DE1105081B - Verfahren zur Herstellung von Anthrachinonfarbstoffen - Google Patents
Verfahren zur Herstellung von AnthrachinonfarbstoffenInfo
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- C09B1/16—Amino-anthraquinones
- C09B1/20—Preparation from starting materials already containing the anthracene nucleus
- C09B1/206—Dyes with amino groups substituted by heterocyclic radicals
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- C09B1/50—Amino-hydroxy-anthraquinones; Ethers and esters thereof
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Description
Gegenstand der Patentanmeldung F 26787 IVb/22b
ist ein Verfahren zur Herstellung von Anthrachinonfarbstoffen, das dadurch gekennzeichnet ist, daß man Anthrachinonderivate,
die in der 1-Stellung eine gegebenenfalls verätherte Hydroxylgruppe oder eine gegebenenfalls substituierte
Aminogruppe tragen und die in der 4-Stellung einen gegen eine substituierte Aminogruppe austauschbaren
Substituenten besitzen, mit 3-Amino-tetrahydrothiophen-l,l-dioxyd umsetzt. Die erhaltenen Farbstoffe
eignen sich zum Färben von synthetischen Fasern, wie Celluloseacetat, Polyamiden oder Polyestern.
Es wurde nun gefunden, daß man ebenfalls wertvolle Farbstoffe erhält, wenn man die nach dem Verfahren der
Patentanmeldung F 26787 IVb/22b erhaltenen Farbstoffe, die durch die allgemeine Formel
a—NH-ch:
,CH2-SO2
CH2— CH2
charakterisiert werden können, in der A für einen Anthrachinonrest
steht, der den Substituenten in 4-Stellung enthält und der in 1-Stellung durch eine gegebenenfalls
verätherte Hydroxylgruppe und eine gegebenenfalls substituierte Aminogruppe substituiert ist, der in der 5- und
8-Stellung weitere Substituenten enthalten kann, mit halogenierenden Mitteln behandelt.
Für das erfindungsgemäße Verfahren geeignete halogenierende Mittel sind außer den Halogenen auch halogenabgebende
Mittel, wie z. B. Sulfurylchlorid. Die Halogenierung kann in üblicher Weise durchgeführt werden,
vorzugsweise bei etwas erhöhter Temperatur. Gute Ergebnisse werden z. B. beim Arbeiten zwischen 40 und
130° C erhalten, obgleich auch, falls gewünscht wird, bei höheren Temperaturen gearbeitet werden kann. Die
Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens kann z. B. in der Weise erfolgen, daß man die zu halogenierenden
Farbstoffe in verdünnter, konzentrierter oder schwach rauchender Schwefelsäure, in konzentrierter
Halogenwasserstoffsäure oder in organischen Lösungsmitteln, z. B. Halogen- oder Nitrobenzolen, löst und das
Halogen oder die halogenierend wirkende Verbindung zufügt. Zweckmäßig setzt man dem Reaktionsgemisch
Borsäure und/oder die bei Halogenierungen üblicherweise verwendeten Katalysatoren, wie z. B. Jod, zu.
Die für die Halogenierung verwendeten Farbstoffe können
erhalten werden, indem man Anthrachinone, die in der 1-Stellung durch eine gegebenenfalls verätherte Hydroxylgruppe
oder gegebenenfalls durch eine substituierte Aminogruppe substituiert sind und die in der
4-Stellung einen gegen eine substituierte Aminogruppe austauschbaren Substituenten tragen mit 3-Amino-tetrahydrothiophen-l,l-dioxyd
umsetzt.
