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DE1081662B - Verfahren zur Herstellung von keimhemmend bzw. keimtoetend ausgeruesteten, gegebenenfalls verschaeumten Kunststoffen nach dem Isocyanat-Polyadditions-Verfahren - Google Patents

Verfahren zur Herstellung von keimhemmend bzw. keimtoetend ausgeruesteten, gegebenenfalls verschaeumten Kunststoffen nach dem Isocyanat-Polyadditions-Verfahren

Info

Publication number
DE1081662B
DE1081662B DEF28127A DEF0028127A DE1081662B DE 1081662 B DE1081662 B DE 1081662B DE F28127 A DEF28127 A DE F28127A DE F0028127 A DEF0028127 A DE F0028127A DE 1081662 B DE1081662 B DE 1081662B
Authority
DE
Germany
Prior art keywords
germ
inhibiting
killing
isocyanate polyaddition
production
Prior art date
Legal status (The legal status is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the status listed.)
Pending
Application number
DEF28127A
Other languages
English (en)
Inventor
Dr Eberhart Degener
Dr Fritz Steinfatt
Current Assignee (The listed assignees may be inaccurate. Google has not performed a legal analysis and makes no representation or warranty as to the accuracy of the list.)
Bayer AG
Original Assignee
Bayer AG
Priority date (The priority date is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the date listed.)
Filing date
Publication date
Application filed by Bayer AG filed Critical Bayer AG
Priority to DEF28127A priority Critical patent/DE1081662B/de
Priority to US19141A priority patent/US3085984A/en
Publication of DE1081662B publication Critical patent/DE1081662B/de
Pending legal-status Critical Current

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Classifications

    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C08ORGANIC MACROMOLECULAR COMPOUNDS; THEIR PREPARATION OR CHEMICAL WORKING-UP; COMPOSITIONS BASED THEREON
    • C08KUse of inorganic or non-macromolecular organic substances as compounding ingredients
    • C08K5/00Use of organic ingredients
    • C08K5/16Nitrogen-containing compounds
    • C08K5/34Heterocyclic compounds having nitrogen in the ring
    • C08K5/3412Heterocyclic compounds having nitrogen in the ring having one nitrogen atom in the ring
    • C08K5/3432Six-membered rings
    • C08K5/3437Six-membered rings condensed with carbocyclic rings

Landscapes

  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Health & Medical Sciences (AREA)
  • Chemical Kinetics & Catalysis (AREA)
  • Medicinal Chemistry (AREA)
  • Polymers & Plastics (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Polyurethanes Or Polyureas (AREA)
  • Agricultural Chemicals And Associated Chemicals (AREA)

