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Elektrische Uhr Die Erfindung bezieht sich auf eine elektrische Uhr.
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Es sind bereits elektrische Uhren bekannt, bei denen über elektrische
Antriebsmittel eine Aufzugsfeder eines Uhrwerks aufgezogen wird. Dieses Aufziehen
findet meist nach verhältnismäßig großen Zeiträumen, beispielsweise 5 oder 6 Minuten,
statt, so daß eine ziemlich lange oder kräftige Triebfeder, vor allem bei Netzanschlußuhren
mit Gangreserve, erforderlich ist, was neben ziemlich hohem Stromverbrauch zur Folge
hat, daß die Triebfeder während ihres Ablaufs ihre Antriebskraft ändert. Der Aufzug
dieser Uhren erfolgt im allgemeinen über einen Teil des Uhrwerkgetriebes durch das
Zusammenwirken des Klappankers eines Elektromagneten mit einem massebehafteten Aufzugshebel
derart, daß der Klappanker im Verlauf des Aufzugsvorganges mit großer Geschwindigkeit
an einen Anschlag bzw. den Magnetkern selbst gelangt; während der Aufzugshebel unter
Einwirkung der Massenträgheit seine Bewegung fortsetzt und hierbei den elektrischen
Kontakt zwischen Klappanker und Aufzugshebel löst. Dieses Verfahren weist unter
anderem den wesentlichen Nachteil auf, daß das Aufprallen des Klappankers an seinen
Anschlag während des Aufzugsvorganges ein unerwünschtes Geräusch verursacht. Da
ferner der Antrieb der Unruh über das Uhrwerkgetriebe erfolgt, geht unerwünschter-weise
auch die Qualität des Getriebes in die Ganggenauigkeit der Uhr ein. Vor allem besteht
die Gefahr, daß mit nachlassender Spannung einer Batterie als Stromquelle infolge
Nachlassen des Ankerhubes die Aufzugsperioden ständig kürzer werden, was zur vorzeitigen
Erschöpfung der Batterie führt.
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Bei einer anderen bekannten Konstruktion einer elektrischen Uhr ist
die Anordnung so getroffen, daß ein schwenkbarer Doppelhebel vorgesehen ist, dessen
eines Rastende in Ruhelage durch einen zusätzlichen permanenten Magneten gegen einen
Anschlagstift gehalten ist, nachdem er eine Speicherfeder gespannt hat. Beim Vorbeischwingen
der Unruh in einer bestimmten Drehrichtung wird das Mitnahmeende des Doppelhebels
von einem Mitnahmestift der Unruh mitgenommen und so das Rastende dieses Doppelhebels
von dem permanenten Magneten bzw. dem Anschlagstift gelöst. Nunmehr erteilt die
Speicherfeder dem Unruhsystem einen entsprechenden Impuls. Beim Ausschwingen des
Rastendes des Doppelhebels schließt dieser einen Kontakt, wodurch ein Elektromagnet
betätigt wird, dessen Anker dem Rastende einen kurzen, kräftigen Stoß erteilt, so
daß dieses wieder gegen den Anschlagstift anschlägt und dort von dem permanenten
Zusatzmagneten gehalten wird. Diese Konstruktion hat den Nachteil, daß einmal eine
verhältnismäßig große Kraft von der Unruh aufzuwenden ist, um das Rastende von dem
permanenten Magneten zu lösen, denn dessen Haltekraft muß immerhin derart sein,
daß sie durch Erschütterungen od. dgl. nicht überwunden wird. Hierdurch wird der
Gang der Unruh empfindlich gestört. Außerdem ergibt sich notwendigerweise ein ziemlich
kräftiges Anschlagen des Rastendes gegen den Anschlagstift in der Haftlage. Diese
Schläge sind sehr deutlich hörbar, so daß diese Uhr einen verhältnismäßig lauten
Gang hat, der vielfach als störend empfunden wird.
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Hinzukommt, daß zwar auch hier der die Triebfeder taktmäßig im Takt
der Unruh spannende und von ihr taktmäßig ausgelöste Hebel einen größeren Freiheitsgrad
hat als der eigentliche Elektromagnetanker und sowohl durch seine lebendige Kraft
als auch durch das Magnetfeld des Zusatzmagneten, also magnetische Kräfte, in seine
Fesselungslage weitergeschleudert wird, wenn der Ankerhub des Elektromagneten beendet
ist, aber auch der Elektromagnetanker selbst schlägt, unter weiterem Geräusch, gegen
einen Anschlagstift, wobei im übrigen auch wieder Energie unnötig vernichtet wird.
