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Absperr- oder Steuerventil Die Erfindung betrifft ein Absperr- oder
Steuerventil mit einer Membran oder einem ähnlichen Antriebsteil sowie einem in
das Gehäuse vorzugsweise eingeschraubten Deckel und einem zwischen dem Deckel und
dem Gehäuse eingeklemmten Zwischenteil, wobei durch den Zwischenteil eine Leitung
für ein Druckmittel geht, die einerseits oberhalb der Membran od. dgl. und andererseits
zwischen dem Zwischenteil und dem Deckel mündet, wo auch eine Zuleitung für das
Druckmittel endet, die durch ein vom Deckel getragenes Hilfsventil verschließbar
ist.
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Dabei ergeben sich Schwierigkeiten hinsichtlich der Abdichtung dieses
Zwischenteiles. Um eine ausreichende Abdichtung zu erzielen, mußten bisher zusätzliche
Dichtungselemente, wie elastische Dichtungsringe u. dgl., eingebaut werden, wodurch
sich einmal eine Vergrößerung der Bauhöhe und zum anderen erhöhte fertigungstechnische
Anforderungen an die Genauigkeit der Passungen ergeben. Schließlich ist mit der
Verwendung zusätzlicher elastischer Dichtungselemente die Gefahr verknüpft, daß
deren Elastizität infolge von Alterungserscheinungen nachläßt und die einwandfreie
betriebsmäßige Afldichtung beeinträchtigt wird.
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Zur Abhilfe wird erfindungsgemäß zwischen dem Deckel und dem Zwischenteil
vorzugsweise an letzterem ein an dem Gehäuse anliegender, sich zu seinem Ende hin
verjüngender Kragen und vorzugsweise am Deckel eine konische Gegenfläche vorgesehen,
die beim Einschrauben des Deckels in das Gehäuse den Kragen gegen die Gehäusewandung
preßt.
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Diese erfindungsgemäße Verbindung zwischen dem Deckel und dem Zwischenteil
ist wegen der außerordentlichen großen Keilkraft, die vom Deckel auf das Zwischenteil
ausgeübt wird, auch bei höchsten Drücken des Steuermittels absolut dicht. Da weiterhin
die durch den hohen Dichtungsdruck bewirkte elastische Verformung des Kragens ein
völlig dichtes Anliegen desselben an der Gehäusewandung zur Folge hat, ist es möglich,
auf der Umfangsfläche des Zwischenteiles Ringnuten vorzusehen, in denen das Steuermittel
mit vollem Druck strömt, während ein freier Raum zwischen dem Deckel und dem Zwischenteil
gleich drucklos ist. Die innerhalb des Zwischenteiles sowie zwischen demselben und
dem Deckel vorhandenen Steuerkanäle des erfindungsgemäßen Absperr- oder Steuerventils
können wegen der ohne weitere Zwischenglieder, wie Dichtungsringe u. dgl., zuverlässig
wirkenden Dichtung, die nur einen sehr geringen Platzbedarf hat, auf engstem Raum
benachbart angeordnet werden, so daß die Gesamtabmessungen des erfindungsgemäßen
Absperr- oder Steuerventils sehr klein sind.
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Hinzukommt, daß die erwähnte Dichtung mit geringem fertigungstechnischem
Aufwand herzustellen ist.
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Die Membran, von deren Verformung die Steuervorgänge abgeleitet werden,
wird aus hochelastischem Material hergestellt, das dennoch höchsten Drücken des
Steuermittels standhalten kann, weil die Membran so abgestützt wird, daß die elastischen
Verformungen ein bestimmtes Maß nicht überschreiten können. Zu diesem Zweck ist
einmal die Membran im Bereich ihrer Verbindung mit der Ventilstange zwischen zwei
Scheiben eingespannt und zum anderen eine Unterlegscheibe ihrer Randeinspannung
so weit nach innen verlängert und geneigt, daß die Membran nach erfolgter Durchbiegung
mit dem überwiegenden Teil ihrer Fläche auf diesen geneigten Teil der Unterlegscheibe
gedrückt wird, wodurch eine weitere Verformung der Membran unterbunden ist.
