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Fernsprechteilnehmerstelle mit automatischem Ausgleich der Sendebezugsdämpfung
Die Erfindung betrifft eine Schaltungsanerdnung zum Konstanthalten der Sendebezugsdämpfung
von übertragungsabschnitten, die aus einer Fernsprechteilnehmerstelle und der mit
ihr verbundenen Teilnehmeranschlußleitung bestehen.
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Es ist bereits eine Schaltungsanordnung dieser Art bekannt. Bei dieser
ist am Eingang der Sprechschaltung zwischen den beiden Leitungsadern die Reihenschaltung
aus einem Widerstand und einem Varistor angeordnet. Dieser Leitungszweig stellt
einen, von der an ihm liegenden Gleichspannung abhängigen Wechselstromwiderstand
dar, der in der'Weise wirkt, daß bei kurzen Teilnehmeranschlußleitungen an den Eingangsklemmen
der Sprechschaltung ein kleinerer Wechselstromwiderstand liegt als bei langen Leitungen
und damit die von dem Mikrofon der Sprechschaltung ausgesendeten Sprechspannungen
bei einer kurzen Teilnehmeranschlußleitung stärker gedämpft werden als bei einer
langen Leitung. Es läßt sich damit die Sendebezugsdämpfung des aus der Fernsprechteilnehmerstelle
und der mit ihr verbundenen Teilnehmeranschlußleitung bestehenden Übertragungsabschnittes
für verschiedene Längen der Teilnehmeranschlußleitung konstant halten.
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Die bekannte Schaltungsanordnung hat den Nachteil, daß das zur automatischen
Regelung der Sendebezugsdämpfung vorgesehene Regelglied. in, starkem Maße den Eingangsscheinwiderstand
der Station verändert und bei Verwendung einer Rückhördämpfungsschaltung
als Sprechschaltung auch die Größe der Rückhördämpfung beeinflußt. Außerdem wird
durch das am Eingang der Sprechschaltung liegende Regelglied in jedem Fall, wenn
es überhaupt wirksam sein soll, ein Teil der Sprechenergie verbraucht, so daß bei
der bekannten Schaltungsanordnung nur lautstarke Mikrophonkapseln verwendet werden
können, damit der Absolutwert der Sendebezugsdämpfung nicht zu groß wird. Derartige
Kapseln bedingen im allgemeinen schlechte elektroakustischeübertragungseigenschaften.
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Es ist bekannt, zur Verbesserung der übertragungseigenschaften von
Mikrofonen, insbesondere auch zur Verbesserung der übertragungseigenschaften von
Kohlemikrofonen, un-ter Wahrung der geforderten Sendebezugsdämpfung bei kleiner
Aussteuerung des Mikrofons einen Transistormikrofonverstärker an der Teilnehmerstelle
vorzusehen, der aus der Zentralbatterie des Fernsprechamtes über die Teilnehmeranschlußleitung
gespeist wird. Bei derartigen Anordnungen wird der geforderte Scheinwiderstand der
Sprechschaltung durch einen Anpassungsübertrager am Ausgang des Transistormikrofonverstärkers
verwirklicht und der Gleichstromwiderstand an den Speisekleinmen des Transistormikrofonverstärkers
hochohmig gehalten, um für die durch die Anpassung am Ausgang des Transistorverstärkers
geforderte große Sprechspannung eine ausreichend große Speisespannung verfügbar
zu haben. Das bedingt, daß derartige Fernsprechteilnehmerstellen einen großen Gleichstromwiderstand
besitzen, so daß beim Anschalten dieser Sprechstellen die Gefahr besteht, daß das
Schleifenstromkriterium wegen eines zu geringen Gleichstromflusses nicht wirksam
wird.
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Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zu-J (r -unde, die Sendebezugsdämpfung
von Übertragungs abschnitten konstant zu halten, die aus einer Fernsprechteilnehmerstelle
und der nüt ihr verbundenen Teilnehmeranschlußleitung bestehen, wobei es möglich
sein soll, bei Verwendung beliebiger Mikrofonkapseln den Absolutwert der Sendebezugsdämpfung
genügend klein zu halten. Außerdem sollen der Ein-,gangsscheinwiderstand der Fernsprechteilnehmerstelle
sowie die Rückhördämpfung durch die Regelung nicht wesentlich beeinflußt werden.
