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DE1113459B - Einrichtung zur Vergroesserung der Speicherfaehigkeit einer in Blockschaltung arbeitenden Dampfkraftanlage - Google Patents

Einrichtung zur Vergroesserung der Speicherfaehigkeit einer in Blockschaltung arbeitenden Dampfkraftanlage

Info

Publication number
DE1113459B
DE1113459B DES49760A DES0049760A DE1113459B DE 1113459 B DE1113459 B DE 1113459B DE S49760 A DES49760 A DE S49760A DE S0049760 A DES0049760 A DE S0049760A DE 1113459 B DE1113459 B DE 1113459B
Authority
DE
Germany
Prior art keywords
condensate
water level
load
boiler
steam
Prior art date
Legal status (The legal status is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the status listed.)
Pending
Application number
DES49760A
Other languages
English (en)
Inventor
Dipl-Ing Kurt Halle
Current Assignee (The listed assignees may be inaccurate. Google has not performed a legal analysis and makes no representation or warranty as to the accuracy of the list.)
Siemens Corp
Original Assignee
Siemens Corp
Priority date (The priority date is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the date listed.)
Filing date
Publication date
Application filed by Siemens Corp filed Critical Siemens Corp
Priority to DES49760A priority Critical patent/DE1113459B/de
Publication of DE1113459B publication Critical patent/DE1113459B/de
Pending legal-status Critical Current

Links

Classifications

    • FMECHANICAL ENGINEERING; LIGHTING; HEATING; WEAPONS; BLASTING
    • F01MACHINES OR ENGINES IN GENERAL; ENGINE PLANTS IN GENERAL; STEAM ENGINES
    • F01KSTEAM ENGINE PLANTS; STEAM ACCUMULATORS; ENGINE PLANTS NOT OTHERWISE PROVIDED FOR; ENGINES USING SPECIAL WORKING FLUIDS OR CYCLES
    • F01K9/00Plants characterised by condensers arranged or modified to co-operate with the engines
    • F01K9/02Arrangements or modifications of condensate or air pumps
    • F01K9/023Control thereof

Landscapes

  • Engineering & Computer Science (AREA)
  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Combustion & Propulsion (AREA)
  • Mechanical Engineering (AREA)
  • General Engineering & Computer Science (AREA)
  • Control Of Steam Boilers And Waste-Gas Boilers (AREA)

