DE1082045B - Faerbung von plastischen Massen - Google Patents
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Description
Das Einfärben von plastischen Massen erfordert, um gleichmäßige Färbungen und eine volle Ausnutzung der
Farbstärke zu erzielen, eine gute Verteübarkeit der Farbstoffpigmente
in der zu färbenden Masse. Die gute Verteilbarkeit ist bei der Anwendung der Farbstoffe in
Pulverform nicht gegeben, und es hat daher nicht an Anstrengungen gefehlt, die Pigmente soweit als möglich,
gegebenenfalls in Gegenwart von Trägersubstanzen, zu zerkleinern.
So hat man z. B. Farbstoffkonzentrate mit Kunststoffen hergestellt, die man im Kneter homogenisiert und
dem zu färbenden Kunststoff beigemischt hat. Es hat sich jedoch gezeigt, daß derartige Pigment-Kunststoff-Mischungen
nicht in allen Fällen befriedigende Verteilungen des Farbstoffes beim Einarbeiten in plastische
Massen ergeben.
Es ist ferner ein Verfahren zum Färben von Polyvinylchlorid bekannt, bei dem man wäßrige Teige von Pigmentfarbstoffen
mit wäßrigen Dispersionen von Polymerisaten ungesättigter organischer Säuren mischt und die erhaltenen
Mischungen nach dem Entfernen des Wassers in Polyvinylchlorid einarbeitet. Diese Methode erfordert
jedoch einen größeren apparativen Aufwand und ist infolge der notwendigen Verdampfung des Wassers außerdem
noch mit Energiekosten verbunden.
Zur Färbung von Polyvinylchlorid hat man ferner die Pigmentfarbstoffe bereits in Pastenform oder als Granulat
verwendet. Die Anwendung in Pastenform bedeutet in jedem Fall, daß ein erheblicher Anteil an Flüssigkeiten,
z. B. Weichmacher, notwendig ist, um eine homogene Paste zu erhalten, so daß der Farbstoffanteil in der Paste
verhältnismäßig gering ist und üblicherweise bei etwa 40% liegt. Die Granulatform bietet zwar vor allem den
Vorteil des Nichtstaubens des Farbstoffes, in bezug auf die Feinverteilung verhalten sich aber die Granulate nicht
günstiger als die pulverförmigen Pigmentfarbstoffe, so daß sie anwendungstechnisch keinen Fortschritt bringen.
Auch zum Färben von Kautschuk verwendet man zum Einwalzen Trägersubstanzen. So sind für die Färbungen
Mischungen aus Pigmentfarbstoff und Faktis, Vaseline und andere in Gebrauch. Man erreicht hierdurch gleichmäßige
Färbungen unter voller Ausnutzung der Farbstärke. Diese Arbeitsweise weist jedoch auch Nachteile
auf, wie das Verschmieren und Verkleben der Walze und das Zerreißen des Felles.
Weiterhin ist es bekannt, für Gummi als Trägersubstanz ölige Butadienpolymerisate zu verwenden. Nachteilig
dabei ist die starke Geruchsbelästigung durch die Butadienöle, die besondere Entlüftungseinrichtungen notwendig
macht, um ein erträgliches Arbeiten zu ermöglichen.
Es wurde nun gefunden, daß man die vorstehend geschilderten Nachteile beim Färben von plastischen
Massen vermeiden kann und unter voller Ausnutzung Färbung von plastischen Massen
Anmelder:
Farbwerke Hoechst Aktiengesellschaft
vormals Meister Lucius & Brüning,
Frankfurt/M., Brüningstr. 45
Dr. Fritz Osterloh, Frankfurt/M.-Höchst,
ist als Erfinder genannt worden
ist als Erfinder genannt worden
der Farbstärke eine gute Verteübarkeit der Pigmentfarbstoffe und eine gleichmäßige Färbung erreicht, wenn
man als Trägersubstanz für den Farbstoff Polypropylen verwendet. Dieses Polymere ist mit den zu färbenden
plastischen Massen, z. B. Kautschuk oder Kunststoffe, wie Polyvinylchlorid, Polyäthylen oder Polystyrol, in
jedem Verhältnis mischbar und gut verträglich, so daß es die Eigenschaften und Echtheiten nicht ungünstig beeinflußt.
Besonders gute Ergebnisse werden erzielt, wenn man amorphes Polypropylen verwendet.
Das Polypropylen wird auf einem Knet- oder Walzenstuhl, gegebenenfalls unter Mitverwendung von Verdünnungsmitteln,
zusammen mit dem Farbstoffpulver zerkleinert und homogenisiert. Die Knet- bzw. Walzentemperatur
ist abhängig von der Art des Farbstoffes und dem verwendeten Polypropylen. Üblicherweise arbeitet
man bei Temperaturen zwischen 80 und 100°C. Jedoch kann, sofern die Produkte dadurch nicht beeinträchtigt
werden, auch bei höherer Temperatur gearbeitet werden. Man kann auch bei Temperaturen unterhalb 8O0C
arbeiten, muß jedoch in den meisten Fällen dann eine längere Mischzeit in Kauf nehmen.
