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Automatische Belichtungsregelung für photographische Kameras Die vorliegende
Erfindung bezieht sich auf photographische Kameras allgemein und insbesondere auf
automatische Belichtungssteuerungssysteme für derartige Kameras.
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In bekannten Kameras dieser Art, die mit automatischen Belichtungssteuerungssystemen
ausgestattet sind, wird entweder der Verschlußmechanismus oder ein eigener Blendenmechanismus
nach Maßgabe der Helligkeit einer aufzunehmenden Szene oder eines Objekts automatisch
gesteuert. Derartige an sich bekannte Belichtungssteuerungssysteme benötigen eine
Vielzahl von Einzelteilen und sind in ihrem Aufbau kompliziert und teuer.
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Die der Erfindung zugrunde liegende Aufgabe besteht darin, den Aufbau
derartiger Einrichtungen wesentlich zu vereinfachen und eine bedeutende Einsparung
an Teilen zu erreichen.
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Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß ein einziges
Abdeckelement, das in an sich bekannter Weise vor dem lichtempfindlichen Aufnahmematerial
angeordnet ist und aus mehreren miteinander zusammenarbeitenden Teilen bestehen
kann und sich nach Betätigen einer Auslösehandhabe für eine vorbestimmte Belichtungszeit
aus dem Aufnahmestrahlengang herausbewegt, um eine wirksame Belichtungsöffnung freizugeben,
mit Mitteln zusammenarbeitet, welche von dem Belichtungsmesser gesteuert werden
und die Bewegung des Abdeckelementes so begrenzen, daß die Größe der von dem Abdeckelement
bei der Auslösung freigegebenen Belichtungsöffnung der auf den Belichtungsmesser
einwirkenden Helligkeit angepaßt ist.
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Weitere Einzelheiten der Erfindung gehen aus der nachfolgenden Beschreibung
eines Ausführungsbei-spiels sowie aus den Patentansprüchen hervor. Das beschriebene
Ausführungsbeispiel ist zeichnerisch dargestellt, und zwar zeigt Fig. l eine Vorderansicht
der Kamera mit der erfindungsgemäßen Einrichtung, Fig. 2 eine Rückansicht der Auslösehandhabe
und ihre Zusammenarbeit mit dem Verschlußmechanismus und dem Sperrmechanismus bei
Unterbelichtung, Fig. 3 die Vorderansicht der zugleich als Blende dienenden Verschlußlamellen
und ihre Zusammenarbeit mit dem Galvanometer, der Sperre bei Unterbelichtung und
dem Steuermechanismus für manuelle Blendenwahl, Fig.4 eine Einzelheit des Verschlußmechanismus
in Vorderansicht.
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Fig. 5 die Vorderansicht der Einrichtung nach Fig. 3, wobei sich der
Steuermechanismus für manuelle Blendenwahl in seiner Steuerstellung »Hand« befindet,
Fig. 6 eine perspektivische Darstellung des Steuermechanismus für manuelle Blendenwahl
in auseinandergezogener Anordnung, Fig. 7 bis 10 schematische Darstellungen des
Steuermechanismus für manuelle Betätigung in verschiedenen Wirkstellungen.