Description

  • Einrichtung zur Vergrößerung der Speicherfähigkeit einer in Blockschaltung arbeitenden Dampfkraftanlage Das Hauptpatent betrifft eine Einrichtung zur Vergrößerung der Speicherfähigkeit einer in Blockschaltung arbeitenden Dampfkraftanlage mit Kessel und einer Turbine mit ungesteuerter Entnahme für Speisewasservorwärmung durch Entnahmedampf, bei der die Abführung des Kondensats aus dem Kondensator wasserstandsabhängig gesteuert ist. Dabei erfolgt diese Steuerung zusätzlich lastabhängig, beispielsweise druckabhängig, und zwar in der Weise, daß bei steigendem Kesseldruck die Förderung der Kondensatpumpe durch die Niederdruckvorwärmer zum Speisewasserbehälter erhöht und bei fallendem Druck verringert wird. Bei dem Hauptpatent ist man dabei von der Schwierigkeit ausgegangen, daß es infolge der verschiedenen Charakteristiken von Kessel und Turbine nicht möglich ist, in einer Dampfkraftanlage bei Laständerungen die Kesselleistung der Turbinenlast ohne Verzögerung anzupassen.
  • Die sich hieraus ergebenden Regelaufgaben lassen sich beim Trommelkessel verhältnismäßig leicht lösen, da der Trommelkessel einen Speicher darstellt, aus dem durch Druckabsenkung beträchtliche Dampfmengen frei gemacht werden können und der auch entsprechende Überschußdampfmengen aufspeichern kann.
  • Beim Zwangdurchlaufkessel liegen die Verhältnisse ungünstiger. Zwar ist auch bei diesem eine gewisse Speicherfähigkeit vorhanden, diese ist aber wesentlich geringer als beim Trommelkessel. Das Speichervermögen des Zwangdurchlaufkessels läßt sich durch Druckabsenkung bzw. Druckanstieg vergrößern. Stärkere Druck- und Temperaturschwankungen sind jedoch vor der Turbine unerwünscht.
  • Neuzeitliche Turbinen arbeiten allgemein mit ungesteuerter Entnahme zur stufenweisen Vorwärmung des Kesselspeisewassers. Das Regenerativverfahren bietet die Möglichkeit, die in der Turbine verarbeiteten Dampfmengen zu verändern, indem man bei Dampfüberschuß, also steigendem Druck, den Wasserdurchfluß durch die Speisewasservorwärmer vergrößert und bei absinkendem Kesseldruck verkleinert. Eine Verstärkung des Wasserdurchflusses ist gleichbedeutend mit einer vergrößerten Entnahmemenge, und umgekehrt. Vergrößerte Entnahme bedeutet aber zunächst Leistungsverringerung der Turbine, die durch Vergrößerung der Frischdampfmenge ausgeglichen werden muß. Man kann also auf diese Weise Druckerhöhungen abbauen. Einer Druckabsenkung kann man dann dadurch entgegenwirken, daß man umgekehrt den Wasserdurchfluß durch die Regenerativvorwärmer verringert und damit die in der Turbine bis zum Kondensator arbeitenden Dampfmengen vergrößert. Die Kesselregelung eines Zwangdurchlaufkessels arbeitet verhältnismäßig schnell. Die Abweichung des Istdruckes vom Solldruck dauert nur kurze Zeit an. Die Zeitspanne, innerhalb welcher der Istdruck wieder auf den Solldruck gebracht werden kann, ist so gering, daß keine ins Gewicht fallenden Wassermengen gespeichert zu werden brauchen.
  • Nach dem Hauptpatent wird nun das Problem der Schaffung einer zusätzlichen Speicherfähigkeit und schnellen Regelfähigkeit dadurch gelöst, daß die im Kondensator anfallende Kondensatmenge abhängig vom Wasserstand im Kondensatsammler abgeführt und diese Abführung einem Lastimpuls unterstellt wird, der beispielsweise vom Kesseldruck ausgeht und gewissermaßen einen abweichenden mittleren Wasserstand im Kondensator vortäuscht. Steigt der Kesseldruck an, so wird die abzuführende Kondensatmenge vergrößert und über die Niederdruckregenerativstufen in den Speisewasserbehälter gedrückt. Es wird damit gleichzeitig die Entnahmemenge der Turbine vergrößert. Die Turbine ist bestrebt, ihre Leistung zu erhalten, und öffnet daher ihre Einlaßventile weiter. Dadurch wird aber der unerwünschte Druckanstieg im Kessel weiter abgebaut. Dieser Ausgleich ist ohne zusätzlichen Speicherraum möglich, da der Speisewasserbehälter durchaus in der Lage ist, die kurzzeitig vergrößerten Kondensatmengen aufzunehmen. Sinkt der Druck, so wird umgekehrt der Sollwert für den mittleren Wasserstand und damit die abzuführende Kondensatmenge verringert und die aus dem Kondensator abzuführende Kondensatmenge entsprechend kleiner. Infolge der verringerten Speisewasserförderung sinkt die Entnahmemenge, und die Turbine schließt ihre Einlaßventile weiter, wodurch sich der Druck in der Frischdampfleitung wieder aufbaut. Der Kondensatsammler im Kondensator ist groß genug, um vorübergehend eine größere Wassermenge aufzunehmen. Selbst wenn es sich als erforderlich erweisen sollte, diesen Raum zu vergrößern, so bleibt er insgesamt doch weit hinter dem üblichen Speicher zurück. Man hat außerdem den Vorteil, daß diese Speicherung im Bereich niederer Drücke und Temperaturen liegt.
