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Verfahren zur Herstellung metallisierbarer Tetrakisazofarbstoffe Es
wurde gefunden, daß man wertvolle metallisierbare Tetrakisazofarbstoffe erhält,
wenn -man 4-Aminobenztriazol, das im Benzolkern durch eine Methylgruppe substituiert
sein kann, diazotiert, in saurem Medium mit 2-Amino-5-hydroxynaphthalin-7-sulfonsäure
kuppelt und die erhaltene Monoazoverbindung anschließend in alkalischem Medium mit
der Diazoverbindung einer Aminodisazoverbindung der Formel
worin R Wasserstoff oder eine Methylgrüppe, R, Wasserstoff oder eine Sulfonsäuregruppe,
R2 eine Alkoxy- oder Carbonsäuregruppe und R3 Wasserstoff, eine Alkyl- oder Alkoxygruppe
bedeutet, mit der Maßgabe, daß R2 eine Alkoxygruppe darstellt, wenn R1 für eine
Sulfonsäuregruppe steht, umsetzt.
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Die für die Kupplung im alkalischen Bereich verwendete Aminodisazoverbindung
läßt sich je nach Art der Substitution- auf verschiedenen Wegen herstellen; beispielsweise
kann man 1-Nitro-4-aminobenzol-3-sulfonsäure diazotieren, mit gegebenenfalls durch
eine Methyl gruppe substituierter Salicylsäure kuppeln, in dem Nitromonoazofarbstoff
die Nitrogruppe zur Aminogruppe reduzieren, wiederum diazotieren und mit 1-Amino-2,5-dialkoxybenzol
oder 1-Amino 2-alkoxy-5-alkylbenzol in p-Stellung zur Aminogruppe kuppeln.
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Aminodisazoverbindungen der erwähnten Art, die in o-Stellung zur diazotierbaren
Aminogruppe an Stelle des Alkoxysubstituenten eine Carbonsäuregruppe aufweisen,
lassen sich herstellen nach dem Verfahren der deutschen Patentschrift 627 709, indem
man den nach dem oben geschilderten Verfahren erhältlichen Nitromonoazofarbstoff
der Formel
mit 2-5-Diaminobenzol-l-carbonsäure in natriumalkalischem Medium unter Ausbildung
einer zweiten Azogruppierung kondensiert.
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Die Farbstoffe eignen sich vorzüglich zum Färben von Baumwolle und
regenerierter Cellulose und ergeben auf diesen Materialien überwiegend schwarze
Färbungen mit sehr guten Echtheiten, insbesondere sehr guten Naß-und Lichtechtheiten.
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Gegenüber dem im Beispiel 1 der deutschen Patentschrift 959 398 als
Ausgangsverbindung verwendeten Farbstoff zeichnet sich der nächstvergleichbare erfindungsgemäße
Farbstoff in der nachgekupferten Färbung auf Baumwolle durch bessere Waschechtheit
aus.
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Beispiel 1 38,1 Gewichtsteile des Dinatriumsalzes- der 4-Amino-4'-hydroxy-3'-carboxyazo-(1,1')-benzol-2-sulfonsäure
werden in etwa 300 Volumteilen Wasser gelöst und mit 6,9 Gewichtsteilen Natriumnitrit
bei etwa 15° C indirekt salzsauer diazotiert. In die hellbräunlichgelbe Suspension
der Diazoverbindung rührt man bei gleichzeitiger Eiszugabe eine salzsaure Lösung
von 14 Gewichtsteilen 3-Amino-4-methoxy-l-methylbenzol ein und hält das Gemisch
durch Zusatz von Natriumacetat eben kongoneutral. Nach beendeter Kupplung wird der
entstandene Disazofarbstoff alkalisch isoliert.
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In einem getrennten Ansatz werden 17 Gewichtsteile des salzsauren
Salzes des 4-Aminobenztriazols in etwa 200 Volumteilen Wasser gelöst und unter gutem
Rühren in rascher Folge mit Eis, 45 Gewichtsteilen konzentrierter Salzsäure und
einer konzentrierten Lösung von 6,9 Gewichtsteilen Natriumnitrit versetzt.
