DE1126755B - Luftreifen fuer Fahrzeugraeder - Google Patents

Description

INTERNAT. KL. B 62 g

DEUTSCHES

PATENTAMT

P 20977 Π/63 e

ANMELDETAG: 5. JULI 1958

BEKANNTMACHUNG
DER ANMELDUNG
UNDAUSGABE DER
AUSLEGESCHRIFT: 29. MÄRZ 1962

Die Erfindung bezieht sich auf Luftreifen mit einer Karkasse, die aus mehreren Gruppen von Cordlagen aufgebaut ist, wobei jede Gruppe aus wenigstens einer Cordlage besteht und die Schnüre der Cordlagen in bezug auf die Mittelumfangsebene des Reifens in spiegelbildlich symmetrischen Richtungen verlaufen und die Dehnbarkeit der die Cordlagen bildenden Schnüre von einer Gruppe zur anderen sich von innen nach außen vergrößert.

Gemäß der Erfindung sind bei einem solchen Luftreifen die Cordlagen in bezug auf die Mittelumfangsebene des Reifens nur nach zwei spiegelbildlich symmetrischen Richtungen ausgebildet, und die verschiedene Dehnbarkeit der Schnüre ergibt sich aus dem verschiedenen Material, welches die Schnüre der verschiedenen Cordlagen bildet und/oder aus der verschiedenen Gestalt der Schnüre.

Nach einer Ausführung der Erfindung verlaufen in an sich bekannter Weise die Schnüre der Cordlagen insgesamt in Ebenen, welche durch die Drehachse des Reifens hindurchgehen.

Durch eine solche Ausbildung wird ein gut ausbalancierter Reifen gebildet, der imstande ist, größeren Beanspruchungen zu widerstehen als die üblichen Reifen, die mit einer gleichen Anzahl von Karkassenlagen versehen sind, die etwa die gleiche Dehnbarkeit haben.

Mit dem Ausdruck » Symmetrie « ist eine Besonderheit des Aufbaus zwischen den zwei Teilen der Karkasse gemeint, die durch die mittlere Umfangsebene unterteilt ist. Es ist ersichtlich, daß im Fall von Aufbauten mit gekreuzten Schnüren, wie sie oben angedeutet wurden, diese ebenfalls mit Bezug auf die mittlere Umfangsebene symmetrisch sind, während bei der besonderen Betrachtung einer Gruppe, welche aus einer einzigen Lage mit radial angeordneten Schnüren besteht, gesagt werden kann, daß ihr Aufbau symmetrisch ist, da die mittlere Umfangsebene die Lage in zwei besondere Hälften mit Bezug auf die Richtung der Schnüre unterteilt.

Der Unterschied in der Dehnbarkeit der Schnüre der verschiedenen Gruppen von Lagen kann auf verschiedene Weise gemäß nachstehenden Ausführungen erhalten werden:

durch Verwendung eines unterschiedlichen Materials, das für jede einzelne Lagengruppe verschieden ist,

durch Verwendung des gleichen Materials für alle Lagen, jedoch mit Veränderung des Streckens der Schnüre in den verschiedenen Gruppen der Lagen,

durch Verwendung des gleichen Materials für alle Lagen, jedoch mit Veränderung der Zwirnung Luftreifen für Fahrzeugräder

Anmelder:

Pirelli Societä per Azioni, Mailand (Italien)

Vertreter: Dr. E. Wiegand, München 15,

und Dipl.-Ing. W. Niemann, Hamburg 1, Ballindamm 26, Patentanwälte

Beanspruchte Priorität: Italien vom 11. Juli 1957 (Nr. 3944)

Sergio Vittorelli, Mailand (Italien), ist als Erfinder genannt worden

und/oder der Zusammensetzung der Schnüre in den

s5 verschiedenen Lagengruppen,

durch Verwendung zweier oder mehrerer der obengenannten Anordnungen gemeinsam.

Die Erfindung wird nachstehend an Hand der Zeichnungen näher beschrieben.

Fig. 1 zeigt schematisch einen Reifenquerschnitt mit Karkassenlagen gemäß der Erfindung; Fig. 2 zeigt schematisch die Abwicklung in einer

Ebene des Aufbaus der Karkassenlagen nach Fig. 1; Fig. 3 zeigt schematisch die Abwicklung in einer Ebene des Aufbaus der Karkassenlagen gemäß einer weiteren Ausführung der Erfindung, welche drei Gruppen von Lagen vorsieht, deren Schnüre in radialen Ebenen liegen, welche durch die Drehachse des Reifens hindurchgehen.

In den Figuren benennen gleiche Bezugszeichen gleiche Teile.

Wie aus Fig. 1 ersichtlich ist, enthält der Luftreifen eine Lauffläche 1, Seitenwandungen 2 und Wulste 3. Die Karkasse des Reifens wird aus drei Gruppen von Lagen gebildet, deren jede in einer verschiedenartigen Schraffur dargestellt ist. Die innerste Gruppe ist aus zwei Lagen 4 und S zusammengesetzt, die einen hohen Festigkeits- bzw. Steifigkeitsmodul haben, die zweite Gruppe ist aus zwei Lagen 6 und 7 zusammengesetzt,

welche demgegenüber einen kleineren Festigkeits- bzw. Steifigkeitsmodul haben, und die äußerste Gruppe besteht aus zwei Lagen 8 und 9, welche einen Festig-

209 557/166

keits- bzw. Steifigkeitsmodul haben, der wiederum kleiner ist als der der zweiten Gruppe.