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Ferner sind elektrische Uhren bekannt, bei denen der Antrieb der Unruh
über die Nase eines scheibenartigen, schwenkbaren, als »Kippanker« ausgebildeten
Antriebsorgans erfolgt, auf das eine Feder wirkt. Dieses Antriebsorgan hat eine
teilweise verrastete Stellung, in der diese Feder gespannt ist, und es kann nun
durch die Unruh selbst das Antriebsorgan ausgelöst werden, worauf dieses Antriebsorgan
ihr einen Antriebsimpuls erteilt. Die Spannung der vorgenannten Feder geschieht
elektromagnetisch, und zwar dadurch, daß am Ende des Antriebsimpulses über das
kippende
Antriebsorgan selbst ein elektrischer Stromkreis geschlossen wird, so daß der Elektromagnet
einen Anker anzieht, der seinerseits über ein Verlängerungsstück das Antriebsorgan
in seine Ausgangslage zurückwirft, so daß die vorgenannte Feder wieder gespannt
ist. Dieser Vorgang wiederholt sich bei jeder Vollschwingung der Unruh. Der Anker
des Elektromagneten wird bei dieser bekannten Ausführungsform verhältnismäßig rasch
vom Kern angezogen und erteilt dem Antriebsorgan einen Antriebsimpuls, bis er gegen
den Kern anschlägt. Auch bei dieser Art der Übertragung wird dem Antriebsorgan nur
ein Bruchteil der vom Elektromagneten erzeugten Energie übertragen, während der
Hauptteil dieser Energie beim Anschlag gegen den Kern verlorengeht. Diese ungenutzte
Energie ergibt außerdem einen verhältnismäßig kräftigen Aufschlag, der bei Uhren
ganz allgemein unerwünscht ist. Bei diesem bekannten System wird als bei jeder Vollschwingung
der Unruh eine verhältnismäßig große Energie der Stromquelle entnommen, die nur
zu einem Teil zum Inganghalten der Unruh ausgenutzt wird. Da nun eine derartige
Stromentnahme je Schwingung vorgenommen wird, entlädt sich die Batterie verhältnismäßig
rasch und muß ersetzt oder aufgeladen werden. Außerdem werden durch den Kippanker
der Unruh bei jeder Halbschwingung, jedoch unter sich verschiedenartige Antriebsimpulse
gegeben, in der einen Halbschwingung allein durch die ausgelöste Feder des Kippankers,
in der an deren Halbschwingung unter gleichzeitiger Spannung der Feder vom Magneten,
so daß bestenfalls in einer Halbschwingung der Antriebsimpuls von der mit der Spannung
veränderlichen Antriebskraft des Elektromagneten unabhängig ist.
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Die Erfindung geht also aus von elektrischen Uhren mit periodischer
Energiespeicherung eines Kraftspeichers, insbesondere einer Feder, und mit einem
elektrischen Triebsystem, insbesondere einem elektromagnetischen Triebsystem, das
kurzzeitig an eine Stromquelle periodisch, beispielsweise über Kontakte, anschließbar
ist und so ausgebildet ist, daß es bei jedem Stromftuß den Kraftspeicher jeweils
spannt und nach der Spannung mindestens in einem seiner Teile verrastet wird, während
der Kraftspeicher und das mit ihm verbundene verrastete Teil jeweils beim Vorbeischwingen
der Unruh in einer Schwingungsrichtung ausgelöst wird und der Unruh hierbei in einer
vorbestimmten Winkellage einen Antriebsimpuls erteilt, und das Neue wird gemäß der
Erfindung darin gesehen, daß das angetriebene Triebglied des elektrischen Triebsystems
so ausgebildet ist, daß es eine Grundstellung hat, in die es eine Speicherkraft
zu schwenken versucht und aus der es bei Stromfluß eine elektrische, vorzugsweise
elektromagnetische Kraft in eine Fesselungslage zu schwenken versucht, über die
das Triebglied jedoch auf Grund seiner Massenträgheit und seiner Bewegungsfreiheitsgrade
entgegen dieser Kraft herauszuschwingen vermag, und daß erst nach überschreiten
dieser Fesselungslage ein vom angetriebenen Glied des elektrischen Triebsystems
betätigbares, die Unruh antreibendes Antriebsorgan verrastbar ist, derart, daß dann
das angetriebene Glied des elektrischen Triebsystems unter Mitwirkung der elektrischen,