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Die so hergestellte, erforderlichenfalls filtrierte, kaltgehaltene
Diazolösung wird mit 23 Gewichtsteilen Natriumacetat etwas abgestumpft und allmählich
mit einer schwach essigsauren Lösung von 26 Gewichtsteilen 2-amino-5-hydroxynaphthalin-7-sulfonsaurem
Natrium in etwa 200 Volumteilen Wasser versetzt. Die Kupplung verläuft auch bei
noch deutlich kongosaurer Reaktion des Gemisches ziemlich rasch. Der entstandene
rote Monoazofarbstoff wird sodaalkalisch mit Salz gefällt und isoliert.
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Der nach dem oben beschriebenen Verfahren erhaltene Disazofarbstoff
wird möglichst konzentriert in heißem Wasser gelöst und die Lösung über Tierkohle
filtriert. Im Filtrat, nach dem Erkalten eine kupferfarbene Suspension, wird die
Aminodisazoverbindung mit 6,9 Gewichtsteilen Natriumnitrit und der erforderlichen
Menge Salzsäure
bei etwa 15° C diazotiert, wobei die Farbe über
Schwarz in Braun umschlägt. Die Paste des roten Monoazofarbstoffes wird mit 30 Gewichtsteilen
Soda, 125 Gewichtsteilen Pyridin und etwa 150 Volumteilen Wasser gelöst; die Lösung
wird unter Eiskühlung zeit der braunen Diazosuspension verrührt. Das sich tiefschwarz
färbende dickbreiige Gemisch wird nach längerem Rühren dünnflüssiger. Zur Isolierung
des Tetrakisazofarbstoffes wird das Gemisch auf 70 bis 80° C erwärmt und mit etwa
7,5 °/o Salz verrührt. Der von der Brühe abgesaugte Farbstoff ist schwarz, löst
sich in Wasser blau, in konzentrierter Schwefelsäure grüngrau; die nachgekupferte
Färbung auf Baumwolle ist je nach der Stärke graublau bis tiefblauschwarz und zeichnet
sich durch sehr gute Licht- und Naßechtheiten aus.
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Farbstoffe von ähnlichen färberischen Eigenschaften ergeben sich bei
gleicher Arbeitsweise, wenn man 39,5 Gewichtsteile des Dinatriumsalzes der 4-Amino-4'-hydroxy-3'-carboxy-5'-
oder -6'-methyla.zo-(1,1')-benzol-2-sulfonsäure statt der 38,1 Gewichtsteile der
eingangs angegebenen Ausgangskomponente oder 18,4 Gewichtsteile salzsaures 4-Amino-7-rnethylbenzoltriazol
an Stelle der 17 Gewichtsteile salzsauren 4-Aminobenztriazols verwendet.
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Beispiel 2 44,9 Gewichtsteile des Dinatriumsalzes des Disazofarbstoffes
4-Amino-3-caxboxyazo-(1,4')-benzolazo-(1',1")-4"-hydroxybenzol-3"-carbonsäure, den
man durch natronalkalische Kondensation von 4-Nitro-4' hydroxyazobenzol-3'-carbonsäure
mit 2-5-Diaminobenzolcarbonsäure erhalten hat, werden in etwa 300 Volumteilen Wasser
verrührt und mit 6,9 Gewichtsteilen Natriumnitrit unterhalb 20° C indirekt salzsauer
diazotiert. Die Diazoverbindung wird in gleicher Weise, wie im Beispiel 1 beschrieben,
mit dem durch saure Kupplung von diazotiertem 4-Aminobenztriazol mit 2-Amino-5-hydroxynaphthahn-7-sulfonsäure
erhaltenen Monoazofarbstoff vereinigt. Der isolierte Tetrakisazofarbstoff, ein schwarzes
Pulver, löst sich in Wasser violettgrau, in konzentrierter Schwefelsäure klar grünblau.
Die nachgekupferte Färbung auf Baumwolle ist blaustichigschwarz und sehr licht-
und naßecht.