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Belichtungssystem Wie aus Fig. 1 zu ersehen ist, hat eine Kamera 10
ein Aufnahmeobjektiv 12, welches zur scharfen Abbildung eines Aufnahmeobjektes auf
einem lichtempfindlichen Material, z. B. auf einem Film, dient, der mittels zweier
Knöpfe 14 und 16 aufgewickelt wird. Ein in der Kamera montierter Belichtungsmesser
ist mit einer lichtempfindlichen Oberfläche 20 (Fig. 2) ausgestattet, welche der
aufzunehmenden Szene durch eine Linsenscheibe 18 (Fig.1) ausgesetzt ist. Die Oberfläche
20 ist mit der Drehspule 22 (Fig. 2) eines Galvanometers verbunden und erregt dieses
Galvanometer in Abhängigkeit von der Aufnahmehelligkeit, wobei die Spule 22 veranlaßt
wird; sich um den Drehzapfen zu drehen und sich in eine Stellung zu begeben, die
von der Helligkeit abhängig ist. Das Aufnahmeobjektiv, der Aufwickelmechanismus
und der Belichtungsmesser sind allgemein bekannt und brauchen deshalb nicht im einzelnen
beschrieben
zu werden. Es ist jedoch selbstverständlich, daß verschiedene
Konstruktionen dieser Elemente im Rahmen der vorliegenden Erfindung Verwendung finden
könnten. Der Belichtungsmesser könnte beispielsweise an Stelle eines Galvanometers
ein Hitzdrahtelement, einen Solenoid oder ein anderes photoelektrisch-mechanisches
Umwandlungselement besitzen.
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Wie aus Fig. 3 ersichtlich ist, bildet die Galvanometerspule 22 mit
dem Arm 24, der mit der Drehspule um den Drehzapfen 23 schwingt, eine Einheit. Der
Arm 24 ist mit einem abgewinkelten Anschlag 26 versehen, der einen bogenförmigen
Schlitz 28 in einer festen Platte 30 (Fig. 5) durchgreift. Der Anschlag 26 des Drehspulenarrnes
24 arbeitet mit der gezahnten Kante 32 einer Verschlußlamelle 34 zusammen, die bei
36 angelenki ist. Eine zweite Verschlußlamelle 38, die bei 40 angelenkt ist, wird
von der Lamelle 34 überlappt. Die beiden Lamellen decken normalerweise die Objektivöffnung
42 ab. Während des Verschlußablaufs bewegen sich die Lamellen hin und her, wobei
sie sich zunächst auseinanderbewegen, um innerhalb der Objektivöffnung 42 die Blendenöffnung
44 zu bilden. Sodann kehren sie wieder in ihre Ruhelage zurück, in der sie die Öffnung
42 abdecken. Die Größe der Blendenöffnung 44 wird bestimmt durch die Stellung, in
der die Kante 32 der Lamelle 34 mit dem Anschlag 26 des Galvanometerarmes 24 zusammentrifft,
und hängt dadurch von der Helligkeit der aufzunehmenden Szene ab. Der Schlitz 28
in der Platte 30 wirkt als Gegenlager, welches den Anschlag 26 des Galvanometerarmes
24 abstützt, um ihn vor übermäßiger Belastung zu schützen.
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Als Verschluß kann jede Konstruktion Verwendung finden, in welcher
Abdeckelemente, wie die Lamellen 34 und 38, unter Einschaltung eines
federnden Gliedes einen vorbestimmten Weg zurücklegen, um eine Öffnung zu bilden.
In einigen Fällen könnte es erforderlich werden, den Mechanismus zum Antrieb der
AbdeckeIemente abzuwandeln, um den federnden Lamellenantrieb zu erreichen. Die Erfindung
ist in den Zeichnungen in Verbindung mit einem allgemein bekannten Verschluß gezeigt,
welcher nur eine BelichtungszeiteinstelIung aufweist.
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Der Verschluß besitzt einen Auslöser 46 (Fig. 2 und 3) der bei 47
drehbar gelagert ist und durch eine Feder 48 stets im Uhrzeigersinn bis zum Anschlag
an einem Hebel 50 verschwenkt wird, welcher ebenfalls bei 47 drehbar gelagert
ist. Der Anschlaghebel 50 ist mit einer Schulter 52 versehen, die mit dem Ansatz
54 an einem Verriegelungshebe156 zusammenarbeitet, welcher bei 57 schwenkbar gelagert
ist. Der Hebel 50 hat einen Arm 74, welcher mit einer Aussparung 76
eines bei 79 gelagerten Schwungrades 78 zusammenarbeitet. Der Anschlaghebel 50 wird
normalerweise in seiner Stellung gemäß Fig. 2 gehalten, und zwar durch den Hebel
56, welcher den Anschlaghebel 50 im Uhrzeigersinn zu schwenken versucht, während
er selbst unter dem Einfluß einer Feder 58 steht, welche bestrebt ist, ihn gegen
den Uhrzeigersinn zu verschwenken.
