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Absperrventil mit einer einen Ringansatz als Dichtung aufweisenden
hohlen Antriebsspindel Die Erfindung betrifft ein Absperrventil für industrielle
Zwecke zum Einbau in druckdichte Leitungen.
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Bekannt sind Absperrventile, die eine mit Innengewinde versehene Hohlspindel
haben, mit der eine Gewindespindel zusammenwirkt, die das Verschlußstück des Ventils
trägt. Bei diesen bekannten Ventilkonstruktionen ist die Hohlspindel, die gegen
die Gehäusedurchführung durch eine Stopfbüchse abgedichtet ist, mit einer zusätzlichen
Dichtung versehen, die aus einem Ringansatz an der Hohlspindel und am Gehäuse des
Ventils angeordneten Dichtflächen besteht. Die korrespondierenden Dichtflächen an
dem Ringansatz der Hohlspindel und an dem Gehäuse sind übereinander angeordnet.
Es kann daher die mechanische Dichtung sowohl in der Schließstellung und der Öffnungsstellung
des Ventils als auch während des Verstellens des Verschlußstückes hergestellt vierden.
Das Aufeinanderpressen der korrespondierenden Dichtflächen erfolgt in der jeweiligen
Öffnungsstellung und während des Verstellens des Ventilverschlußstückes durch den
Innendruck im Ventil, d. h. also durch den Druck des Betriebsmediums.
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Die Erfindung bezweckt eine Verbesserung dieses bekannten Ventils,
insbesondere dahingehend, daß die mechanische Dichtung, die durch den Ringansatz
an der Hohlspindel und durch die Dichtflächen am Ventilgehäuse gebildet wird, unabhängig
von dem jeweiligen Druck des Betriebsmediums und auch unabhängig von der jeweiligen
Öffnungsstellung des Ventilverschlußstückes auf mechanischem Wege hergestellt werden
kann, so daß das Ventilgehäuse jederzeit sicher nach außen abgedichtet ist. Ferner
bezweckt die Erfindung, das Verstellen des unter Betriebsdruck stehenden Verschlußstückes
zu erleichtern und die bei dem Verstellvorgang auftretende Reibung an der mechanischen
Dichtung herabzusetzen.
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Erfindungsgemäß ist zum Festhalten des Ringansatzes an einem der Sitze
eine Riegelvorrichtung vorgesehen, die bei jeder Betriebsstellung des Verschlußstückes
unabhängig von dem Druck des Betriebsmediums im Gehäuse wirksam werden kann, wobei
zweckmäßig mit dem Antrieb des Verschlußstückes eine Ausgleichsvorrichtung verbunden
ist, die den auf den Ringansatz wirkenden Druck des Betriebsmediums bei Betätigung
des Verschlußstückes teilweise oder auch ganz kräftemäßig ausgleicht.
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Auf Grund der mechanischen Verriegelung ist es möglich, die mechanische
Dichtung bei jeder beliebigen Betriebsstellung des Verschlußstückes und unabhängig
vom Betriebsdruck herzustellen. Es können daher jederzeit sehr hohe Dichtkräfte
an der mechanischen Dichtung aufgebracht werden, die eine absolut sichere Abdichtung
gewährleisten. Die Verriegelung kann zum Zwecke des Verstehens des Verschlußstückes
jederzeit gelöst werden, ohne daß hierbei aber die mechanische Dichtung aufgehoben
wird. Besonders vorteilhaft ist hierbei auch, daß trotz der außerordentlich hohen
Dichtkräfte, die an der mechanischen Dichtung aufgebracht werden können, das Verstellen
des Verschlußstückes durch die Ausgleichsvorrichtung nach der Erfindung erleichtert
wird. Die Ausgleichsvorrichtung wird bei der Betätigung des Verschlußstückes wirksam.