insbesondere elektromagnetischen Fesselungskräfte zurückschwingt, bei dieser Rückbewegung
den Stromkreis des elektrischen Triebsystem unterbricht und anschließend in die
Grundstellung zurückkehrt. Bei dieser erfindungsgemäßen Anordnung wird die Energie
des Triebgliedes praktisch vollständig zur Spannung des Kraftspeichers verwendet,
da dieses Triebglied gegen keinen Anschlag anschlägt, sondern bei seiner vollen
Schwingung einschließlich des Schwingens über die Fesselungsanlage hinaus Energie
auf den Kraftspeicher überträgt. Durch die freie Schwenkbarkeit des Triebgliedes
schlägt dieses bei seiner Arbeitsschwingung gegen keinen Anschlag an, so daß das
System praktisch lautlos arbeitet. Die Spannung des Kraftspeichers erfolgt während
des ganzen Bewegungshubes des Triebgliedes, und dieser Hub ist infolge der freien
Schwenkbarkeit dieses Triebgliedes verhälnismäßig groß. Damit ist der von dem elektromagnetischen
Triebsystem aufgenommene Arbeitsstrom infolge der langen Zeitdauer verhältnismäßig
klein. Sowohl aus diesem Grunde als auch deswegen, weil praktisch die gesamte vom
elektrischen Triebsystem erzeugte Energie auf den Kraftspeicher übertragen wird,
ist die Stromentnahme bei dem erfindungsgemäßen System außerordentlich gering, wobei
noch zu beachten ist, daß die Lebensdauer einer Batterie dann länger ist, wenn eine
bestimmte Energie nicht in Form von kurzen, hohen Stromstößen, sondern in Form von
etwas längeren Stromimpulsen verhältnismäßig kleiner Stromstärke entnommen wird.
Auch hierdurch unterscheidet sich die Erfindung vorteilhaft gegenüber den eingangs
erwähnten bekannten elektrischen Antriebseinrichtungen für Uhren.
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Da nach zweckmäßiger Weiterbildung der Erfindung bei dem Schwingen
der Kontakte zugleich ein Reiben dieser Kontakte aufeinander erfolgt, ist dieser
elektrische Kontaktteil des Antriebssystems ebenfalls praktisch frei von Störungen.
Außerdem kann durch Wahl geeigneter Kontaktmittel der Übergangswiderstand an den
geschlossenen Kontakten auf einem Minimum gehalten werden. Um ein Funken an den
Kontakten zu vermeiden, kann in an sich bekannter Weise das Kontaktpaar durch einen
elektrischen Widerstand oder Kondensator überbrückt sein.
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Das elektrische Kontaktsystem ist zweckmäßig so angeordnet, daß ein
Kontaktstück auf dem angetriebenen Glied des elektrischen und das zweite Kontaktstück
am Antriebsorgan angebracht ist.
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Vorzugsweise wird der gangordnenden Unruh periodisch bei jeder Vollschwingung
ein Antriebsimpuls erteilt, und in diesem Fall wird vorteilhaft die Anordnung so
getroffen, daß eine Rastvorrichtung vorgesehen ist, die bei jeder Schwingung der
Unruh auslösbar ist, und zwar zweckmäßig mindestens mittelbar durch die Unruh selbst.
Dabei kann die Anordnung ohne weiteres so getroffen werden, daß zum Auslösen der
Rastvorrichtung der Unruh eine überaus kleine Energie benötigt wird und so der Gang
der Unruh praktisch gar nicht beeinflußt wird. Die Auslösung erfolgt in günstiger
Weise etwas vor dem Zeitpunkt, zu dem die Unruh in ihrer Mittellage ankommt. Der
Grund hierfür liegt darin, daß der Antrieb der Unruh zweckmäßig in der Nähe dieser
Mittellage, und zwar kurz vorher bis kurz nachher, erfolgt, und aus diesem Grunde
sollte die Auslösung der Rastvorrichtung, zeitlich gesehen, dem Antriebsimpuls etwas
vorauseilen.
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Die Rastvorrichtung kann beispielsweise einen Rasthebel aufweisen,
der von der Unruh ausgelöst wird und unter der Wirkung einer im Verhältnis zum Antriebskraftspeicher
schwachen Rastkraftspeicher in die Raststellung zurückzukehren versucht.
Der
Zeigerwerksantrieb wird vorteilhaft getrennt von der Unruhsteuerung und dem Antriebsorgan
über das bewegte Glied des elektrischen Triebsystems bewirkt.