Der Farbstoffgehalt der Mischung kann verschieden hoch gewählt und den jeweiligen Anforderungen angepaßt
werden. Im allgemeinen ist ein möglichst hoher Anteil an Farbstoff erwünscht, und es ist durchaus
möglich, Produkte mit einem Farbstoffgehalt von 70 Gewichtsprozent herzustellen. Die Konzentration des
Farbstoffes ist jedoch abhängig vom Farbstoff und auch von der Trägersubstanz. Die Gewinnung hochkonzentrierter
Produkte ist jedoch der besondere Vorteil der vorliegenden Erfindung.
Das fertige Produkt kann in an sich bekannter Weise in für den Gebrauch passende Stücke zerkleinert und
in dieser Form in die plastischen Massen eingearbeitet werden, beispielsweise auf dem Walzenstuhl. Die mit
- . ..-. ·. 009-5W3«
Claims (1)
- 3 4den Produkten gemäß der vorliegenden Erfindung eignet sich zur Gummifärbung und färbt diesen inerhaltenen Färbungen übertreffen in Farbstärke die mit einen kräftigen Karmin.Farbstoffpulvern hergestellten beträchtlich. ■ _ . . , .Beispiel 4Beispiel 1 5 70 Teile des aus 1 Mol 3,3'-Dichlorbenzidin und 2MoIl-Acetoacetylamino^-chlor^S-dimethoxybenzol erhält-60 Teile des Azofarbstoffes, wie er aus 1 Mol 3,3'-Di- liehen Azofarbstoffes werden mit 30 Teilen Polypropylen chlorbenzidin und 2 Mol l-Phenyl-S-pyrazolon-S-carbon- im Kneter bei 80 bis 90° C homogenisiert und anschliesäureethylester erhalten wird, werden mit 30 Teilen ßend mehrmals bei gleicher Temperatur über den Walzen-Polypropylen und 10 Teilen eines organischen Phosphor- io stuhl gegeben. Das anfallende Produkt ist außerordentlich säureesters als Weichmacher bei 80°C zusammen gewalzt. spröde; es bedarf keiner besonderen Zerkleinerung mehr. Das fertige Produkt wird in beliebig kleine Stücke zer- Bei Anfärbung von Gummi erhält man einen kräftigen schnitten. Es liefert beim Einwalzen in Gummi sehr Gelbton.farbstarke Rotfärbungen. Das Farbstoffkonzentrat läßt sich in an sich bekannter. 15 Weise homogen mit Polyvinylchlorid vermischen, so daß.Beispiel I ejne gleichmäßige und farbstarke Anfärbung des Kunst-60 Teile eines Azofarbstoffes, wie er aus 1 Mol 3,3'-Di- stoffes erhalten wird,
chlorbenzidin und 2 Mol l-Phenyl-3-methyl-5-pyrazolon .
erhalten wird, werden mit 25 Teilen Porypropylen und Beispiel 5
15 Teilen Wachs im Kneter bei 8O0C 1 Stunde lang 20 60 Teile des im Beispiel 3 genannten Farbstoffes geknetet. Das Produkt wird dann in üblicher Weise werden mit 27 Teilen Polypropylen und 13 Teilen eines zerkleinert. Es liefert beim Färben von Kautschuk Wachses auf dem Walzenstuhl bei 80 bis 90° C homoeinen kräftigen Orangeton. genisiert. Das anfallende Produkt eignet sich in hervor-_, . . , „ ragender Weise zum Anfärben von Polymerisaten desBeispiel 3 25 Vinylchlorids.
60 Teile eines aus 2-Aminoanisol-4-carboylanilin undl-(2',3'-Oxynaphthoylamino)-2,5-dimethoxy-4-chlorbenzol Patentanspruch:erhaltenen Monoazofarbstoffes werden in einem Kneter Verwendung von Polypropylen als Trägersubstanzmit etwa 27 Teilen Polypropylen und 13 Teilen Wachs für Pigmentfarbstoffe zum Färben von plastischenbei über 8O0C zerkleinert und gemischt. Anschließend 30 Massen,wird die Masse auf dem Walzenstuhl weiterbehandelt. -Das Endprodukt ist brüchig und bedarf keiner beson- In Betracht gezogene Druckschriften:deren Zerkleinerung. Das so erhaltene Farbstoffpräparat Deutsche Patentschrift Nr. 800 501.© 009 510/346 5.60
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