DE1109897B - Verfahren zur Herstellung von Polyvinylchlorid oder Vinylchloridmischpolymerisaten - Google Patents
Verfahren zur Herstellung von Polyvinylchlorid oder VinylchloridmischpolymerisatenInfo
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Description
Bei der Herstellung von Emulsionen finden im allgemeinen wasserlösliche, öllösliche oder auch Kombinationen
von wasser- und öllöslichen Emulgiermitteln Verwendung.
Bei der Emulsionspolymerisation von Vinylchlorid allein oder in Kombination mit anderen Monomeren
werden praktisch nur wasserlösliche Emulgiermittel eingesetzt, die Latizes mit Teilchengrößen zwischen
0,01 und 0,05 μ ergeben. Öllösliche Emulgiermittel, allein eingesetzt, bewirken sehr lange Polymerisationszeiten und sehr starke Belagbildung an Rührern und
Kesselwänden. Kombinationen öllöslicher Emulgiermittel mit wasserlöslichen sind zwar einsetzbar, ergeben
aber selbst bei so geringen Zusätzen wie 0,1 % an wasserlöslichen Emulgatoren, bezogen auf das Monomere,
noch Polymerisatteilchen < 0,1 μ, die für eine Pastenware ohne Interesse sind.
Auch die bisher bekannten Verfahren der Emulsionspolymerisation zur Herstellung von Pasten aus
Polyvinylchlorid mit Teilchen zwischen 0,1 und 1 μ gründen sich ausschließlich auf die Verwendung von
in Wasser gut löslichen Emulgiermitteln. Lediglich durch eine ganz spezielle Polymerisationstechnik oder,
in Ausnahmefällen, durch Verwendung von Zusatzstoffen bei Beginn der Polymerisation wird die gewünschte
Teilchengröße von 0,1 bis 1 μ im Latex erreicht.
So wird z. B. bei der sogenannten Saatpolymerisation zunächst ein Saatlatex in einer gesonderten Polymerisation
hergestellt. Eine bestimmte Menge eines derartigen Saatlatex wird mit den übrigen Komponenten
in der Polymerisation vorgelegt und während der Polymerisation der erforderliche wasserlösliche
Emulgator in bestimmter Menge proportional dem jeweiligen Umsatz nachgeschleust.
Ferner ist schon vorgeschlagen worden, eine Emulsionspolymerisation
zunächst ohne jeden Emulgator zu beginnen und dann nach einem Umsatz von maximal
8 % proportional zum jeweiligen Umsatz einen wasserlöslichen Emulgator zuzuschleusen.
Ein anderes Verfahren zur Herstellung größerer Teilchen in der Emulsionspolymerisation von Vinylchlorid
besteht darin, daß man z. B. in einem Polymerisationsansatz außer mindestens 2°/0 eines wasserlöslichen
Emulgators noch 2 % und mehr an Paraffinöl, Fettalkohol, Säureamiden und ähnlichen Stoffen gibt.
Die bisher bekannten Verfahren zur Herstellung großer Teilchen in der Emulsionspolymerisation besitzen
jedoch erhebliche Nachteile.
So erfordert die Saatpolymerisation einen sehr erheblichen
technischen Aufwand für die gesonderte Herstellung des Saatlatex. Weiterhin muß während
Verfahren zur Herstellung
von Polyvinylchlorid
oder Vinylchloridmischpolymerisaten
oder Vinylchloridmischpolymerisaten
Anmelder:
Farbwerke Hoechst Aktiengesellschaft
vormals Meister Lucius &Brüning,
Frankfurt/M., Brüningstr. 45
Dr. Eberhard Paschke, Frankfurt/M.-Höchst,
ist als Erfinder genannt worden
ist als Erfinder genannt worden
der eigentlichen Saatpolymerisation ständig der Umsatz
gemessen werden und proportional dem jeweiligen Umsatz die Emulgatormenge genau in den Polymerisationskessel
dosiert werden. Der hierfür notwendige Aufwand an Meß-, Regel- und Dosiereinrichtungen ist
recht erheblich. Störungen an diesen Geräten wirken sich sofort empfindlich auf die resultierende Teilchengröße
des Polymerisates aus.