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In der Zeichnung sind Ausführungsbeispiele der Erfindung dargestellt.
Es zeigt Fig.I einen Schnitt durch ein erstes Antriebssystem einer elektrischen
Uhr nach Linie 1-1 der Fig. 2, Fig. 2 einen Schnitt nach Linie 2-2 der Fig. 1, Fig.3
eine Teilansicht gemäß Fig.3 mit dem Antriebssystem in verrasteter Stellung, Fig.4
bis 7 Stellungen während eines Antriebszyklus, Fig. 8 eine Vorderansicht auf eine
zweite Ausführungsform gemäß der Erfindung, Fig. 9 einen Schnitt nach Linie 9-9
der Fig. 8, Fig. 10 eine Teildraufsicht ungefähr nach Linie 10-10 der Fig. 9, wobei
einzelne Teile der Deutlichkeit halber weggebrochen sind.
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In dem Ausführungsbeispiel nach Fig. 1 bis 3 ist mit 10 eine
erste und mit 11 eine zweite Platine bezeichnet, die durch eine Stirnplatte
12 miteinander verbunden sind. In Lagern 15 und 16, die in den beiden Platinen
10 und 11 angeordnet sind, ist eine Unruhwelle 17 gelagert, die eine
Unruh 18 trägt, auf der ein Antriebs- und Auslösestift 20 parallel zur Unruhwelle
befestigt ist. Die Unruhrückstellfeder, üblicherweise eine Spiralfeder, ist nicht
dargestellt.
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In nicht gezeigten Lagern ist eine Antriebsarmwelle 25 in den
Platinen gelagert. Diese Welle trägt einen als Ganzes mit 26 bezeichneten Antriebshebel,
der einen Antriebsarm 27 und einen Zugarm 28 aufweist. An dem letzteren ist ein
Raststift 30 befestigt, der nach beiden Seiten zu über den Zugarm hinausragt.
An dem in Fig. 1 oberen Ende des Raststiftes ist mit ihrem einen Ende eine Antriebsfeder
32 befestigt, deren anderes Ende an einem an einer Platine befestigten Stift 33
festgemacht ist. Der Zugarm 28 trägt ferner an seinem in Fig. 1 unteren Ende ein
Kontaktstück 35. Ferner ist noch ein Anschlagstift 36 an einer Platine angebracht,
der die Schwenkung des Antriebshebels entgegen dem Uhrzeigersinn begrenzt.
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Es sei jedoch bemerkt, daß dieser Anschlagstift nur bei extrem starker
Schleuderkraft des Magnetankers bzw. des Antriebshebels in Kraft zu treten braucht,
da ihm vorher die Triebfeder 32 ausreichend gespannt ist, also dem zu weiten Schleudern
des Antriebsarmes bei richtiger Abstimmung im allgemeinen entgegenwirkt und, wie
im folgenden beschrieben wird, der Antriebsarm verrastet wird. Das System muß also
nicht mit ständigen Anschlaggeräuschen arbeiten.
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Mit 40 ist als Ganzes ein Rasthebel bezeichnet, der auf einem
Zapfen 41 drehbar gelagert ist. Dieser Rasthebel weist einen Auslösearm
43 auf, an dem eine Auslösefeder 44 angebracht ist. Diese Auslösefeder
ist als Flachfeder ausgebildet und liegt flach gegen die zur Zeichenebene nach Fig.
1 senkrechte Fläche des Auslösearmes an und ragt mit einer Nase 45 über das
äußere Ende des Auslösearmes hinaus. Befestigt ist diese Mitnehmerfeder mit ihrem
hinteren Ende am Auslösearm bei 48, und außerdem ist am Auslösearm noch eine
Rastfeder 50 befestigt, die mit ihrem anderen Ende an einem an einer Platine
angeordneten Stift 51 befestigt ist.
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Der vorgenannte Rasthebel 40 weist ferner einen Rastarm 55 auf, der
mit dem bereits erwähnten Rast-Stift 30 des Zugarmes 28 zusammenwirkt. Mit 56 ist
ein Anschlagstift bezeichnet, der die Bewegung des Rasthebels entgegen dem Uhrzeigersinn
begrenzt.
