DE1136703B - Verfahren zur Herstellung von choleretisch wirksamen Phenyl-aethylcarbinol-carbonsaeureestern - Google Patents
Verfahren zur Herstellung von choleretisch wirksamen Phenyl-aethylcarbinol-carbonsaeureesternInfo
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- C07C69/73—Esters of carboxylic acids having esterified carboxylic groups bound to acyclic carbon atoms and having any of the groups OH, O—metal, —CHO, keto, ether, acyloxy, groups, groups, or in the acid moiety of unsaturated acids
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Description
Die Erfindung hat ein Verfahren zur Herstellung von neuen Phenyl-äthylcarbinol-carbonsäureestern zum
Gegenstand.
Die erfindungsgemäß herstellbaren Phenyl-äthylcarbinol-carbonsäureester
sind solche der Palmitin- oder Stearinsäure, der Palmitoylglykolsäure oder der Stearoylglykolsäure und der Phthal- oder der Zimtsäure.
Klinische Versuche haben ergeben, daß die genannten Ester unschädliche, wirksame choleretische
Mittel sind, wobei sich die Phenyl-äthylcarbinolester der Palmitinsäure und der Phthalsäure als besonders
wirksam erweisen haben.
In der nachfolgenden Tabelle I ist die zeitliche Veränderlichkeit des Gallenabflusses von vier Patienten
angegeben, denen 200 mg Phenyl-äthylcarbinol-palmitinsäureester
intraduodenal eingegeben wurden. Die angegebenen Werte bedeuten jeweils den mittleren
Gallenabfluß in Kubikzentimeter in Zeitspannen von 15 Minuten. ao
Verfahren zur Herstellung
von choleretisch wirksamen Phenyläthylcarbinol-carbonsäureestern
Anmelder: G.Zambon & C. S.p.A., Vicenza (Italien)
Vertreter: Dr. W. Koch, Hamburg 4, und Dr. R. Glawe, München 22, Liebherrstr. 20
Beanspruchte Priorität: Italien vom 25. November 1958 (Nr. 17 480)
Carlo Concilio, Mario Portelli und Antonio Tezza,
Vicenza (Italien), sind als Erfinder genannt worden
Patient Nr. | 15 Minuten | 30 Minuten | 45 Minuten | 60 Minuten | 75 Minuten | 90 Minuten | 105 Minuten | 120 Minuten |
1 | 9 | 8 | 5 | 20 | 15 | 8 | 1 | 0 |
2 | 14 | 14 | 24 | 20 | 7 | 9 | 14 | 5 |
3 | 0,5 | 0,5 | 0 | 0 | 12 | 0 | 3 | 0 |
4 | 4 | 4 | 19 | 10 | 8 | 7 | 6 | 18 |
Aus den Angaben der obigen Tabelle ist klar die typische dauerhafte Wirkung des verwendeten Präparates
ersichtlich, welche auch noch über 1 Stunde nach der Eingabe des Mittels bemerkbar ist.
Weder bei den Patienten, auf die sich die obige Tabelle bezieht, noch bei weiteren Patienten wurden
irgendwelche toxische oder sonstige unerwünschte Nebenerscheinungen beobachtet.
Auch die anderen erfindungsgemäß erhaltenen Carbonsäureester, und zwar der Stearin-, Zimt-,
Stearoylglykol-, Palmitoylglykol- und Phthalsäureester, zeigten in verschiedenem Ausmaß die gleichen
gallenabsondernden Eigenschaften mit andauernder Wirksamkeit, wie sie für den Palmitinsäureester angeführt
werden.
Der Phenyl-äthylcarbinol-stearinsäureester ruft bei Menschen eine sehr starke Gallenabsonderung, nämlich
einen Gallenabfluß von etwa 20 bis 22 ecm3 in 30 Minuten, hervor. Die choleretische Wirkung setzt
sehr rasch, etwa 15 Minuten nach der Eingabe des Mittels, ein. Nach 45 Minuten erreicht sie ihren
Höhepunkt und bleibt dann während der ersten Stunde nach der Eingabe annähernd konstant.
