DE1093091B - Verfahren zur Herstellung eines Mischpolymerisates aus Isopren und Styrol oder Butadien - Google Patents
Verfahren zur Herstellung eines Mischpolymerisates aus Isopren und Styrol oder ButadienInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung eines Mischpolymerisates, dessen physikalische und
chemische Eigenschaften denen des Heveakautschuks weitgehend entsprechen.
Alle bisher bekannten synthetischen Kohlenwasserstoffkautschukarten
haben zum Unterschied vom Naturkautschuk kein kristallines Gefüge, besitzen sehr niedrige
Zugfestigkeiten und haben eine hohe Hysterese und eine niedrige Elastizität. Diese synthetischen Kautschukarten
sind dem Naturkautschuk im allgemeinen zwar insofern überlegen, als sie nicht so leicht zu Rißbildungen
neigen; sie sind aber hinsichtlich der Kerbzähigkeit sehr wesentlich unterlegen.
Die Erfindung bezweckt, einen synthetischen Kautschuk herzustellen, der die erwünschten Eigenschaften
von Naturkautschuk, d. h. vor allen Dingen eine niedrige Hysterese und nach dem \7ulkanisieren eine hohe Zugfestigkeit
des vulkanisierten Materials besitzt.
Es wurden bereits Versuche angestellt, um durch Polymerisation von Isopren zu einem echten synthetischen
Kautschuk zu gelangen. Keiner dieser Versuche war jedoch erfolgreich, denn alle gewonnenen Produkte
besaßen Eigenschaften, die denen des Naturkautschuks weit unterlegen waren. Außerdem, spielten sich die
Polymerisationsvorgänge außerordentlich langsam ab; derartige Kautschukerzeugnisse konnten nur als Ergebnisse
von Laboratoriumsversuchen gewertet werden.
Es sind ferner bereits Versuche durchgeführt worden, um Polymerisationen unter Anwendung eines Alkalimetallkatalysators
zu bewerkstelligen. Hierbei wurde fast durchweg Natriummetall als Katalysator verwendet.
Die erzeugten Kautschukarten waren nicht in der Lage, mit Emulsionspolymeren in Wettbewerb zu treten.
Der Erfindung liegt nun die Erkenntnis zugrunde, daß ein lithiumhaltiger Katalysator mit Erfolg bei der
Mischpolymerisation von Isopren mit Styrol oder Butadien zur Anwendung kommen kann; auf diese Weise
lassen sich Mischpolymerisate erzeugen, die dem Naturkautschuk bezüglich der erwünschten Eigenschaften
sehr nahe kommen. Besonders wertvolle Mischpolymerisate lassen sich erfindungsgemäß aus einer Mischung
von etwa 70 bis 95 % Isopren mit dementsprechend etwa 30 bis 5°/0 Styrol oder Butadien erzeugen.
Unter einem »lithiumhaltigen Katalysator« sollen in der nachstehenden Beschreibung metallische Lithiumverbindungen
und/oder organische Lithiumverbindungen verstanden werden. Unter »organischen Lithiumverbindungen«
sind in der nachstehenden Beschreibung auch die verschiedenen Lithiumkohlenwasserstoffe zu verstehen.
Geeignete Lithiumkohlenwasserstoffe sind z. B. Lithiumalkyl Verbindungen, wie Methyllithium, Äthyllithium,
Butyllithium, Amyllithium, Hexyllithium, 2-Äthylhexyllithium
und n-Hexyldecyllithium. Außer den gesättigten aliphatischen Lithiumverbindungen sind auch die un-Verfahren
zur Herstellung
eines Mischpolymerisates aus Isopren
und Styrol oder Butadien
Anmelder:
The Firestone Tire & Rubber Company, Akron, Ohio (V. St. A.)
Vertreter: Dipl.-Ing. K. Lengner, Patentanwalt,
Hamburg 1, Mönckebergstr. 7
Hamburg 1, Mönckebergstr. 7
Beanspruchte Priorität:
V. St. v. Amerika vom 1. November 1955
V. St. v. Amerika vom 1. November 1955
gesättigten Verbindungen geeignet, beispielsweise Allyllithium
und Methallyllithium. Auch Aryl-, Alkaryl- und Aralkyllithiumverbindungen, z. B. Phenyllithium, die
verschiedenen Tolyl- und Xylyllithiumverbindungen sowie
α- und jS-Naphthyllithium, sind verwendbar. Auch können
Mischungen der verschiedenen Lithiumkohlenwasserstoffverbindungen benutzt werden. Ein geeigneter Katalysator
kann beispielsweise auch in der Weise hergestellt werden, daß eine Lithiumkohlenwasserstoffverbindung
nacheinander mit einem Alkohol und einem Olefin, ζ. Β. Isopropylen, in Reaktion gebracht wird (ähnlich, wie es
bei Alfinkatalysatoren der Fall ist); hierbei geht ein mehr oder weniger großer Anteil des Lithiums des anfänglichen
Kohlenwasserstoffs in die Form eines Lithiumalkoxydes über und bildet mit dem Olefin zusammen
eine neue organische Lithiumverbindung. Weitere Lithiumkohlenwasserstoffverbindungen sind die PoIylithiumkohlenwasserstoffverbindungen
von Kohlenwasserstoffen mit 1 bis 40 Kohlenstoffatomen. Beispiele geeigneter Polylithiumkohlenwasserstoffverbindungen sind
Alkylendilithiumverbindungen, z. B. Methylendilithium, Äthylendilithium, Trimethylendilithium, Pentamethylendilithium,
Hexamethylendilithium, Decamethylendilithium, Octadecamethylendilithium und 1,2-Dilithiumpropan.
Andere geeignete Polylithiumkohlenwasserstoffe sind: Aryl-, Aralkyl- und Alkarylpolylithiumverbindungen,
z. B. 1,4-Dilithiumbenzol, 1,5-Dilithiumnaphthalin
und 1,2-Dilithium-1,3-Diphenylpropan.