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Bei einerFernsprechteilnehmerstelle mit einernTransistormikrofonverstärker,
der an seinen Signalausgangsklemmen mittels einer über die Teilnehmeranschlußleitung
zugeführten Gleichspannung gespeist wird, ist diese Aufgabe erfindungsgemäß dadurch
gelöst, daß unmittelbar an die Signalausgangsklemmen des Transistormikrofonverstärkers
wenigstens ein Varistor geschaltet ist, und bei dem Tran#sistormikrofonverstärker
eine Spannungsgegenkopplung vorgesehen ist.
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Bei der erfindungsgemäßen Schaltungsanordnung ist das Regelglied unmittelbar
am Ausgang des Transistormikrofonverstärkers
angeordnet und regelt
dessen Verstärkungsgrad in Abhängigkeit von der Größe der Gleichspannung, die der
Teilnehmerstelle über die Teilnehmeranschlußleitung zugeführt wird. Bei einer kurzen
Teilnehmeranschlußleitung ist die Gleichspannung an der Teilnehmerstelle größer
als bei einer langen Teilnehmeranschlußleitung, der differentielle Widerstand des
als Arbeitswiderstand für den Transistorverstärker wirkenden Varistors ist im ersten
Fall niedriger als im zweiten, so daß bei kurzen Teilnehmeranschlußleitungen der
Verstärkungsgrad des Transistorverstärkers kleiner ist als bei langen Leitungen.
Damit läßt sich die Sendebezugsdämpfung für verschiedene Längen der Teilnehmeranschlußleitung
konstant halten.
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Das Regelglied zum Konstanthalten der Sendebezugsdämpfung befindet
sich bei der erfindungsgemäßen Schaltungsanordnung nicht am Eingang der Sprechschaltung,
so, wie es bei der bekannten Schaltungsanordnung der Fall ist, sondern an der Stelle,
an der üblicherweise, das Mikrofon angeordnet ist. Veränderungen des differentiellen
Widerstandes dieses Regelgliedes haben somit keinen Einffuß auf die Rückhördämpfung,
wenn als Sprechschaltung eine der bekannten Rückhördämpfungsschaltungen verwendet
wird.
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Der Transistormikrofonverstärker ist bei der erfindungsgemäßen Schaltungsanordnung
auch nicht über einen Anpassungsübertrager an die Sprechschaltung geschaltet, so,
wie bei bekannten Sprechschaltungen mit Transistormikrofonverstärkern. Seine Signalausgangsklemmen
sind vielmehr unmittelbar mit den Stellen verbunden, an denen sonst das Mikrofon
angeschlossen ist. Dies ist nur dadurch möglich, daß bei dem Transistormikrofonverstärker
eine Spannungsgegenkopplung vorgesehen ist, die den Innenwiderstand des Verstärkers
so weit erniedrigt, daß er unter Wahrung des Eingangsscheinwiderstandes der Sprechschaltung
ohne Anpassungsübertrager direkt an diese geschaltet werden kann. Da der Verstärker
unmittelbar an der Sprechschaltung liegt, reicht selbst bei niedriger Speisespannung
die am Ausgang des Verstärkers verfügbare Sprechspannung für die geforderte Sendebezugsdämpfung
aus.
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Bei der erfindungsgemäßen Schaltungsanordnung ist der Innenwiderstand
des Transistormikrofonverstärkers dem Regelglied unmittelbar parallel geschaltet.
Da der Innenwiderstand infolge der Gegenkopplung sehr klein ist, er hat bei der
üblichen Sprechschaltung etwa die gleiche Größe wie der differentielle Widerstand
der Regelglieder, ist der Einfluß des Regelgliedes auf den Scheinwiderstand auch
wesentlich geringer als bei den bekannten Schaltungsanordnungen.
