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Blendenregelvorrichtung für photographische Kameras mit Wechselobjektiven
Die Erfindung betrifft eine Blendenregelvorrichtung, welche zur Verwendung in einer
photographischen Kamera mit Verschluß und Wechselobjektiven sowie eingebautem Belichtungsmesser
bestimmt und von der Objekthelligkeit sowie der Belichtungsdauer beeinflußt ist
und bei welcher der festgeklemmte Zeiger des Belichtungsmessers den Einstellanschlag
für ein in der Fassung jedes Wechselobjektivs gelagertes, federbelastetes Blendensteuerglied
bildet.
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Blendenregelvorrichtungen dieser Art für die Verwendung in Kameras
mit fest eingebautem Objektiv sind bekannt. Es besteht auch keine Schwierigkeit,
derartige Blendenregelvorrichtungen in Kameras mit Wechselobjektiven zu verwenden,
sofern man ihre Wirkung auf die Blendeneinrichtung nur eines der Wechselobjektive
beschränkt und bei Verwendung der übrigen Wechselobjektive die Blendenregelvorrichtung
stillegt. Diese notwendige Beschränkung ergibt sich aus den Eigenheiten der in der
Kamera untergebrachten Blendenregelvorrichtung und der in der Objektivfassung befindlichen
Blendeneinrichtung. Denn das auf die Objektivblende einwirkende Endglied der Regelvorrichtung
hat relativ zur Kamera unveränderliche Grenzlagen, während die entsprechenden Grenzlagen
der objektivseitigen Blendensteuerringe vom maximalen öffnungsverhältnis des jeweiligen
Wechselobjektivs abhängig sind.
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Will man diese Beschränkung in der Verwendbarkeit der genannten Blendenregelvorrichtungen
aufheben, so kommt es nicht nur darauf an, den der größten Blendenöffnung des jeweiligen
Wechselobjektivs entsprechenden Grenzstellungen der objektivseitigen Blendensteuerringe
die gleiche Lage relativ zur Kamera zu geben und die Verstellintervalle der Blendeneinrichtungen
gleich groß zu machen oder, mit anderen Worten, die Wechselobjektive der kameraseitigen
Blendenregelvorrichtung derart anzupassen, daß die der Maximalöffnung des jeweiligen
Wechselobjektivs entsprechende Lage des Blendensteuerringes für alle Wechselobjektive
die gleiche relativ zur Kamera ist.
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Es kommt zusätzlich darauf an, umgekehrt die kameraseitige Blendenregelvorrichtung
derart auszugestalten, daß sie beim Objektivwechsel der Veränderung des maximalen
relativen öffnungsverhÜltnisses angepaßt werden kann. Denn nur dann ist es
möglich, nicht nur die Blendenregelvorrichtung in Verbindung mit jedem Wechselobjektiv
zu benutzen, sondern auch die Lichtstärke eines jeden Wechselobjektivs voll auszunutzen.
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Diese vorstehende Aufgabe liegt der im folgenden beschriebenen Erfindunjz
zugrunde und ist dadurch gelöst, daß der Belichtungsmesser um die Drehachse seines
Zeigers drehbar gelagert und durch untereinander mittels eines Summengetriebes gekuppelte
übertragungsglieder von einer am Zeitsteller des Kameraverschlusses angeordneten
Nockenkurve und von einer Anschlagfläche an jeder Objektivfassung derart beeinflußt
wird, daß seine Winkellage relativ zur Kamera sowohl durch die Einstellage des Zeitstellers
als auch durch die Lage der an jeder Objektivfassung befindlichen Anschlagfläche
bestimmt ist. Wie dies im einzelnen auszuführen ist und welche weiteren Merkmale
die Erfindung aufweist, ergibt sich aus der nachfolgenden Beschreibung eines Ausführungsbeispieles
in Verbindung mit der Zeichnung und den Ansprüchen.
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Lediglich diejenigen Teile einer photographischen Kamera sind in der
Zeichnung dargestellt, welche zum Verständnis der Erfindung erforderlich sind. Es
sind dies das Drehspulinstrument 4, 6, 8 des eingebauten photoelektrischen
Belichtungsmessers, der Zeitsteuerring 49 des Verschlusses mit dem in Üblicher Weise
drehbar gelagerten Zeitsteller 48 und die Fassung 62 eines Wechselobjektivs,
welche mittels Bajonettverbindung an der Kamera zu befestigen ist und die Objektivblende
64 enthält. Schließlich ist noch die in bekannter Weise im Kameragehäuse gelagerte
Auslösetaste 22 gezeigt.