  • Die Erfindung betrifft eine Einrichtung zur Vergrößerung der Speicherfähigkeit nach dem Hauptpatent und besteht darin, daß die wasserstandsabhängig und zusätzlich lastabhängig gesteuerte Abführung des Kondensats über einen Impuls an einem in der Anlage vorhandenen oder zusätzlich vorzusehenden Kaltkondensatspeicher vorgenommen ist und ein zusätzlicher Lastimpuls über einen Regler auf den Lastgeber des Kessels in Abhängigkeit vom Wasserstand im Kaltkondensatspeicher in der Weise gegeben wird, daß eine Über- oder Unterproduktion des Dampferzeugers bis zum Erreichen des Ausgangssollwertes für den Wasserstand erzwungen wird.
  • Auf diese Weise wird erreicht, daß kurzfristig auch erheblich größere Laststöße, als im Hauptpatent beschrieben, bei in Block geschalteten Zwangdurchlaufkesseln aufgefangen werden können. Ferner können Kessel verwendet werden, deren Regelgeschwindigkeit aus irgendwelchen Gründen geringer ist als bei normalen Zwangdurchlaufkesseln. Die im Hauptpatent beschriebene Regelung wird also auf einen vorhandenen oder zusätzlich vorzusehenden Kaltkondensatspeicher erstreckt. Der auf eine mittlere Höhe eingestellte Sollwert des Wasserstandes im Kaltkondensatspeicher ist lastabhängig von einem durch einen Impuls gesteuerten Regler veränderbar. Wird beispielsweise generatorseitig Last zugeschaltet, so reagiert die Turbine durch weiteres Öffnen der Dampfventile. Gleichzeitig wird der Entnahmedampf gedrosselt und mit ihm die Förderung von Kondensat, so daß der Wasserstand im Kaltkondensatspeicher infolge verringerten Abflusses steigt. Der auf eine mittlere Höhe des Wasserstandes durch den Sollwert eingestellte Regler würde nun eine Erhöhung des Wasserstandes als eine Regelabweichung durch erhöhten Abfluß auszugleichen suchen und damit zu einer Erhöhung der Dampfentnahme führen.
  • Um eine solche Erhöhung der Dampfentnahme zu verhindern und gleichzeitig die Speicherfähigkeit des Kaltkondensatspeichers zu erhöhen, wird außer der lastabhängigen Beeinflussung des Sollwertes des mittleren Wasserstandes im Kaltkondensatspeicher zur Wiederherstellung seiner Speicherfähigkeit nach einer lastabhängigen Sollwertverstellung dem Lastgeber für den Dampferzeuger in Abhängigkeit des Wasserstandes im Kaltkondensatspeicher ein zusätzlicher Lastimpuls in der Weise zugeleitet, daß eine Über- oder Unterproduktion des Dampferzeugers bis zum Erreichen des Ausgangssollwertes für den Wasserstand erzwungen wird. Der Kessel wird also nach Abklingen der Schwankung so lange zu einer Überproduktion von Dampf gezwungen, bis - z. B. nach einer Entleerung des Kaltkondensatspeichers - infolge Vergrößerung der Entnahmedampfmenge der Kondensatfluß vergrößert und der Wasserspiegel im Kaltkondensatspeicher durch den nun wieder auf eine mittlere Höhe des Wasserstandes eingestellten Sollwert eingespielt ist. Die Speicherfähigkeit des Kaltkondensatspeichers ist dann voll wiederhergestellt und zum Auffangen der nächsten Lastschwankung bereit.
  • Im Gegensatz zu den gebräuchlichen Behältern, die bei Kesselanlagen sonst zur Erzielung einer Speicherwirkung herangezogen werden könnten, ist mit der Verwendung eines Kaltkondensatspeichers der Vorteil verbunden, diesen Speicher mit außerordentlich geringem Aufwand zu erstellen. Hinsichtlich der Temperaturverhältnisse liegt die aufzuspeichernde Flüssigkeitsmenge auf einem Temperaturniveau, das sich am geringsten von allen Teilen des Durchlaufsystems von der Außentemperatur unterscheidet. Dementsprechend sind die dort zustande kommenden unvermeidlichen Temperaturverluste die geringstmöglichen der Gesamtanlage. Weiterhin ist auch druckmäßig ein solcher Behälter an eine Stelle im gesamten System einzufügen, an der kein oder nur ein geringer Druckunterschied gegen die äußere Atmosphäre vorhanden ist. Sowohl in der Herstellung, Formgestaltung und Aufstellung als auch in der Instandhaltung ist ein solcher Speicher einem an anderer Stelle des Systems liegenden Speicher auf Grund der Druckbedingungen weit überlegen.
  • Bei einer bekannten Dampfanlage zum Ausgleich von Schwankungen wird der Zufluß des Kondensats aus einem Kaltkondensatbehälter in den Warmkondensatbehälter direkt vom Druck in zwei Dampfnetzen durch Ventile gesteuert und ein Überspeisen oder Entleeren des Kondensatspeichers durch Einrichtungen, die den Wasserstand nach oben und unten begrenzen, verhindert. Hier handelt es sich also um eine Grenzregelung nach einem oberen und unteren Wasserstand, wobei die Speicher nicht in der Lage sind, annähernd in gleicher Menge Kondensat aufzunehmen wie abzugeben, weil bei ihnen keine Regelung auf eine mittlere Höhe des Wasserstandes vorliegt.