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Trilithiumkohlenwasserstoffe und höhere Lithium- 95% und einen Brechungsindex in der Größenordnung
kohlenwasserstoffe sind gleichfalls geeignet, so z. B. von etwa n2g — 1,4210 bis 1,4216 hat. Bei den nach-1,
3, 5 - Trilithiumpentan oder 1,3, 5 - Trilithiumbenzol. stehend erläuterten Beispielen wurde ein Isopren ver-Andere
organische Lithiumverbindungen sind beispiels- wendet, das den vorerwähnten Reinheitsgrad besaß,
weise die verschiedenen Lithiumkohlenwasserstoff- 5 Entsprechend soll auch hochwertiges Butadien zur
amide. Zur Herstellung der Polymeren nach der Erfindung Verarbeitung kommen. Zur Reinigung des handelssind
metallisches Lithium oder die verschiedenen orga- üblichen Styrols brauchen keine besonderen Vorsichtsnischen Lithiumverbindungen entweder für sich allein maßnahmen getroffen zu werden, es genügt eine einfache
oder in Kombination geeignet. ' Destillation.
Was die Menge des Katalysators anbelangt, so ist zu io
bemerken, daß je größer die verwendete Menge ist, um so Herstellung des Katalysators
rascher sich der Polymerisationsvorgang abspielt und um Soll metallisches Lithium als Katalysator zur Verso geringer das Molekulargewicht des Fertigproduktes Wendung kommen, so wird das Metall geschmolzen, beiist. Im allgemeinen sollte eine Katalysatormenge zur spielsweise in Petroleumgatsch untergetaucht, und die Anwendung kommen, die so bemessen ist, daß auf je 15 geschmolzene Masse wird dann, während sie oberhalb 100 g des Monomeren etwa 0,001 bis 1,0 g Lithium des Schmelzpunktes des Lithiums gehalten wird, sehr entfallen. Zweckmäßig wird die kleinste geeignete Menge rasch umgerührt, und zwar in einer inerten Atmosphäre; des Katalysators verwendet, die in der Regel etwa 0,5 g auf diese Weise wird feinverteiltes metallisches Lithium oder weniger Lithium auf 100 g des Monomeren aus- in dem Petroleumgatsch vermengt. Petroleumgatsch hat macht. Andere Alkalimetalle und organische Derivate ao die Aufgabe, zu verhindern, daß Luft mit dem Lithiumanderer Metalle als Lithium erzeugen Polymeren, die von metall in Berührung tritt. Jedes andere Mittel, das die den erfindungsgemäß hergestellten Polymeren völlig gleiche Wirkung erzielen läßt, ist gleichfalls geeignet, verschieden sind. Der Polymerisationsvorgang kann so beispielsweise inerte Kohlenwasserstofflösungsmittel, durchgeführt werden, daß das Butadien im wesentlichen deren Siedepunkt oberhalb 2000C liegt, z. B. Mineralöl ungelöst mit dem Katalysator in Berührung gebracht 25 und Paraffin. Selbstverständlich ist das Umrühren bei wird; es kann aber auch das Monomere in einem ge- hoher Geschwindigkeit nicht das einzige Mittel, um eigneten inerten Lösungsmittel aufgelöst und dann mit metallisches Lithium in feinverteiltem Zustand zu halten; dem Katalysator in Berührung gebracht werden. Die auch jedes andere Mittel, das Lithium in sehr feinver-Polymerisationstemperatur kann zwischen 00C oder teiltem Zustand erzeugt, ist geeignet. Die Herstellung tiefer, bis herauf bei etwa 1000C liegen. Je nach der zur 30 des Katalysators aus metallischem Lithium soll in einem Anwendung kommenden Temperatur und dem Druck geschlossenen Behälter erfolgen, der aus einem nicht befindet sich das Monomere in flüssiger Phase oder reaktionsfähigen Baustoff, z. B. aus rostfreiem Stahl, Dampfphase. Die Struktur des Polymeren und die besteht. Ausgezeichnete Ergebnisse wurden erzielt, wenn Reaktionsgeschwindigkeit werden maßgeblich durch nach dem vorstehenden Rezept Katalysatordispersionen folgende Faktoren bestimmt: 35 erzeugt wurden, bei denen die Lithiumteilchen einen
rascher sich der Polymerisationsvorgang abspielt und um Soll metallisches Lithium als Katalysator zur Verso geringer das Molekulargewicht des Fertigproduktes Wendung kommen, so wird das Metall geschmolzen, beiist. Im allgemeinen sollte eine Katalysatormenge zur spielsweise in Petroleumgatsch untergetaucht, und die Anwendung kommen, die so bemessen ist, daß auf je 15 geschmolzene Masse wird dann, während sie oberhalb 100 g des Monomeren etwa 0,001 bis 1,0 g Lithium des Schmelzpunktes des Lithiums gehalten wird, sehr entfallen. Zweckmäßig wird die kleinste geeignete Menge rasch umgerührt, und zwar in einer inerten Atmosphäre; des Katalysators verwendet, die in der Regel etwa 0,5 g auf diese Weise wird feinverteiltes metallisches Lithium oder weniger Lithium auf 100 g des Monomeren aus- in dem Petroleumgatsch vermengt. Petroleumgatsch hat macht. Andere Alkalimetalle und organische Derivate ao die Aufgabe, zu verhindern, daß Luft mit dem Lithiumanderer Metalle als Lithium erzeugen Polymeren, die von metall in Berührung tritt. Jedes andere Mittel, das die den erfindungsgemäß hergestellten Polymeren völlig gleiche Wirkung erzielen läßt, ist gleichfalls geeignet, verschieden sind. Der Polymerisationsvorgang kann so beispielsweise inerte Kohlenwasserstofflösungsmittel, durchgeführt werden, daß das Butadien im wesentlichen deren Siedepunkt oberhalb 2000C liegt, z. B. Mineralöl ungelöst mit dem Katalysator in Berührung gebracht 25 und Paraffin. Selbstverständlich ist das Umrühren bei wird; es kann aber auch das Monomere in einem ge- hoher Geschwindigkeit