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Die Zeichnung veranschaulicht beispielhaft und schematisch eine Ausführungsform
des erfindungsgemäßen Absperr- oder Steuerventils.
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Fig. 1 zeigt diese Ausführungsform in einem in verschiedenen Ebenen
durchgeführten Schnitt, der durch die Linie 1-I der Fig. 2 angegeben ist; Fig. 2
ist eine Draufsicht dieser Ausführungsform; Fig. 3 und 4 zeigen waagerechte Schnitte
nach den Linien 11I-111 und bzw. IV-IV der Fig. 1; Fig. 5 zeigt eine Einzelheit
einer Dichtung; Fig. 6 und 7 zeigen jeweils eine Ansicht im Schnitt und eine Draufsicht
eines Magnetankers für die Steuerung des Ventils;
Fig. 8 zeigt eine
Einzelheit der Verbindung der Membran mit einer Ventilstange.
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Das dargestellte Absperr- oder Steuerventil umfaßt ein Gehäuse 1 mit
drei zylindrischen, gleichachsigen Hauptaussparungen von verschiedenem Durchmesser,
wobei die Aussparung 2 mit dem kleineren Durchmesser die beiden anderen Aussparungen
3 und 4
verbindet, so daß an jedem ihrer Enden ein Ventilsitz gebildet wird.
Die Aussparung 2 steht in Verbindung mit einer Querbohrung 5, die
ein Gewinde 6 aufweist, damit diese Aussparung mit einer nicht dargestellten
Leitung verbunden werden kann. Eine Ventilstange 7 reicht über das Innere der Aussparung
2 hinaus bis in die Aussparungen 3 und 4. Ein Verschlußstück 8 ist
in der Aussparung 3 und ein Verschlußstück 9 in der Aussparung 4 an der Ventilstange
7 befestigt.
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Fig. 8 zeigt in größerem Maßstab die Form des Verschlußstückes
9, das gleichzeitig zur Befestigung der Ventilstange 7 an der Membran 10
dient, welche die Verschlußstücke 8 und 9 betätigen soll. Das Verschlußstück
9 besteht aus einer Sitzdichtung 11, die in einer Vertiefung einer
Scheibe 12 untergebracht ist. Der Rand 13 der Scheibe 12 ist gegen die Mitte
der Sitzdichtung 11 abgebogen, um diese zu halten. Die Sitzdichtung 11 weist
eine Nut 11a auf. Diese Nut 11 a bildet einen Kanal, durch welchen die kleine Menge
des Druckmittels, die sich eventuell zwischen der Dichtung 11 und dem Boden der
Scheibe 12 angesammelt hat, abfließen kann. Der Sitz des Verschlußstückes
9 wird von einem Wulst 14 gebildet, der über eine ebene Grundfläche
15 hinausragt, die den Boden der Aussparung 4 begrenzt und für den Rand 13
der Scheibe 12 einen Anschlag bildet.
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Der linke Teil der Fig. 8 zeigt die geöffnete, der rechte Teil dieser
Figur die geschlossene Stellung des Verschlußstückes 9. Die Dichtung 11 wird bei
geschlossener Stellung von dem Sitz 14 verformt. Diese Verformung wird dadurch
begrenzt, daß der Rand 13 der Scheibe 12 gegen die Grundfläche 15 stößt. Das Verschlußstück
8 ist in gleicher Weise ausgebildet.
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Die Membran 10 ist in der Mitte durch Einspannen zwischen den
Scheiben 18 und 12 an der Ventilstange 7 befestigt. Die Scheiben 12 und 18
weisen beide einen kreisförmigen Rand 19 auf und die Membran 10 ist zwischen
diese beiden Ränder eingespannt. Wie in Fig. 8 gezeigt, weist die Scheibe
18 in der Nähe der Mitte einen Hals 20 auf, der gegen die Scheibe
12 stoßen soll, wenn die Dichtung 11, die Scheibe 12 und die Scheibe 18 auf der
Ventilstange 7 zwischen einen Kegel 21 und eine selbstsperrende Mutter
22 gespannt werden. Der Mindestabstand zwischen den Scheiben 12 und
18 wird so bemesssen, daß der Mittelteil der Membran 10 nicht stark
verformt wird.