Der Zimtsäureester bewirkt eine intensive Gallenabsonderung, und es wurden Gallenabflüsse von etwa
10 cm3 in 15 Minuten beobachtet.
Der Phenyl-äthylcarbinol-phthalsäurehalbester ist als Natriumsalz unter den in Betracht gezogenen
Estern der einzige wasserlösliche Ester. Zufolge dieser Eigenschaft ist er besonders in jenen therapeutischen
Anwendungsfällen wertvoll, in denen die Verwendung eines wasserlöslichen Mittels erwünscht ist. Auch
dieses Estersalz ruft eine bedeutende Verstärkung des Gallenabflusses hervor, welcher beim Menschen
40 Minuten nach Eingabe des Mittels von einem Anfangswert von 5 cm3 in 15 Minuten auf 15 cm3 in
15 Minuten steigt.
Die Phenyl-äthylcarbinolester der Stearoylglykolsäure und der Palmitoylglykolsäure ergaben ein
analoges Verhalten wie die obenerwähnten Ester.
209 657/289
Bei keinem Patienten, der mit einem der erfindungs-gemäß
erhaltenen Phenyl-äthylcarbinolester behandelt wurde, stellten sich irgendwelche
toxische oder sonstige unerwünschte Nebenerscheinungen ein.
Man kann somit sagen, daß die erfindungsgemäß hergestellten Verbindungen unschädliche choleretische
Mittel sind, die beim Menschen keine toxische Wirkung auslösen.
Die erfindungsgemäß hergestellten Ester sind außerdem weit wirksamer als das zu dem gleichen Zweck
bisher verwendete Phenyl-äthylcarbinol. Dies ergibt sich aus der nachstehend zum Vergleich wiedergegebenen
Tabelle II:
Zeitliche Veränderlichkeit des Gallenabflusses im Mittel von sieben Patienten, denen auf nüchternen Magen
per os die folgenden Dosen verabreicht wurden:
0,70 g Phenyl-äthylcarbinol (1).
2,05 g Phenyl-äthylcarbinol-stearinsäureester (2).
1,96 g Phenyl-äthylcarbinol-palmitinsäureester (3).
1,35 g Phenyl-äthylcarbinol-zimtsäureester (4).
2,40 g Phenyl-äthylcarbinol-stearoylglykolester (5).
2,20 g Phenyl-äthylcarbinol-palmitoylglykolester (6).
1,57 g Phenyl-äthylcarbinol-phthalsäureester-Natriumsalz (7).
Die Dosen der Ester entsprechen 0,70 g reinem Phenyläthylcarbinol.
Die in der folgenden Tabelle angegebenen Werte bedeuten jeweils den mittleren Gallenabfluß in Kubikzentimeter
während 15 Minuten.
Zeitintervall | 1 | 2 I 3 | 1,0 cm3 3,0 cm3 10,0 cm3 10,0 cm3 7,5 cm3 |
Präparat 4 |
5 | 6 | 7 |
30 Minuten 60 Minuten — 90 Minuten 120 Minuten 150 Minuten |
3,8 cm3 7,0 cm3 3,0 cm3 3,8 cm3 |
3,0 cm3 11,0 cm3 6,0 cm3 4,0 cm3 |
2,0 cm3 8,0 cm3 5,0 cm3 2,0 cm3 |
3,0 cm3 4,8 cm3 2,7 cm3 3,0 cm3 |
3,2 cm3 6,0 cm3 4,0 cm3 1,8 cm3 |
7,5 cm3 7,2 cm3 7,0 cm3 |
Das erfindungsgemäße Verfahren ist dadurch gekennzeichnet,
daß man Phenyl-äthylcarbinol in für die Esterherstellung bekannter Weise mit den Säurehalogeniden
der Palmitin- oder Stearin-, der Palmitoyl- oder Stearoylglykol-, der Phthal- oder der Zimtsäure
in wasserfreier Lösung und in Gegenwart eines Bindemittels
für den entstehenden Halogenwasserstoff umsetzt und den entstandenen Ester durch Eingießen
des Reaktionsprodukts in Wasser und bzw. Eis ausfällt. In der Regel setzt man Phenyl-äthylcarbinol
mindestens 1 Stunde lang bei einer Temperatur von 30 bis 50° C unter Rühren in einer wasserfreien Lösung
Die Umsetzung läuft in folgender Gleichung ab:
+ R —CO-Hai
und in Gegenwart eines Neutralisierungsmittels der für die Halogenwasserstoffsäuren mit einem Halogenid
der Palmitin-, Stearin-, Palmitoylglykol-, Stearoylglykol-, Phthal- und Zimtsäure um, wonach man das
Reaktionsgemisch in ein Gemisch aus Wasser und Eis gießt und den erhaltenen Ester abtrennt und kristallisiert.