Beispiele derartiger Anthrachinone, die in der 5- und Verfahren zur Herstellung
von Anthrachinonfarbstoffen
von Anthrachinonfarbstoffen
Anmelder:
Farbenfabriken Bayer Aktiengesellschaft, Leverkus en-Bayerwerk
Dr. Rütger Neeff, Leverkusen,
ist als Erfinder genannt worden
ist als Erfinder genannt worden
8-Stellung weitersubstituiert sein können, z. B. durch Halogenatome, Hydroxyl-, Nitro- oder gegebenenfalls
so substituierte Aminogruppen sind l-Hydroxy-4-nitro-anthrachinon,
l-Methoxy-4-nitro-anthrachinon, 1-Methoxy-4-chlor-
oder -brom-anthrachinon, l-Oxäthylamino-4-brom-anthrachinon,
l,5-Dihydroxy-4,8-dinitro- und l,8-Dihydroxy-4,5-dinitro-anthrachinon sowie Leuko-1,4-dihydroxy-anthrachinon,
das gegebenenfalls im Gemisch mit 1,4-Dihydroxy-anthrachinon vorliegen kann,
oder Leuko-lAS.S-tetrahydroxy-anthrachinon.
Die Umsetzung der Anthrachinone mit dem 3-Aminotetrahydrothiophen-l,l-dioxyd
kann nach den für der-
artige Umsetzungen in der Anthrachinonchemie üblichen Verfahren erfolgen.
Verwendet man für die Umsetzung die Leuko-anthrachinone, so befreit man die Leukoverbindungen anschließend
in üblicher Weise oxydativ von ihrem Leukowasserstoff.
Die erfindungsgemäß erhaltenen Farbstoffe besitzen gegenüber den nicht halogenierten Farbstoffen ein verbessertes
Ziehvermögen bei gleich guten Echtheiten, wobei die Farbnuance der halogenierten Farbstoffe je nach
Halogengehalt von der der Ausgangsfarbstoffe mehr oder weniger abweicht. Zweckmäßigerweise werden solche
Farbstoffe verwendet, die ungefähr 0,25 bis 1,5, vorzugsweise 0,25 bis 1 Halogenatome pro Anthrachinonmolekül
enthalten, wobei die angegebenen Zahlen einen rechnerischen Mittelwert angeben, da die bei dem erfindungsgemäßen
Verfahren erhaltenen Farbstoffe ein Gemisch von nicht und verschieden hoch halogenierten Farbstoffen
darstellen. Bei höherem Gesamthalogengehalt ist der Anteil an höher halogenierten Anthrachinonfarbstoffen
naturgemäß höher als bei niederem Halogengehalt. Die neuen Farbstoffe eignen sich zum Färben von synthetischen
Fasern, wie Celluloseacetat, Polyamiden oder Polyestern, und werden vorzugsweise in feiner Verteilung
in Gegenwart von Dispergiermitteln angewendet.
109 577/322
Die in den Beispielen angegebenen Teile sind Gewichtsteile, wenn nicht anders gekennzeichnet.
18 Teile des Farbstoffs, den man durch Umsetzung eines Gemisches von Leukochinizarin und Chinizarin mit
3-Amino-tetrahydrothiophen-l,l-dioxyd nach dem weiter unten angegebenen Verfahren erhält, werden in 150 Teilen
o-Dichlorbenzol mit 3,95 Teilen Brom und 0,1 Teil Jod
versetzt. Man erwärmt etwa 4 Stunden auf 55° C und noch 2 bis 3 Stunden auf 75° C und treibt das o-Dichlorbenzol
mit Wasserdampf ab. Man gewinnt 19 Teile eines Farbstoffes, der um 5% Brom enthält. Der getrocknete
Farbstoff wird in bekannter Weise in eine feindispergierte
Form übergeführt, z. B. durch Verpasten aus 80%iger Schwefelsäure, Vermählen der neutral gewaschenen Paste
mit Sulfitcelluloseablauge und einer Alkylnaphthalinsulfonsäure.
Man bereitet ein Färbebad, das eine Dispersion von 1 Teil des obigen Farbstoffes und 20 Teile Kresotinsäuremethylester
in 5000 Teilen Wasser enthält und das mit Schwefelsäure auf einen pH-Wert von 4,5 eingestellt ist.
Man geht mit 100 Teilen Polyäthylenglykolterephthalatfaser bei 50° C in das Färbebad ein, erwärmt innerhalb
von 20 bis 30 Minuten auf 100° C und beläßt IV2 Stunden
bei dieser Temperatur. Nach dem Spülen und Trocknen der Faser gewinnt man eine sehr klare rotviolette Färbung,
deren Ton wenig rotstichiger als der des Ausgangsfarbstoffes ist.