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Die Befestigung der Membran 10 am Ventilgehäuse 1 wird
dadurch erzielt, daß ihr Außenrand zwischen eine Unterlegscheibe 23 und einen
Zwischenteil 24 gespannt wird. Diese Unterlegscheibe 23 ruht mit ihrem Außenrand
auf einer in der Nähe des Bodens der Aussparung 4 vorgesehenen Schulter.
Die Aussparung 4 bildet einen Sitz für den Zwischenteil 24, der von
einem Deckel 25, welcher in eine der Aussparung 4 entsprechende Gewindebohrung
eingeschraubt ist, in Richtung der Membran 10 gedrückt wird. Die Unterlegscheibe
23 und der Zwischenteil 24
weisen an der Stelle, an der die Membran
10 zwischen sie gespannt ist, nicht dargestellte Rillen auf, die das Durchsickern
von Druckmittel verhindern sollen. Die Membran 10 bildet mit dem Boden der
Aussparung 4 eine Kammer 26, in die der Kanal 27 mündet, der eine Gewindebohrung
28 hat, damit er an eine nicht dargestellte Außenleitung angeschlossen werden
kann. Wenn das Verschlußstück 9 von seinem Sitz gehoben und das Verschlußstück
8 gegen seinen Sitz gedrückt wird, so ist zwischen diesem Kanal
27
und der Querbohrung 5 eine Verbindung hergestellt. Wenn das Verschlußstück
9 gegen seinen Sitz gedrückt wird, so wird gleichzeitig das Verschlußstück
8 abgehoben, so daß die Querbohrung 5 mit der Aussparung 3 verbunden wird, in die
die beiden Querbohrungen 29, die beide je ein Gewinde 30 haben, münden.
Diese zweite Stellung ermöglicht es also, daß ein in die Querbohrung 5 mündender
Kanal mit einer an eine der beiden Gewinde 30 angeschlossenen Leitung in
Verbindung gesetzt wird, wobei das andere Gewinde 30 z. B. von einem nicht
dargestellten Verschlußpfropfen verschlossen wird.
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Die Aussparung 3 ist in ihrem unteren Teil mit einer Verschlußschraube
31 verschlossen. Diese Verschlußschraube 31 weist einen Teil 32 von kleinerem Durchmesser
auf, der dazu bestimmt ist, an einer Schulter 33 der Aussparung 3 zu liegen. Die
Schulter 33 und der Teil 32 der Verschlußschraube 31 sind so aufeinander abgestimmt,
daß ihre Berührungsfläche kegelstumpfförmig ist, damit ohne Dazwischenschieben einer
Dichtung aus nachgebendem Werkstoff vollständige Dichtheit erzielt wird. Die übrigen
Gewindebohrungen des Ventils sind ähnlich gestaltet und weisen eine Innenschulter
auf, wie dies an der Schulter 33 hinter den Gewinden 6, 28 und 30 in Fig. 3 und
4 angedeutet ist.
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Der Deckel 25 trägt ein zylindrisches Rohrstück 34,
auf dem eine elektrische Wicklung 35 angeordnet ist. Diese ist auf einen
Spulenkasten aus isolierendem Werkstoff gewickelt, der wie üblich aus zwei durch
ein Rohr 38 verbundenen Spulenflanschen 36 und 37 besteht. Eine Unterlegscheibe
39 aus Isolierstoff wird durch die Wicklung 35 gegen den Spulenflansch 37
gedrückt, und zwei Anschlußklemmen, von denen nur die Anschlußklemme 40 in
der Zeichnung sichtbar ist, werden zwischen diesem Flansch 37 und der Isolierscheibe
39 gehalten. Die beiden Enden der Wicklung 35 sind an diese Anschlußklemmen
angelötet, und Schrauben 41 ermöglichen den Anschluß der Wicklung 35 an eine nicht
dargestellte Speisestromleitung.