nicht das einzige Mittel, um eigneten inerten Lösungsmittel aufgelöst und dann mit metallisches Lithium in feinverteiltem Zustand zu halten; dem Katalysator in Berührung gebracht werden. Die auch jedes andere Mittel, das Lithium in sehr feinver-Polymerisationstemperatur kann zwischen 00C oder teiltem Zustand erzeugt, ist geeignet. Die Herstellung tiefer, bis herauf bei etwa 1000C liegen. Je nach der zur 30 des Katalysators aus metallischem Lithium soll in einem Anwendung kommenden Temperatur und dem Druck geschlossenen Behälter erfolgen, der aus einem nicht befindet sich das Monomere in flüssiger Phase oder reaktionsfähigen Baustoff, z. B. aus rostfreiem Stahl, Dampfphase. Die Struktur des Polymeren und die besteht. Ausgezeichnete Ergebnisse wurden erzielt, wenn Reaktionsgeschwindigkeit werden maßgeblich durch nach dem vorstehenden Rezept Katalysatordispersionen folgende Faktoren bestimmt: 35 erzeugt wurden, bei denen die Lithiumteilchen einen
, _ . , . . „ mittleren Durchmesser von etwa 20 u. oder eine Oberfläche
1. Reinheit des Monomeren, von etwa 1 m% je Gramm aufwiesen ^
Δ Kemneit des Katalysators Organische Lithiumverbindungen, die zur Verwendung
3. Konzentration von Feuchtigkeit, Luft und ^ jfatalysatoren gemäß der 1^^ geeignet sind,
υ" ?. . +0 lassen sich in beliebiger Weise herstellen. Ein besonders
4. Keaktionstemperatur. geeignetes Verfahren zur Herstellung von Lithiumkohlen-
π . , ., , „ Wasserstoffen besteht darin, metallisches Lithium mit
Reinheit des Monomeren dnem Halogenkohlenwasserstoff zur Reaktion zu bringen.
Zur Herstellung der Polymeren werden Monomere Zum Unterschied von den Kohlenwasserstoffverbindungen
hoher Reinheit benötigt. Dies gilt insbesondere, wenn 45 der Alkalimetalle außer Lithium wird die Wirkung des
Isopren zur Verarbeitung gelangt. Unter einem Isopren Lithiumkohlenwasserstoffkatalysators ersichtlich nicht
hoher Reinheit ist ein Isopren zu verstehen, das wenigstens durch das Vorhandensein anderer Alkalimetallsalzverzu
90 Molprozent, zweckmäßig aber zu 95 Molprozent und bindungen beeinträchtigt. Bei der Herstellung von Alkalimehr
rein ist. Acetylen oder andere ungesättigte Stoffe, metallkohlenwasserstoffverbindungen werden als Nebenwie
beispielsweise Olefine und andere Diolefine, sollen 50 produkte Alkalimetallhaloide gewonnen. In ähnlicher
nur einen ganz geringen Anteil ausmachen oder vorher Weise entstehen Alkalimetallalkoxyde, wenn der Kataentfernt
werden, da sie den Katalysator aufzehren und lysator nach der obenerwähnten Alfintechnik hergestellt
das Molekulargewicht absinken lassen. Verzögerer, die wird. Werden als Katalysatoren die Kohlenwasserstofffür
gewöhnlich im handelsüblichen Isopren vorhanden derivate von anderen Metallen als Lithium verwendet,
sind, müssen entfernt werden, bevor mit der Polymerisa- 55 so üben diese Salze erhebliche und in vielen Fällen enttion
begonnen wird. Ausgezeichnete Polymere lassen sich scheidende Wirkungen aus. Bei dem Verfahren nach der
aus Isopren mit einem Reinheitsgrad von 99 Molprozent Erfindung haben diese Salze jedoch überhaupt keine
und einem Brechungsindex von n*g — 1,422 oder aus Wirkung; sie können daher in dem Lithiumkohlenwasser-Isopren
mit einem Reinheitsgrad von 99,6 Molprozent Stoffkatalysator verbleiben oder sich absetzen, ohne daß
herstellen. Diese Monomeren brauchen vor ihrer Ver- 60 die Wirkung des Katalysators irgendwie erkennbar verarbeitung
nur insofern gereinigt zu werden, als aus ihnen ändert würde. Soll als Katalysator ein Lithiumamidkohder
Verzögerer zu entfernen ist. Geeignete Polymere lenwasserstoff Verwendung finden, so läßt man Lithiumkönnen
gemäß der Erfindung auch aus einem weniger kohlenwasserstoff mit einem sekundären Amin in Reakreinem
Isopren hergestellt werden, das einen Reinheits- tion treten, so daß das entsprechende Amid entsteht,
grad von etwa 91 bis 93 % hat und geringe Anteile von 65
Acetylen und verschiedenen anderen ungesättigten Konzentration von Feuchtigkeit, Sauerstoff und Luft
grad von etwa 91 bis 93 % hat und geringe Anteile von 65
Acetylen und verschiedenen anderen ungesättigten Konzentration von Feuchtigkeit, Sauerstoff und Luft
Stoffen enthält; Voraussetzung ist aber, daß das Acetylen Da in der Polymerisationszone vorhandene Feuchtigentfernt
wird und die ungesättigten Verunreinigungen keit das Bestreben hat, den Katalysator aufzuzehren,
auf einen Mindestanteil herabgesetzt werden, so daß ein soll der Feuchtigkeitsgehalt auf ein Mindestmaß
Monomeres entsteht, das einen Reinheitsgrad von etwa 70 gehalten werden. Da Sauerstoff und andere Bestandteile
der Luft die Polymerisation behindern, müssen diese Bestandteile gleichfalls der Reaktionszone ferngehalten
werden. Diese gasförmigen Stoffe werden zweckmäßig in der Weise entfernt, daß der Polymerisationsansatz zum
Kochen gebracht und ein Teil (z.B. etwa 10%) des Ansatzes aus dem Polymerisationsgefäß abgelassen wird,
bevor letzteres verschlossen und die Polymerisation begonnen wird. Insbesondere muß die Anwesenheit sauerstoff-
und stickstoffhaltiger organischer Verbindungen, wie Äther, Ester und Amine, verhütet werden, die für
gewöhnlich als wesentliche Bestandteile von Alkalimetallkatalysatoren angesehen werden.