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Ein Ansatz 60 an dem Auslöser 46 ist für die Zusammenarbeit mit einem
Arm 62 der Auslösehandhabe 64 bestimmt, die bei 66 schwenkbar gelagert ist und unter
dem Einfluß einer Feder 68 steht, welche bestrebt ist, sie stets im Uhrzeigersinn
um ihre Lagerstelle 66 zu verschwenken.
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Wenn die Auslösehandhabe 64 zum Zwecke der Auslösung der Kamera von
Hand niedergedrückt wird, schwenkt ihr Arm 62 zunächst den Auslöser 46 gegen den
Uhrzeigersinn (Fig. 2), wodurch die Spannung der Feder 48 vergrößert wird. Ein weiteres
Niederdrücken der Auslösehandhabe 64 verschwenkt den Auslöser 46 weiter gegen den
Uhrzeigersinn, bis ein Ansatz 70 des Auslösers 46 auf einen Ansatz 72 des Hebels
56 trifft und den Hebel 56 im Uhrzeigersinn verschwenkt (Fig. 2), wobei die Schulter
52 und der Ansatz 54 außer Eingriff kommen. Dadurch wird der Anschlaghebel 50 zu
einer raschen Bewegung gegen den Uhrzeigersinn (Fig. 2) unter Einwirkung der Feder
48 freigegeben, durch welche das Schwungrad 78 gegen die Kraft der Feder 80 im Uhrzeigersinn
(Fig. 2) gedreht wird. Das Schwungrad 78 ist in den Fig. 3, 4 und 5 in dieser aus
seiner Ruhelage herausgedrehten Stellung dargestellt. Eine Aussparung 82 in dem
Schwungrad 78 ist zur Aufnahme eines Armes 84 (Fig. 4) eines Verschlußantriebshebels
86 bestimmt, welcher bei 88 schwenkbar gelagert ist. Der Verschlußantriebshebel
86 steht unter dem Einfluß einer Feder 94, welche bestrebt ist, den Hebel 86 stets
so zu schwenken, daß sein Arm 84 gegen den Umfang des Schwungrades 78 gedrückt wird.
Wenn das Schwungrad 78 aus seiner Ruhelage herausgedreht wird, schwenkt es den Antriebshebel
86 gegen die Kraft der auf ihn einwirkenden Feder 94 (s. Fig. 4), bis die Schwungkraft
des Schwungrades 78 verbraucht ist und die Feder 80 das Schwungrad 78 wieder in
seine Ruhelage zurückdreht, in welcher das Schwungrad 78 anhält, wenn der Arm 84
(Fig: 4) des Verschlußantriebshebels 86 erneut in die Aussparung 82 eingreift und
somit der Hebel 86 durch die Kraft der Feder 94 in seine Ruhelage zurückbewegt wurde
(nicht dargestellt). Während dieser hin- und hergehenden Bewegung des Verschlußantriebshebels
86 veranlaßt letzterer die Verschlußlamellen 34 und 38 (Fig. 3) in folgender Weise
zu einer hin- und hergehenden Schwenkbewegung: Der Verschlußantriebshebe186 besitzt
zwei Teile 90 und 92, die beide bei 88 schwenkbar gelagert sind. Das Teil 90 bildet
eine Einheit mit dem Arm 84 und bewegt sich entgegen der Kraft der Feder 94 über
einen stets gleichbleibenden Weg hin und her, wenn das Schwungrad 78 sich in der
oben beschriebenen Weise hin und her dreht. Das Teil 92 steht unter dem Einfluß
einer Feder 96 und wird von dieser stets federnd gegen das Teil 90 gehalten.