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Im Inneren des Rohrstückes 34 kann ein Anker 42
gleiten,
der an den beiden Enden Dichtungen 43 aus federndem Werkstoff aufweist. Das
Rohrstück 34 enthält ferner ein Anschlußstück 44 aus ferromagnetischem Werkstoff,
das eine in das Innere des Rohrstückes 34 auf der Seite des Ankers 42 mündende
Sitzöffnung 45 aufweist. Um diese Sitzöffnung 45 läuft eine Ringnut, in welche in
bekannter Weise ein Kupferring 46 eingesetzt ist, welcher dazu bestimmt ist,
zum Ankerfeld der Wicklung 35 ein phasenverschobenes Magnetfeld zu bilden, wenn
die Wicklung 35 mit Wechselstrom gespeist wird.
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Wenn die Wicklung 35 erregt wird, entsteht ein Magnetfeld, das den
Anker 42 gegen das Anschlußstück 44 zieht, so daß die Sitzöffnung
45 durch den Anker 42 abgeschlossen wird. Die Stromzuführung zur Wicklung
35 erfolgt über die eiserne Unterlegscheibe 47 über dem Spulenflansch
36 des Spulenkastens, dann durch einen Wicklungsschutzdecke148 und schließlich
ein das Rohrstück 34 umgebendes
Basisstück 49 unter
der Wicklung 35. Eine Muffe 59
ist am Basisstück 49 befestigt,
damit die nicht dargestellten Stromzuleitungen zur Wicklung 35 durch eine
Nut im Deckel 48 gezogen werden können.
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Der Anker 42 ist der Wirkung einer Feder 50
unterworfen,
die bestrebt ist, ihn vom Anschlußstück 44 fortzuziehen und seine untere
Dichtung 43 gegen eine auf der oberen Seite des Zwischenstückes
24 vorgesehene Sitzöffnung 51 zu drücken. Diese Sitzöffnung 51 wird
über ein in eine Ringnut 53 des Zwischenstückes 24 mündende Zuleitung
52 mit Druckmittel versorgt, wobei die Ringnut 53 über eine in das
Gehäuse 1 gebohrte und in die untere Aussparung 3 mündende Leitung
54 an den jeweiligen Zulauf angeschlosssen ist.
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Eine Druckkammer 55 wird durch die untere Seite des Zwischenstückes
24 und die obere Seite der Membran 10 begrenzt. Eine Bohrung
56 stellt die Verbindung zwischen dieser Druckkammer 55 und dem zwischen
den Teilen 24 und 25 befindlichen Raum her. Dieser Raum muß gegen
die Außenseite des Ventils dicht abgeschlossen sein; das gleiche gilt für den Raum,
der zwischen dem Zwischenstück 24 und der Innenwandung der Aussparung
4 liegt. Zur Sicherung der Abdichtung dieser beiden verschiedenen Räume weist
das Zwischenstück 24 einen in Fig. 5 in größerem Maßstab gezeigten federnden
Kragen 57
auf. Dieser Kragen 57 ist dazu bestimmt, mit einer konischen
Gegenfläche 58 des Deckels 25 in Berührung zu treten, damit er zwischen
die konische Fläche 58 und die Innenwandung der Aussparung 4 des Gehäuses
1 gepreßt wird, wenn der Deckel 25 angezogen wird. Der Winkel der
konischen Gegenfläche 58 muß so gewählt werden, daß das Einspannen des Kragens
57 zwischen dieser konischen Gegenfläche 58 und der Wandung des Gehäuses
1 nicht zu einer Verklemmung führt, wodurch die axiale Verschiebung des Zwischenstückes
24 zum Einspannen des Außenrandes der Membran 10 verhindert würde.
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Die Fig. 6 und 7 veranschaulichen den Anker 42
und zeigen, daß
dieser zwei Längsnuten 60 und 61
aufweist, die einander diametral gegenüberliegen.
Die Tiefe dieser Nuten ist mindestens gleich drei Vierteln des Radius des zylindrischen
Ankers 42. Der Durchlaßquerschnitt dieser Nuten ist mindestens zwanzigmal
größer als der Querschnitt der Sitzöffnung 45.