Das Neutralisierungsmittel für die Halogenwasserstoffsäuren kann zweckmäßig auch als Lösungsmittel
für die Umsetzung dienen, wenn man beispielsweise Pyridin oder Triethylamin verwendet. Als
Lösungsmittel kann auch Phenyl-äthylcarbinol in Überschuß verwendet werden.
in welcher R ein Rest folgender Art ist:
— η — C15H31, —η —C17H35, — CH = CH — C6H5,
-CH2- OCO- C15H31-,
-CH2-OCO-C17H35-
und
und
COONa
Die folgenden Beispiele erläutern die Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens näher.
Zu einer Lösung von 0,35 Mol Phenyl-äthylcarbinol in 150 cm3 wasserfreiem Dioxan werden 0,38 Mol
Pyridin und sodann 0,35 Mol eines der obengenannten, mit 100 cm3 wasserfreiem Dioxan verdünnten Acylhalogenide
gegeben. Nach 1 stündiger Umsetzung bei 30° C wird das Reaktionsprodukt in 350 g Eiswasser
bei 0°C gegossen.
Der Rohester wird aus wasserfreiem Äthanol umkristallisiert. Das Umkristallisieren wird nötigenfalls
so lange wiederholt, bis der erhaltene Ester keine freie organische Säure mehr enthält. Diese Prüfung
wird durch unmittelbare Titrierung in 90%igem
Äthanol mit 0,1 η-Natronlauge und Phenolphthalein als Indikator durchgeführt.
Die mittlere Ausbeute, bezogen auf das verwendete Phenyl-äthylcarbinol bzw. auf das angewendete Acylhalogenid,
beträgt 70 % der Theorie.
Zur Herstellung des Phthalsäureesters geht man wie im Beispiel 1 vor, nur daß das Reaktionsgemisch
nach 12stündiger Reaktion bei 50° C in 300 g Eiswasser gegossen und mit 10%iger Schwefelsäure auf
Kongorot angesäuert wird.
Durch Filtrieren werden geringe Mengen Phthalsäure abgetrennt. Die Lösung wird mit drei Anteilen
von je 100 cm3 Äthyläther extrahiert. Der ätherische Extrakt wird mit Wasser gewaschen, über wasserfreiem
MgSO4 getrocknet und schließlich zur Trockne
eingedampft. Der saure Esterrückstand wird in 70 cm3 Methanol gelöst und mit n-NaOH in Methanol bis
zum Umschlag mit Phenolphthalein versetzt. Das etwa ausgefallene Salz der Phthalsäure wird auf dem
Filter gesammelt. Dann wird die Lösung unter Vakuum zur Trockne eingedampft. Man erhält einen
karamelartigen Rückstand, bestehend aus dem Natriumsalz des Phenyl-äthylcarbinolphthalats, das nach
Digestion in 200 cm3 wasserfreiem Äthyläther kristallisiert. Die Ausbeute beträgt 31 bis 40% der Theorie,
bezogen auf das verwendete Phenyl-äthylcarbinol bzw. auf das Phthalsäurehalogenid.
Eine Lösung von 0,385 Mol Phenyl-äthylcarbinol in 150 cm3 wasserfreiem Dioxan wird mit 0,385 Mol
wasserfreiem Pyridin (oder Triäthylamin) und sodann mit 0,35 Mol Palmitoylchlorid, das mit 100 cm3
wasserfreiem Dioxan verdünnt ist, vermischt.