Sie übt hierbei auf die Hohlspindel eine Kraft aus, die dem auf den Ringansatz wirkenden
Druck des Betriebsmediums entgegengerichtet ist und deren Größe proportional der
Kraft ist, die für die Betätigung des Verschlußstückes am Handrad od. dgl. aufgebracht
werden muß. Durch die Ausgleichsvorrichtung läßt sich daher bei jedem Betriebsdruck
im Ventil eine Gegenkraft erzeugen, welche die Reibung des Ringansatzes auf seiner
Dichtfläche verringert und damit auch den Verschleiß der aufeinander gleitenden
Dichtflächen erheblich herabsetzt.
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Die Riegelvorrichtung kann in zweckmäßiger Ausführung so ausgebildet
sein, daß sie im entriegelten Zustand der mechanischen Dichtung die Stopfbüchsenpackung
anzieht. Zu diesem Zweck ist die Riegelvorrichtung beispielsweise aus einer auf
der Hohlspindel verschiebbar angeordneten Hülse gebildet, die
mittels
eines Schraubenschlüssels od. dgl. in der Ventilgehäusehaube auf- und abschraubbar
ist, wobei sie in ihrer einen Endstellung durch Anschlag an einer auf der Hohlspindel
angebrachten' Mutter od. dgl. den Ringansatz an einen seiner Sitze preßt und in
ihrer anderen Endstellung, bei der der Ringansatz entriegelt ist, die zusätzliche
Stopfbüchsenpackung zusarnmenpreßt. Die Verriegelung der mechanischen Dichtung (des
Ringansatzes) läßt sich durch Handbetätigung einer mechanischen Vorrichtung, beispielsweise
durch Anziehen einer Mutter, erzielen, die auf der Hohlspindel sitzt. Diese Anordnung
bietet unter anderem den Vorteil, daß die Packungen während des Betriebs bei jeder
Betriebsstellung des Ventils jederzeit leicht ausgewechselt werden können. Mit der
Riegelvorrichtung kann gegebenenfalls aber auch eine unter Spannung stehende, einen
Anpreßdruck auf den Ringansatz bewirkende Feder verbunden sein, die zweckmäßig um
die Hohlspindel herum angeordnet ist.
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Die Zeichnung zeigt Ausführungsbeispiele der Erfindung.
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Fig. 1 zeigt, teilweise im Schnitt, ein Ventil gemäß der Erfindung
in der Schließstellung; Fig. 2 zeigt ein weiteres Ausführungsbeispiel, wobei das
Ventil zu etwa dreiviertel geöffnet ist; Fig.3 zeigt in einem dritten Ausführungsbeispiel
ein Ventil in der vollen Offenstellung.
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Das in der Fig. 1 dargestellte Ventil hat als Verschlußstück einen
Keilschieber 1, der in der Schließstellung mit den Einlageringen 2 in dem Ventilgehäuse
3 abdichtend zusammenwirkt.
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Der Keilschieber 1 wird betätigt durch eine Gewindespindel 4, mit
der er nicht starr, sondern gelenkig mittels zweier Stifte 5 verbunden ist, die
in entsprechende Schlitze eines Gelenkkopfes 6 an dem Ende der Gewindespindel 4
eingreifen.
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Durch diese Anordnung kann sich der Keilschieber 1 den Ringen 2 anpassen.
Die Gewindespindel 4 greift in das Innengewinde 7 einer Hohlspindel 8 ein. Die Gewindespindel
4 wird an einer Drehung um ihre Achse dadurch gehindert, daß ihr Gelenkkopf
6 gegen die beiden Stifte 5 des Keilschiebers 1 anschlägt, der seinerseits durch
Anschlag an das Ventilgehäuse 3 an einer Drehung gehindert wird. Daher wird beim
Öffnen und Schließen des Ventils, was durch Drehen der Hohlspindel 8 mittels eines
Handrades oder einer anderen Vorrichtung geschieht, die auf das obere Ende der Spindel
aufgesetzt wird, die Gewindespindel 4 zusammen mit dem Keilschieber 1 von einer
Grenzstellung zu einer anderen Grenzstellung, die in Fig. 1 gestrichelt dargestellt
ist, bzw. von der Schließstellung zur vollen Offenstellung oder zu irgendeiner Zwischenstellung
axial bewegt. Die Hohlspindel 8 trägt einen Ringansatz 9 mit einer oberen Fläche
10 und einer unteren Fläche 11, die beide eine konische oder ähnliche Form aufweisen.