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Mit 60 ist eine in Steinlagern 61 und 62 der Platinen
gelagerte -Welle bezeichnet, auf der das angetriebene Triebglied 64 des elektrischen
Triebsystems befestigt ist. Dieses Triebglied weist einen Aufzugsarm 65, an dessen
äußerem Ende ein Kontaktstück 66 angebracht ist, und ferner einen Schwingarm 68
auf, der einen permanenten Schwingmagneten 70 trägt. Der letztere wirkt mit zwei
Spulen 71 und 72 zusammen, die an einem U-förmigen, an der Stirnplatte befestigten
Träger 73 befestigt sind.
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Mit 75 ist eine elektrische Batterie bezeichnet, die an der Stirnplatte
12 befestigt ist und deren einer Pol 76 mit Masse verbunden ist. Der andere
Pol 77 ist an das eine Ende der Spule 71 angeschlossen, deren anderes Ende
mit dem Anfang der Spule 72 verbunden ist. Das andere Ende der Spule 72 ist mit
einer Spiralfeder 78 mit der Welle 60 verbunden, die gegen Masse durch die Steinlager
63 und 62 isoliert ist.
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Im folgenden soll nun die Wirkungsweise der Einrichtung nach Fig.
1 bis 3 an Hand der Fig. 4 bis 7 des näheren beschrieben werden.
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Fig. 4 gibt die in Fig. 1 bis 3 gezeichnete verrastete Stellung des
Antriebssystems wieder, in der die Kontaktstücke 66 und 35 ohne elektrische Verbindung
sind. Damit ist der Stromkreis des elektrischen Triebsystems offen, und das angetriebene
Triebglied nimmt die in Fig. 1 gezeigte Ruhelage ein. Wenn nun die Unruh 18 entgegen
dem Uhrzeigersinn .schwingt, so nimmt ihr Antriebs- und Auslösestift 20 den Mitnahrnearm
43 des Rasthebels 40 dadurch mit, daß er auf die Auslösenase 45 der Auslösefeder
44 auftrifft. Da diese Auslösefeder in dieser Bewegungsrichtung wenig nachgiebig
ist, wird der Rasthebel entgegen der Wirkung seiner Rastfeder 50 im Uhrzeigersinn
so weit geschwenkt, daß die Verrastung des Rastarmes 55 mit dem Raststift 30 des
Zugarmes 28 aufgehoben wird. Damit kann nun der Antriebshebel 26 unter der
Wirkung seiner Antriebsfeder 32 im Uhrzeigersinn schwingen und trifft bei
diesem Schwingen auf den Antriebs- und Lösestift 20 der Unruh auf und treibt
diese längs eines bestimmten Weges an, der kurz vor der Mittellage der Unruh beginnt
und nach einer entsprechenden Strecke hinter der Mittellage endet. Diese Antriebsphase
ist in Fig. 5 dargestellt.
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Am Ende seiner Bewegung trifft das Kontaktstück 35 des Antriebshebels
26 auf das Kontaktstück 66
des Triebgliedes 64 auf, und es wird
nun ein Stromkreis von der Batterie 75 über die beiden Spulen 71,
72
und die Kontaktstücke 66 und 35 zu Masse geschlossen. Damit können die Spulen
71, 72 den Schwingmagneten 70 zu sich heranziehen, und es ergibt sich
damit eine Schwenkbewegung des Triebgliedes 64 im Uhrzeigersinn.
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Die Stellung beim Schließen des Stromkreises des elektrischen Triebsystems
ist in Fig. 6 dargestellt. Unter der Wirkung der magnetischen Anziehung schwingt
nun das Triebglied 64 im Uhrzeigersinn und nimmt dabei den Antriebshebel
26 mit. Dabei schwingt das Triebglied 64 bis in eine an sich durch die Magnetwirkung
bestimmte Fesselungslage, bewegt sich jedoch infolge der ihm innewohnenden Wucht
noch ein kurzes Stück über diese Fesselungslage hinaus. Damit wird der Antriebshebel
26 so weit geschwenkt, daß der Rasthebel unter der Wirkung
seiner
Feder 50 wieder in seine Raststellung gemäß Fig.7 schwenken und den Antriebshebel
in dieser Lage verrasten kann. Damit ist auch die Antriebsfeder 32 des Antriebshebels
wieder gespannt.
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Unter der Wirkung der Magnetkraft schwingt nun das Glied 64 in seine
Fesselungslage zurück und unterbricht dabei die Verbindung der Kontaktstücke 35
und 66. Damit wird der Stromkreis der Spulen geöffnet, die Magnetkraft hört auf,
und das Glied 64 kehrt unter der Wirkung der Schwerkraft oder einer Feder in seine
Grundstellung nach Fig. 4 zurück.