Description

Das Isocyanat-Polyadditions-Verfahren erlaubt, je nach den verwendeten Ausgangsmaterialien und der Reihenfolge ihrer Umsetzung Kunststoffe mit mannigfaltigen Eigenschaften herzustellen. Man kann dabei z. B. elastische Materialien von kautschukähnlichen Eigenschäften, elastische oder harte Schaumstoffe, Klebestoffe, Folien oder Borsten erhalten. Im Sinne einer allgemeinen Hygiene sowie auch für spezielle Zwecke der Konservierung oder Desinfektion hat man versucht, diese Kunststoffe mit möglichst großer Wirkungsbreite keimhemmend bzw. keimtötend auszurüsten.
Die Behandlung der fertigen Kunststoffe mit desinfizierenden Wirkstoffen oder Wirkstofflösungen ist technisch sehr schwierig, verlangt zusätzliche Arbeitsgänge und führt dann auch nur immer zu einer antimikrobiellen Ausrüstung der Oberfläche, nicht der ganzen Kunststoffmasse.
Die Möglichkeit, die gesamte Kunststoffmasse durch Zugabe von baktericiden oder fungiciden Mitteln schon beim Herstellungsverfahren wirksam und dauerhaft auszurüsten, scheiterte meist daran, daß die sehr reaktionsfähigen Isocyanatkomponenten auch mit den aktiven Gruppen der keimhemmenden Mittel reagieren können und sie dadurch inaktivieren. Das ist besonders der Fall bei den bekannten Baktericiden und Fungiciden mit wirksamen Hydroxylgruppen, z. B. Phenolen, Oxydiphenylen und Oxybenzoesäuren (vgl. Tabelle 1). Bei antimikrobiellen Wirkstoffen aus anderen Verbindungsklassen, z. B. bei Salicylaniliden, Diphenylmethanen, Diphenylsulfiden, Dithiocarbamaten und Thiuramen, treten im einzelnen nicht genauer bekannte Nebenreaktionen ein, die teils die mechanischen Eigenschaften des Kunststoff-Fertigproduktes ungünstig verändern, teils zum Verlust der antimikrobiellen Wirkung führen oder auch beides bewirken und jedenfalls keine dauerhaft wirksame Ausrüstung ermöglichen.
Die vorliegende Erfindung betrifft nunmehr ein Verfahren zur Herstellung von keimhemmend bzw. keimtötendausgerüsteten, gegebenenfalls verschäumten Kunststoffen nach dem Isocyanat-Polyadditions-Verfahren unter Formgebung, im wesentlichen aus Verbindungen mit reaktiven Wasserstoffatomen und Polyisocyanaten. Das Verfahren ist dadurch gekennzeichnet, daß man den Verbindungen mit reaktiven Wasserstoffatomen, also der zu härtenden Masse, vor der Reaktion mit den Polyisocyanaten 8-Hydroxychinolin und/oder dessen halogenierte Derivate zusetzt.
Es wurde nämlich überraschenderweise gefunden, daß die Blockierung der OH-Gruppen beim 8-Hydroxychinolin und dessen halogenierten Derivaten ausbleibt, so daß man diese Verbindungen in ganz hervorragender Weise zur antimikrobiellen Ausrüstung von Isocyanat-Polyadditions-Produkten schon während der Herstellung dieser Produkte mit einsetzen kann. Es erweist sich dabei Verfahren zur Herstellung
von keimhemmend bzw. keimtötend
ausgerüsteten,
gegebenenfalls verschäumten Kunststoffen
nach dem Isocyanat-Polyadditions-
Verfahren
Anmelder:
Farbenfabriken Bayer Aktiengesellschaft, Leverkusen-Bayerwerk
Dr. Eberhart Degener, Leverkusen,
und Dr. Fritz Steinfatt, Opladen,
sind als Erfinder genannt worden
als besonders wertvoll, daß die 8-Hydroxychinoline auch bei langer Lagerung unter feucht-warmen Bedingungen keine Nachreaktionen im Isocyanat-Polyadditions-Produkt auslösen, welche sich auf die Stabilität oder auf die antimikrobielle Wirksamkeit ungünstig auswirken.
Neben dem 8-Hydroxychinolin selbst kommen zur keimhemmenden Ausrüstung die halogenierten Derivate desselben, z. B. S-Chlor-S-hydroxychinolin, 6-Chlor-8-hydroxychinolin, S^-Dichlor-S-hydroxychinolin und 5,7-Dibrom-8-hydroxychinolin, in Frage.
Die Herstellung der Kunststoffe geschieht im übrigen nach den bekannten Verfahren. Die den Verbindungen mit reaktiven Wasserstoffatomen vor ihrer Umsetzung mit den Polyisocyanaten zuzusetzenden Mengen an 8-Hydroxychinolin und seine halogenierte Derivate lassen sich durch Vorversuche leicht ermitteln. Im allgemeinen genügen Mengen von etwa 1 °/0, bezogen auf den fertigen Kunststoff.
Die erfindungsgemäße antimikrobielle Ausrüstung eignet sich für Kunststoffe auf Isocyanatbasis der ver-
O09 509/439
schiedensten Arten, wie Druckwalzen, Klebestoffe, Transportbänder oder Schaumstoffpolstermaterialien. Darüber hinaus sind diese Ausrüstungen auch hygienisch besonders wertvoll, z. B. für Polstermaterialien, im Bekleidungsund Möbelsektor, für Matten in Baderäumen oder Matratzen in Krankenhäusern.
Die keimhemmende bzw. keimtötende Wirkung dieser Ausrüstung zeigt sich an der wachstumsfreien Zone, die sich um solche Kunststoffe ausbildet, wenn man sie auf beimpfte Agarplatten auslegt (vgl. Tabelle 2).
Tabelle 1
Bewertung der antimikrobiellen Wirkung von ausgerüsteten Kunststoffen auf Isocyanatbasis, abgestuft nach den Werten 0 bis 3. Bewertung auf Grund der Keimhemmungszonen auf Nähragarplatten bei Testung an Trichophyton mentagrophytes, Stc.aureus und Bct.fluorescens.
Tabelle
Wachstumsfreie Zone in mm auf beimpften Nähragarplatten, belegt mit fungicid und baktericid ausgerüsteten
Kunststoffen nach dem Isocyanat-Polyadditions-Verfahren
Wirkstoff Anti-
mikrobielle
Di-tert.-butylkresol Wirkung
I7o p-Nitrophenol 0
I7o o-Oxydiphenyl 0
1% Benzylphenol 0
1% p-Oxybenzoesäure 0
2% p-Oxybenzoesäureäthylester 0
2% Dioxydichlordiphenyhnethan 0
1% 2-Hydroxy-5-chlordiphenyl 0
5°/o Salicylanilid 0
I7o Dichlorsalicylanilid 0
1 0/
L /0
Tetrachlor-dihydroxydiphenylsuhid 0
l°/o 5-Chlor-8-hydroxychino]in 0
0,5-/0 S-Chlor-8-hydroxychinoHn 2
17o ö-Chlor-S-hydroxychinolin 3
0,5% S^-Dichlor-S-hydroxychinolin 1
1% 2
0,5% Wirkstoff Kunststoff ; Testmikroben Bet. Trichoph.
Stc, fluor mentagr.
5-Chlor-8-hydroxychinolin Schaumstoff aus einem Adipinsäure-Diäthylenglykol- aur. 7 14
1 1.0% Trimethylenpropan-Polyester, Toluylendiisocyanat 6
0,5% und Wasser
desgl. desgl. 12 20
2 5,7-DicMor-8-hydroxy- Schaumstoff aus einem NCO-Gruppen aufweisenden 11 8 9
3 chinolin Umsetzungsprod. eines Adipinsäure-Äthylenglykol- 5
1,0% Polyesters mit Toluylenisocyanat, weiterem Toluylen
0,5% diisocyanat und Wasser
desgl. desgl. 9 10
4 0,5% S^-Dichlor-S-hydroxy- Druckwalzenmaterial aus einem Adipinsäure-Äthylen- 5 4 2
5 chinolin glykol-polyester und Toluylendiisocyanat « 2
6-Chlor-8-hydroxychinolin desgl. 1 2
6 1