Temperatur
Die gewählten Spitzenwellenlängen und die Absorptionsfähigkeiten e{ bei diesen Wellenlängen sind für die
einzelnen Strukturen in der nachstehenden Tabelle zusammengestellt :
Es wurde gefunden, daß das Molekulargewicht und der Anteil der cis-l,4-Struktur des Polymeren mit Abnahme
der Polymerisationstemperatur zunehmen. Da ferner der Reaktionsvorgang bei erhöhten Temperaturen schwer
Molare Absorptionseigenschaften e' | 8,68 | bei | Wellenlängen von | 11,25 | 14,29 | |
Strukturen | Mikron | 8,85 | 10,98 | Mikron | Mikron | |
3,531 | Mikron | Mikron | 10,199 | 1,731 | ||
1,541 | 3,531 | 149,000 | 145,000 | 1,581 | ||
1,2- | 3,583 | 1,815 | 7,363 | 1,530 | 0,572 | |
3,4- | 5,927 | 6,518 | 1,860 | 1,885 | 0,567 | |
cis-1,4- | 6,080 | 1,934 | 2,277 | 2,625 | 154,000 | |
trans-1,4- | 1,540 | 9,200 | ||||
Styrol |
innerhalb des erwähnten Temperaturbereiches bei einer möglichst niedrigen Temperatur zu arbeiten.
MikroStruktur der Erzeugnisse nach der Erfindung
Infrarotuntersuchungen haben gezeigt, daß Heveakautschuk zu etwa 97,8 °/0 cis-l,4-Struktur und zu 2,2 °/0
3,4-Struktur besitzt. Balata dagegen weist zu 98,7%
Die Prozentwerte für die verschiedenen Strukturen und das Styrol, bezogen auf die Gesamtmenge des PoIynieren,
ergeben sich durch Division der absoluten Konzu beherrschen ist, und zwar vornehmlich wenn Isopren ao zentration jeder Komponente durch die Summe der
hoher Reinheit verarbeitet wird, ist es zweckmäßig, Konzentrationen der fünf Typen der Komponenten (1,2-;
3,4-; eis-; trans- und Styrol) alsdann multipliziert mit
100, so daß die Summe der Prozentanteile immer 100 beträgt. Um die Genauigkeit der Wertbestimmung zu
25 bezeichnen, ist die totale Unsättigung festgestellt. Darunter
ist der Quotient aus der Summe der Konzentrationen der verschiedenen durch Infrarotanalyse ermittelten
Strukturen zu verstehen, dividiert durch die Konzentration der bei der Analyse verwendeten Lösung; diese
trans-l,4-Struktur und zu etwa 1,3% 3,4-Struktur auf. 30 Konzentration wird gefunden durch Bestimmung des
Für Butadien-Styrol-Emulsionspolymere ist typisch die Gesamtanteils der Feststoffe. In den nachstehend beStruktur:
64% trans-1,4-, 18% cis-1,4- und 18% 1,2-. schriebenen Ausführungsbeispielen ist der Prozentanteil
Kautschukartige Emulsionspolyisoprene enthalten im Styrol mit dem Wert eingesetzt, der (bezogen auf das
allgemeinen 65% oder mehr trans-l,4-Struktur. Gesamtpolymere) wie vorerwähnt ermittelt wurde. Der
Der Isoprenanteil der Mischpolymeren nach der Er- 35 prozentuale Anteil der anderen Komponenten (die
findung hat im wesentlichen cis-l,4-Struktur. Die genaue tatsächlich Komponenten des Isoprenanteils des Polymeren
darstellen) sind jedoch in jedem Falle eingesetzt in Prozenten des Isoprenanteils des Polymeren. Der
Isoprenanteil des Polymeren ist der Wert, welcher durch 4.0 Abziehen des prozentualen Styrolanteils (bezogen auf das
Gesamtpolymere) von 100 erhalten wird. Der prozentuale Anteil einer jeden anderen Komponente (bezogen lediglich
auf den Isoprenanteil des Polymeren) wird infolgedessen in jedem Fall dadurch ermittelt, daß der Prozent-Anteile
der fünf erwähnten Strukturen werden ermittelt, 45 anteil der Komponente (bezogen auf das Gesamtpolymere)
indem man die Intensitäten der Infrarotabsorptions- dividiert wird durch die Zahl, welche man erhält, wenn
man den prozentualen Anteil des Styrols (bezogen auf das Gesamtpolymere) von 100 subtrahiert und den so
erhaltenen Quotienten mit 100 multipliziert. Was die Anwendung der Infrarotspektroskopie zum Zwecke der
Bestimmung der MikroStruktur von Mischpolymerisaten aus Isopren und Butadien anbelangt, so sind die hierbei
auftretenden Schwierigkeiten bisher noch nicht über-
r*, ., ,. ί i· 1. n· 1.1 1 j -πι t · wunden worden; infolgedessen enthalten die nächste-
= iSSÄif ] Polymeren bel 55 henden Beispiele für diese Mischpolymerisate keinelnfra-
rotangaben.
Struktur der Polymeren hängt wesentlich von der Reinheit des Monomeren und der Polymerisationstechnik ab.
Der Isoprenanteil enthält gemäß Infrarotuntersuchung wenigstens etwa 70% cis-l,4-Struktur.