Fig. 2 zeigt im einzelnen die Anordnung der Karkassenlagen des in Fig. 1 dargestellten Reifens. Die Schnüre der Lagen 4, 6 und 8, welche jeweils einen Teil einer verschiedenen Gruppe bilden, liegen parallel zu einer einzigen Richtung, welche einen festgelegten Winkel mit einer Ebene senkrecht zur Drehachse des Reifens bildet; bei den Lagen 5, 7 und 9 liegen ebenfalls ihre Schnüre parallel zu einer einzigen Richtung, die mit dieser Ebene einen Winkel symmetrisch zu dem vorgenannten Winkel bildet.

Gemäß einer weiteren Ausführung, die in Fig. 3 dargestellt ist, enthält die Karkasse drei Gruppen von Lagen, welche radiale Schnüre aufweisen, d. h. Schnüre, welche in Ebenen liegen, die durch die Drehachse des Reifens hindurchgehen, und jede dieser Gruppen ist aus einer einzigen Lage hergestellt. Die innerste Lage 10 hat den höchsten Festigkeitsmodul, die Lage 11 hat einen kleineren und die Lage 12 einen noch kleineren Modul.

Jede Gruppe kann eine beliebige Anzahl von Lagen enthalten, jedoch ist zu bemerken, daß die radiale Anordnung der Schnüre die Verwendung einer geringeren Anzahl von Karkassenlagen ermöglicht, als es in dem Fall notwendig sein würde, in dem die Lagen gekreuzte und symmetrische Schnüre haben, wie in Fig. 2 dargestellt ist.

Die Unterschiede, die zwischen den üblichen Reifen und den Luftreifen gemäß der Erfindung bestehen, wobei aus Gründen der Einfachheit die in den Fig. 1 und 2 dargestellte Ausführung betrachtet wird, werden durch die nachfolgenden Ausführungen noch klarer.

Bei der Ausführung gemäß der Erfindung werden, falls keine Biegungsbeanspruchungen stattfinden, beispielsweise, wenn der Reifen sich nicht in Bewegung befindet, die Karkassenlagen nur einem Zug unterworfen; die Gruppe der inneren Lagen 4 und 5, weiche einen hohen Festigkeitsmodul haben, widersteht dem größten Teil der Beanspruchungen zufolge des Aufblasdruckes und entlastet daher die inneren Lagen von diesem.

Wenn Biegung eintritt, werden die äußeren Lagen und insbesondere die Gruppe der Lagen 8 und 9 weitgehend Zug unterworfen, während diese Beanspruchungen für die Gruppe der inneren Lagen 4 und 5 kleiner ist, ohne jedoch den Druckzustand zu erreichen.

Die Vergrößerung der Zugbeanspruchungen für die Gruppe der Lagen 6 und 7 ist weniger von Bedeutung.

Da infolgedessen die inneren Lagen einer beträchtlieh größeren Zugbeanspruchung unterworfen sind als die äußeren Lagen, wenn die Karkasse nicht aufgeblasen ist, ist der Aufbau anfänglich ungleichmäßig, hat jedoch während des Verbiegens das Bestreben, eine Gleichförmigkeit der Beanspruchung zu erreichen.

Vermittels der Anordnung der Karkassenlagen gemäß der Erfindung wird weiter erreicht, daß die Differenz zwischen den Maximal- und Minimalwerten der Ermüdungsbeanspruchungen, welche alle Arten von Beanspruchungen enthalten, für jede einzelne Schnur der innersten Lage verkleinert wird.

Überdies ist es in bezug auf die Schnüre der äußeren Lagen ratsam, Materialien zu verwenden, welche zufolge der Hysteresis Wärme zu einem sehr verkleinerten Ausmaß erzeugen und welche einen hohen Widerstand gegen Ermüdung haben, z. B. die Polyamide. Hinsichtlich der Schnüre der inneren Lagen ist es vorzuziehen, ein Material zu verwenden, welches eine hohe Zugfestigkeit hat, z. B. ein metallisches Material.

Bei dem in Fig. 1 und 2 dargestellten Reifen sind die Lagen 4 und 5 in an sich bekannter Weise aus Metallschnüren oder -litzen gebildet, die Lagen 6 und 7 aus Seidenschnüren und die Lagen 8 und 9 aus Polyamidschnüren oder -fäden.

Claims (2)

PATENTANSPRÜCHE:

1. Luftreifen mit einer Karkasse, welche aus mehreren Gruppen von Cordlagen aufgebaut ist, wobei jede Gruppe aus wenigstens einer Cordlage besteht und die Schnüre der Cordlagen in bezug auf die Mittelumfangsebene des Reifens in spiegelbildlich symmetrischen Richtungen verlaufen und die Dehnbarkeit der die Cordlagen bildenden Schnüre von einer Gruppe zur anderen sich von innen nach außen vergrößert, dadurch gekennzeichnet, daß die Cordlagen (4 bis 9 bzw. 10 bis 12) in bezug auf die Mittelumfangsebene des Reifens nur nach zwei spiegelbildlich symmetrischen Richtungen ausgebildet sind, und die verschiedene Dehnbarkeit der Schnüre sieh aus dem verschiedenen Material ergibt, welches die Schnüre der verschiedenen Cordlagen bildet und/ oder aus der verschiedenen Gestalt der Schnüre.

2. Luftreifen nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Schnüre der Cordlagen (10, 11, 12) insgesamt in Ebenen liegen, welche durch die Drehachse des Reifens hindurchgehen.

In Betracht gezogene Druckschriften:
Deutsche Patentschriften Nr. 165 880, 463 035,
603.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen

© 203 557/166 3.62