Beginnt man eine Emulsionspolymerisation völlig ohne Emulgator und schleust das Emulgiermittel, erst nach einem geringen Umsatz beginnend, proportional dem jeweiligen Umsatz nach, so sind hierzu ebenfalls kostspielige Meß-, Regel- und Dosiereinrichtungen erforderlich. Besonders schwierig bei diesem Verfahren ist es jedoch, die erste Phase der Polymerisation zu beherrschen. Einerseits kann eine Emulsionspolymerisation ohne Emulgator nur maximal bis zu einem Umsatz von etwa 8 °/o onne Belagbildung oder Koagulation geführt werden, und andererseits reagiert die resultierende Polymerisatteilchengröße empfindlich darauf, ob die Emulgatorzuschleusung bei 5 oder 7 % Umsatz begonnen wird. Daraus resultiert eine erhebliche Unsicherheit in der Beherrschung dieses Verfahrens.
Beginnt man eine Emulsionspolymerisation völlig ohne Emulgator und schleust das Emulgiermittel, erst nach einem geringen Umsatz beginnend, proportional dem jeweiligen Umsatz nach, so sind hierzu ebenfalls kostspielige Meß-, Regel- und Dosiereinrichtungen erforderlich. Besonders schwierig bei diesem Verfahren ist es jedoch, die erste Phase der Polymerisation zu beherrschen. Einerseits kann eine Emulsionspolymerisation ohne Emulgator nur maximal bis zu einem Umsatz von etwa 8 °/o onne Belagbildung oder Koagulation geführt werden, und andererseits reagiert die resultierende Polymerisatteilchengröße empfindlich darauf, ob die Emulgatorzuschleusung bei 5 oder 7 % Umsatz begonnen wird. Daraus resultiert eine erhebliche Unsicherheit in der Beherrschung dieses Verfahrens.
Ein Zusatz von z. B. 2% Paraffinöl, Säureamiden oder Fettalkoholen bedingt einen hohen Einsatz von
mindestens 2 % (bezogen auf Monomeres) eines wasserlöslichen Emulgiermittels, da sonst der Latex während
der Polymerisation koaguliert oder starke Belagbildung eintritt. Die hohen Anteile an ionogenem und gut
wasserlöslichem Emulgator trüben jedoch die Filme solcher Polymerisate und setzen ihre Wasserfestigkeit
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herab. Ferner ist bei diesem Fremdstoffzusatz kein Latex mit einheitlicher Teilchengröße erhältlich, sondern es resultieren immer Dispersionen mit einer
relativ breiten Verteilung der Teilchengrößen. Dadurch ist aber eine reproduzierbare Einstellung der Pastenviskosität
mit solchen Polymerisaten sehr erschwert.
Es wurde nun gefunden, daß man überraschenderweise in sehr kurzen Polymerisationszeiten und ohne
jede Belagbildung Latizes von Polyvinylchlorid oder Mischpolymerisaten des Vinylchlorids mit einem Anteil
von mehr als 50 Gewichtsprozent an Vinylchlorid mit hohem Feststoffgehalt und einer einheitlichen
Teilchengröße zwischen 0,1 und 1,0 μ, in einfacher Weise und mit geringstem technischem Aufwand dadurch
herstellen kann, daß man das monomere Material im wäßrigen Medium unter Verwendung von
wasserlöslichen Perverbindungen oder Redoxkombinationen als Katalysatoren polymerisiert, wobei man
eine Emulsionspolymerisation mit 0,1 bis 5, vorzugsweise 0,5 bis 1,5 Gewichtsprozent, bezogen auf Monomeres,
eines vorwiegend öllöslichen Emulgators, welcher sich zwischen den flüssigen Phasen Wasser und
1,2-Dichloräthylen zu mehr als 50 0J0, vorzugsweise zu
mehr als 90 °/0, in der Phase 1,2-Dichloräthylen verteilt,
und dem gegebenenfalls weniger als 0,1 Gewichtsprozent, vorzugsweise weniger als 0,01 %, bezogen auf
Monomeres, eines vorwiegend wasserlöslichen Emulgiermittels zugesetzt wurde, beginnt und dann nach
einem Umsatz von 10 bis 60% 0,01 bis 1, vorzugsweise 0,1 bis 0,3 Gewichtsprozent, bezogen auf Monomeres,
eines vorwiegend wasserlöslichen Emulgiermittels, welches sich zwischen den Phasen Wasser und
1,2-Dichloräthylen zu mehr als 70 %, vorzugsweise zu mehr als 90 %, in der wäßrigen Phase verteilt, in dem
verbleibenden Zeitraum der Polymerisation nachschleust.