Der Ringansatz 9 liegt zwischen einem oberen Sitz 12 und einem unteren Sitz 13.
Die Sitze 12 und 13 befinden sich in einer Kammer im unteren Teil einer Ventilhaube
14. Sie sind unter Zwischenlage eines geeigneten Dichtungsringes (nicht dargestellt)
gegeneinander und gleichzeitig gegenüber der Ventilhaube 14 durch den Anpreßdruck
einer Mutter 15, die in der Ventilhaube verschraubt ist, abgedichtet. Der obere
Teil der Ventilhaube 14, die mit dem Ventilgehäuse 3 mittels Schrauben od. dgl.
unter Zwischenlage von Dichtungen 16 verbunden ist, enthält eine Stopfbüchse mit
darin angeordneten Packungen 17. Die Anzahl, Form, Größe und das Material der Packungen
richten sich nach der Art des Betriebsmediums und dem Betriebsdruck. Eine auch als
Stopfbüchsenbrille dienende Hülse 18 ist mit der Ventilhaube 14 verschraubt. Sie
ist innerhalb gewisser Grenzen auf der Hohlspindel 8 frei beweglich. Sie kann angezogen
oder losgeschraubt werden mittels eines Schraubenschlüssels, der an ihrem beispielsweise
als Sechskant ausgebildeten Kopf angreift.
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Eine axiale Bewegung der Hülse 18 wird nach oben einerseits begrenzt
durch eine Anschlagmutter 19, die auf der Hohlspindel 8 durch Verschrauben und Versplinten
fest angebracht ist, und andererseits durch die obere Fläche 10 des Ringansatzes
9, die gegen den oberen Sitz 12 anschlägt. Beim Hochdrehen der Hülse 18 in
der Ventilhaube 14 wird die Hohlspindel 8 angezogen und somit ein Anpreßdruck zwischen
der Fläche 10 und dem Sitz 12 hervorgerufen, wodurch eine völlige
Abdichtung des Inneren des Ventilgehäuses nach außen unabhängig von der Stellung
des Keilschiebers 1 erzielt wird.
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Ist die Hülse 18 vollständig nach oben bewegt, so erfolgt die Abdichtung
nach außen allein durch die mechanische Dichtung, da die Hülse 18 nicht mehr auf
die Büchse 20 und somit auf die Packungen 17 wirken kann. Bei einer Betätigung des
Verschlußstückes, sei es zum Öffnen oder Schließen, wird die Hülse 18 so weit nach
unten bewegt, bis sie in Berührung mit der Büchse 20 kommt und somit die Packungen
17 anpreßt. Durch die Abwärtsbewegung der Hülse 18 wird die Hohlspindel 8 freigegeben.
Die mechanische Dichtung wird jedoch aufrechterhalten. da der Ringansatz 9 der Hohlspindel
durch den Innendruck im Ventilgehäuse gegen seinen Sitz angepreßt wird. Wenn der
Innendruck im Ventilgehäuse größer ist als der atmosphärische Druck, wird die obere
Fläche 10 des Ringansatzes 9 gegen den oberen Sitz 12 gedrückt; wenn
aber das Ventil in einem Vakuumsystem eingebaut ist, wird der Ringansatz 9 durch
das Vakuum so weit nach unten gezogen, daß zwischen der unteren Fläche 11 des Ringansatzes
und dem unteren Sitz 13 eine Dichtung entsteht.