Die Umsetzung wird etwa 1 Stunde lang bei 30° C unter Rühren durchgeführt, wonach das Reaktionsprodukt in 350 g Eiswasser gegossen wird. Man
nitriert das Gemisch, wäscht den Filterkuchen mit Wasser, trocknet ihn im Vakuum und kristallisiert ihn
aus wasserfreiem Äthylalkohol, bis man einen Ester erhält, der keine freie Säure mehr enthält. Die Ausbeute
beträgt 60 bis 70% der Theorie, bezogen auf das verwendete Palmitoylchlorid.
In der nachfolgenden Tabelle III sind die wesentlichsten
Eigenschaften der Phenyl-äthylcarbinolester der allgemeinen Formel
ch;
^ C2H5
O —CO — R
O —CO — R
dargestellt.
TJ | Molekular gewicht |
Schmelz punkt 0C |
C berechnet |
/0 gefunden |
H berechnet |
°/o gefunden |
Verseifung Milligramm KOH pro Gramm Ester |
äzahl**) in°/„ der Theorie |
— n — C15H31 | 374,586 | *) | 80,15 | 80,83 | 11,3 | 11,52 | 146,7 | 98,0 |
— η — C17H35 | 402,638 | 30 bis 33 | 80,54 | 80,6 | 11,51 | 11,27 | 138,1 | 99,2 |
-CH = CH-C6H5 | 266,324 | 49,5 bis 50,5 | 81,17 | 80,91 | 6,81 | 6,75 | 207,3 | 98,7 |
-CH2-OCO-C15H31 | 432,622 | 20 bis 23 | 74,95 | 75,21 | 10,25 | 10,47 | 259,3 | 100,0 |
-CH2-OCO-C17H35 ~i~s |
460,674 | 39,5 bis 40,5 | 75,60 | 75,56 | 10,50 | 9,81 | 243,5 | 100,0 |
COONa | 306,287 | 240 | 66,65 | 4,936 | 182,6 | 99,7 |
*) Flüssig bei Raumtemperatur, nff = 1,4725, D21 = 0,935.
**) Verseifung mit NaOH in wäßrig-alkoholischem Medium und Titration mit 0,1 n-HCl
Claims (1)
- PATENTANSPRUCH:Verfahren zur Herstellung von als Choleretika geeigneten Phenyl-äthylcarbinol-carbonsäureestern, dadurch gekennzeichnet, daß man Phenyl-äthylcarbinol in für die Esterherstellung bekannter Weise mit den Säurehalogeniden der Palmitin- oder Stearin-, der Palmitoyl- oder Stearoylglykol-, der Phthal- oder der Zimtsäure in wasserfreier Lösung und in Gegenwart eines Bindemittels für den entstehenden Halogenwasserstoff umsetzt und den entstandenen Ester durch Eingießen des Reaktionsproduktes in Wasser und/oder Eis ausfällt.© 209 657/289 9.62
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
IT1136703X | 1958-11-25 |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE1136703B true DE1136703B (de) | 1962-09-20 |
Family
ID=11431706
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DEZ7678A Pending DE1136703B (de) | 1958-11-25 | 1959-11-24 | Verfahren zur Herstellung von choleretisch wirksamen Phenyl-aethylcarbinol-carbonsaeureestern |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE1136703B (de) |
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE1292646B (de) * | 1966-03-08 | 1969-04-17 | Giulini Gmbh Geb | 2-Alkyl-3, 3-diphenylacrylsaeuren, deren Alkalisalze und ein Verfahren zu deren Herstellung |
-
1959
- 1959-11-24 DE DEZ7678A patent/DE1136703B/de active Pending
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE1292646B (de) * | 1966-03-08 | 1969-04-17 | Giulini Gmbh Geb | 2-Alkyl-3, 3-diphenylacrylsaeuren, deren Alkalisalze und ein Verfahren zu deren Herstellung |
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