od. dgl. (wenn kein Abtauthermostat verwendet wird, sind die beiden
Anschlußklemmen überbrückt) zum Schaltschütz c3 der Abtauvorrichtung und zum anderen
zu einer Kontrollampe K, welche anzeigt, daß die Abtauvorrichtung eingeschaltet
ist. Wenn auch der Hilfskontakt a2 durch Abschalten des Schaltschützes c2 geöffnet
wird, so genügt doch der kurze Stromstoß im Augenblick des Umschallens (durch die
gefederten Uhrenkontakte sind u 3 bis u 6
beim. Umschalten alle einen
Moment geschlossen), um das Schaltschütz c3 anzuziehen. Hat das Schaltschütz einmal
angezogen, so ist auch der Hilfskontakt (Arbeitskontakt) a3 geschlossen. Der Steuerstrom
für das Schaltschütz c3 fließt nun über den Hilfskontakt a3, so daß dieser Selbsthaltekontakt
arbeitet.
Wird der Abtauvorgang allein durch die Schaltuhr gesteuert,
so bleibt die Abtauvorrichtung eingeschaltet, bis ein zweiter auf der Zeitscheibe
der Uhr U eingestelker Schaltreiter diese abschaltet und die Schaltkontakte u 1
bis u 6 in die Ausgangsstellung zurückbringt. _ Die Schaltnocken der Schaltuhr zur
Betätigung der Kontakte u 1 bis u 6 sind so ausgebildet, daß in nachstehender
Reihenfolge geschaltet wird; 1. Schaltvorgang zum; ,Abtauen.
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Die Kannakte u5 und.ub werden geschlossen und gleichzeitig die Kontakte
u 1 und u 2 sowie u 3 und u 4 geöffnet: 2. Schaltvorgang
zum Abschalten der Abtauung. Die, Kontakte u 5 und u 6 werden geöffnet.
Gleichzeitig oder kurz darauf werden die Kontakte u 1 und u 2 geschlossen.
Nach einer Verzögerung werden dann, auch die Kontakte u 3 und u 4 geschlossen, so
daß der Verdampferventil'ator erst anläuft, wenn die Kältemaschine schon kurze Zeit
*in Betrieb ist. Dadurch wird der Verdampfer vor Anlaufen des Ventilators
abgekühlt und werden eventuell noch vorhandene Wassertropfen festgefroren, so daß
weder warme Luft noch Wassertropfen in den Kühlraum geschleudert werden. Man kann
die verzögerte Einschaltung des Verdampferventilators aber auch durch ein Verzögerungsrelais
bewirken, welches in die Steuerleitung vor dem Schaltschütz c2 eiangebaut wird.
In diesem Falle kann der Steuerstrom für das Schaltschütz c2 über den Hilfskontakt
a 1 geführt werden, so daß sich die beiden Uhrenkontakte u 3 und
u 4 erübrigen. Bei Verwendung eines Abtaothermostaten oder -pressostaten
tritt nun folgender Vorgang ein: Bei entsprechender Temperaturerhöhung am Verdampfer
oder Druckerhöhung in der Saugleitung des Verdampfers infolge der erfolgten Abtauung
desselben schaltet der Abtauthermostat oder -pressostat Th2 ab und unterbricht den
Steuerstromkreis zum Schaltschütz c3. Dieses schaltet ab und unterbricht den Hilfskontakt
a3, welcher als Selbsthaltekontakt arbeitete, und somit auch den Strom zur Kontrolllampe
K. Wenn nun der Abtauthermostat Th2 nach erfolgter Abkühlung des Verdampfers wieder
einschaltet, so bleibt dieser und das Schaltschütz e3
(Abtauvorrichtung) stromlos.
Die Abtauvorrichtung kann also erst durch den Hilfskontakt a 2 nach erfolgtem Kühlvorgang
wieder eingeschaltet werden.
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Die Schaltuhr dient in diesem Falle als zusätzlicher Sicherheitsschalter.
Der zweite Schaltreiter wird dabei zweckmäßigerweise auf die größtmögliche Abtauzeit
eingestellt.
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Es ist vorteilhaft, in einer Schaltautomatik für elektrische Kühlanlagen
auch die Möglichkeit einer Abtauung von Hand vorzusehen. In diesem Falle wird gemäß
der Abb-.3 bei der Stellung des Anlagenschalters G auf »Hand« der Steuerstromkreis
H mit der Phase R verbunden und der Steuerstromkreis A davon getrennt. Der Steuerstrom
fließt nun zum Abtauthermostaten oder -pressostaten Th2 und von dort zum Schaltschütz
e3 (Abtauvorrichtung). Das Abschalten der Abtauvorrichtung kann auch in diesem
Fall durch den Thermostaten oder Pressostaten Th 2 erfolgen. Die Kontrollampe
K für die Abtauvorrichtung ist bei der Abtauung von Hand direkt mit dem Steuerstrom
des Anlagenschalters G verbunden und leuchtet so lange auf, bis die Schaltstellung
des Anlagenschalters G verändert wird, unabhängig davon, ob die Abtauvorrichtung
durch einen Abtauschalter Th2 abgeschaltet wird oder nicht. Da durch wird erreicht,
daß ein dauerndes Lichtsignal die Schaltstellung auf Abtauung von Hand anzeigt.