DE1098500B - Verfahren zur Herstellung von Chlorfluorderivaten aliphatischer Kohlenwasserstoffe - Google Patents
Verfahren zur Herstellung von Chlorfluorderivaten aliphatischer KohlenwasserstoffeInfo
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- C07C17/093—Preparation of halogenated hydrocarbons by replacement by halogens
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Description
DEUTSCHES
Es ist bekannt, daß man zur Herstellung von Chlorfluorderivaten aliphatischer Kohlenwasserstoffe so vorgehen
kann, daß man die entsprechenden fluorfreien Chlorderivate mit Natrium-, Barium- oder Kaliumfluosilikat
bei 250 bis 3000C im Autoklav umsetzt.
Die Wahl eines Autoklav als Reaktionsgefäß ergab sich durch die Feststellung, daß der Halogenaustausch
mit hinlänglicher Geschwindigkeit erst bei einer Temperatur erfolgte, die beträchtlich über dem Siedepunkt der
verwendeten fluorfreien Chlorverbindungen (CCl4, C2Cl6,
CHCl3) lag.
In Erweiterung dieser Befunde wurde nun festgestellt, daß man den Halogenaustausch mit den genannten
Fluosilikaten auch ohne Verwendung eines Autoklavs durchführen kann, wenn man die Chlorkohlenwasserstoffe
in dampfförmigem Zustand bei Atmosphärendruck durch eine Reaktionskammer hindurchleitet, die mit einem
der erwähnten Fluosilikate beschickt ist und auf eine für den Halogenaustausch geeignete Temperatur oberhalb
3000C erhitzt wird.
Die Höhe der Reaktionstemperatur hängt bei der beschriebenen erfindungsgemäßen Arbeitsweise von der
Wahl des Fluosilikates ab. So erfolgt beispielsweise bei Tetrachlorkohlenstoff der Halogenaustausch mit Natrium-
und Kaliumfmosilikat bei etwa 5000C, mit fluosilikat bereits bei etwa 35O0C.
Verfahren zur Herstellung
von Chlorfluorderivaten
aliphatischer Kohlenwasserstoffe
aliphatischer Kohlenwasserstoffe
Anmelder:
Wasag-Chemie Aktiengesellschaft,
Essen, Rolandstr. 9
Essen, Rolandstr. 9
Dr. Johannes Dahmlos, Haltern (Westf.),
ist als Erfinder genannt worden
ist als Erfinder genannt worden
nähme eines Thermoelementes dienende Rohr 11 in die Reaktionskammer eingeführt werden. Auf dem Schliff 12
des Aufsatzes wird eine Füllkörperkolonne (Länge 25 cm, Durchmesser 3 cm) und darüber ein mit Leitungswasser
Barium- 25 durchströmter Rückflußkühler gesetzt. An den Rückflußkühler schließen sich zwei Kühlfallen an (die erste in Eis,
Der Halogenaustausch zwischen Chlorkohlenwasser- die zweite in Trockeneis), es folgt dann eine mit Wasser
stoffen und den genannten Fluosilikaten verläuft unter beschickte Absorptionseinrichtung zur Aufnahme des
Entbindung von Siliciumtetrafluorid. Aus den Dämpfen, entbundenen SiF4 und dahinter eine weitere Kühlfalle in
welche die Reaktionskammer nach Durchstreichen der 30 Trockeneis, die beiderseits durch Trockenrohre gegen
Fluosilikatfüllung verlassen, kann man die fluorhaltigen das Eindringen von Feuchtigkeit geschützt ist. Der mit
Produkte durch geeignete Kühlung abscheiden und das
Siliciumtetrafluorid in einer mit Wasser beschickten
Absorptionseinrichtung auffangen. Das absorbierte Siliciumtetrafluorid kann auf bekannte Weise in Fluosilikat
zurückverwandelt und dieses zusammen mit nicht umgesetztem Fluosilikat erneut zum Halogenaustausch
Siliciumtetrafluorid in einer mit Wasser beschickten
Absorptionseinrichtung auffangen. Das absorbierte Siliciumtetrafluorid kann auf bekannte Weise in Fluosilikat
zurückverwandelt und dieses zusammen mit nicht umgesetztem Fluosilikat erneut zum Halogenaustausch
eingesetzt werden.
