DE1108784B - Schaltwarte - Google Patents

Description

• Schaltwarte In Schaltanlagen werden die durchzuführenden Schalthandlungen, z. B. Zu- und Abschalten der Abgangsfelder, von einer zentral gelegenen Schaltwarte aus vorgenommen. Die Schaltwarte ist entsprechend mit Anwahlkontakten ausgerüstet, die zur Vorbereitung der durchzuführendenSchalthandlungen dienen, die Schalthandlung selbst wird dann durch den Steuerquittungsschalter vorgenommen. Die Vorbereitungskontakte dienen einmal dazu, das zu schaltende Abgangsfeld auszuwählen, und zum andern, innerhalb dieses Feldes eine bestimmte Schalthandlung einzuleiten. Die zur Einleitung der Schalthandlung in einem vorgewählten Feld in der Schaltwarte vorgesehenen Vorbereitungskontakte werden im allgemeinen als Zentralanwahlsteuerfeld bezeichnet.
• Zur Vorbereitung der durchzuführenden Schalthandlung ist es hierbei notwendig, eine große Anzahl von Steuerleitungen zwischen Schaltwarte und den Abgangsfeldern vorzusehen.
• Diese Vielzahl von Steuerleitungen in einer Schaltanlage wird aber verhältnismäßig teuer und kompliziert. Es sind daher Maßnahmen bekanntgeworden, die durch besondere schaltungstechnische Hilfsmittel zu einer Verringerung der Steuerleitungen führen. Man unterscheidet hierbei zwischen schwachstrom-und starkstrommäßiger Anwahlschaltung, wobei bei schwachstrommäßiger Ausführung infolge der erhöhten Spannungsabfälle Zwischenrelais notwendig sind, die ebenfalls zu einer Verteuerung der Anlage führen. Man neigt daher mehr dazu, die Anwahlschaltung starkstrommäßig auszuführen.
• Die Erfindung soll nun im folgenden zeigen, wie man mit Hilfe einer frequenzabhängigen Schaltung mit einem Minimum von Steuerleitungen bei starkstrommäßiger Auslegung auskommt.
• Erfindungsgemäß ist eine Schaltwarte zum Steuern mehrerer Schalter vorgesehen, bei der jedem Schalter eine Steuerfrequenz zugeordnet ist und daß diese Steuerfrequenz zunächst auf eine frequenzunabhängig steuerbare Relaiskette 1' bis 5' gegeben wird und daß diese Relaiskette so lange das folgende Relais einschaltet, bis ein weiterer Hilfskontakt eines dieser Relais dasjenige frequenzabhängig dem gewählten Schalter zugeordnete Relais an die Steuerfrequenzleitung gelegt hat, welches der Frequenz des zu steuernden Schalters zugeordnet ist, daß dieses frequenzabhängige Relais mit seinem Steuerkontakt das Fortschalten der frequenzunabhängigen Relaiskette durch einen Hilfskontakt unterbricht und die Verbindung vom Steuerquittungsschalter zum steuernden Schalter herstellt und daß die frequenzabhängigen Relais so abgestimmt sind, daß auf die Ansprechfrequenz eines jeden Relais auch die in der Reihe vorhergehenden, nicht aber die folgenden Relais ansprechen.
• Es ist in Fig. 1 eine Anwahlwarte gezeichnet, unter der Annahme, daß sieben Abgangsfelder vorhanden sind. Jedes dieser Felder besitzt einen mehrpoligen Anwahlschalter, die der Anzahl der Felder entsprechend mit I bis VII bezeichnet sind. Allen diesen Feldern sind entsprechend der Schalterzahl pro Abgangsfeld Kontakte T', L', T1 , T2 und T3 zugeordnet. Mit Hilfe dieser Kontakte wird beim Betätigen jeweils eine andere Frequenz auf das Leitungssystem gegeben.
• Jedem Feld I bis VII ist eine Relaiskombination 11 und 12 zugeordnet, wobei, entsprechend der angewählten Frequenz, nur die dieser Frequenz zugeordneten Relais zum Ansprechen kommen. Die Relais 1 bis 5 in der Relaiskombination sind somit frequenzabhängig ausgebildet, d. h., sie können nur bei tiefer liegenden oder der ihnen zugeordneten Frequenz ansprechen.