  • Es ist ferner eine Einrichtung zur Regelung der Leistung von Dampfkraftanlagen bekannt, bei der sowohl die Drehzahl des Turbogenerators, die Dampfmenge des Dampferzeugers als auch die Höhe des Wasserstandes im Speisewasserbehälter die Kondensatzufuhr zu dem Speisewasserbehälter beeinflussen. Ferner ist ein Kaltkondensatbehälter vorhanden, dessen Wasservorrat bei Lastzunahme der Turbine steigt. Dieser Kaltkondensatbehälter ist aber nicht über einen Impuls lastabhängig gesteuert und gibt auch keinen zusätzlichen Lastimpuls auf den Lastgeber des Kessels. Die bekannte Einrichtung ist sehr kompliziert und weder in der gestellten Aufgabe noch deren Lösung mit derjenigen der Erfindung vergleichbar.
  • Es ist auch bereits eine Anordnung zur Vorwärmung von Kesselspeisewasser bekanntgeworden, bei der ein Speisewasserventil durch einen Druckimpuls entsprechend dem Druck in der Frischdampfleitung derart verstellt wird, daß bei steigendem Dampfüberschuß und bei erhöhter Dampfzufuhr zur Turbine auch die Speisewassermenge vermehrt wird. In diesem Fall ist die Zufuhr von Speisewasser der direkten Steuerung des Druckes in der Frischdampfleitung unterworfen. Die Einhaltung eines mittleren Wasserstandes und die Verstellung des Sollwertes dieses Wasserstandes ist auch hier nicht vorgesehen.
  • An Hand der Zeichnung soll die Erfindung näher erläutert werden. In den Fig. 1 und 2 sind Ausführungsbeispiele für die Erfindung in ihren wesentlichen Teilen als Prinzipschaltbilder schematisch veranschaulicht. Fig. 3 zeigt den Verlauf einer Laststeigerung in drei verschiedenen Regelsystemen in grafischer Darstellung.
  • Fig. 1 zeigt eine Dampfkraftanlage mit Zwangdurchlaufkessel in Blockschaltung. Die Regelung ist dabei so ausgebildet, daß eine zusammengefaßte Beeinflussung von Turbine, Kessel und Kondensatförderung stattfindet. Die Hochdruckturbine 1 steht über den Zwischenüberhitzer 2 mit der Niederdruckturbine 3 in Verbindung, die mit einer Reihe von Entnahmen versehen ist. Die Lastregelung für die Turbine arbeitet auf das Steuerventil, das mit 4 bezeichnet ist. Dabei werden mehrere Abhängigkeiten als möglich vorausgesetzt, so ein Impuls n von der Drehzahl, ein Impuls e von der elektrischen Seite her, z. B. von der Frequenz, Übergabeleistung od. dgl., und schließlich ein Impuls h von Hand oder von einer Fahrplanregelung. Diese Impulse werden aber nicht nur unmittelbar auf das Turbinenventil bzw. die Turbinenventile gegeben, sondern gelangen in Abhängigkeit vom Regelöldruck, wie durch die Impulslinie l angedeutet ist, parallel auch zu dem Regler 5. Bei Laständerungen wird dabei gleichzeitig die Turbinenregelung und über den Regler 5 der Lastgeber 6 für den Kessel ? beeinflußt. Dabei kann es zweckmäßig sein, dafür Sorge zu tragen, daß die Turbine erst dann auf ihren neuen Sollwert bei plötzlicher Laständerung geregelt wird, wenn der Kessel dem neuen Lastwert nachgekommen ist. Dementsprechend ist für die Druckimpulslinie 8, vom Druck in der Frischdampfleitung 9 ausgehend, eine Sollwertstellung seitens des Kessellastgebers vorgesehen, welche bewirkt, daß die Ist-Last der Turbine durch diese Impulse gegenüber dem Soll-Lastimpuls, der gemeinsam für Turbine und Kessel gegeben wird, so lange und in solchem Maße gefälscht wird, bis die Kesselregelung nachgekommen und sich dem neuen Lastwert angepaßt hat.
  • Zu diesem Zweck ist ein Kaltkondensatspeicher 10 vorgesehen, in welchem der Wasserstand durch eine Überwachungseinrichtung 11 auf vorgeschriebener Höhe zu halten ist. Mit sich ändernder Höhe des Wasserstandes wird der Regler 12 beeinflußt, der das Ventil 14 bei steigendem Wasserstand in schließendem und das Ventil 13 in öffnendem Sinne steuert. Umgekehrt wird bei fallendem Wasserstand das Ventil 13 geschlossen und das Ventil 14 geöffnet.
  • Wenn nun eine plötzliche Belastungsänderung stattfindet, so wirkt sich diese zunächst nur auf die Turbinen- und Kesselregelung aus. Die dadurch hervorgerufene Druckänderung in der Frischdampfleitung 9 wirkt, wie durch die Impulslinie g angedeutet ist, auf den Regler 12 ein. Dem Regler 12 wird also ein weiterer Lastimpuls unterstellt, der gewissermaßen einen abweichenden Wasserstand im Kaltkondensatspeicher 10 vortäuscht bzw. herbeiführt.