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In der Zeichnung sind ohne Bezugszeichen auch für den Arm 65 zwei
Anschlagstifte dargestellt, die den Weg des Armes 65 und damit auch des Magnetankers
70 begrenzen können. Bei richtiger Abstimmung der Massen, der Feder 78 und der magnetischen
Fesselungskräfte brauchen auch diese Anschläge nur bei extremen Ankerhüben in Funktion
zu treten, so daß nicht ständig wie bei den bekannten Systemen ein Anschlaggeräusch
des Magnetankers auftritt.
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Erwähnt sei noch, daß beim Zurückschwingen des Antriebs- und Auslösestiftes
20 die Auslösefeder 44 infolge der Art ihrer Anbringung ohne weiteres nachgeben
kann, und zwar unter einer so geringen Kraft, daß der Gang der Unruh hierdurch nicht
beeinträchtigt ist.
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In den Fig. 8 bis 10 ist ein weiteres Ausführungsbeispiel der Erfindung
dargestellt.
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Mit 80 ist allgemein ein Traggestell bezeichnet, auf dem eine als
Ganzes mit 81 bezeichnete Brücke angeordnet ist. Zwischen der Brücke und
einer Platte 82 des Traggestells 80 ist eine Unruhwelle 84 gelagert, die eine Unruh
85 trägt. Auf der Unruhwelle 84 ist noch ein Auslösenocken 86 angebracht, und außerdem
trägt die Unruh noch einen Mitnahmestift 87. Die mit dem Schwingkörper zusammenwirkende
Spiralfeder ist nicht eingezeichnet.
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Mit 90 ist als Ganzes ein Antriebshebel bezeichnet, der einen
Antriebsarm 91 und einen Zugarm 92 aufweist, an dessen Ende ein Kontaktstab 93 angebracht
ist. Am Zugarm ist ein Rastbolzen 94 befestigt, an dem das eine Ende einer Zugfeder
95 eingehängt ist, deren anderes Ende an einem Stift 96 des Traggestells befestigt
ist. Mit 100 ist als Ganzes ein Rasthebel bezeichnet, der einen Auslösearm
101 und einen Rastarm 102 aufweist, der in Ruhelage gegen einen Anschlagstift
103 anliegt. Der Auslösearm trägt eine Auslösefeder 104, deren Nase 105 mit
dem Auslösenocken 86 zusammenwirkt. Am Auslösearm 101 ist ferner noch eine Rastfeder
106 befestigt, deren freies Ende an einem am Traggestell angeordneten Stift 107
befestigt ist.
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Auf einer Platte 110 des Traggestells ist ein permanenter Magnet
111 angeordnet, der einen Schlitz 112 besitzt, in dem der Schwingarm 114 eines elektromagnetisch
angetriebenen Triebgliedes 116 eingreift. Der Schwingarm 114 trägt eine Spule
118, und die Lagerung des Triebgliedes 116 erfolgt über eine Brücke
120, an der ein Lagerzapfen 121 angebracht ist, der in ein mit einer
Isolierbuchse 122 versehenes Loch des Triebgliedes eingreift. Entgegengesetzt zum
Schwingarm 114 weist das Triebglied 116 einen Kontaktstab 125 auf,
der mit dem bereits erwähnten Kontaktstab 93 zusammenwirkt.
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Die Energiequelle ist in der Ausführungsform nach Fig. 8 bis 10 nicht
gezeigt, und bei Schließen der beiden Kontaktstäbe 93 und 125 wird ein Stromkreis
von der Batterie über Masse, die beiden Kontaktstäbe, die Spule 118 und von
dort zurück zur Batterie geschlossen.
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Die Wirkungsweise der Ausführungsform nach Fig. 8 bis 10 entspricht
derjenigen nach Fig. 1 bis 3. Der Unterschied besteht lediglich hierin, daß auf
der Unruh ein besonderes Auslöseorgan in Form eines Auslösenockens 86 zum Lösen
des Rasthebels vorgesehen und der Antriebsstift 87 von diesem Auslöseorgan getrennt
ist, wodurch die Phase zwischen Auslösung und Antriebsimpuls besser festlegbar ist.
Ferner ist beim zweiten Ausführungsbeispiel die Spule 118 beweglich und der Magnet
111 stationär angeordnet. Da im übrigen die Wirkungsweise die gleiche ist, wird
auf die ausführliche Darstellung der Wirkungsweise in Verbindung mit den Fig. 1
bis 3 hingewiesen.