DE1140388B - Zusatzvorrichtung an Geraeten zur Dammkultur - Google Patents

Description

Die Erfindung betrifft eine Zusatzvorrichtung an Geräten zur Dammkultur, insbesondere zur Kartoffelkultur, mit einem in bestimmter Bodenhöhe geführten Querträger, an welchem über die ganze Arbeitsbreite des Gerätes frei schwenkbare Zinken in gleichmäßigen Abständen verteilt angelenkt sind. Geräte solcher Art, bei denen die Zinken als Blattfedern ausgebildet und am Querrahmen fest eingespannt sind, kennt man unter der Bezeichnung »Ackerfegen« oder~>yUnkrautbürsten«. Deren Zinken liegen nur bei völlig ebenen Äckern dem Boden gleichmäßig an. Wo Bodenerhebungen, Steine usw. vorhanden sind, federn die Zinken unter Druckerhöhung nach oben aus, um über diese Hindernisse hinwegzukommen. Solche Geräte eignen sich jedoch nicht für Äcker mit Dammkultur, weil die auf den Dammkronen aufliegenden Zinken unter starkem Druck in den Damm eindringen und die dort befindlichen Saatkartoffeln herauseggen würden.

Es sind Geräte solcher Art bekannt, bei denen die Zinken am Querrahmen nicht fest eingespannt sind, sondern in einem kurzen Schlitz eine gewisse Beweglichkeit haben, ehe sie an einer Begrenzerplatte zur Anlage kommen. Die weitere Aufwärtsbewegung der Zinken ist nur unter anwachsendem Druck durch ihre federnde Verformung möglich. Auch dieses Gerät ist nur für ebene Äcker brauchbar, weil der enge Bewegungsbereich der Zinken nicht ausreicht, um mit ihnen sowohl den Furchengrund wie auch die Dammkrone zu bestreichen.

Weiterhin sind Geräte bekannt, bei denen jeweils eine Gruppe von Federzinken gemeinsam an einem Hilfsrahmen befestigt ist und mehrere solcher Hilfsrahmen höhenbeweglich am Querträger des Gerätes angeordnet werden. Hier kann jede Zinkengruppe für sich bei Bodenunebenheiten nach oben ausweichen. Aber auch diese Geräte eignen sich nur für verhältnismäßig ebene Felder; nicht für Kartoffeläcker mit Dammkultur. Auf denen würden die auf den Kronen der Kartoffeldämme aufliegenden Zinkengruppen nicht bis zur Furchensohle hinuntergreifen können. Es würden also nur die obersten Teile der Kartoffeldämme erfaßt und die dort befindlichen Saatkartoffeln herausgeeggt werden, während das Unkraut in den Furchensohlen unbehelligt bliebe.

Zur Bearbeitung von Dammkulturen sind ferner Geräte bekannt, bei denen oberhalb jedes Kartoffeldammes ein besonderer Dammrechen mit Federzinken unterschiedlicher Länge angeordnet ist, wobei diese Dammrechen lediglich die Dammkrone und die angrenzenden oberen Dammteile übereggen. Diese Rechen haben nur einen begrenzten Arbeitserfolg, weil

Zusatzvorrichtung an Geräten
zur Dammkultur

Anmelder:
Maschinenfabrik Cramer

Inh. Cramer & Söhne,
Leer (Ostfriesl.), Reimersstraße

Wilhelm Müllmann, Loga bei Leer (Ostfriesl.),
ist als Erfinder genannt worden

sie die Bodenkluten in der Furchensohle und im unteren Teil der Dammflanken nicht erfassen und diese Kluten späterhin im verhärteten Zustand den Kartoffelerntemaschinen erhebliche Schwierigkeiten bereiten.

Die Erfindung, welche diese Nachteile vermeidet, besteht darin, daß die über die ganze Arbeitsbreite des Gerätes in gleichmäßigen Abständen verteilten Zinken unbegrenzt nach aufwärts schwenkbar auf dem Querträger gelagert sind und in jeder Stellung auf dem Boden lediglich durch ihr Eigengewicht aufliegen. Dadurch wird der Ackerboden in der ganzen Arbeitsbreite des Gerätes und unabhängig von dessen Pr,ofilgestaltung gleichmäßig bearbeitet. Wenn man das erfindungsgemäße Gerät auf Kartoffeläckern einsetzt, werden die Dammkronen und die Dammflanken etwa mit demselben Zinkendruck angefaßt, wie die Furchensohle. Die Bodenkluten werden überall zerstört und das Unkraut an allen Stellen durch Übereggen vernichtet. Das erfindungsgemäße Gerät ist in gleicher Weise auch für Kulturen auf ebenen Äckern brauchbar.

Da dieses Gerät eine Baueinheit von kurzer Baulänge ist, kann es als Zusatz an anderen Geräten angeordnet werden, z. B. an Kartoffellegemaschinen, Häufelgeräten, Hackmaschinen usw., derart, daß in demselben Arbeitsgang gleichzeitig die Zinkenegge ihre Arbeit verrichtet. Das hat nicht nur den Vorteil der Zeitersparnis und des verminderten Arbeitsaufwandes, sondern die Egge zerstört die Bodenkluten am nachhaltigsten, wenn sie diese angreift, unmittelbar nachdem sie sich bilden.

209 709/90

Fig. 1 zeigt ein Ausführungsbeispiel der Zinkenegge an einem zweireihigen Kartoffelhäufelgerät angebaut;

Fig. 2 zeigt die Anordnung eines einzelnen Zinkens in Seitenansicht,

Fig. 3 in Draufsicht.

Am Schlepper 1 ist mittels der Dreipunktlenker 2 und 3 ein an sich bekanntes zweireihiges Häufelgerät angebaut, an dessen rechteckiger Tragschiene 4 die Häufler 5 mit den vorgesetzten Gleitschuhen 6 befestigt sind. An der Tragschiene 4 ist mittels der Tragarme 7 der aus einem durchgehenden Rohr gefertigte Querträger 8 festgeschraubt. Auf diesem sitzen frei drehbar nebeneinander eine größere Anzahl Lagerstücke 9, an denen die abgewinkelten Zinken 10 starr befestigt sind. Das hintere Zinkenende ist derart abwärts gekrümmt, daß es etwa senkrecht zur Bodenoberfläche steht. Die Zinken können sich infolge ihrer freien Schwenkbarkeit allen Unebenheiten des Bodens und den Kartoffeldämmen einzeln und frei anpassen, wobei sie in der hochgeschwenkten Stellung denselben Bodendruck ausüben, wie bei ihrer Tiefststellung. An den Tragarmen 7 ist ferner eine Querschiene 11 starr befestigt, welche die Zinken beim Ausheben des Gerätes mitnimmt.

Claims (1)

1. Patentanspruch.

   Zusatzvorrichtung an Geräten zur Dammkultur, insbesondere an Kartoffelpflegegeräten, mit einem im Abstand über den Boden geführten Querträger, an dem über die ganze Arbeitsbreite des Gerätes in gleichmäßigen Abständen unabhängig voneinander frei schwenkbare Zinken angelenkt sind, dadurch gekennzeichnet, daß die Zinken unbegrenzt nach aufwärts schwenkbar auf dem Querträger gelagert sind und in jeder Stellung auf dem Boden lediglich durch ihr Eigengewicht aufliegen.

   In Betracht gezogene Druckschriften:
   Britische Patentschriften Nr. 670 520, 683 357;
   USA.-Patentschrift Nr. 1 010 084.

   Hierzu 1 Blatt Zeichnungen