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Es ist zwar auch bereits eine Schaltungsanordnung zum Konstanthalten
der Sendebezugsdämpfung vorgeschlagen worden, bei der in einer als Widerstandsbrücke
ausgebildeten Rückhördämpfungsschaltung an Stelle des Mikrofons ein, Transistormikrofonverstärker
angeordnet ist, an dessen Ausgangsklemmen eine aus Widerständen und Varistoren bestehende
weitere Brückenschaltung angeschlossen ist. Hier ist abweichend von der erfindungsgemäßen
Schaltung die wechselstrommäßige Anpassung des Transistormikrofonverstärkers nicht
durch eine Gzgenkopplung desselben bewirkt, sondern durch eine Brückenschaltung.
Dies hat den Nachteil, daß eine zusätzliche Dämpfung in dem übertragungsweg zwischen
dem Ausgang des Transistormikrofonverstärkers und der Sprechschaltung wirksam ist.
Die zum Ausgleich dieser zusätzliehen Dämpfung nötige Energie für den Transistormikrofonverstärker
steht in vielen Fällen, vor allem in Fernsprechnetzen mit niedrigen Speisespannungen,
nicht zur Verfügung.
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Die Erfindung wird durch ein Ausführungsbeispiel an Hand einer Figur
näher erläutert.
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In der Figur ist die als Rückhördämpfungsschaltung ausgebildete Sprechschaltung
ein-er Teilnehmerstelle dargestellt. Die beiden Adern a und b der
Teilnehmeranschlußleitung, der Gabelübertrager Ü, der Hörer H und die Nachbildung
N sind in bekannter Weise zueinander angeordnet. Das Mikrofon M würde
üb-
licherweise zwischen den mit A und B bezeichneten Stellen
der Sprechschaltung, liegen. Im vorliegenden Fall sind an diese Stellen die Signalausgangsklemmen
eines einstufigen Transistormikrofonverstärkers mit dem Transistor T als Verstärkerelement
geschaltet. An den Eingangsklemmen des Transistormikrofon,-verstärkers liegt durch
den Kondensator C entkoppelt das Mikrofon M. Der Arbeitspunkt des Transistors
T wird mit Hilfe des hochohmigen Widerstandes W eingestellt; zur Speisung des Mikrofons
M ist die Drossel Di- vorgesehen.
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Erfindungsgemäß ist unmittelbar an die Signalausgangsklemmen des Transistormikrofonverstärkers
ein Varistor V geschaltet und bei dem Transistormikrofonverstärker eine Spannungsgegenkopplung
vorgesehen. Die Spannungsgegenkopplung ist hierbei durch die Reihenschaltung aus
dem Widerstand R 1 und dem Kondensator C 1 verwirklicht, die zwischen
der Kollektor- und Basiselektrode des Transistors T angeordnet ist. Auf diese Weise
erhält der Transistorverstärker einen differentiellen; Eingangswiderstand von etwa
300 Ohm, der dem differentiellen Widerstand des Varistors V bei der üblichen
Gleichspannung zwischen den Punkten A und B entspricht, so daß die Teilnehmerschaltung
den gewünschten Eingangsscheinwiderstand besitzt. Hierbei kann sich die Signalausgangsspannung
unmittelbar an der sonst für das Mikrofon vorgesehenen Stelle der Sprechschaltung
auswirken, so daß auch bei niedrigen Speisespannungen eine genügend kleine Sendebezugsdämpfung
ohne Verzerrung erzielt werden kann. Die Spannungsgegenkopplung des Transistormikrofonverstärkers
wirkt in bekannter Weise stabilisierend auf den Verstärkungsgrad desselben.
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Der Gleichstromwiderstand der Teilnehmerstelle, welcher, wie bereits
erwähnt wurde, einen vorgegebenen Wert nicht überschreiten soll, wird bei dem Ausführungsbeispiel
im wesentlichen durch den zwischen den Sprechadern am Eingang der Schaltung liegenden
Brückenzweig, bestehend aus der Drossel Dr und dem Mikrofon M, bestimmt.
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Gemäß einer vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung ist im Ermitterzweig
des Transistormikrofonverstärkers ein einstellbarer Widerstand R angeordnet. Durch
diesen kann ohne wesentlichen Einfluß auf den differentiellen Innenwiderstand des
Verstärkers der Verstärkungsgrad geändert werden. Dadurch ist es öglich, auch den
Absolutwert der Sendebezugsdämpfung, und zwar unabhängig von der Empfindlichkeit
des verwendeten Mikrofons, auf einen vorgegebenen Wert einzustellen.