• Um jedoch zu vermeiden, daß durch das Ansprechen dieser Relais bei tiefer liegenden Frequenzen ungewollt Schalthandlungen eingeleitet werden, ist eine zweite Reihe von Relais 1' bis 5' diesen nachgeschaltet, die bewirken, daß nur dann ein Durchgang der Befehlsgabe zum Abgangsfeld erfolgt, wenn aus der Relaisreihe 1 bis 5 das der vorgewählten Frequenz entsprechende zum Ansprechen gekommen ist.
• Fig. 2 stellt ein Abgangsfeld, in diesem Fall das Feld I mit den zugehörigen Trennschaltern T, T1, T2, T3 und dem Leistungsschalter L dar. Im folgenden soll die Wirkungsweise an einer durchzuführenden Schalthandlung erläutert werden: Unter der Annahme, daß in Feld I Schalthandlungen durchgeführt werden sollen, ist zunächst der entsprechende Anwahlschalter dieses Feldes in der Schaltwarte zu betätigen. Soll nun z. B. eine Umschaltung im Sammelschienensystem erfolgen, so ist zunächst der Leistungsschalter L (Fig. 2) zu schalten. Dazu ist es notwendig, über den Kontakt L' im ZentraIanwahlsteuerfeld die diesem Kontakt zugeordnete Frequenz auf das Leitungssystem zu geben. Dadurch wird das Relais 1', das in jedem Falle frequenzunabhängig ist, erregt, womit alle Kontakte 1' geschlossen werden. Das frequenzabhängige Relais 1 wird nunmehr an Spannung gelegt, spricht aber nicht an, da die Frequenz höher als seine Abstimmung ist. Durch die beiden Hilfsleitungen Plus und Minus innerhalb der Relaiskombination liegt aber gleichzeitig über den geschlossenen Kontakt 1' eine Hilfsspannung an dem Relais 2', das seinerseits die Kontakte 2' schließt und das frequenzabhängige Relais 2 an Spannung legt, das zum Ansprechen kommt, da seine Abstimmung mit der angelegten Frequenz übereinstimmt. Dieses Relais betätigt alle Kontakte 2, womit einerseits die Fortschaltung zu den frequenzabhängigen Relais 3, 4 und 5 unterbrochen wird und andererseits die Betätigungsleitung zu dem Leistungsschalter L freigegeben wird. Nunmehr kann mit dem Steuerquittungsschalter 10 das Ein- bzw. Ausschalten dieses Leistungsschalters erfolgen.
• Soll nun als nächste Schalthandlung der Trenner T1 (Fig. 2) geöffnet werden, so ist hierzu der Kontakt Ti im Zentralanwahlsteuerfeld zu betätigen, wobei entsprechend dem zuvor beschriebenen über die Relaiskombination der Trenner T1 zur Durchführung der Schalthandlung mit dem Steuerquittungsschalter freigegeben wird. Das gleiche spielt sich ab, wenn man jetzt (Fig. 2) den Trenner T, einlegt und danach den Leistungsschalter L ebenfalls wieder schließt.
• Entsprechend den verschiedenen Frequenzen, die den einzelnen Kontakten im Zentralanwahlsteuerfeld zugeordnet sind, wird bei Betätigen eines dieser Kontakte durch entsprechende Auswahl in der Relaiskombination nur der Schalter im Abgangsfeld für die Durchführung von Schalthandlungen freigegeben, der angewählt worden ist.

Claims (1)

1. PATENTANSPRUCH: Schaltwarte zum Steuern mehrerer Schalter, dadurch gekennzeichnet, daß jedem Schalter eine Steuerfrequenz zugeordnet ist, daß diese Steuerfrequenz zunächst auf eine frequenzunabhängig steuerbare Relaiskette (1' bis 5') gegeben wird und daß diese Relaiskette so lange das folgende Relais einschaltet, bis ein weiterer Hilfskontakt eines dieser Relais dasjenige frequenzabhängig dem gewählten Schalter zugeordnete Relais an die Steuerfrequenzleitung gelegt hat, welches der Frequenz des zu steuernden Schalters zugeordnet ist, daß dieses frequenzabhängige Relais mit seinem Steuerkontakt das Fortschalten der frequenzunabhängigen Relaiskette durch einen Hilfskontakt unterbricht und die Verbindung vom Steuerquittungsschalter zum steuernden Schalter herstellt und daß die frequenzabhängigen Relais so abgestimmt sind, daß auf die Ansprechfrequenz eines jeden Relais auch die in der Reihe vorhergehenden, nicht aber die folgenden Relais ansprechen. In Betracht gezogene Druckschriften: Deutsche Patentschrift Nr. 118 717.