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Das aus Magnet 4 und Drehspule 6 mit Zeiger 8
bestehende
Drehspulinstrument des Belichtungsmessers ist auf einer Grundplatte 10 befestigt,
welche um die Drehachse des Zeigers 8 drehbar im nicht dargestellten Kameragehäuse
gelagert ist und auf einem Teil ihres Umfanges eine Verzahnung 12 besitzt. Auf der
Grundplatte 10 ist um Zapfen 14 ein Klemmbügel 16 drehbar gelagert.
Dieser ist durch Druck auf die Auslösetaste 22 über ein im Kameragehäuse
gelagertes
Hebelwerk 18, 20 gegen die Grundplatte 10
zu bewegen, so daß der Zeiger
8 festgeklemmt wird. Eine am Hebel 20 und am Kameragehäuse eingehängte Feder
24 dient zum Aufheben der Zeigerklemmung bei Freigabe der Auslösetaste 22.
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Zum Drehen der Grundplatte 10 dient ein Stufenzahnrad
26, welches im Kameragehäuse gelagert ist und mit der Grundplatte
10 einerseits sowie mit einem Kronenradsektor 28 andererseits kämmt.
Der Kronenradsektor 28 ist zusammen mit einem Hebel 30 auf einem im
Kameragehäuse befindlichen Zapfen gelagert. Eine um denselben Zapfen gewikkelte
Feder 32 greift mit ihren Enden hinter Stifte 34 und 36 des Kronenradsektors
28 bzw. des Hebels 30
und sucht die Anlage des Hebels 30 am
Stift 34 herzustellen. Diese Feder 32 begrenzt das durch den Hebel
30 entgegen dem Uhrzeigersinn auf den Kronenradsektor 28 übertragbare
Drehmoment.
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Am freien Ende des Hebels 30 ist eine mit ihrem zweiten Ende
ortsfest eingehängte Feder 38 befestigt. Drehbar auf dem Hebel
30 ist ein waagebalkenartiger Schwinghebel 40 gelagert, dessen abgebogene
Enden auf den Enden zweier im Kameragehäuse geführter Übertragungsstan,gen 42, 44
abgestützt sind.
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Die übertragungsstange 42 stützt sich ihrerseits auf einer Nockenkurve
46 ab, welche mit dem Zeitsteller 48 des nicht dargestellten Kameraverschlusses
in Verbindung steht. Diese Nockenkurve 46 könnte unmittelbar am Zeitsteller 48 befestigt
sein; im Ausführungsbeispiel ist sie jedoch Bestandteil eines mit dem Zeitsteller
verbundenen und diesem gegenüber einstellbaren Ringes 50. Der Ring
50 trägt eine Marke 52, welche mit einer auf dem Zeitsteller 48 befIndlichen
Filmempfindlichkeitsskala 54 zusammenarbeitet, und ist durch Reibungsschluß oder
mittels einer an sich bekannten Rastung mit dem Zeitsteller 48 gekuppelt. Daher
wird der Ring 50 mit seiner Nockenkurve 46 bewegt, wenn die auf dem Zeitsteller
befindliche Zeitskala 56 beim Einstellen der Belichtungsdauer an einer ortsfesten
Marke 58
entlangbewegt wird. Die dabei erzielte Axialverschiebung der übertragungsstange
42 wirkt sich schließlich als Drehung der Grundplatte 10 aus.
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Mit dem Zeitsteller 48 ist formschlüssig ein Arm 49 a eines Zeitsteuerringes
49 des hier nicht gezeigten Verschlusses verbunden. Der Zeitsteuerring 49 entspricht
nach Anordnung und Funktion dem in der deutschen Patentschrift 509 876 (USA.-Patentschrift
1687 123) gezeigten und ist wie dieser mit einer das hier nicht sichtbare
Hemmwerk des Verschlusses beeinflussenden Steuerkurve 49 b versehen.
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Die Übertragungsstange 44 stützt sich mit ihrem rechten Ende auf einer
Anschlagfläche 60 der Objektivfassung 62 ab, so daß die axiale Lage
dieser Anschlagfläche ein Maß für die Winkellage der Grundplatte 10 ist.