Wie in Fig. 6 ersichtlich,
befindet sich jede Dichtung 43 auf dem Boden eines Sackloches, wobei ein
Zwischenraum 62 bzw. 63 zwischen jeder Stirnfläche des Ankers
42 und der entsprechenden Dichtung 43
verbleibt. Die Nuten
60 und 61 enden in den Zwischenräumen 62 und 63, so
daß der Druck des Mediums, das sich aus der Sitzöffnung 51 ergießt, ebenfalls im
Raum 62 herrscht, wenn der Anker 42
gegen das Anschlußstück
44 gezogen wird. Diese Anordnung sichert die Entfernung des Ankers
42 vom Anschlußstück 44, wenn die Erregung der Wicklung
35 unterbrochen wird, auch beim Betrieb desselben in Flüssigkeiten, wie z.
B. Öl. Ferner sind Anschläge vorgesehen, die auf den Anker 42 in jeder seiner
Endstellungen wirken, damit der Höchstdruck zwischen jeder Dichtung 43 und
dem Sitz der entsprechenden Öffnung begrenzt wird. Wenn der Anker 42 sich
in seiner höchsten Stellung befindet, so stößt seine Oberseite gegen die Unterseite
des Anschlußstückes 44. In der niedrigsten Stellung des Ankers stößt dessen
Unterseite gegen eine Auskragung des Zwischenstückes 24.
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Das Ventil arbeitet wie folgt: Das Druckmittel wird durch eine Speiseleitung,
die durch ein in eine der Gewindebohrungen 30 (Fig. 4) eingeschraubtes Anschlußstück
am Ventilgehäuse 1 befestigt ist, in die untere Aussparung 3 geführt.
Die andere Gewindebohrung 30 wird durch einen Pfropfen geschlossen. Wenn
der Anker 42 dem Magnetfeld nicht ausgesetzt ist, wird er durch die Feder
50 in der in Fig. 1 gezeigten Stellung gehalten, so daß seine untere Dichtung
43 die Sitzöffnung 51 verschließt und das in der Aussparung 3 befindliche Druckmittel
nicht aus den Kanälen 54 und 52 und der Sitzöffnung 51 ausfließen
kann.
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Der Druck in der Aussparung 3 wirkt auf das Verschlußstück
8 und hält es auf seinem Sitz fest, während die Querbohrung 5 und
der Kanal 27 dank des von seinem Sitz abgehobenen Verschlußstückes
9 miteinander in Verbindung stehen. Das Druckmittel in der Druckkammer
55 wird zunächst durch den Kanal 56, dann durch die im Anker
42 vorgesehenen Nuten 60 und 61 und schließlich durch die Sitzöffnung
45 abgelassen.
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Wenn man einen Erregerstrom in die Wicklung 35
schickt, so wird
ein Magnetfeld geschaffen, das eine Verschiebung des Ankers 42 in Richtung
auf das Anschlußstück 44 bewirkt. Diese lediglich einige Millimeter betragende
Verschiebung genügt, um die Sitzöffnung 51 freizugeben und die Sitzöffnung
45 zu schließen. Das in die Aussparung 3 gelenkte Druckmittel fließt
zunächst durch die Leitungen 54 und 52
und dann durch die Sitzöffnung
51, um schließlich in die zwischen den Teilen 24 und 25 gelegene
Kammer einzudringen. Von hier aus fließt es durch die Bohrung 56 und wirkt
auf die Oberseite der Membran 10.
Da die Oberfläche der Membran
10 größer ist als der Verschlußquerschnitt des Verschlußstückes
8 und da der auf die Membran 10 wirkende Druck annähernd so groß ist
wie der auf das Verschlußstück 8 wirkende Druck, bewirkt die Membran
10 eine Verschiebung der Ventilstange 7 nach unten, was zum Abheben
des Verschlußstückes 8 und zum Aufsetzen des Verschlußstückes 9 führt.