Führt man das Färbeverfahren in Abwesenheit von Kresotinsäuremethylester 1 bis 1 1J2 Stunden bei 125° C
durch, so erhält man ebenfalls eine klare rotviolette Färbung.
Der für die Bromierung verwendete Farbstoff wird folgendermaßen erhalten:
8 Teile Chinizarin, 2,5 Teile Leukochinizarin, 6 Teile Borsäure in 40 Teilen Äthanol, werden im Verlauf von
10 Stunden siedend mit einer Lösung von 8 Teilen 85%-igem 3-Amino-tetrahydrothiophen-l,l-dioxydin 16 Teilen
Äthanol versetzt. Man läßt noch etwa 12 Stunden bis zur Beendigung der Reaktion sieden und oxydiert dann die
Leukoverbindung durch langsame Zugabe einer Lösung von 3 Teilen Natriumperborat in 25 Teilen Wasser. Nach
dem Abkühlen saugt man das ausgeschiedene Farbstoffprodukt ab und wäscht mit einem Gemisch aus gleichen
Teilen Äthanol und Wasser und trocknet.
18 Teile des im Beispiel 1 als Ausgangsmaterial ver-<
Farbstoffes werden in 150 Teilen trockenem Nitrobenzol mit 0,1 Teil Jod und in einer Stunde bei
500C mit 23,8 Teilen Brom versetzt. Man rührt etwa
1 Stunde bei 50° C und 2 Stunden bei 75° C und gewinnt nach dem Abtreiben des Nitrobenzols mit Wasserdampf
einen Farbstoff, der etwa 23 % Brom enthält. Gegenüber dem rotviolettfärbenden Ausgangsmaterial färbt der neue
Farbstoff Polyesterfasern bei deutlich besserem Ziehvermögen in rotstichigeren Tönen.
Man löst 18 Teile des im Beispiel 1 als Ausgangsmaterial verwendeten Farbstoffes in 185 Teilen Schwefelsäuremonohydrat
und verrührt etwa 1 Stunde mit 5 Teilen Borsäure. Darauf fügt man 0,1 Teil Jod und 5 Teile
Brom hinzu und rührt so lange bei 50 bis 70° C, bis das Brom verbraucht ist. Man drückt das Reaktionsgemisch
auf Eis, saugt den ausgefallenen Niederschlag ab und wäscht ihn neutral. Man erhält so ungefähr 20 Teile eines
rotvioletten Farbstoffes, der etwa 10% Brom enthält und bei verbessertem Ziehvermögen Polyesterfasern in
rotstichigeren Tönen als das Ausgangsmaterial färbt.
18 Teile des im Beispiel 1 als Ausgangsmaterial verwendeten Farbstoffes werden in 200 Teilen o-Dichlorbenzol
mit 20 Teilen Sulfurylchlorid versetzt und 6 Stunden bei 60° C gerührt. Man treibt darauf das o-Dichlorbenzol
mit Wasserdampf ab und gewinnt einen Farbstoff, der etwa 17% Chlor enthält. Der Farbstoff besitzt für
Polyesterfasern ein deutlich verbessertes Ziehvermögen und färbt in rotstichigeren Tönen als das Ausgangsmaterial.
Claims (1)
- Patentanspruch:Verfahren zur Herstellung von Anthrachinonfarbstoffen, dadutch gekennzeichnet, daß man Farbstoffe der allgemeinen Formela—NH-ch:,CH2-SO2CH2— CH2in der A für einen Anthrachinonrest steht, der den Substituenten in 4-Stellung enthält und der in !-Stellung durch eine gegebenenfalls verätherte Hydroxylgruppe oder eine gegebenenfalls substituierte Aminogruppe substituiert ist und der in der 5- und 8-Stellung weitere Substituenten enthalten kann, mit halogenierenden Mitteln behandelt.Bei der Bekanntmachung der Anmeldung ist eine Färbetafel ausgelegt worden.© 1OS 577/322 4.61
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