Das als Hebel ausgebildete Teil 92 trägt einen Stift 98, welcher die Schlitze 100
und 102 (Fig. 3) der Lamellen 34 und 38 durchgreift. Die Schlitze 100 und 102 sind
in einem Winkel zueinander und zu der Bahn des Stiftes 98 angeordnet. Wenn der Antriebshebel
86 (Fig. 4) sich hin- und herbewegt, bewegt sich der Stift 98 an dem Hebel 92 ebenfalls
hin und her, wodurch die Lamellen 34 und 38 (Fig. 3) zunächst voneinander wegbewegt
werden, bis die Lamelle 34 von dem Anschlag 26 des Galvanometerarmes 24 abgestoppt
wird. Da die Lamelle 34 auf den Galvanometerarm 24 in jeder Zwischenstellung treffen
kann, wird der Hebel 92 (Fig. 4) ebenfalls in irgendeiner Zwischenstellung inmitten
seiner zyklischen Bewegung festgehalten, obgleich die Teile 84, 90 des Verschlußantriebs
ihre zyklische Bewegung entgegen der Kraft der Federn 94 und 96 ungehindert ausführen.
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Wenn die Helligkeit der aufzunehmenden Szene bzw: des aufzunehmenden
Objekts nicht für eine normale Aufnahme bei automatischer Betätigung der Kamera
ausreicht, ist es wünschenswert, die manuelle
Betätigung der Auslösehandhabe
zu verhindern. Zu diesem Zweck ist ein Blockierhebel 104 vorgesehen, welcher einen
Schlitz 106 aufweist, mittels dessen er an dem früher beschriebenen Drehzapfen 57
befestigt ist, wobei ihm Gleit- und Schwenkbewegungen entgegen der Kraft einer Feder
108 möglich sind. Ein Führungshebe1110 besitzt einen Schlitz 112, der von einem
festen Stift 114 durchgriffen wird. Der Führungshebel 110 ist bei 116 an dem Blockierhebel
104 angelenkt. Eine Feder 118 hält den Hebel 104 normalerweise in seiner Stellung
im Uhrzeigersinn (Fig. 3), wo ein Ansatz 107 des Hebels 104 an dem
Hebel 110 anliegt. Ein Ansatz 105 an dem Blockierhebel 104
liegt unter dem oben beschriebenen Ansatz 60 des Auslösers 46. Beim Niederdrücken
der Auslösehandhabe 64 (Fig. 2) veranlaßt ihr Arm 62 den Auslösearm
60, den Blockierhebel 104 und den Hebel 110 zu einer Abwärtsbewegung.
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Wenn die Helligkeit für eine normale Aufnahme ausreicht, schwingt
der Galvanometerarm 24 aus seiner Ruhelage heraus (s. Fig. 3) und tritt damit aus
der Bahn eines Ansatzes 120 an der Unterseite des Führungshebels 110 während
dessen Abwärtsbewegung. In diesem Falle kann sich der Ansatz 107 des Hebels
104 an einem festen Anschlag 122 vorbei nach unten bewegen. Wenn aber
die Helligkeit für eine normale Aufnahme nicht ausreicht, befindet sich der Galvanometerarm
24 nahe oder in seiner Ruhelage (s. Fig. 2) und somit in der Bahn des Ansatzes 120
des Hebels 110. Der Galvanometerarm 24 wirkt sodann als Stützlager
und schwenkt den Hebel 110 (s. Fig. 2) um den Stift 114 entgegen der Kraft der Feder
118, wodurch der Drehzapfen 116 und damit der Blockierhebel
104 nach außen gedrückt werden (s. Fig. 2), wo der Ansatz 107 auf den festen
Anschlag 122 trifft und so ein weiteres Niederdrücken der Auslösehandhabe
64 verhindert, wodurch die Auslösung des Verschlusses gesperrt ist. Das Zusammenwirken
zwischen dem Blockierhebel 104 und dem Anschlag 122 verhindert außerdem, daß der
Galvanometerarm 24 weiterem manuellem Druck ausgesetzt wird.