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Beim Betätigen des Ventilverschlußstückes dreht sich die Hohlspindel
8 zusammen mit ihrem Ringansatz 9, dessen Dichtfläche dabei auf dem jeweils wirksamen
Sitz unter Beibehaltung der Abdichtung gleitet. Hierbei bilden die Packungen 17,
die bei der Betätigung des Ventilverschlußstückes angepreßt werden, eine Sicherheitsdichtung
in Verbindung mit der vorbeschriebenen mechanischen Dichtung.
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Ein Deckel 21 verschließt das obere Ende der Ventilhaube 14 und ist
mit ihr durch Schrauben od. dgl. verbunden. Durch den Deckel wird das Gewinde der
Hülse 18 gegen äußere schädliche Einflüsse geschützt.
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In Fig. 2 ist ein weiteres Ausführungsbeispiel der Erfindung dargestellt.
Das Ventilverschlußstück befindet sich zwischen der Schließ- und Offenstellung und
hat ebenfalls eine von Hand zu betätigende Riegelvorrichtung.
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Der Keilschieber 101 wirkt in der Schließstellung mit Einlageringen
102, die in dem Ventilgehäuse 103
angeordnet sind, abdichtend zusammen.
Der Keilschieber 101 wird betätigt durch eine mit Gewinde versehene Ventilspindel
104, mit der er mittels zweier Stifte 105 gelenkig verbunden ist, welche
in entsprechende Schlitze eines Gelenkkopfes 106 der Gewindespindel
104
einfassen. Die Gewindespindel 104 greift mit ihrem Gewinde in ein Innengewinde eines
Schraubgliedes 107 ein. Das Schraubglied 107 ist in einer Hohlspindel 108 angeordnet
oder bildet zusammen mit dieser Spindel einen Körper.
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Durch die erstgenannte Anordnung kann für das innere Schraubglied
107 jeweils das geeignete Material verwendet werden. Außerdem kann bei dieser Anordnung
das Einsetzen und Zusammenbauen der Teile in zweckmäßiger Weise entsprechend den
Erfordernissen des praktischen Betriebes vorgenommen werden. Bei dem in Fig. 2 dargestellten
Ausführungsbeispiel erfolgt das Einsetzen der Teile in die Hohlspindel 108 von unten.
Es ist jedoch auch möglich, die Vorrichtung so zu treffen, daß das Einsetzen der
Teile von oben erfolgen kann, falls aus betrieblichen Gründen die Möglichkeit geschaffen
werden soll, das innere Schraubglied 107 auszubauen, ohne die Ventilhaube 144 abnehmen
zu müssen.
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Das innere Schraubglied 107 ist mit der Hohlspindel 108 verkeilt oder
auf irgendeine andere geeignete Weise verbunden. Eine Sperrmutter 115 sichert das
Schraubglied 107 in der Hohlspindel 108. Die Sperrmutter bildet gleichzeitig in
üblicher Weise einen Sitz für eine Dichtfläche 106' an dem Kopf
106 der Gewindespindel 104. In der vollen Öffnungsstellung des Ventils liegt
die Dichtfläche 106' an dem Sitz der Sperrmutter 115 an. Hierdurch werden das innere
Schraubglied 107 und die Gewindespindel 104 der Einwirkung des Betriebsmediums entzogen,
so daß eine wirkungsvollere Schmierung dieser Teile erzielt werden kann. Zu diesem
bekannten Zweck ist die Hohlspindel 108 mit einer axialen Bohrung versehen
und an ihrem oberen Ende durch einen Schraubstopfen 123 verschlossen.
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Bei Betätigung des Handrades dreht sich das innere Schraubglied 107
zusammen mit der Hohlspindel 108, während die Gewindespindel 104, die durch die
Befestigung ihres Kopfes 106 an einer Drehung gehindert wird, sich in axialer
Richtung bewegt. Der Keilschieber 101 greift in Schlitzführungen 124 im Ventilgehäuse
103 ein und wird hierdurch am Drehen gehindert. Die Hohlspindel 108 hat einen
Ringansatz 109, durch den die mechanische Dichtung bewirkt wird und der mit einer
oberen Fläche 110 und einer unteren Fläche 111 von, konischer Form od. dgl. versehen
ist. Der Ringansatz 109 ist mit einem gewissen axialen Spiel zwischen einem oberen
Sitz 112 und einem unteren Sitz 113 eingeschlossen. Der Sitz 113 befindet sich an
einem Bauteil, das mit der Ventilhaube 114 verschraubt ist.