Die Verfahrensprodukte lassen sich mit Weichmachern zu Pasten anteigen. Wesentliche Vorteile des
erfindungsgemäßen Verfahrens werden besonders bei einem Vergleich mit dem Verfahren der Saatpolymerisation,
dem bisher wohl gebräuchlichsten Ver- ■ fahren zur Herstellung definierter Teilchengrößen in
der Emulsionspolymerisation, deutlich. Setzt man beispielsweise bei der Polymerisation von Vinylchlorid
nach dem erfindungsgemäßen Verfahren als Emulgatorsystem
1,0% Ölsäure (vorwiegend öllöslich) und :
0,006% Natriumoleat (vorwiegend wasserlöslich), bezogen auf das Monomere, ein und verfolgt die
resultierende Polymerisatteilchengröße mit steigendem Umsatz (Tabelle 1). .
55
so kann man wie bei der Saatpolymerisation ein Anwachsen der Teilchendurchmesser mit steigendem
Umsatz feststellen. Als wasserlösliches Emulgiermittel ist bei diesem Polymerisationsbeispiel 0,2% Natriumlaurylsulfat
(bezogen auf Vinylchlorid), beginnend nach einem Umsatz von 24%, nachgeschleust worden.
Will man jedoch eine andere Teilchengröße erzeugen, so erreicht man das bei dem erfindungsgemäßen
Verfahren durch eine geringfügige Änderung der
Tabelle 1 | |
Umsatz in % | |
0,3 3,0 10,2 63,0 |
|
Teilchendurchmesser in μ | |
0,04 0,11 0,29 0,66 |
Zusammensetzung des Emulgatorsystems. So genügt eine geringe Erhöhung des vorwiegend wasserlöslichen
Anteils im Emulgatorsystem, beim oben beschriebenen Beispiel eine Erhöhung des Anteils an Natriumoleat,
um die Teilchengröße zu reduzieren. Mit einem solchen Emulgatorsystem kann man somit die Teilchengröße
steuern. Ein entsprechendes Zahlenbeispiel ist in Tabelle 2 angegeben.
Zusatz von Natriumoleat in %
zu 1 % Ölsäure als Steue-
rungsemulgatorsystem,
beides bezogen auf Monomeres
0,050
0,025
0,012
0,006
0,025
0,012
0,006
Teilchendurchmesser in μ
nach 27 bis 30 °/„
Umsatz
0,08
0,20
0,28
0,39
0,20
0,28
0,39
Man kann also mit dem erfindungsgemäßen Verfahren in einfacher Weise alle von der Saatpolymerisation
her bekannten Phänomene der definierten Teilchengrößeneinstellung realisieren, ohne eine genaue
Messung des Umsatzes und ohne Einsatz eines Saatlatex.