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In der Objektivfassung 62 ist in an sich bekannter Weise eine
Objektivblende 64 angeordnet. Der Steuerring 66 der Objektivblende ist mit
den herkömmlichen Steuerschlitzen versehen und durch eine Feder 68 im Sinne
des Verkleinerns der Blendenöffnung belastet. Ein durch einen Schlitz
70 in der Mantelfläche der Objektivfassung ragender Arm 72
dient zum
Betätigen des Blendensteuerringes 66 entgegen der Kraft der Feder
68. Mittels einer Bajonettverbindung, von der nur die objektivseitigen Lappen
74 gezeigt sind, ist die Objektivfassung 62 an einer Paßfläche der Kamera
zu befestigen. Eine dritte übertragungsstange76, welche ungefähr in Verlängerung
der Stange 44 im Kameragehäuse geführt ist, dient der Weiterleitung derjenigen Bewegungen
des Schwinghebels 40, welche diesem durch das Ansetzen einer Objektivfassung
62 aufgezwungen werden. Durch ein Hebelwerk 78, 80 wird eine axiale
Verschiebung der übertragungsstange 76 in eine Drehung eines Skalenträgers
82 verwandelt. Dieser Skalenträger ist im Kameragehäuse um die Drehachse
des Zeigers 8 drehbar gelagert und durch eine ortsfest eingehängte Feder
84 im Sinne des am Federende gezeichneten Pfeiles belastet. Der Skalenträger
82 ist aus durchsichtigem Werkstoff hergestellt und mit einer Skala
83 der Blendenzahlen versehen.
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Vorstehende Beschreibung in Verbindung mit der Zeichnung läßt erkennen,
daß eine durch Drehen des Zeitstellers 48 oder durch Drehen des Ringes
50 relativ zum Zeitsteller 48 verursachte axiale Verschiebung der Übertragungsstange
42 eine Drehung nur der Grundplatte 10 bewirkt. Dagegen bewirkt eine durch
den Objektivwechsel verursachte axiale Verschiebung der übertragungsstange 44 eine
Drehung sowohl der Grundplatte 10 als auch des Skalenträgers 82 im
gleichen Drehsinne und im gleichen Maße. Hierbei ist durch entsprechende Bemessung
der übersetzungsverhältnisse im Hebelwerk 78, 80
erreicht, daß die Lage des
Skalenträgers 82 relativ zur Grundplatte 10 erhalten bleibt.
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Zur selbsttätigen Regelung der Blendenöffnung in Abhängigkeit von
der Objektivhelligkeit und der von Hand eingestellten Belichtungsdauer sowie der
Filmempfindlichkeit dient die nachfolgend beschriebene Vorrichtung.
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Diese Vorrichtung besitzt einen Tastbügel 86,
welcher um die
Drehachse des Zeigers 8 drehbar im Kameragehäuse gelagert ist, in lösbarer
Kupplungsverbindung mit dem Steuerring 66 der Objektivblende 64 steht und
als Einstellanschlag den Zeiger 8
benutzt. Der Tastbügel 86 ist zu
diesem Zweck durch eine Feder 88 ent,- gegen dem Uhrzeigersinn belastet, welche
an einem Stift 90 des Tastbügels und einem ortsfesten Stift 92 abgestützt
ist. Mit einem Zahnbogen 94 des Tastbügels kämmt ein Ritzel 96 einer geteilten
Welle 98, 100, deren Hälften in nicht dargestellter Weise im Kameragehäuse
gelagert sind und welche mittels eines zweiten Ritzels 102 mit einem Blendenbetätigungsring
104 gekuppelt ist. Der Blendenbetätigungsring 104 greift mit einem abgebogenen Arm
106 hinter den Arm 72 des Blendensteuerringes 66 und ist konzentrisch
zur optischen Achse vorzugsweise am nicht dargestellten Verschlußgehäuse gelagert.
Der Wellenteil 98 trägt die eine Hälfte 108
einer Klauenkupplung, deren
zweite Hälfte 110 auf dem Wellenteil 100 axial beweglich angeordnet
ist. Ferner ist der Wellenteil 100 entgegen dem Uhrzeigersinn durch eine
Wickelfeder 101 belastet, die mit ihrem einen Ende durch eine Bohrung des
Wellenteils 100 geführt und mit ihrem anderen Ende ortsfest abgestützt ist.