Die Anteile der cis-1,4-, der trans-1,4-, der 1,2- und der 3,4-Strukturen und des Styrols in den Mischpolymerisaten
aus Isopren und Styrol werden am besten mit Hilfe der Infrarotspektroskopie bestimmt. Die relativen
bänder bei 8,85, 8,68, 10,98, 11,25 und 14,29 Mikron für die fünf Strukturtypen mißt, und zwar in der vorerwähnten
Reihenfolge; anschließend werden diese Werte eingesetzt in die Gleichung:
Jy = ei C1 + 4 C2 + 4 C3 + ei C1 + 4 C5
in dieser Gleichung bedeutet:
der Wellenlänge i.
e[, 2.3.4 ,«ler 5 = die Absorptions werte der verschiedenenStrukturen
bei der Wellenlänge i; die Indexzahlen 1,2, 3, 4 oder 5 beziehen sich auf die verschiedenen
Strukturkomponenten; und
Ci, 2.3,4 „a,, 5 = die Konzentrationen der verschiedenen Strukturen;
die Indexzahlen 1, 2, 3, 4 oder 5 beziehen sich auf die einzelnen Strukturkomponenten.
Die fünf auf diese Weise erhaltenen Gleichungen werden aufgelöst nach C1, C2, C3, C4 und C5, d. h. den
Konzentrationsanteilen der cis-1,4-, der trans-1,4-, der 1,2-, der 3,4-Struktur und der Styrolkomponenten des
Polymeren.
Röntgendiffraktionsbestimmung der Kristallstruktur
Röntgendiffraktionsmuster gestreckter Mischpolymerisate, die bis zu etwa 30 % Styrol enthalten, sind typisch
für kristalline Polymere. Wenn der Styrolgehalt der Polymeren nahezu 30% erreicht, wird die Kristallstruktur
schwach; bis zu etwa 10% Styrol zeigen die Polymeren verhältnismäßig kräftig ausgeprägte kristalline Röntgenmuster.
Makrostruktur der Polymeren
Es wurden erfindungsgemäß Polymere erzeugt, die
mittlere Molekulargewichte und Gewichtsverteilungen aufwiesen, die denen des Naturkautschuks nahezu ent-
sprachen. Viele der erfindungsgemäß erzeugten Polymeren haben durchschnittliche Eigenviskositätswerte,
die typisch sind für die Werte guten handelsüblichen Naturkautschuks; diese Werte können sogar noch übertroffen
werden. Die Eigenviskositätswerte, die nachstehend erwähnt sind, wurden gemäß dem Verfahren nach
CD-Sands B. L. Johnson, Industrial and Engineering Chemistry, Bd. 19, S. 261 (1947), ermittelt.
Polymerisation und Gewinnung des Polymeren
Bei Laboratoriumsversuchen in kleinem Maßstab wird die Polymerisation zweckmäßig in Glasflaschen durchgeführt,
die mit Kronenkappen verschlossen sind, welche ein Futter aus Aluminiumfolie oder einem anderen bieg-
und abgelassen wird, um alle Spuren etwa vorhandenen Sauerstoffs herauszuspülen. Um mit Sicherheit die Reinheit
des Monomeren zu gewährleisten, wird zweckmäßig in die Zuführungsleitung eine Absorptionskolonne aus
Silicagel eingeschaltet. Der Katalysator wird ganz zum Schluß zugesetzt, und zwar nach Möglichkeit aus einem
Hilfsbehälter, der unter dem Druck eines inerten Gases steht und mit dem Polymerisationsbehälter durch eine
Leitung verbunden ist, die mittels eines Ventils äb-
o schließbar ist. Zweckmäßig ist ein Rückflußkondensator vorgesehen, um die Temperaturregelung zu erleichtern.
Nach Beendigung der Polymerisation wird die polymerisierte Masse entfernt und in ein Methanol, Isopropanol
oder ein anderes Alkohol enthaltendes Antioxydations-
samen, inerten Folienmaterial haben. Vor dem Versuch 15 mitte !untergetaucht; zusammen mit diesem wird die
müssen die Flaschen getrocknet werden, beispielsweise polymerisierte Masse umgerührt, so daß sich das PoIydurch
Ausspülen mit Helium, Argon oder einem anderen
inerten Gas. Auch wenn das Monomere und das gegebe-
inerten Gas. Auch wenn das Monomere und das gegebe-
mere abscheidet, der Katalysator zerstört und das Antioxydationsmittel
dem Polymeren einverleibt wird. Die gefällte Masse wird mit Wasser gewaschen, um den
gereinigt worden sind, ist es doch zweckmäßig, diese ao Alkohol zu entfernen; während dieses Vorganges wird
Stoffe einer letzten Reinigung zu unterwerfen, bevor sie ein zusätzliches Antioxydationsmittel zugesetzt. Das
nenfalls zur Anwendung kommende Lösungsmittel zuvor
in die Versuchsflaschen eingefüllt werden; die Vorreinigung
kann in der Weise erfolgen, daß die Stoffe während des Einfüllens durch eine Silicagelabsorptionskolonne hindurchgeführt
werden. Geeignete Lösungsmittel sind aliphatische, cycloaliphatische und aromatische Kohlenwasserstoffe,
wie Pentan, Hexan, Heptan, Petroläther, Benzol und Cyclopentan. Während des Füllens der Flasche
wird in dieser zweckmäßig eine Atmosphäre aus inertem Gas, z. B. Helium oder Argon, aufrechterhalten, um zu verhindern,
daß Sauerstoff mit dem Monomeren in Berührung kommt; zweckmäßig wird das Austreiben des Sauerstoffs
aus der Anlage damit beendet, daß ein Teil des Monomeren bei lose abgedeckter Flasche zum Verdampfen
gebracht wird. Der Katalysator wird in geeigneter Weise zugesetzt, und zwar im allgemeinen ganz zum Schluß,
Endprodukt wird dann getrocknet und gestapelt und ist zur weiteren Verarbeitung bereit.