Durch Verwendung der die Teilchengröße selbsttätig regulierenden Steuerungsemulgatorsystems ist
besonders die schwierige erste Phase der Polymerisation sehr sicher zu beherrschen. Während bei einem
Polymerisationsbeginn ohne Emulgiermittel eine Koagulation des Latex spätestens nach 10% Umsatz
eingetreten ist und eine weitere Polymerisation unmöglich wird, liegt der Beginn der Koagulation eines
Latex bei Verwendung der erfindungsgemäß einzusetzenden öllöslichen Emulgatoren zwischen 40 und
60 % Umsatz. Erst nach Erreichen dieser Grenze ist der Zusatz eines vorwiegend wasserlöslichen und gut
dispergierenden Emulgiermittels, beispielsweise Natriumlaurylsulfat, in der beanspruchten Menge erforderlich,
um den Latexzustand während der Polymerisation .aufrechtzuerhalten. Da jedoch der Zusatz des wasserlöslichen
Emulgiermittels die Teilchengröße nicht beeinflußt, sondern diese vielmehr allein durch das
Steuerungsemulgatorsystem reguliert wird, ist es unerheblich, ob die Zuschleusung des wasserlöslichen
Emulgiermittels bei 15 oder 40% Umsatz beginnt. Bei einer Polymerisationszeit: von etwa 7 Stunden ist es
demnach beim erfindungsgemäßen Verfahren ohne Bedeutung für die Teilchengröße, ob man eine Menge
von 0,2% Natriumlaurylsulfat, beginnend nach 2 Stunden Polymerisationszeit, in 5 Stunden einschleust,
oder ob man die gleiche Menge des gleichen Emulgiermittels, beginnend nach 4,5 Stunden Polymerisationszeit,
in nur 2,5 Stunden einschleust. Durch diese Tatsache besitzt das Verfahren eine ausgezeichnete
Sicherheit in der Reaktionsführung ohne Verwendung einer teuren Meß- und Regeleinrichtung.
Die Polymerisationszeiten können bei dem erfindungsgemäßen Verfahren sehr kurz sein. Wenn man
beispielsweise ein übliches Redoxsystem, bestehend aus Kaliumpersulfat und Natriumbisulfit, zur Polymerisationsauslösung
verwendet, erzielt man Polymerisationszeiten zwischen 4,5 und 8 Stunden bei 500C.
Andererseits können auch andere, wasserlösliche und in der Emulsionspolymerisation übliche Peroxydkatalysatoren
oder Redoxsysteme, wie die Kombination von Wasserstoffperoxyd und Natriumformaldehydsulfoxylat,
ferner auch Ammoniumpersulfat, Wasser-
stoffperoxyd allein eingesetzt werden. Beim Einsatz
von Redoxsystemen ist es zweckmäßig, eine oder beide Redoxkomponenten während der Polymerisation nachzuschleusen.
Die vorwiegend öllöslichen Emulgiermittel werden in Mengen von 0,1 bis 5%, vorzugsweise von 0,5 bis
1,5%, bezogen auf Monomeres, eingesetzt, z. B. Ölsäure, Ester von Polyalkoholen, wie Sorbitmonolaurat,
Sorbittristearat, Sorbitmonooleat, Sorbittrioleat, Zukkerester wie Saccharosemonostearat, Saccharosetristearat,
Saccharosemonooleat, oxäthylierte Phenole, wie Nonylphenol, mit 5 bis 30 Oxäthylgruppen pro
Molekül. Als Kriterium für die vorwiegende Öllöslichkeit gilt hier die Löslichkeit in 1,2-Dichloräthylen
als Modellflüssigkeit mit großerÄhnlichkeit zum Vinylchlorid. Vorwiegend öllösliche Emulgatoren
sind solche, die sich bei Zimmertemperatur zu mehr als 50% im Dichloräthylen lösen, wenn man sie
zwischen gleichen Volumina Wasser und Dichloräthylen verteilt und das Verteilungsgleichgewicht ao
einstellt. Diese vorwiegend öllöslichen Emulgiermittel können sowohl allein als auch — falls dies zur Beeinflussung
der Polymerisatteilchengröße erwünscht ist — zusammen mit weniger als 0,1 %, bezogen auf Monomeres,
an vorwiegend wasserlöslichen Emulgiermitteln als Steuerungsemulgatorsysteme eingesetzt werden.
In der Tabelle 3 sind einige Beispiele angeführt, die die Unterschiede in den Löslichkeitseigenschaften
verdeutlichen sollen.