Claims (1)

  1. PatentANSPBUCH:
    Verfahren zur Herstellung von keimhemmend bzw. keimtötend ausgerüsteten, gegebenenfalls verschäumten Kunststoffen nach dem Isocyanat-Polyadditions-Verfahren unter Zusatz von baktericiden Mitteln zur härtbaren Masse und unter Formgebung, dadurch gekennzeichnet, daß man als baktericides Mittel 8-Hydroxychinolin und/oder dessen halogenierte Derivate verwendet.
    In Betracht gezogene Druckschriften:
    Französische Patentschrift Nr. 1157642.
    © 009 50Ϊ/439 5.60
DEF28127A 1959-04-06 1959-04-06 Verfahren zur Herstellung von keimhemmend bzw. keimtoetend ausgeruesteten, gegebenenfalls verschaeumten Kunststoffen nach dem Isocyanat-Polyadditions-Verfahren Pending DE1081662B (de)

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DEF28127A DE1081662B (de) 1959-04-06 1959-04-06 Verfahren zur Herstellung von keimhemmend bzw. keimtoetend ausgeruesteten, gegebenenfalls verschaeumten Kunststoffen nach dem Isocyanat-Polyadditions-Verfahren
US19141A US3085984A (en) 1959-04-06 1960-04-01 Polyurethane plastic containing an 8-hydroxy quinoline and process for preparing same

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DEF28127A DE1081662B (de) 1959-04-06 1959-04-06 Verfahren zur Herstellung von keimhemmend bzw. keimtoetend ausgeruesteten, gegebenenfalls verschaeumten Kunststoffen nach dem Isocyanat-Polyadditions-Verfahren

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FR1157642A (fr) * 1955-09-26 1958-06-02 Bayer Ag Apprêt inhibiteur de germes et germicide pour mousses en polyuréthanes

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US3085984A (en) 1963-04-16

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