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Nach der Betätigung des Handrades wird unabhängig von der jeweiligen
Stellung des Keilschiebers 1.01 die mechanische Dichtung durch Anpressung
der oberen Fläche 110 des Ringansatzes 109 auf den Sitz 112 hergestellt. Zu diesem
Zweck wird eine Verriegelungsmutter 119, welche mit dem oberen Ende der Hohlspindel
108 verschraubt ist, durch ein Handrad oder eine ähnliche Vorrichtung betätigt.
Wenn die Mutter mit einem Ansatz gegen die obere Fläche einer Anschlagbüchse 125
anschlägt, bewegt sich letztere bis zu einem Anschlag herab, der an einem Brückenteil
121 in einem Einschnitt angebracht ist. Bei einer weiteren Betätigung der Verriegelungsmutter
119 wird der Ringansatz 109 abdichtend gegen den oberen Sitz 112 gepreßt.
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Beim Öffnen oder Schließen des Ventils (dies erfolgt durch ein Handrad
127, nachdem die mechanische Dichtung durch Aufwärtsbewegung der Verriegelungsmutter
119 gelöst worden ist) wird die Dichtung zwischen der Fläche 110 des Ringansatzes
109 und dem Sitz 112 durch den Mediendruck im Ventilgehäuse aufrechterhalten. Der
auf diese Flächen wirkende Mediendruck kann teilweise ausgeglichen werden durch
eine Kraft, welche die Hohlspindel 108 und zusammen mit ihr den Ringansatz 109 der
mechanischen Dichtung nach unten drückt. Diese Ausgleichskraft, deren Größe proportional
ist der für die Betätigung des Handrades 127 erforderlichen Kraft, verringert den
spezifischen Anpreßdruck zwischen dem Ringansatz der mechanischen Dichtung und dem
entsprechenden Sitz, so daß infolge verminderter Reibung an diesen Flächen das Drehen
der Hohlspindel erleichtert und außerdem der Verschleiß an den Gleitflächen verringert
wird.
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Der Ringansatz 109 ist kräftemäßig ausgeglichen durch eine besondere
Vorrichtung, die eine Schraubbüchse 126, welche auf der Hohlspindel 108 beweg lich
ist, und eine Anschlagbüchse 125 aufweist, welche mit dem Handrad 127 in Verbindung
steht. Die genannten Büchsen sind mit je einem einander entsprechenden mehrgängigen
Innengewinde vers;.-hen, von denen das eine rechtsgängig ist, während das andere
linksgängig ist, so daß die axiale Kraftkomponente, die durch die ineinandergreifenden
Gewinde übertragen wird, stets nach unten gerichtet ist und der genannten Kraft
proportional ist. Das ist sowohl dann der Fall, wenn das Handrad 127 zum Öffnen
des Ventils nach rechts gedreht wird, als auch dann, wenn das Handrad 127 zum Verschließen
des Ventils nach links gedreht wird.
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Das Verhältnis zwischen den axialen- Komponenten und den Umfangskomponenten
der übertragenen Kraft ist abhängig von der Steigung der Gewinde und daher von der
Anzahl der vorhandenen Gewindegänge. Im Grenzfall kann bei niedrigem Betriebsdruck
der Anstieg der Gewindegänge den Wert Null aufweisen, wobei der Ringansatz kräftemäßig
nicht ausgeglichen wird. Die Gewindegänge stellen hierbei eine Verzahnungskupplung
dar.
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Bei hohen Betriebsdrücken ist der Gewindeanstieg größer als Null.