  • Wenn eine plötzliche Laststeigerung auftritt, so kommt zunächst der Befehl für die Turbine, die Turbinenventile weiter zu öffnen, und für den Kessel, entsprechend mehr Dampf zu liefern. Der Kessel ist im Augenblick nur bedingt in der Lage, diesem Befehl zu folgen. Es wird daher ein gewisses Absinken des Frischdampfdruckes unvermeidlich sein bzw. herbeigeführt. In Abhängigkeit von dieser Druckabsenkung werden aber nun die Turbinenventile nicht so weit geöffnet, wie dies den neuen Lastbedingungen entsprechen würde, vielmehr wird der Sollwert für die Turbine so lange und in solchem Maße gefälscht, bis der Kessel nachgekommen ist. Zur Unterstützung des Kessels, der nun den neuen Lastzustand zu erreichen bestrebt ist, greift mittels einer Sollwertänderung durch Impuls g der Regler 12 für den Kondensatspeicher 10 ein, wie dies bereits geschildert wurde. Wenn nun nach einer gewissen Zeit eine Anpassung des Kessels an die neue, erhöhte Last erreicht ist und die Turbine die entsprechende Leistung abgibt, wird der Kessel noch kurzzeitig weiter mit überhöhter Last gefahren und die überschüssige Leistung wieder dazu verwendet, um den Normalzustand im Kaltkondensatspeicher 10 zu schaffen. Hierzu ist eine zusätzliche Beeinflussung der Kessellast vorgesehen, die durch die Impulslinie i angedeutet ist.
  • In Fig. 2 ist ein Ausführungsbeispiel veranschaulicht, das eine Abwandlung der in Fig. 1 dargestellten Anlage hinsichtlich der Kondensatförderung zeigt. Während bei dem in Fig. 1 veranschaulichten Ausführungsbeispiel die aus dem Kaltkondensatspeicher 10 entnommene Wassermenge über besondere Leitungen in den Kesselkreislauf zurückgeführt wird, erfolgt hierbei die Rückförderung des gespeicherten Kondensats über die Kondensatpumpe 15 des Turbosatzes. Dementsprechend ist eine Verbindungsleitung 16 zwischen dem Ventil 13 und der vom Turbinenkondensator 17 zur Kondensatpumpe 15 führenden Leitung 18 vorgesehen. Gegebenenfalls kann hierbei die Förderpumpe 19 in Wegfall kommen und statt dessen der Kaltkondensatspeicher 10 über eine Leitung 20 unmittelbar an das Ventil 13 angeschlossen werden.
  • In Fig. 3 ist an Hand von drei Diagrammen a, b, c der zeitliche Verlauf einer Laststeigerung bei verschieden geregelten Anlagen veranschaulicht. Es sind jeweils in übereinstimmenden Schaubildern schematisch die Verhältnisse bei einer plötzlichen Laststeigerung in Abhängigkeit von der Zeit dargestellt. Im Diagramm a handelt es sich um den Fall, daß lediglich in Abhängigkeit von der Turbinenbelastung gleichzeitig ein Regelimpuls auf Turbine und Kessel gegeben wird. Die Turbinenleistung ist mit einer dick ausgezogenen Linie bezeichnet, während die Dampfmenge der Turbine durch eine dünn ausgezogene Linie versinnbildlicht ist. In entsprechender Weise stellt die dick strichpunktierte Linie die Dampfmenge des Kessels und die dünn - durch jeweils zwei Punkte unterbrochen - gestrichelte Linie den Frischdampfdruck dar. In allen drei Darstellungen a, b, c sind die gleichen Bezeichnungen gewählt.
  • Wie sich aus der Darstellung a ersehen läßt, beginnt sogleich mit Abgabe des Impulses die Dampfmenge der Turbine und die Turbinenleistung zu steigen. Die Dampfmenge des Kessels bleibt zunächst auf dem vorherigen Wert und steigt dann unter dem Winkel ß bis zu dem Wert an, der der neuen gesteigerten Last entspricht. Die schraffierten Flächen stellen die frischdampfseitige Speicherung dar, die dabei herangezogen wird. Wegen der Wiederaufladung des frischdampfseitigen Speichers durch Minderung der Turbinendampfmenge und -leistung erreicht die Turbine erst sehr spät die Soll-Leistung.
  • In der Darstellung bist das Schema einer Regelung veranschaulicht, bei der die Dampfmenge des Kessels auf eine gegenüber der Soll-Leistung überhöhte Leistung gesteigert wird. Die Kesselregelung geht über den Sollwert hinaus und nimmt dadurch die Wiederaufladung des frischdampfseitigen Speichers vor. Der Sollwert der Kessellast wird erst zugleich mit dem Sollwert des Frischdampfdruckes erreicht, der Sollwert der Turbinenleistung jedoch wesentlich früher.
  • In der Darstellung c ist die Wirkung veranschaulicht, die durch die Erfindung bei Kaltkondensatspeicherung ermöglicht wird. Während die Winkel a, f3 und y in Übereinstimmung mit den Darstellungen a und b gleichgeblieben sind, ist es hier nun möglich, unter Ausnutzung der kondensatseitigen Speicherung die Turbinenleistung über die der Dampfmenge zugehörige Leistung hinaus zu erhöhen. Wie sich durch die unterschiedliche Schraffur erkennen läßt, kommt zusätzlich zu der frischdampfseitigen Speicherung eine erhebliche kondensatseitige Speicherung zustande. Die Darstellung läßt weiterhin erkennen, daß nach Erreichen der neuen, gesteigerten Last weiterhin noch eine Überproduktion des Kessels vorliegt, um dann auch die vorher ausgenutzte kondensatseitige Speicherung wieder auf ihren Ausgangszustand zurückzubringen. Wenn auch hierbei im gesamten Zeitverlauf die Beendigung des Regelvorganges unter Umständen etwas später stattfindet, so zeigt sich doch der erhebliche Vorteil, daß die Turbinenleistung schon weit früher auf den neuen Wert gebracht ist und auch bereits beim Übergang auf diesen Wert über den in den Darstellungen a und b gezeigten Beträgen liegt.