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Wünscht der die Kamera Bedienende eine Aufnahme bei für die automatische
Betätigung unzureichendem Licht, so kann er zeitweilig die oben beschriebene Blockiereinrichtung
unwirksam machen. Ein Freigabehebel 124 (Fig.1 und 2) wird im Kameragehäuse bei
126 und 128 verschiebbar geführt. Normalerweise wird er von einer Feder 130 in seiner
unwirksamen Lage (in Fig. 2 in ausgezogenen Linien eingezeichnet) gehalten. Ein
Winkelhebel 132 ist um einen Drehzapfen 23 schwenkbar gelagert und ist bei
134 mit dem Hebel 124 gelenkig verbunden.. Ein Ansatz 136 dieses Winkelhebels 132
kann durch Eindrücken des Hebels 124 (in Fig. 2 in gestrichelten Linien eingezeichnet)
in die Bahn des Galvanometerarmes 24 gebracht werden, und zwar an dem Bahnende,
das er bei ungenügendem Licht benutzt. Befindet sich der Galvanometerarm 24 zu diesem
Zeitpunkt in der für ungenügendes Licht vorgesehenen Stellung, so schwenkt ihn der
Ansatz 136 aus dem Weg des Ansatzes 120 des Hebels 110. Der Blockierhebel
104 kann daher mit dem Anschlag 122 nicht in Eingriff kommen und ist
infolgedessen nicht mehr als Sperre wirksam.
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In manchen Fällen, insbesondere bei Innenaufnahmen, ist es im voraus
bekannt, daß die Helligkeit des Aufnahmeobjektes unter dem Aufnahmebereich der Kamera
liegt. In diesem Falle kann es wünschenswert sein, den Biendenwert von Hand nach
Maßgabe der für Mitznufnahmen gültigen Regeln einzustellen. Auch in anderen Fällen
kann es wünschenswert sein, die Blendenwerte manuell einzustellen, z. B. bei gewollten
Unter- oder Überbelichtungen oder in Fällen, in denen die Helligkeh des Hintergrundes
von der des Aufnahmeobjektes stark abweicht.
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Wie aus den Fig. 3 und 5 zu ersehen ist, hat ein Blendeneinstellhebel
140, der bei 23 schwenkbar gelagert ist, einen Ansatz 142, der in einen Kurvenschlitz
144 in einer Einstellscheibe 146 (Fig. 6) eingreift, welcher zu der Objektivachse
konzentrisch angeordnet ist. Lediglich der Kurvenschlitz 144 der Einstellscheibe
146 ist in den Fig. 3 und 5 dargestellt, wo zu ersehen ist, daß eine Feder
148 den Hebel 140
gegen den Uhrzeigersinn in eine Stellung bewegt,
in welcher der Ansatz 142 stets an der Innenkante des Kurvenschlitzes
144 anliegt. Die Scheibe 146 (Fig. 6) hat eine zentrale Öffnung 147,
durch die sie beweglich an einer mit einer Hülse versehenen Lagerbüchse 150, die
mit der Objektivachse konzentrisch ist, befestigt ist. Zur Erleichterung des Einstellens
ist die Scheibe 146 mit einer Rändelung 174 versehen. Eine Wählscheibe 152 ist so
an einer kleineren Lagerbüchse 151 geführt, daß sie konzentrisch um die Objektivachse
gedreht werden kann.