Er hat den für die Betätigung der Hohlspindel und des Verschlußstückes geeignetsten
Wert, bei dem kräftemäßig ein Teilausgleich für den Ringansatz 109 vorliegt und
der Restdruck noch so groß ist, daß die Dichtung zwischen dem Ringansatz und dem
Sitz aufrechterhalten bleibt. Die Größe des Restdruckes ist auch eine Funktion der
Kraft, die für die Betätigung des Handrades 127 und für die Drehung der Hohlspindel
gegen alle Widerstandskräfte erforderlich ist. Diese Widerstandskräfte können unter
besonderen Bedingungen im Hinblick auf die erwarteten Werte abnorm hohe Werte annehmen.
In diesem Fall kann die Ausgleichskraft den Andruck durch das Betriebsmedium unter
Umständen übersteigen, wodurch die Fläche 110 des Ringansatzes 109 von dem oberen
Sitz 112 heruntergedrückt wird. Hierbei wird der Ringansatz nach unten verschoben,
wobei seine untere Fläche 111 sich unter Abdichtung gegen den unteren Sitz 113 anlegt.
Der Ringansatz kann zu seiner oberen Stellung unter der Wirkung des Mediendruckes
zurückgelangen, sobald die durch das Handrad aufgebrachte Kraft sich wieder verringert.
In solchen Fällen, die lediglich während der Betätigung des Verschlußstückes auftreten
können, bilden die Hilfspackungen eine Sicherheitsdichtung.
Im folgenden
wird die in Fig. 2 dargestellte Ausgleichsvorrichtung für die mechanische Dichtung
beschrieben: Auf der Hohlspindel 108 befindet sich ein mehrgängiges Rechtsgewinde
129. In dieses Gewinde greift ein entsprechendes Innengewinde einer SchraubbÜchse
126 ein. Diese Büchse trägt an ihrer äußeren Fläche ein Gewinde 130, dessen Steigung
derjenigen des Gewindes 129 entspricht, aber ein Linksgewinde ist- Das Gewinde 130
greift in das Innengewinde der Anschlagbüchse 125 ein. Diese ist fest mit dem Handrad
127 durch Keile und eine Klemmschraube 128 verbunden und wird andererseits
in einem Einschnitt der Brücke 121 gehalten.
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Wenn das Handrad 127 zur Öffnung des Ventils rechtsherum gedreht wird,
wird die Schraubbüchse 126 durch das Gewinde 129 angezogen, bis sie gegen
einen Anschlag auf der Hohlspindel 108 anschlägt. Die Anschlagbüchse 125
schraubt sich aus dem Gewinde 130 heraus, bis sie gegen eine Schraube 131.
arsschlägt, die in der Brücke 121 verschraubt ist. Hierbei bringt die an dem Handrad
127 aufgebrachte Kraft die Hohlspindel 108 in Umdrehung, welche durch die
axiale Kraftkomponente gleichzeitig nach unten bewegt wird. Diese Kraft wird durch
das Gewinde der Anschlagbüchse 125 auf das Gewinde 130 der Schraubbüchse 126 übertragen.
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Wenn umgekehrt das Handrad zum Schließen des Ventils linksherum gedreht
wird, wird die Anschlag-Büchse 125 auf das Gewinde 130 der Schraubbüchse
126 gezogen, welche sich ihrerseits von dem Gewinde 129 der Hohlspindel
108 losschraubt und sich aufwärts bewegt, bis sie gegen die Anschlagbüchse
125 anschlägt. Wenn das Handrad hierbei weiter linksherum gedreht wird, wird die
sich drehende Hohlspindel nach unten gedrückt durch die axiale Kraftkomponente,
die durch das Gewinde der Schraubbiichse 126 auf das Gewinde 129 der Hohlspindel
108 übertragen wird.
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Die Hilfspackungen 117, deren Art, Ausbildung, Größe und Anzahl sich
nach den jeweiligen Betriebsbedingungen richtet, werden innerhalb der Stopfbüchse
angeordnet, die in dem oberen Teil der Ventilhaube 114 liegt.