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Zwecks Spannens und Auslösens der oben beschriebenen Vorrichtung ist
der Blendenbetätigungsring 104 mit einem Spannring 112 gekuppelt. Hierzu dient ein
mit einer Verzahnung des Blendenbetätigungsringes 104 kämmendes Ritzel 114. Dieses
steht seinerseits mit einem gleichachsig zu ihm angeordneten Ritzel 116 in
einseitig wirkender Mitnahmeverbindung, welche den Freilauf des Ritzels
116 entgegen dem Uhrzeigersinn ermöglicht. über ein Zwischenritzel
118,
welches wegen der perspektivischen Darstellung der Vorrichtung zweiteilig gezeichnet
ist, ist die Verbindung zu einem Zahnbogen 120 des Spannringes 112 hergestellt.
Die Lagerung der Teile 114, 116, 118, 120 im Kameragehäuse ist als eine selbstverständliche
Vorkehrung nicht eigens gezeichnet.
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Der Spannring 112 ist, wie die Ringe 59 und 104, konzentrisch
zur optischen Achse am Verschlußgehäuse gelagert. Durch eine an seinem Stift 122
und mit ihrem anderen Ende ortsfest angehängte Feder 124 ist der Spannring entgegen
dem Uhrzeigersinn belastet. Eine von der Auslösetaste 22 über einen kamerafest gelagerten
Hebel 126 zu betätigende Sperrklinke 128, welche im Uhrzeigersinn
federbelastet ist, arbeitet mit einer Rast 130 des Spannringes 112 zusammen.
Ein hier nicht gezeigter Nokken des Spannringes 112 dient zum Auslösen des gespannten
Verschlusses in derselben Weise, wie es in der deutschen Patentschrift
1057 445 (USA.-Patentschrift 2 900 886) eingehend beschrieben ist.
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Zum Bewegen des Spannringes 112 in die Spannstellung dient ein auf
einer Spannwelle 132 befestigtes Ritzel 134, welches den Spannring im Uhrzeigersinn
antreibt. Ein abgebogener Lappen 136 des Ritzels 134 steht in einseitiger
Mitnahmeverbindung mit dem hier nicht gezeigten Antriebsorgan des Verschlusses und
betätigt dieses in einer ebenfalls aus der deutschen Patentschrift 1057 445
(USA.-Patentschrift 2 900 886) zu ersehenden Weise.
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Die Spannwelle 132 ist, wie es im Kamerabau allgemein üblich
ist, mit dem Filmschaltmechanismus der Kamera gekuppelt. Da die Darstellung des
Filmschaltmechanismus zur Erläuterung der Erfindung nichts beiträgt, ist auf sie
verzichtet.
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Die selbsttätige Blendenregelvorrichtung ist abschaltbar, wenn die
Blendenöffnung ohne Berücksichtigung der vom Belichtungsmesser angezeigten Objekthelligkeit
von Hand, z. B. zum Zwecke einer Blitzlichtaufnahme, eingeregelt werden soll. Hierzu
ist anschließend an den Ring 50 und zu diesem koaxial ein als Umschalter
wie auch als Blendensteller dienender Ring 138 (im folgenden »Steller
138«) vorgesehen. Er trägt auf seiner Mantelfläche eine Marke »A «
sowie an diese anschließend und mit der größten Blendenzahl (hier »22«) beginnend
eine Blendenskala 140. Die Marke »A « und die Blendenskala 140 arbeiten mit
der bereits genannten Marke 58 zusammen. Der Steller 138 ist weiterhin
mit einer Steuerkante 142 und mit einem Mitnehmer 144 versehen. Der Mitnehmer 144
arbeitet mit einem zweiten, in der Zeichnung nicht sichtbaren Arm des Blendensteuerringes
66 in der gleichen Weise und im gleichen Drehsinn zusammen wie der Arm
106
des Blendenantriebsringes 104 mit dem Arm 72 des Blendensteuerringes
66.
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Auf der Steuerkante 142 gleitet bei Drehung des Ringes 138
ein längs seiner Achse verschieblicher Stößel 146 unter der Last einer zwischen
seinem Bund 148 und einer Wand 150 im Innern der Kamera angebrachten Feder
152. Eine mit einer Schaltgabel 154 versehene Hülse 156 ist lose auf
dem Stößel 146 angebracht und kann sich über eine Feder 158 an einem zweiten
Bund 160 des Stößels abstützen. Die Schaltgabel 154 greift in eine Ringnut
162 der Kupplungshälfte 110.