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Die Wählscheibe 152 hat einen Schlitz 154, durch welchen
der Ansatz 142 des Hebels 140 frei hindurchtreten kann. Wenn die Einstellscheibe
146 um die Objektivachse in der nachfolgend beschriebenen Weise gedreht wird, folgt
der Ansatz 142 des Einstellhebels 140 der Innenfläche des Kurvenschlitzes 144. Der
Kurvenschlitz 144 hat einen engen Abschnitt 144a, bei dem die Innenkante
im wesentlichen einem Kreisbogen folgt, der konzentrisch zur Objektivachse verläuft,
und einen sich erweiternden Abschnitt 144 b, bei welchem sich die Innenkante etwa
nach einer Spirale der Objektivachse nähert. Wenn sich die Scheibe 146 in einer
Stellung befindet, in welcher der Kurvenschlitz 144 die aus Fig. 3 ersichtliche
Stellung einnimmt, befindet sich der eine Ansatz 142 des Blendeneinstellhebels
140 in dem Abschnitt 144a des Kurvenschlitzes 144 und hält den Einstellhebel
140 in der dort gezeigten Stellung, wobei sein zweiter Ansatz 143 außerhalb der
bogenförmigen Bahn des Galvanometerarmes 24 liegt und ein freies Spiel des
Galvanometers und damit die ungehinderte automatische Einstellung der Blende gestattet.
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Wenn sich andererseits die Scheibe 146 in einer Stellung befindet,
in welcher der Kurvenschlitz 144
die aus Fig. 5 ersichtliche Stellung einnimmt,
dann befindet sich der Ansatz 142 in dem breiteren Abschnitt 144 b des Kurvenschlitzes
144, wobei es der Feder 148 möglich ist, den Einstellhebel 140 entgegen
dem Uhrzeigersinn zu bewegen, wobei der Ansatz 143
des Hebels 140 zur
Anlage an den Galvanometerarm 24 kommt und diesen gegen den Uhrzeigersinn schwenkt,
so daß von Hand eine beliebige Blendenöfinung bis zur maximalen Öffnung der Lamellen
34 und 38 eingestellt werden kann, je nachdem, an welcher Stelle der Innenkante
144 b sich der Ansatz 142 befindet.
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Die Wählscheibe 152 (Fig. 6) ist mit einem Arm 156 (s. Fig. 1) versehen,
mittels dessen sie manuell zwischen zwei Endstellungen hin- und herbewegt werden
kann, wobei sie in jeder dieser Stellungen durch schematisch dargestellte Rasten
158 und 160
federnd gehalten wird. Eine Blattfeder 162 ist mittels
eines
Nietes 164, der eine Bohrung 166 durchgreift, an der Einstellscheibe 146 befestigt.
Die Feder 162 hat ein freies Ende 168, das so gestaltet ist, daß es eine Ausnehmung
170 in der Scheibe 146 durchgreift und mit einer Reihe bogenförmig angeordneter
Vertiefungen 172, die in gewissen Abständen an der Wählscheibe 152 angeordnet sind,
zusammenarbeitet. Infolge der reibungsschlüssigen Verbindung zwischen dem Federende
168 mit einer der Vertiefungen 172 wird die Einstellscheibe 146 mitgenommen, wenn
die Wählscheibe mittels des Armes 156 um die Objektivachle gedreht wird. Die Rasten
158 und 160 haben einen wesentlich größeren Reibungswiderstand als die Feder 168
in den Vertiefungen 172. Deshalb kann die Einstellscheibe 146 unabhängig von der
Wähl-Scheibe 152 gedreht werden.
