DE1111284B - Elektrisches Messgeraet mit unterdruecktem Anfangsbereich - Google Patents

Description

• Elektrisches Meßgerät mit unterdrücktem Anfangsbereich Es sind elektrische Meßgeräte bekannt, bei denen auf mechanischem oder elektrischem Wege (Federvorspannung, Zusammenwirken zweier Meßwerke verschiedener Charakteristik, Anwendung nichtlinearer Widerstände) der Anfangsbereich der Skala unterdrückt ist. Man hat diese Unterdrückung so weit getrieben, daß der gesamte Anzeigebereich von nur wenigen Prozent des Endwertes ausgefüllt wird. Auf diese Weise ist eine sehr große Ablesegenauigkeit erzielt worden. Als nachteilig wirkt sich insbesondere bei tragbaren Geräten aus, daß gleichzeitig der Meßbereich entsprechend eingeengt worden ist. Bei einer bekannten Ausführung eines tragbaren Spannungsmessers hat man deshalb die Skala in Prozenten der Nennspannung geeicht (90 bis 1100/o) und vier Meßbereiche mit den in der Technik üblichen Nennspannungen 100, 110, 220 und 380 Volt eingerichtet.
• Dieses Gerät stellt zwar einen Fortschritt gegenüber älteren Ausführungen mit nur einem Meßbereich dar, jedoch versagt es dann, wenn Spannungen gemessen werden sollen, die um mehr als iOO/o von einem der oben genannten Nennwerte abweichen. Die vier erwähnten Nennspannungen werden zwar ziemlich häufig benötigt, jedoch gibt es auch sehr viele Messungen, bei denen Nennspannungen auftreten, die so ungünstig zwischen den erfaßbaren Spannungsbereichen liegen, daß sie auf dem beschriebenen Gerät nicht mehr abgelesen werden können. SolcheNennspannungen sind beispielsweise 150, 180 oder 320 Volt. Auch die Überwachung von Nennspannungen, die noch innerhalb der erfaßbaren Bereiche liegen, macht Schwierigkeiten, wenn es sich nicht gerade um die direkt einstellbaren Nennwerte handelt. Wenn beispielsweise für irgendeinenZweck eine Nennspannung von 230Volt überwacht werden soll, wird man das Gerät auf 220 Volt einstellen.
• Bei der Ablesung der Prozent-Skala ist jedoch zunächst der Wert in Prozente des Nennwertes umzurechnen, und es ist die Abweichung auf den errechneten Wert 104,5 0/o zu beziehen. Wenn man ein solches Meßgerät so umbauen wollte, daß es die Ablesung sämtlicher Spannungswerte zwischen 40 und 400 Volt ermöglicht, so wären dazu wegen des stark unterdrückten Anfangsbereiches der Skala wenigstens 15 Meßbereiche erforderlich. Der Aufwand für ein solches Gerät wäre beträchtlich, obwohl auch dann noch die Schwierigkeit bestünde, daß man zwecks Ablesung der prozentualen Abweichung noch umrechnen müßte. Wie man sieht, wird die Messung recht umständlich, und es besteht die Möglichkeit von Irrtümern.
• Weiterhin ist ein Vielfacilmeßgerät bekanutgewor- den, das zwecks Einstellung verschiedener Meßbereiche eine Reihe von umschaltbaren Vorwiderständen besitzt. Dieses Meßgerät weist eine Skala mit mehreren Skalenteilungen für die einzelnen Strom-und Spannungsbereiche auf. Die Ablesung der Werte erfolgt direkt an der Skala nach eventueller Umrechnung. Es ist weder ein unterdrückter Anfangsbereich vorgesehen, noch können bestimmte Nennwerte eingestellt und die Abweichungen der Meßgröße von diesen Nennwerten prozentual abgelesen werden.
• Die Erfindung betrifft ein elektrisches Meßgerät mit unterdrücktem Anfangsbereich, bei welchem die Abweichung der Meßgröße von einem Nennwert in Prozenten angezeigt wird. Gemäß der Erfindung ist dieses Meßgerät durch einen mit einer einzigen Skalenteilung versehenen stufenweise oder stetig veränderbaren Vorwiderstand auf beliebige Nennwerte einstellbar.
• Die Zeichnung zeigt an Hand eines Schaltbildes ein Ausführungsbeispiel gemäß der Erfindung.
• Das Meßgerät, dessen Anfangsbereich auf eine beliebige bekannte Art und Weise unterdrückt ist, liegt in Reihe mit einem Eichwiderstand R2 und dem mit Skalenteilung versehenen einstellbaren WiderstandR1, wobei die Stellung des Abgriffes A die eingestellte Nennspannung angibt. Die zu messende Spannung U wird an die KlemmenK, und K2 des Meßgerätes gelegt. Die Skala des Meßgerätes ist in Prozenten geeicht und gestattet die Ablesung eines Meßwertes, der bis zu 10 0/o über oder unter dem eingestellten Nennwert liegt. Mit Hilfe des Widerstandes R1 ist es möglich, beispielsweise sämtliche Neunspannungen zwischen 50 und 250 Volt in Stufen von 10 Volt einzustellen.
• Mit diesem Gerät läßt sich daher jede zwischen 50 und 250 Volt liegende Spannung mit großer Genauigkeit messen und überwachen. Falls der Widerstand R1 kontinuierlich verändert werden kann, ist die Messung auf zweierlei Art möglich. Entweder stellt man den WiderstandRi auf einen der Meßgröße annähernd entsprechenden Nennwert fest ein und liest an der Skala des Meßinstrumentes die Abweichung des Meßwertes vom Nennwert ab, oder man verstellt den Widerstand R1 so lange, bis der Zeiger des Meßgerätes auf der 1000/o-Marke steht und liest den Spannungswert an der Skala des Widerstandes Ri ab.
• Das hier für Spannungsmessungen beschriebene Prinzip kann natürlich auch bei Strommessern angewendet werden, indem beispielsweise der in Reihe mit dem Meßgerät liegende Widerstand R1 durch einen einstellbaren Nebenwiderstand ersetzt wird.

Claims (1)

1. PATENTANSPRUCH: Elektrisches Meßgerät mit unterdrücktem Anfangsbereich, bei welchem die Abweichung der Meßgröße von einem Nennwert in Prozenten angezeigt wird, dadurch gekennzeichnet, daß das Meßgerät durch einen mit einer einzigen Skalenteilung versehenen stufenweise oder stetig veränderbaren Vorwiderstand (Rj) auf beliebige Nennwerte einstellbar ist.

   In Betracht gezogene Druckschriften: Deutsche Patentschriften Nr. 719 795, 844621; Archiv für technisches Messen ATMJ 015-8, In43, Abschnitt b, Bl. T 20; Zeitschrift »Der Elektromeister« Heft 21, 1953, Aufsatz: »Meßschaltungen bei Vielfachinstrumenten für Starkstromtechnik«.