Die nachstehend genannten Stoffe (mit Ausnahme des Katalysators) wurden gemischt und durch eine Silicagelsäule
in eine Reaktionskammer eingeführt:
Gewichtsanteile
Styrol 10,00
Isopren 90,00
Petroläther 300,00
Metallisches Lithium (als 35°/„ige Dispersion in Petroleumparaffin) 0,14
Danach wurde der Lithiummetallkatalysator in den d. h. kurz vor dem Verschließen der Flasche. Die ver- Reaktionsbehälter eingeführt, der Behälter wurde verschlossene
Flasche kann auf ein Rad gestellt werden, schlossen, und die Bestandteile wurden bei 6O0C polymit
dessen Hilfe sie bei der gewünschten Polymerisations- merisiert. Das fertige Polymere wurde gemäß den schon
temperatur in einem Wasserbad in Umlauf gebracht wird; 40 erörterten Maßnahmen wiedergewonnen, und es wurden
der Gelanteil und die Eigenviskosität des Polymeren bestimmt. Der prozentuale Gelanteil im Polymeren
betrug 2,3% J die Eigenviskosität des Polymeren war 9,06. Die MikroStruktur des Polymeren wurde durch
es kann die Flasche aber auch nach kurzem Schütteln
zwecks Vermischung des Katalysators mit den übrigen
Bestandteilen unbeweglich in einem Medium aufbewahrt
werden, das die gewünschte Polymerisationstemperatur
hat. Die Polymerisation wird für gewöhnlich in 3 bis 45 Infrarotuntersuchung ermittelt, und zwar wie folgt:
zwecks Vermischung des Katalysators mit den übrigen
Bestandteilen unbeweglich in einem Medium aufbewahrt
werden, das die gewünschte Polymerisationstemperatur
hat. Die Polymerisation wird für gewöhnlich in 3 bis 45 Infrarotuntersuchung ermittelt, und zwar wie folgt:
60 Stunden durchgeführt sein, je nach der zur Anwendung kommenden Temperatur und der Konzentration des
Katalysators. Im allgemeinen ist es notwendig, die Flasche nach der Beendigung der Polymerisation aufzuschneiden,
um das Polymere zu entfernen. Da das Polymere keine Antioxydationsmittel enthält, ist es leicht der
Oxydation ausgesetzt. Ein bevorzugtes Verfahren, das Polymere vor dem Oxydieren zu bewahren, besteht darin,
es in eine Methanol-Isopropanol- oder eine andere alkoholische
Lösung eines Antioxydationsmittels zu tauchen und diese Mischung umzurühren. Der Alkohol dient zur
Verteilung des Antioxydationsmittels und zur Zerstörung des Katalysators. Das abgetrennte Polymere wird dann
zweckmäßig mit Wasser gewaschen, wobei in der Regel Bezogen auf den Isoprenanteil
cis-1,4-trans-1,4-1,2-3,4-
92,8
0,0
0,0
7,1
0,0
0,0
7,1
Bezogen auf das Gesamt-
Styrol
2,7
Das Röntgendiffraktionsmuster dieses Polymeren hatte kristalline Natur.
Eine nach folgendem Rezept zusammengestellte Miein weiteres Stabilisiermittel zugesetzt wird; anschließend 60 schung wurde bei 5O0C polymerisiert:
wird das Polymere getrocknet.
Entsprechende Maßnahmen müssen zur Anwendung kommen, wenn die Polymerisation in großem Maßstab
durchgeführt wird. Die Reaktion wird in einem geschlossenen Autoklav durchgeführt, der zwecks Wärmezuführung
doppelwandig ausgebildet und mit einer Rührvorrichtung ausgerüstet ist. Eine Verunreinigung durch
Sauerstoff läßt sich leicht vermeiden, indem der Behälter vor dem Einbringen der Monomeren und anderer Be-Gewichtsanteile
Isopren 61,5
Styrol 38,5
Petroläther 143,5
Dilithium-Pentamethylen (ausgedrückt als Lithiumelement) .... 0,01
Der Gelanteil des fertigen Polymeren betrug 0,5%, die Eigenviskosität des Polymeren war 5,15. Die Infrarot
standteile evakuiert und ein Teil des Ansatzes verdampft 70 analyse des Polymeren ergab:
74,7 15,3 0,7 9,3 |
Bezogen auf das polymere, |
Gesamt- % |
|
9 | Styrol | 35,5 | |
Bezogen auf den Isoprenanteil des Polymeren, °/o |
|||
cis-1,4- trans-1,4- 1,2- 3,4- |
Die obenerwähnten Bestandteile wurden bei 500C
polymerisiert. Der Gelanteil des fertigen Polymeren betrug 2,5. Die Eigenviskosität betrug 4,07. Die Infrarotanalyse
ergab folgendes:
Folgende Mischung wurde bei einer Temperatur von bis 60°C polymerisiert:
Gewichtsanteile
Isopren 91,0
Styrol 9,0
Petroläther 300,0
Lithiummetall (als 35°/oige Dispersion in Petroleumparaffin) 0,2
Der Gelanteil und die Eigenviskosität dieses Polymeren wurden nicht ermittelt.
Die Struktur des Polymeren war nach der Infrarotanalyse folgende:
Bezogen auf den Isoprenanteil des Polymeren, 0/0 |
81,8 8,5 0,05 9,2 |
Bezogen auf das Gesamt polymere, °/0 |
29,2 |
cis-1,4- trans-1,4- 1,2- 3,4- |
Styrol |
Durch Röntgendiffraktion wurde eine Spur von Kristallstruktur nachgewiesen.