Emulgiermittel | % Emul giermittel, in Wasser gelöst |
o/o Emul giermittel, in Dichlor äthylen gelöst |
Ölsäure | 0,15 1,6 19,3 99,9 96,3 |
99,8 98,4 80,5 0 3,4 |
Sorbittrioleat Nonylphenol mit 10 Mol Oxäthylgruppen Natriumlaurylsulfat Qa-Cae-Paraffin-Sulfonat- Na-SaIz |
30
35
40
45
Als Zusätze zu den vorwiegend öllöslichen Emulgatoren für die Einstellung einer bestimmten Teilchengröße
gemäß dem Beispiel in Tabelle 2 können übliche, vorwiegend wasserlösliche Emulgiermittel, wie Natriumlaurylsulfat,
Natriumsalze von Sulfonaten aus Paraffinkohlenwasserstoffen mit 12 bis 16 C-Atomen,
Natriumoleat, Natriumlaurat und ähnliche, oberflächenaktive Stoffe verwendet werden. Die Zusätze
sind nur dann erforderlich, wenn man kleinere Polymerisatteilchen erzeugen will, und betragen maximal
weniger als 0,1%, meist sogar unter 0,01 %> bezogen auf Monomeres.
Die Herstellungsmöglichkeit von einheitlichen Polymerisatteilchen um 0,1 μ Durchmesser kann insofern
erhebliche Bedeutung erlangen, als man durch Mischung von Polymerisaten einer Teilchengröße von
0,5 bis 0,6 μ und solchen einer Teilchengröße von 0,1 μ Pasten mit wesentlich niedrigerer Viskosität erzeugen
kann als allein aus Polymerisaten einer Teilchengröße von 0,5 bis 0,6 μ.
Vorwiegend wasserlösliche Emulgiermittel, die erfindungsgemäß nach einem Umsatz von 10 bis 60%
in Mengen von 0,01 bis 1,0, vorzugsweise von 0,1 bis 0,3 %. bezogen auf Monomeres, nachgeschleust
werden, um im Polymerisationskessel den Latexzustand aufrechtzuerhalten, sind z. B. Natriumlaurylsulfat,
Paraffinsulfonate mit 12 bis 16 C-Atomen,
Alkalisalze von Fettsäuren mit mehr als 10 C-Atomen. Man schleust sie zweckmäßig in wäßriger Lösung nach.
Bei Verwendung eines Redoxsystems ist es angebracht, das nachzuschleusende Emulgiermittel gemeinsam
mit einer der Redoxkomponenten nachzuschleusen. Die Nachschleusung darf erst nach einem Umsatz von
10% beginnen, da sonst kleinere Teilchen entstehen können. Da es aber möglich ist, zwischen 10 und 60%
Umsatz mit der Nachschleusung zu beginnen, ohne die Teilchengröße zu beeinflussen, setzt man zweckmäßigerweise
nach etwa einem Drittel der Polymerisationszeit mit der Nachschleusung ein. Man gibt
beispielsweise die geringe Menge des vorwiegend wasserlöslichen Emulgiermittels zu diesem Zeitpunkt
in die nachzuschleusende restliche Menge Bisulfitlösung und läßt die Dosierungsgeschwindigkeit unverändert.
Unter vorwiegend wasserlöslichen Emulgiermitteln im Sinne der Erfindung sind solche zu verstehen, die
sich zwischen den Phasen Wasser und 1,2-Dichloräthylen
zu mehr als 70 %, vorzugsweise zu mehr als 90%, in der wäßrigen Phase verteilen.
Ein weiterer Vorteil des erfindungsgemäßen Verfahrens besteht darin, daß man hiermit Polymerisate
erzeugen kann, die bei einem an sich geringen Gesamtemulgiermittelgehalt von 0,1 bis 1,5% einen äußerst
geringen Gehalt an vorwiegend wasserlöslichen, ionogenen Emulgiermitteln von etwa 0,2% besitzen.
Das bedeutet, daß man aus diesen Polymerisaten sehr transparente Filme, die eine hohe- Wasserfestigkeit
besitzen, herstellen kann.