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Die beschriebene Vorrichtung arbeitet wie folgt: Beim Spannen wird
die Spannwelle 132 entgegen dem Uhrzeigersinn gedreht. Dadurch wird der Spannring
112 im Uhrzeigersinn, dagegen der Blendenbetätigungsring 104 sowie der Tastbügel
86 entgegen dem Uhrzeigersinn gedreht. Die Objektivblende 64 wird dabei völlig
geöffnet. Gleichzeitig wird mittels des Mitnehmerlappens 136 das hier nicht
gezeigte Antriebsorgan des Verschlusses gespannt, welches sodann durch eine eigene,
im Verschlußgehäuse gelagerte Sperre gehalten wird. Die Blendenregelvorrichtung
wird zusammen mit der durch den Arm 106
gegen die Kraft der Feder
68 auf größte öffnung gestellten Objektivblende 64 gehalten durch die Sperrklinke
128, welche hinter der Rast 130 eingefallen ist. Durch Drehen des
Zeitstellers 48 zum Zwecke des Einstellens der Belichtungsdauer oder/und durch Drehen
des Ringes 50 relativ zum Zeitsteller 48 zwecks Berücksichtigung der Filmempfindlichkeit
ergibt sich eine Axialverschiebung der übertragungsstange 42, z. B. nach links.
Hierdurch wird der Schwinghebel 40 entgegen dem Uhrzeigersinn gedreht, wobei sein
Abstützungspunkt auf der übertragungsstange 44 den Drehpunkt bildet. Bei seiner
ebenfalls entgegen dem Uhrzeigersinn und gegen die Kraft der Feder 38 erfolgenden
Drehung nimmt der Hebel 30 über die Feder 38 den Kronenradsektor
28
mit, so daß dieser ebenfalls entgegen dem Uhrzeigersinne gedreht wird.
Hieraus ergibt sich eine Drehung der Grundplatte 10 entgegen dem Uhrzeigersinne
mit der Wirkung, daß - gleichbleibende Objekthelligkeit während dieses Einstellvorganges
vorausgesetzt - einer Verkürzung der Belichtungsdauer oder/und einer geringeren
Filmempfindlichkeit eine größere, von der selbsttätigen Vorrichtung einzuregelnde
Blendenöffnung entspricht. Gleichzeitig deckt eine Maske 10a, welche durch die besondere
Form der Grundplatte 10 gebildet ist, die großen, von der Regelvorrichtung
unter den gegebenen Umständen nicht mehr erfaßbaren Blendenzahlen (z. B. »22«, »16«)
ab.
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Soll eine Aufnahme mit selbsttätiger Blendenregelung gemacht werden,
so ist die Marke »A « des Stellers138 der Marke58 gegenüberzustellen. Wird
daraufhin die Auslösetaste 22 betätigt, so wird zuerst über das Hebelwerk 20,
18 und den Klemmbügel 16
der Zeiger 8 auf der Grundplatte
10 festgeklemmt. Anschließend wird die Klinke 128 ausgehoben, so daß
die Blendenregelvorrichtung, durch die Kraft der Federn 122, 68, 101 angetrieben,
ablaufen kann. Wenn der Tastbügel 86 auf den Belichtungsmesserzeiger
8 trifft, bleibt die Regelvorrichtung stehen. Der Spannring 112 kann jedoch
frei weiterlaufen, weil in diesem Augenblick die Freilaufkupplung 114,
116
wirksam wird. Am Ende seines Ablaufweges hebt der Spannring 112 mit einem
Nocken eine Sperrklinke aus, welche bis zu diesem Zeitpunkt den Verschlußablauf
verhindert hat. (In der deutschen Patentschrift 1057 445 ist dies im einzelnen
dargestellt.) Nach Freigabe der Auslösetaste 22 und damit auch des Zeigers
8 legen schließlich die Teile 86, 98, 100, 104, 66 den restlichen
Ablaufweg zurück, und die Objektivblende 64 wird wieder auf ihren kleinsten öffnungsdurchmesser
eingestellt.