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Die Ventilhaube ist unter Zwischenlage eines Dichtringes 116 mit dem
Ventilgehäuse 103 mittels Schrauben verbunden. Die Stopfbüchsenbrille 118 kann während
des Betriebes und bei jeder öffnungsstellung des Ventils entfernt werden. Am Boden
der Stopfbüchse befindet sich ein an sich bekannter Ring 120 und in Verbindung hiermit
in der Ventilhaube 114 eine geeignete Schmiervorrichtung für die Pakkungen und die
Teile der mechanischen Dichtung. Das Ventil ist mit einem Öffnungsanzeiger 132 versehen,
an dem die jeweilige Öffnungsstellung des Verschlußstückes abgelesen werden kann.
Der öffnungsanzeiger 132 ist mittels einer Mutter 133, die auf die Hohlspindel
geschraubt ist, fest verbunden. Bei Bewegung der Hohlspindel bewegt sich der Öffnungsanzeiger
in axialer Richtung, wobei er an einer entsprechenden Skala, die von der Brücke
121 des Ventils getragen wird, vorbeigleitet. In der Schließstellung des Ventils
befindet sich der öffnungsanzeiger 132 unten in Nähe der Stopfbüchsenbrille 118.
Um zu vermeiden, daß hierdurch ein Auswechseln der Hilfspackungen 117 behindert
wird, kann der Öffnungsanzeiger aufwärts bewegt werden, ohne den Keilschieber 101
zu bewegen bzw. die Spindel 108 zu drehen. Hierfür genügt es, die Klemmschraube
1.34 zu lösen und den Öffnungsanzeiger 132 von der Schraube 133 abzunehmen. Die
letztgenannte Schraube wird bis zu einer geeigneten Stellung auf der Hohlspindel
108 nach oben bewegt. Nach dem Auswechseln der Hilfspackungen 117 wird der Öffnungsanzeiger
132 wieder an seiner früheren Stelle angebracht.
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Ein drittes Ausführungsbeispiel der Erfindung zeigt die Fig.3. Das
Ventil ist vollständig geöffnet. Es entspricht weitgehend dem in Fig.2 dargestellten
Ventil mit Ausnahme einiger Änderungen, die unter Umständen zweckmäßig sein, können.
Von einer eingehenden Beschreibung der sonstigen baulichen Ausbildung dieses Ventils
kann daher abgesehen werden.
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Die mechanische Dichtung wird verriegelt durch eine Feder 222, die
in einer Anschlagbüchse 225 liegt und die zwischen dieser Büchse und einer Mutter
219 verspannt ist. Die Mutter 219 stellt hier ein Hilfsmittel für den Fall dar,
daß aus irgendwelchen Gründen die Feder nicht ausreicht, um die Dichtung herzustellen.
Eine andere Änderung besteht darin, daß in der Öffnungsstellung des Ventils nicht
nur das innere Schraubglied 207 und die Gewindespindel 204 von dem Betriebsmedium
isoliert sind, sondern zugleich auch die inneren Teile der mechanischen Dichtung,
beispielsweise der Ringansatz 209, der Sitz 212 und der Sitz 213. Hierbei ist die
Schraube 215 einzig für den vorgesehenen Zweck bestimmt, das innere Schraubglied
207 festzulegen, während das den Sitz 213 aufweisende Glied einerseits diesen inneren
Sitz für die mechanische Dichtung, andererseits aber gleichzeitig einen Sitz hat,
auf dem am Ende der Öffnungsbewegung die Dichtfläche 206' am Gelenkkopf 206 der
Gewindespindel 204 aufliegt. Wenn hierbei das Handrad 227 weiter in Öffnungsstellung
gedreht wird, liegt die untere Fläche 211 des Ringansatzes 209 unter Abdichtung
an dem Sitz 213 an, so daß auf diese Weise eine Doppeldichtung erhalten wird.