Auf diese Weise kann das in die Aussparung 3 einfließende Druckmittel in
die Aussparung 2 eindringen und von da aus durch die Querbohrung
5 fließen, die durch eine Leitung mit einem Verbraucher, z. B. mit einem
kydraulischen Motor, verbunden ist. Die Verbindung zwischen dieser Querbohrung
5 und dem Kanal 27 wird durch das auf seinem Sitz ruhende Verschlußstück
9 unterbrochen.
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Wenn die Erregung der Wicklung 35 unterbrochen wird, so zieht
die Feder 50 den Anker 42 nach unten, die Sitzöffnung 51 wird
verschlossen, während die Sitzöffnung 45 geöffnet wird, so daß das über der
Membran 10 befindliche, unter Druck stehende Medium durch die Sitzöffnung
45 entweichen kann, während das in den Aussparungen 2 und
3 befindliche Druckmittel bewirkt, daß die Ventilstange 7
nach oben
gestoßen wird, was zum Abheben des Verschlußstückes 9 und Schließen des Verschlußstückes
8
führt.
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Die Unterlegscheibe 23 bildet eine Stützfläche für die Mebran
10, und das unter Druck stehende und auf die Oberseite der Membran
10 wirkende Druckmittel preßt diese Membran 10 zunächst außen und
darauf nach und nach auch in ihrem Mittelteil gegen diese Stützfläche. Zwischen
dem Loch in der Mitte der Unterlegscheibe 23 und dem Außendurchmesser der
Scheibe 12 besteht etwas Spiel.
Die Sitzdichtung
11 ist weniger dick, als die Aussparung der Scheibe 12 tief ist, und
die Lage der Scheibe 12 ist so gewählt, daß ihr Rand 13 gegen die den Boden der
Aussparung 4 bildende Fläche 15
stößt, so daß die Verschiebung der
Ventilstange 7 begrenzt wird, sobald die Membran 10 auf die ganze Stützfläche
der Unterlegscheibe 23 drückt.
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Die Membran 10 kann dabei sehr biegsam und dünn gehalten werden,
weshalb das Ventil im Niederdruckbereich, z. B. bei einem Druck von 0,5 kg/cmp,
zu verwenden ist. Das gleiche Ventil kann auch für sehr hohe Drücke verwendet werden,
da eine Überlastung der Membran 10 durch ihre Stützfläche verhindert wird,
so daß ohne Rißgefahr im Druckbereich bis zu 100 kg/cm2 gearbeitet werden kann.
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Wenn das Druckmittel durch die Querbohrung 5 in die Aussparung 2 geführt
wird, so kann man es je nach der Stellung der Verschlußstücke 8 und
9 entweder durch den Kanal 27 oder durch die Querbohrung 29 leiten.
In der Praxis kann das Druckmittel entweder, wie oben beschrieben, durch die Querbohrung
29 in die Aussparung 3 oder in die Aussparung 2
oder auch durch
den Kanal 27 geführt werden. Wenn man die Zufuhr des Druckmittels an die
Sitzöffnung 51 anschließen will, so kann man den in das Gehäuse
1 gebohrten Kanal 54 abändern. Anstatt die in der Zeichnung veranschaulichten
Bohrungen durchzuführen, kann man z. B. nur ein Bohrloch anbringen, das die Ringnut
53 direkt mit der in die Aussparung 2 mündenden Querbohrung 5 verbindet.
Wenn das Druckmittel über den Kanal 27 zugeführt wird, so könnte man eine
Nut im Boden der Aussparung 4
vorsehen, damit ein Durchlaß gebildet wird,
der den Raum unter der Membran 10 direkt mit der erwähnten Ringnut
53 verbindet. Vom fertigungstechnischen Gesichtspunkt aus gesehen spielt
diese Abänderung des Kanals 54 allein keine Rolle; denn es ist möglich, einen
Vorrat an ungebohrten Ventilgehäusen aufzubewahren. Sobald man weiß, welchen Zweck
ein zur Lieferung bestimmtes Ventilgehäuse zu erfüllen hat, kann man leicht die
für den betreffenden Fall geeignete Bohrung anbringen. Ein anderer Vorteil der beschriebenen
Konstruktion ergibt sich daraus, daß ihre Herstellung sehr einfach ist, da die drei
Aussparungen 2, 3 und 4 von zylindrischer Form und gleichachsig sind, so
daß die Fertigung der in diesen Aussparungen vorgesehenen Schulterungen, Kanäle
und Gewinde auf einer Drehbank vorgenommen werden kann, ohne daß man dabei die Stellung
des Gehäuses 1 auf der Drehbank ändern müßte.