Die Umsetzung von dampfförmigem Tetrachlorkohlenstoff mit Natriumfluosilikat kann beispielsweise in der
Apparatur aus Glas gemäß der Abbildung durchgeführt werden. Als Reaktionskammer dient das mit dem Fluosilikat
beschickte Glasrohr 1 von 60 cm Länge und einem Durchmesser von 5 cm. Das Reaktionsrohr ist
unten verjüngt und läuft in ein engeres Rohr aus, das mittels des Schliffes 2 auf den Kolben 3 aufgesetzt wird.
Der Kolben ist mit einem Überlaufrohr 4 und einem Thermometerstutzen 5 versehen. Auf den oberen Schliff 6
des Reaktionsrohres paßt ein Aufsatz 7, an den seitlich ein Ablaufrohr 8 angesetzt ist, das durch den Schliff 9
mit dem Überlaufrohr des Kolbens verbunden wird. Durch den Schliff 10 des Aufsatzes kann das zur Aufdem
Fluosilikat beschickte Teil des Reaktionsrohres befindet sich in einem elektrischen Röhrenofen, der die
Heizung auf die Reaktionstemperatur ermöglicht.
Das Reaktionsrohr der beschriebenen Anordnung wird mit 1230 g trockenem granuliertem Natriumfluosilikat
(Korngröße etwa von 2 bis 8 mm) beschickt und nach Zusammensetzen der Apparatur auf 500° C geheizt. In
dem Kolben befinden sich 1400 g Tetrachlorkohlenstoff, der durch geeignete Wärmezufuhr zu gelindem Sieden
erhitzt wird. Alsbald nach dem Eintreten des CCl4-Dampfes
in das Reaktionsrohr setzt die Reaktion unter Halogenaustausch und Abspaltung von SiF4 ein. Nach
Verlassen des Reaktionsrohres durchstreicht das entstandene Gasgemisch die Füllkörperkolonne und den
Rückflußkühler. Unverändert mitgeführter CCl4-Dampf
wird größtenteils kondensiert und fließt durch das Überlaufrohr in den Kolben zurück. Das fluorhaltige
Reaktionsprodukt sammelt sich in den Kühlfallen, und das entbundene SiF4 wird im Wasser der Absorptionseinrichtung unter SiO2-Abscheidung als Fluokieselsäure
aufgenommen. Das Sieden des CCl4 wird so lange fortgesetzt,
bis praktisch keine Abgabe von SiF4 mehr erfolgt.
Die Versuchsdauer beträgt etwa 10 Stunden.
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Nach beendeter Reaktion haben sich in den Kühlfallen insgesamt 845 g flüssiger Kondensate gesammelt.
Das Reaktionsprodukt wird durch Waschen mit 15°/oiger Kahlauge und Wasser gereinigt. Die fraktionierte
Destillation des gewaschenen und getrockneten Produktes liefert etwa 612 g Monofluor-trichlormethan CFCl3 und
150 g Tetrachlorkohlenstoff. Aus dem Rückstand im Kolben gewinnt man durch Destillation weitere 361 g
Tetrachlorkohlenstoff zurück.
In dem Reaktionsrohr befinden sich nach der Reaktion 1022 g einer Salzmischung, aus der sich 321 g NaCl mit
Wasser herauslösen lassen, während 701 g unverändertes Na2SiF6 ungelöst zurückbleiben. Von den eingesetzten
1230g Na2SiF6 haben sich also 529g, d.h. 43°/0,
umgesetzt.
Die maßanalytische Bestimmung ergibt, daß im Absorptionswasser 303 g SiF4 aufgenommen wurden (44,5 °/„).