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Eine Scheibe 176 ist mit einer zentralen Öffnung 178 versehen, mittels
der sie an einer Lagerbüchse 151 so befestigt ist, daß sie sich um die Objektivachse
drehen kann. Die Scheibe 176 ist mittels eines Stiftes 179, der einen bogenförmigen
Schlitz 180 in der Scheibe 146 und eine Aussparung 184 in der Scheibe 152 durchgreift,
mit der Wählscheibe 152 so verbunden, daß sich die Scheibe 176 zusammen mit der
Wählscheibe 152 dreht. Die Scheibe 176 ist mit einem Fenster 186 versehen, das entweder
in sichtbare Stellung (in Fig. 6 in ausgezogenen Linien dargestellt) bewegt wird
oder in eine Stellung, in der es nicht sichtbar ist (in Fig. 6 in gestrichelten
Linien gezeichnet). Befindet sich das Einstellfenster 186 in seiner sichtbaren Stellung
(die Wählscheibe 152 befindet sich in ihrer Stellung gemäß Fig: 6), so liegt es
über einer Skala 188 der Einstellscheibe 146 und seinerseits wieder hinter einem
Fenster 190 eines fest angeordneten Deckels 192. Die Skala 188 kann in Blendenöffnungs-
oder in Belichtungswerte oder in irgendwelche andere geeignete Aufnahmewerte eingeteilt
sein. Befindet sich das Fenster 186 in seiner nicht sichtbaren Stellung, so liegt
es nicht mehr unter dem Fenster 190 in der Deckelscheibe 192. Die Skala 188 ist
daher von außerhalb der Kamera nicht sichtbar. Die Scheibe 192 hat eine bogenförmige
Ausnehmung 194, so daß die gerändelte Kante 174 der Einstellscheibe 146 zur Blendeneinstellung
von Hand zugänglich ist.
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Die beiden Stellungen der Wählscheibe 152 können durch Beschriftung,
z. B. »Blitz« und »Tageslicht« oder »Hand« und »Automatisch«, auf der Randfläche
der Scheibe 176 gekennzeichnet werden. Wenn sich die Wählscheibe 152 in ihrer Stellung
gemäß Fig. 6 befindet, ist das Fenster 1$6 und daneben das Wort »Blitz« auf der
Scheibe 176 durch das Fenster 190 in der Scheibe 192 sichtbar. Dementsprechend weiß
der die Kamera Bedienende, daß er den Belichtungswert manuell einstellen muß, wobei
in dem Fenster 186 der jeweils eingestellte Wert angezeigt wird. Befindet sich die
Wählscheibe 152 in ihrer anderen Stellung, so ist lediglich das Wort »Tageslicht«
in dem Fenster 190 sichtbar. Aus der Tatsache, daß in dem Fenster 190 keine Belichtungswerte
sichtbar sind, wird der die Kamera Bedienende schließen, daß der freie Belichtungsfaktor
bei dieser Stellung automatisch eingestellt wird.
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Die Fig. 7 bis 10 zeigen die Abhängigkeit der verschiedenen Teile
des Steuersystems für manuelle Blendenwahl. Der Blendeneinstellhebel 140 ist nur
schematisch eingezeichnet, wobei sein Drehzapfen 23 und sein Ansatz 142 als miteinander
verbundene Kreise dargestellt sind. Aus den Fig. 7 bis 10 ist ersichtlich, daß sich
der Ansatz 142 des Hebels 140 irgendwo innerhalb des erweiterten Abschnittes
144 b
des Kurvenschlitzes 144 befindet, wenn die Wählscheibe 152 die Stellung
»Blitz« einnimmt, wobei die genaue Stellung von der manuell vorgenommenen Einstellung
der Scheibe 146 abhängt.
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Außerdem ist zu ersehen, daß der Ansatz 142 des Einstellhebels 140
sich - ohne Berücksichtigung der manuell vorgenommenen Einstellung der Scheibe
146 - in dem engen Abschnitt 144 a des Kurvenschlitzes 144 befindet,
wenn die Scheibe 152 die Stellung »Tageslicht« einnimmt. Wenn die Kamera auf »Automatisch«
eingestellt ist, kann also der die Kamera Bedienende keinesfalls absichtlich oder
unabsichtlich die Blendenöffnung durch eine manuelle Einstellung der Scheibe 146
steuern: Die Erfindung ist vorstehend unter eingehender Bezugnahme auf ein bevorzugtes
Ausführungsbeispiel beschrieben. Es ist jedoch selbstverständlich, daß Änderungen
und Abwandlungen im Sinne und im Rahmen der Patentansprüche vorgenommen werden können.