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Die parallelepipedische Form des Gehäuses 1 ist besonders zweckmäßig,
weil sie es ermöglicht, daß mehrere gleiche Gehäuse 1 aneinandergereiht werden
können, um so größere Ventilkombinationen zusammenzustellen. Deshalb geht die Querbohrung
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durch das ganze Gehäuse 1, so daß eine einzige ununterbrochene,
mehrere Ventilgehäuse versorgende Leitung gebildet wird, wenn die Gehäuse
1 aneinandergereiht werden. Das beschriebene Gehäuse 1
weist aus dem
gleichen Grunde zwei Querbohrungen 65 auf, die das ganze Gehäuse durchqueren
und durch die ein Schraubenbolzen durchgezogen werden kann, damit mehrere Gehäuse
zusammengebaut werden können. Die im oberen Teil der Fig. 4 sichtbare Öffnung der
Gewindebohrung 30 ist von einer Ringnut 66 umgeben, die eine Dichtung 67
aufnimmt.
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Wenn man zwei gleiche Gehäuse 1 aneinanderreiht, indem man
Distanzbolzen durch ihre Querbohrungen 65 zieht, befindet sich also eine
Gewindebohrung 30
eines Gehäuses 1 in der Verlängerung der Gewindebohrung
30 des anderen Gehäuses 1, und der Dichtungsring 67, der zwischen
den Berührungsflächen der beiden Gehäuse 1 angeordnet ist, ermöglicht eine
dichte Verbindung zwischen den Querbohrungen 29
der beiden Gehäuse
1. Alle Querbohrungen 29 dieser Gehäuse 1 befinden sich in
der Verlängerung der anderen Querbohrungen 29, so daß ein ununterbrochener
Kanal gebildet wird.
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Anstatt mehrere Gehäuse 1 aneinander zu befestigen, um dadurch ein
Steueraggregat zu erhalten, könnte man alle diese Gehäuse 1 auch aus einem
Stück herstellen. Das so gebaute Ventil würde dann mehrere Membranen umfassen, die
je eine oder mehrere Verschlußstücke steuern würden. Jede dieser Membranen könnte
eine elektromagnetische Steuervorrichtung oder aber auch nur eine Gesamtsteuervorrichtung,
die gleichzeitig mehrere Membranen steuern würde, aufweisen, und zwar dank der zwischen
den verschiedenen Steuerkammern dieser Membranen vorgesehenen Verbindungswege.
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Selbstverständlich könnten an der beschriebenen Ausführungsform zahlreiche
Abänderungen vorgenommen werden, ohne vom Erfindungsgedanken abzuweichen. Namentlich
die Steuerung des auf die Membran 10 wirkenden Mediums könnte anders erfolgen. So
wäre ein pneumatisch gesteuertes Ventil denkbar, das lediglich Kanäle aufwiese,
mit denen unter Druck stehendes Gas auf die eine oder andere Seite der Membran
10 geschickt werden könnte. In einer solchen Konstruktion müßten die zu beiden
Seiten der Membran 10 befindlichen Kammern grundsätzlich von den Räumen getrennt
werden, in denen das von dem Ventil kontrollierte Medium fließt. Die Membran
10 könnte bei einem Zweiwegeventil z. B.
nur ein Verschlußstück oder
bei Ventilen mit mehr als drei Wegen mehr als zwei Verschlußstücke steuern. Selbstverständlich
könnten die die Verschiebungen des Mittelteils der Membran 10 begrenzenden
Anschlagmittel anders ausgebildet sein als beschrieben. Es könnten z. B. verstellbare
Anschläge verwendet werden, die so angeordnet wären, daß sie mit den Enden der Ventilstange
7 zusammenarbeiten.