Trennt man von dem Absorptionswasser die ausgeschiedene Kieselsäure durch Filtration ab und gibt zu dem
Filtrat die durch Extraktion der Salzmischung im Reaktionsrohr erhaltene Kochsalzlösung, so fällt die Fluokieselsäure
als Natriumsalz aus, und man erhält nach dem Waschen und Trocknen der Fällung 320 g Na2SiF6
zurück. Insgesamt sind also 701 g + 320 g = 1021 g Na2SiF6 zurückgewonnen worden. Im Endeffekt ergibt
sich also, daß 1230 — 1021 g = 209 g Na2SiF6 verbraucht
und hieraus durch Umsetzung mit CCl4 etwa 612 g CFCl3
erhalten wurden. Dies entspricht einer Fluorausnutzung von rund 67 °/0.
In der beschriebenen Apparatur gemäß der Abbildung erhält man bei einer Reaktionstemperatur von 350° C und
einem Einsatz von 1870 g trockenem granuliertem Bariumfluosilikat durch Überleiten von CCl4-Dampf etwa 550 g
Monofluor-trichlormethan CFCl3 und 18 g Difluor-dichlormethan
CF2Cl2. Die Versuchsdauer beträgt in
diesem Falle nur etwa 5 Stunden.
Claims (2)
1. Verfahren zur Herstellung von Chlorfluorderivaten aliphatischer Kohlenwasserstoffe, dadurch gekennzeichnet,
daß die Dämpfe der entsprechenden Chlorderivate mit Natrium-, Barium- oder Kaliumfluosilikat
bei Temperaturen über 3000C bei Atmosphärendruck umgesetzt werden.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das anfallende Siliciumtetrafluorid in
Fluosilikat zurückverwandelt und dieses erneut eingesetzt wird.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
© 109 508/334 1.61
Priority Applications (3)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DEW26574A DE1098500B (de) | 1959-10-20 | 1959-10-20 | Verfahren zur Herstellung von Chlorfluorderivaten aliphatischer Kohlenwasserstoffe |
FR820211A FR1249749A (fr) | 1959-10-20 | 1960-03-03 | Procédé de préparation de chloro-fluoro-dérivés d'hydrocarbures aliphatiques |
US63614A US3113157A (en) | 1959-10-20 | 1960-10-19 | Process for the preparation of chlorofluoro derivatives of aliphatic hydrocarbons |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DEW26574A DE1098500B (de) | 1959-10-20 | 1959-10-20 | Verfahren zur Herstellung von Chlorfluorderivaten aliphatischer Kohlenwasserstoffe |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
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DE1098500B true DE1098500B (de) | 1961-02-02 |
Family
ID=7598392
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DEW26574A Pending DE1098500B (de) | 1959-10-20 | 1959-10-20 | Verfahren zur Herstellung von Chlorfluorderivaten aliphatischer Kohlenwasserstoffe |
Country Status (2)
Country | Link |
---|---|
US (1) | US3113157A (de) |
DE (1) | DE1098500B (de) |
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE1443994B1 (de) * | 1962-03-06 | 1971-01-21 | Hitachi Ltd | Verfahren zur Herstellung von fluorierten Halogenkohlenwasserstoffen |
Family Cites Families (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
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US2924624A (en) * | 1957-09-03 | 1960-02-09 | Du Pont | Process for preparing carbon tetrafluoride of at least 90 percent purity |
BE562851A (de) * | 1957-11-21 |
-
1959
- 1959-10-20 DE DEW26574A patent/DE1098500B/de active Pending
-
1960
- 1960-10-19 US US63614A patent/US3113157A/en not_active Expired - Lifetime
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
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DE1443994B1 (de) * | 1962-03-06 | 1971-01-21 | Hitachi Ltd | Verfahren zur Herstellung von fluorierten Halogenkohlenwasserstoffen |
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
US3113157A (en) | 1963-12-03 |
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