Die Aufarbeitung der resultierenden, stabilen PoIymerisatlatices
mit Feststoffgehalten von 40 bis 45% erfolgt in üblicher Weise durch Ausfällen mit Salzen,
Ausfrieren oder Sprühtrocknung.
Als Monomeres kommt in der Hauptsache Vinylchlorid zum Einsatz, es können nach dem erfindungsgemäßen
Verfahren aber auch Mischpolymerisate mit einem Anteil von mehr als 50% Vinylchlorid hergestellt
werden. Üblicherweise legt man das gesamte Monomere vor Beginn der Polymerisation im Kessel
vor. Es liegt aber durchaus im Rahmen der Erfindung, ein oder mehrere Monomere kontinuierlich oder
absatzweise während der Polymerisation nachzuschleusen.
In einem Druckautoklav mit Rührer, Heiz- und Kühlmöglichkeit werden vorgelegt:
151 entsalztes Wasser,
151 Vinylchlorid,
150 g Ölsäure,
30 ml »/M· NaOH,
HgNa2S2O8.
151 Vinylchlorid,
150 g Ölsäure,
30 ml »/M· NaOH,
HgNa2S2O8.
Der Kessel wird verschlossen, die Luft durch Evakuierung und Spülung mit Stickstoff entfernt und
unter Rühren auf die Polymerisationstemperatur von 5O0C gebracht. Zwischen 45 und 5O0C beginnt man
mit der Zuschleusung einer Lösung von 2,8 g NaHSO3
in 51 Wasser mit einer Geschwindigkeit von 120 ml/ 10 Minuten. 3 Stunden nach Beginn der Polymerisation
werden in den noch vorhandenen 2,91 der Bisulfit-
lösung 28 g Natriumlaurylsulfat gelöst und die Zuschleusungsgeschwindigkeit unverändert beibehalten.
Nach 6,5 Stunden ist der Druck im Autoklav auf 4 atü gesunken, der Rest des Monomeren wird entgast.
Es resultiert ein stabiler Polymerisatlatex mit einem Feststoffgehalt von 39,5% und einer einheitlichen
Teilchengröße von 0,6 μ.
Der Latex wird mit gesättigter Kochsalzlösung koaguliert, filtriert und das Polymerisat mit Wasser
nachgewaschen. Nach der Trocknung im Trockenschrank erhält man ein weißes Polymerisatpulver,
welches sich im Verhältnis von 60 Teilen Polymerisat und 40 Teilen Dioctylphthalat zu einer gut fließenden
und streichfähigen Paste anteigen läßt.
15
Bei einer Arbeitsweise, wie im Beispiel 1 beschrieben, werden eingesetzt:
15 !Wasser, ao
151 Vinylchlorid,
150 g Sorbittrioleat,
150 g Sorbittrioleat,
MgNa2S2O8.
Bei Polymerisationsbeginn wird mit der Zu- as Schleusung einer Lösung von 1,4 g NaHSO3 in 51
Wasser mit der Geschwindigkeit von 100 ml/10 Minuten begonnen. 4 Stunden nach Polymerisationsbeginn
werden in den restlichen 2,61 Bisulfitlösung 28 g Natriumlaurylsulfat gelöst und die Nachschleusung
wie bisher fortgesetzt. Nach 8 Stunden ist die Polymerisation beendet. Der Latex hat einen Feststoffgehalt
von 39 %, und die Teilchengröße beträgt einheitlich 0,45 bis 0,5 μ.
Nach Koagulation mit Kochsalzlösung, Waschen und Trocknen läßt sich das Polymerisatpulver im
Verhältnis 60 Teile Polymerisat und 40 Teile Dioctylphthalat zu einer gut fließenden Paste anteigen.