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Soll die selbsttätige Regelvorrichtung außer Betrieb gesetzt werden,
so ist der Steller 138 entgegen dem Uhrzeigersinn aus der dargestellten Lage
zu drehen, bis die gewünschte Blendenzahl der Skala 140 vor der Marke
58 steht. Dadurch kann die Feder 152 den Stößel 146 nach rechts schieben,
so daß die
Klauenkupplung 108, 110 getrennt wird. Die dabei
frei werdende Kraft der Feder 88 dreht den Tastbügel 86 entgegen dem
Uhrzeigersinn aus dem Anzeigebereich des Zeigers 8, während die Kraft der
Feder 101 den Arm 106 aus dem Einstellbereich des Armes
72 bringt. Der unter der Kraft der Feder 68
dem Arm 106 folgende
Blendensteuerring 66 trifft mit seinem zweiten, in der Zeichnung nicht sichbaren
Arm auf den Mitnehmer 144 des Stellers 138. Es ist dann diejenige Blendenöffnung
eingestellt, die der durch die Marke 58 angezeigten Blendenzahl entspricht.
Das Wiedereinschalten der selbsttätigen Blendenregelvorrichtung erfolgt durch Zurückdrehen
des Stellers 138, bis die Marke »A« wieder vor der Marke
58 steht. Aus den vorstehenden Darlegungen und der Zeichnung ist ersichtlich,
daß diese Schaltvorgänge unabhängig sind vom Betriebszustand der Blendenregelvorrichtung.
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Wird an Stelle des Wechselobjektivs, das im vorliegenden Falle z.
B. eine Lichtstärke von »l : 2,8«
besitzt, ein solches von geringerer Lichtsfärke,
z. B. »l: 5,6«, an der Kamera befestigt, dessen auf der Fassung befindliche
Anschlagfläche 60 entsprechend der Zeichnung einen geringeren Abstand von
der kameraseitigen Paßfläche für die Bajonettlappen 74 der Objektivfassung haben
muß als die Anschlagfläche des Wechselobjektivs mit der Maximallichtstärke, so wird
die übertragungsstange 44 nach links geschoben. Dadurch wird der Schwinghebel 40
im Uhrzeigersinn um seinen Abstiltzpunkt auf der Übertragungsstange 42 gedreht und
somit der Hebel 30
entgegen dem Uhrzeigersinn um seinen Lagerzapfen gedreht.
Der Hebel 30 nimmt mittels der Feder 32
den Stift 34 des Kronenradsektors
28 mit, woraus eine Drehung des letzteren entgegen dem Uhrzeigersinn folgt.
über das Stufenzahnrad 26 erfolgt schließlich die Drehung der Grundplatte
10 entgegen dem Uhrzeigersinn. Die obenerwähnte Drehung des Schwinghebels
40 im Uhrzeigersinn führt durch Vermittlung der Teile 78, 80 zur gleichzeitigen
Drehung des Skalenträgers 82 entgegen dem Uhrzeigersinn, so daß dieser seine
Lage relativ zur Grundplatte 10 beibehält. Auf diese Weise ist erreicht,
daß die infolge des Objektivwechsels nicht mehr verfügbaren kleinen Blendenzahlen,
z. B. »2,8 « und »4«, des Skalenträgers 82 aus dem Wirkungsbereich
der Blendenregelvorrichtung entfernt sind -. ohne daß sich die Belichtungsmesseranzeige
und damit die für den Belichtungsvorgang zu erwartende relative Blendenöffnung geändert
hat, welche von den konstant gebliebenen Größen Objekthelligkeit, Filmempfindlichkeit
und Belichtungsdauer abhängt. Damit ist die kaineraseitige Blendenregelvorrichtung
der Veränderung der maximalen relativen Öffnung angepaßt, welche beim Objektivwechsel
stattgefunden hat; d. h., der Spannstellung des Tastbügels 86 entspricht
die nunmehr kleinste gültige Blendenzahl, z. B. »5,6«. Diese Zahl kann bei
abgedunkelter Photozelle an der Stellung des Zeigers 8 auf dem Skalenträger
82 abgelesen werden.
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Es ist daher mit einfachen Mitteln ermöglicht, die Vorteile einer
selbsttätigen Blendenregelung auch dann wahrzunehmen, wenn an der Kamera Wechselobjektive
von unterschiedlicher maximaler Relativöffnung verwendet werden. Von besonderem
Vorteil ist, daß die volle Lichtstärke aller vorgesehener Wechselobjektive ausgenutzt
werden kann. Schließlich steht die individuelle Bedienung einer mit der beschriebenen
Blendenregelvorrichtung ausgestatteten Kamera frei, weil die Blendenregelvorrichtung
abgeschaltet und dabei dennoch die Belichtungsmesseranzeig ge abgelesen werden kann.