Bezogen auf den Isoprenanteil des Polymeren, °/o |
89,9 3,2 0,2 6,8 |
Bezogen auf das Gesamt polymere, °/0 |
7,7 |
cis-1,4- trans-1,4- 1,2- 3,4- |
Styrol |
Beispiel 6
Gewichtsanteile
Gewichtsanteile
Isopren 75,0
Styrol 25,00
Petroläther 170,00
Dilithiumpentamethylen (als Lithium
ausgedrückt) 0,01
Die obenerwähnten Stoffe wurden bei 50° C polymerisiert. Das fertige Polymere hatte einen Gelanteil von 0,2
und eine Eigenviskosität von 4,68. Die Mikrostruktur war gemäß Infrarotanalyse folgende:
Eine Mischung gemäß folgendem Rezept wurde bei
50°C polymerisiert:
Gewichtsanteile
Isopren 70,0
Styrol 30,0
Petroläther 300,0
Metallisches Lithium (als 35°/0ige Dispersion
in Petroleumparaffin) 0,2
Das fertige Polymere hatte keinen Gelanteil und eine Eigenviskosität von 4,92. Durch Infrarotanalyse wurde
folgende Struktur ermittelt:
Bezogen auf den Isoprenanteil des Polymeren, % |
81,6 9,8 0,0 9,5 |
Bezogen auf das Gesamt polymere, 0/„ |
24,1 |
35 cis-1,4- trans-1,4- 1,2- 3,4- |
Styrol |
Bezogen auf den Isoprenanteil des Polymeren, % |
84,3 5,9 0,0 9,8 |
Bezogen auf das Gesamt polymere, °/0 |
19,5 |
cis-1,4- trans-1,4- 1,2- 3,4- |
Styrol |
Folgende Stoffe wurden in ein Reaktionsgefäß eingebracht, und zwar unter Beachtung der gleichen Maßnahmen,
wie sie weiter oben bereits erörtert wurden:
Gewichtsanteile
Isopren 65,0
Styrol 35,0
Petroläther 152,0
Metallisches Lithium (als 35%ige Dispersion in Petroleumparaffin) 0,2
Die nachstehend genannten Stoffe wurden in eine Reaktionskammer gefüllt:
Gewichtsanteile
Gewichtsanteile
Isopren 77,0
Styrol 23,0
Petroläther 180,0
Metallisches Lithium (als 35%ige Dispersion in Petroleumparaffin) .... 0,2
Die Stoffe wurden bei 50° C polymerisiert. Der Gelanteil des fertigen Polymeren betrug 1,5% und die Eigenviskosität
9,8. Das Röntgendiffraktionsmuster zeigte kristalline Beschaffenheit.
Als Beispiel einer Massenpolymerisation wurden folgende Stoffe in einer Reaktionskammer behandelt:
Gewichtsanteile
Isopren 85,00
Styrol 15,00
Metallisches Lithium (als 35%ige Dispersion in Petroleumparaffin) 0,50
Die obengenannten
polymerisiert.
polymerisiert.
Bestandteile wurden bei 50° C
009 648/445
Folgende Bestandteile wurden bei 500C polymerisiert:
Gewichtsanteile
Isopren 90,0
Styrol 10,0
Pe'troläther 300,0
Metallisches Lithium (als 350/„ige Dispersion
in Petroleumparaffin) .... 0,2
Das fertige Polymere hatte einen Gelanteil von 2,8 und eine Eigenviskosität von 7,3. Die Mikrostruktur des
Polymeren war gemäß Infrarotanalyse folgende:
Die physikalischen Eigenschaften der beiden vorerwähnten Mischungen wurden bestimmt und in der
nachstehenden Tabelle 2 zusammengefaßt:
Bezogen auf den Isoprenanteil des Polymeren, °/„ |
78,9 12,4 0,0 8,5 |
Bezogen auf das Gesamt polymere, % |
ö,/ |
cis-1,4- trans-1,4- 1,2- 3,4- |
Styrol |
Das Polymere wurde gemäß folgendem Rezept (nachstehend
wird diese Kautschukmischung als Polymeres A bezeichnet) gemischt:
Gewichtsanteile
Polymeres 100,00
Zinkoxyd 5,00
Stearinsäure 4,00
Schwefel 3,00
Beschleuniger 0,75
Antioxydationsmittel 1,60
Zu Vergleichszwecken wurde auch Heveakautschuk nach dem gleichen Rezept gemischt. Beide Mischungen
wurden physikalischen Prüfungen ausgesetzt; das Ergebnis dieser Prüfungen ist in der nachstehenden Tabelle
verzeichnet:
TabeUe 1
5 | Tabelle | 2 | mischung Hevea |
Laufflächen Polymeres A |
72,41 116,00 131,81 128,30 230,23 254,86 274,17 268,90 560 |
||
IO | Vulkanisiert bei 138° C, 300% Modul (kg/cm2) 30 Minuten |
63,62 121,27 137,09 128,30 223,20 205,42 196,84 182,78 730 |
540 |
45 Minuten | 500 | 540 | |
60 Minuten | 420 | 530 | |
15 | 90 Minuten | 510 | 12,45 9,77 2,8 |
Zugspannung (kg/cm2) 30 Minuten |
14,55 12,45 2,7 |
||
45 Minuten | |||
20 | 60 Minuten | ||
90 Minuten | |||
Längendehnung (%) 30 Minuten |
|||
25 | 45 Minuten | ||
60 Minuten | |||
30 | 90 Minuten | ||
35 | Vulkanisiert 60 Minuten lang bei 134° C, Kraftvibrator*) bei 1000C Dynamischer Modul (kg/cm2) |
||
Statischer Modul (kg/cm2) Viskosität (Kilopoise) |
*) Gerät und Prüfverfahren,
Prettyman und Hall in »Journal
S. 309 bis 323 (1944).
Prettyman und Hall in »Journal
S. 309 bis 323 (1944).
beschrieben von Dillon, of Applied Physics«, Bd. 15,
Misch Polymeres A |
ungen Hevea |
|
Vulkanisation bei 127° C, 600% Modul (kg/cm2) 40 Minuten |
17,58 28,12 159,93 135,33 |
29,87 77,33 112,48 117,75 221,45 247,81 780 |
45 Minuten | 940 | 740 |
50 Minuten | 840 | 720 |
Zugfestigkeit (kg/cm2) 40 Minuten |
||
45 Minuten | ||
50 Minuten | ||
Längendehnung (%) 40 Minuten |
||
45 Minuten | ||
50 Minuten |
Ein weiterer Teil des Polymeren A und ein Teil des gleichen Heveakautschuks wurden miteinander vermischt
und zu einer typischen Laufflächenmischung verarbeitet, und zwar wie folgt:
Gewichtsanteile
Polymeres 100,0
Kohlenruß
Zinkoxyd
Stearinsäure
Weichmacher
Schwefel
Beschleuniger
Antioxydationsmittel.