Claims (1)
- PATENTANSPRUCH:Verfahren zur Herstellung von Polyvinylchlorid oder Vinylchloridmischpolymerisaten mit einem Anteil von mehr als 50 Gewichtsprozent an Vinylchlorid mit einer Teilchengröße zwischen 0,1 und 1 μ. durch Polymerisation des oder der Monomeren im wäßrigen Medium unter Verwendung von wasserlöslichen Perverbindungen oder Redoxkombinationen als Katalysatoren, da durch gekennzeichnet, daß man eine Emulsionspolymerisation mit 0,1 bis 5, vorzugsweise 0,5 bis 1,5 Gewichtsprozent, bezogen auf Monomeres, eines vorwiegend öllöslichen Emulgators, welcher sich zwischen den flüssigen Phasen Wasser und 1,2-Dichloräthylen zu mehr als 50 %> vorzugsweise zu mehr als 90%, in der Phase 1,2-Dichloräthylen verteilt, und dem gegebenenfalls weniger als 0,1 Gewichtsprozent, vorzugsweise weniger als 0,01 %, bezogen auf Monomeres, eines vorwiegend wasserlöslichen Emulgiermittels zugesetzt wurde, beginnt und dann nach einem Umsatz von 10 bis 60% 0,01 bis 1, vorzugsweise 0,1 bis 0,3 Gewichtsprozent, bezogen auf Monomeres, eines vorwiegend wasserlöslichen Emulgiermittels, welches sich zwischen den Phasen Wasser und 1,2-Dichloräthylen zu mehr als 70%, vorzugsweise zu mehr als 90%, in der wäßrigen Phase verteilt, in dem verbleibenden Zeitraum der Polymerisation nachschleust.© 109 619/476 6.61
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DEF28204A DE1109897B (de) | 1959-04-15 | 1959-04-15 | Verfahren zur Herstellung von Polyvinylchlorid oder Vinylchloridmischpolymerisaten |
Applications Claiming Priority (2)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DEF28204A DE1109897B (de) | 1959-04-15 | 1959-04-15 | Verfahren zur Herstellung von Polyvinylchlorid oder Vinylchloridmischpolymerisaten |
FR824576A FR1257287A (fr) | 1960-04-15 | 1960-04-15 | Procédé de préparation d'homopolymères et de copolymères du chlorure de vinyle à granularité bien définie |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE1109897B true DE1109897B (de) | 1961-06-29 |
Family
ID=25974278
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DEF28204A Pending DE1109897B (de) | 1959-04-15 | 1959-04-15 | Verfahren zur Herstellung von Polyvinylchlorid oder Vinylchloridmischpolymerisaten |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE1109897B (de) |
Cited By (3)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE1224498B (de) * | 1962-04-10 | 1966-09-08 | Huels Chemische Werke Ag | Verfahren zur Herstellung von Polyvinylchlorid bzw. Mischpolymerisaten des Vinylchlorids durch Emulsionspolymerisation |
DE2021623A1 (de) * | 1970-05-02 | 1971-11-11 | Basf Ag | Waessrige Dispersionen von Polymerisaten aethylenisch ungesaettigter Monomerer mit einem Dispergiermittelsystem aus mindestens zwei Komponenten |
DE4237434A1 (de) * | 1992-11-06 | 1994-05-11 | Hoechst Ag | Lineare Glucamid-Detergenzien als Emulgatoren bei der Emulsionspolymerisation von Vinylchlorid |
-
1959
- 1959-04-15 DE DEF28204A patent/DE1109897B/de active Pending
Cited By (4)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE1224498B (de) * | 1962-04-10 | 1966-09-08 | Huels Chemische Werke Ag | Verfahren zur Herstellung von Polyvinylchlorid bzw. Mischpolymerisaten des Vinylchlorids durch Emulsionspolymerisation |
DE2021623A1 (de) * | 1970-05-02 | 1971-11-11 | Basf Ag | Waessrige Dispersionen von Polymerisaten aethylenisch ungesaettigter Monomerer mit einem Dispergiermittelsystem aus mindestens zwei Komponenten |
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DE4237434B4 (de) * | 1992-11-06 | 2005-03-17 | Hoechst Ag | Lineare Glucamid-Detergenzien als Emulgatoren bei der Emulsionspolymerisation von Vinylchlorid |
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