Claims (1)

  1. PATENTANSPRUCH: Einrichtung zur Vergrößerung der Speicherfähigkeit einer in Blockschaltung arbeitenden Dampfkraftanlage mit Kessel und einer Turbine mit urgesteuerter Entnahme für Speisewasservorwärmung durch Entnahmedampf, bei der die Abführung des Kondensats aus dem Kondensator wasserstandsabhängig gesteuert ist und die wasserstandsabhängig gesteuerte Abführung des Kondensats aus dem Kondensator durch unmittelbare Einwirkung auf die wasserstandsabhängige Steuerung zusätzlich lastabhängig, beispielsweise druckabhängig, in der Weise gesteuert ist, daß bei steigendem Kesseldruck die Förderung der Kondensatpumpe durch die Niederdruckvorwärmer zum Speisewasserbehälter erhöht und bei fallendem Druck verringert wird, nach Patent 973 977, dadurch gekennzeichnet, daß die wasserstandsabhängig und zusätzlich lastabhängig gesteuerte Abführung des Kondensats über einen Impuls (g) an einem in der Anlage vorhandenen oder zusätzlich vorzusehenden Kaltkondensatspeicher (10) vorgenommen ist und ein zusätzlicher Lastimpuls (i) über einen Regler (5) auf den Lastgeber (6) des Kessels (7) in Abhängigkeit vom Wasserstand im Kaltkondensatspeicher (10) in der Weise gegeben wird, daß eine über- oder Unterproduktion des Dampferzeugers bis zum Erreichen des Ausgangssollwertes für den Wasserstand erzwungen wird. In Betracht gezogene Druckschriften: Deutsche Patentschriften Nr. 628 717, 556 034, 943053.
DES49760A 1956-07-28 1956-07-28 Einrichtung zur Vergroesserung der Speicherfaehigkeit einer in Blockschaltung arbeitenden Dampfkraftanlage Pending DE1113459B (de)

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