50,0 3,0 2,6 3,0 2,6 0,5 2,0
Die folgenden Bestandteile wurden in eine Flasche gefüllt:
Gewichtsanteile
Isopren 90,0
Butadien 10,0
Lithiumsand (als 35%ige Dispersion in
Petroleumparaffin) 0,5
Die obigen Bestandteile wurden bei 50° C polymerisiert
und ergaben ein Polymeres mit einer Eigenviskosität von 3,31 und einem Gelanteil von 20,0%.
Die folgenden Bestandteile wurden in eine Flasche gefüllt:
Gewichtsanteile
Isopren 80,0
Butadien 20,0
Lithiumsand (als 35%ige Dispersion in
Petroleumparaffin) 0,3
Die obigen Bestandteile wurden bei 500C polymerisiert
und ergaben ein Polymeres mit einer Eigenviskosität von 3,52 und einem Gelanteil von 27,8%.
Wie schon hervorgehoben, besitzen die erfindungsgemäß hergestellten Polymeren Eigenschaften, die bisher
noch in keinem synthetischen Polymeren erreicht worden sind. Die Polymeren, und zwar insbesondere jene, die
wenigstens etwa 60% Isopren enthalten, haben im
wesentlichen cis-l,4-Struktur, wobei der Isoprenanteil etwa 70% oder mehr ausmacht. Viele der Polymeren
haben Molekulargewichte, die ebenso groß sind wie die Molekulargewichte von Heveakautschuk oder noch
größer. Die meisten Polymeren enthalten nur sehr wenig Gel. Viele, insbesondere jene, die nicht mehr als ungefähr
30 % Styrol enthalten, zeigen im Röntgendiagramm eine kristalline Faserstruktur, die derjenigen des Heveakautschuks
entspricht. Die Polymeren weisen nach der Vulkanisation Zugfestigkeiten auf, die mit jenen des
Heveakautschuks vergleichbar sind. Die Vulkanisate haben nur eine geringe Hysterese und einen hohen Modul,
vergleichbar mit den Eigenschaften des Naturkautschuks; sie haben einen höheren Modul als die bisher bekannten
synthetischen Kautschukarten; schließlich hat der erfindungsgemäß hergestelle Kautschuk einen hohen Abriebwiderstand
und eine ausgezeichnete Kerbzähigkeit.
Claims (4)
1. Verfahren zur Herstellung eines Mischpolymerisates aus Isopren und Styrol oder Butadien, dadurch
gekennzeichnet, daß man eine Mischung aus Isopren
und Styrol oder aus Isopren und Butadien unter weitgehender oder vollständiger Ausschaltung der
Anwesenheit von Sauerstoff und Stickstoff und/oder sauerstoffhaltiger Verbindungen mit einem lithiumhaltigen
Katalysator polymerisiert.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man als Katalysator metallisches
Lithium, Lithiumkohlenwasserstoff oder ein Lithiumkohlenwasserstoffamid verwendet.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß man die Polymerisation in einem
gesättigten Kohlenwasserstoff als Lösungsmittel durchführt.
4. Verfahren nach den Ansprüchen 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß man eine Mischung aus 70 bis
95 Gewichtsteilen Isopren und 30 bis 5 Gewichtsteilen Styrol oder Butadien polymerisiert.
In Betracht gezogene Druckschriften:
Deutsche Patentschrift Nr. 255 786;
Liebig's Annalen der Chemie, 511, S. 13 bis 44; 542, S. 90 bis 122; 567, S. 43, 53.
Deutsche Patentschrift Nr. 255 786;
Liebig's Annalen der Chemie, 511, S. 13 bis 44; 542, S. 90 bis 122; 567, S. 43, 53.
© 009 648/445 11.60
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
US54435355A | 1955-11-01 | 1955-11-01 |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE1093091B true DE1093091B (de) | 1960-11-17 |
Family
ID=24171833
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DEF21462A Pending DE1093091B (de) | 1955-11-01 | 1956-10-20 | Verfahren zur Herstellung eines Mischpolymerisates aus Isopren und Styrol oder Butadien |
Country Status (4)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE1093091B (de) |
ES (1) | ES231397A1 (de) |
FR (1) | FR1161238A (de) |
GB (1) | GB817695A (de) |
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GB876587A (en) * | 1959-06-09 | 1961-09-06 | Exxon Research Engineering Co | Novel alkali metal polymerization catalysts |
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US3159587A (en) * | 1961-08-21 | 1964-12-01 | Phillips Petroleum Co | Organopolylithium polymerization initiators and their preparation |
US3429829A (en) * | 1961-09-11 | 1969-02-25 | Phillips Petroleum Co | Organolithium initiator plus halogen and halogen containing compound adjuvants for the preparation of diene polymers |
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---|---|---|---|---|
DE255786C (de) * |
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1956
- 1956-10-17 ES ES0231397A patent/ES231397A1/es not_active Expired
- 1956-10-19 FR FR1161238D patent/FR1161238A/fr not_active Expired
- 1956-10-20 DE DEF21462A patent/DE1093091B/de active Pending
- 1956-10-24 GB GB3240656A patent/GB817695A/en not_active Expired
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DE255786C (de) * |
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---|---|
FR1161238A (fr) | 1958-08-25 |
ES231397A1 (es) | 1957-04-01 |
GB817695A (en) | 1959-08-06 |
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