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DE1064411B - Verfahren zur Verzoegerung des Abbindens von Moertel und Beton - Google Patents

Verfahren zur Verzoegerung des Abbindens von Moertel und Beton

Info

Publication number
DE1064411B
DE1064411B DEB36308A DEB0036308A DE1064411B DE 1064411 B DE1064411 B DE 1064411B DE B36308 A DEB36308 A DE B36308A DE B0036308 A DEB0036308 A DE B0036308A DE 1064411 B DE1064411 B DE 1064411B
Authority
DE
Germany
Prior art keywords
mortar
concrete
setting
acids
hours
Prior art date
Legal status (The legal status is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the status listed.)
Pending
Application number
DEB36308A
Other languages
English (en)
Inventor
Dr Karl Brandt
Current Assignee (The listed assignees may be inaccurate. Google has not performed a legal analysis and makes no representation or warranty as to the accuracy of the list.)
Individual
Original Assignee
Individual
Priority date (The priority date is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the date listed.)
Filing date
Publication date
Application filed by Individual filed Critical Individual
Priority to DEB36308A priority Critical patent/DE1064411B/de
Publication of DE1064411B publication Critical patent/DE1064411B/de
Pending legal-status Critical Current

Links

Classifications

    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C04CEMENTS; CONCRETE; ARTIFICIAL STONE; CERAMICS; REFRACTORIES
    • C04BLIME, MAGNESIA; SLAG; CEMENTS; COMPOSITIONS THEREOF, e.g. MORTARS, CONCRETE OR LIKE BUILDING MATERIALS; ARTIFICIAL STONE; CERAMICS; REFRACTORIES; TREATMENT OF NATURAL STONE
    • C04B28/00Compositions of mortars, concrete or artificial stone, containing inorganic binders or the reaction product of an inorganic and an organic binder, e.g. polycarboxylate cements
    • C04B28/02Compositions of mortars, concrete or artificial stone, containing inorganic binders or the reaction product of an inorganic and an organic binder, e.g. polycarboxylate cements containing hydraulic cements other than calcium sulfates

Landscapes

  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Engineering & Computer Science (AREA)
  • Ceramic Engineering (AREA)
  • Chemical Kinetics & Catalysis (AREA)
  • Inorganic Chemistry (AREA)
  • Materials Engineering (AREA)
  • Structural Engineering (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Curing Cements, Concrete, And Artificial Stone (AREA)

Description

  • Verfahren zur Verzögerung des Abbindens von Mörtel und Beton Für verschiedene Anwendungszwecke von Mörtel und Beton werden Zusatzmittel benötigt, welche den Abbindeprozeß verzögern. Insbesondere kann die Erstellung größerer monolithischer Bauteile, etwa beimTalsperrenbau, zurTemperaturbegrenzung innerhalb des Betons wie auch zur Vermeidung von Arbeitsfugen stärker wirksame Abbindeverzögerer erforderlich machen.
  • Als abbindeverzögernde Mittel sind schon zahlreiche Stoffe in Betracht gezogen worden, wie z. B. Gerbsäure, Zucker, Gips, Fluate und schließlich auch Orthophosphate, mit welchen jedoch bei den für stärkere Verzögerungswirkungen erforderlichen größeren Zusatzmengen abträgliche Nebenwirkungen auf die Festigkeit und Dauerhaftigkeit von Mörtel und Beton ausgeübt werden können. Ein weiterer Vorschlag wurde auf die Verwendung von anhydrischen Phosphaten gerichtet, deren analoge abbindeverzögernde Wirksamkeit zwar diejenige der Orthophosphate graduell übertrifft, deren Verwendung sich wegen der benötigten Zusatzmengen jedoch wiederum aus wirtschaftlichen Gründen nicht durchsetzen konnte.
  • Schließlich besitzen auch die meisten plastifizierend wirkenden Netzmittel und unter ihnen insbesondere die komplexbildenden Polyoxysäuren, wie Weinsäure, Citronensäure oder Zuckersäure, mehr oder minder ausgeprägte Verzögerungswirkungen, und das gleiche gilt für andere komplexbildende organische Säuren und Salze, wie z. B. für diejenigen vom Typ der Poly-Aminosäuren. Aber auch bei allen diesen Produkten steht das Mißverhältnis zwischen den Gestehungskosten und den benötigten Anwendungsmengen hinderlich im Wege. Bisher waren demgemäß noch keine Verzögerungsmittel verfügbar, welche schon in allergeringsten Zusatzmengen ausreichend starke Verzögerungswirkungen ausüben.
  • Es wurde nun gefunden, daß unterVerwendung von anhydrischen Phosphaten mit sehr geringen Zusatzmengen starke Verzögerungswirkungen erzielt werden, wenn dem Mörtel oder Beton oder deren Bestandteilen vor oder bei deren Verarbeitung mehrere komplexbildende Substanzen in der Form, daß der überwiegende Bestandteil aus anhydrischen Phosphorsäuren oder Phosphaten und daß der untergeordnete Bestandteil aus anderen Komplexbil - dnern, vorzugsweise aus Oxy- bzw. Polyoxycarbonsäuren oder deren Verbindungen besteht, zugesetzt werden.
  • Bekannt ist, zur Herstellung von nortnalbindendem Mörtel oder Beton als festigkeitssteigernde Plastifizierungsmittel Oxycarbonsäuren, zu denen neben Produkten wie Weinsäure auch nicht komplexbildende Produkte, wie Milchsäure oder Glykolsäure, gehören, in Verbindung mit untergeordneten Mengen von Orthophosphat oder, besser, von komplexbildendem Anhydrophosphat anzuwenden. Die diesbezüg liche Arbeitsregel bemißt das Mengenverhältnis Oxycarbonsäure zu Anhydrophosphat auf 4: 1. Weder wurde mit diesem Vorschlag eine ausgesprochene Verzögerungswirkung bezweckt noch wirtschaftlich erzielbar gemacht. Im Gegenteil entbehrt der ältereVorschlag mit der Gleichsetzung von Orthophosphat und Anhydrophosphat hinsichtlich der Verzögerungswirkung und andererseits mit der Gleichstellung von komplexbildenden Oxycarbonsäuren mit nicht komplexbildenden und mit sonstigen Plastifizierungsmitteln hinsichtlich abbindeverzögernder Wirkungen, um welche es sich dort nicht handelte, aller Anhaltspunkte. Die Lehre der vorliegenden Erfindung kann dort nicht entnommen werden.
  • Die Erfindung beruht auf der Feststellung, daß umgekehrt die Verzögerungswirkungen von Anhydrophosphaten durch Mitverwendung untergeordneter Mengen anderer Komplexbildner vervielfacht werden. Diese Erscheinung kommt schon bei sehr geringen Beimengungen anderer Komplexbildner zur Auswirkung. Das erfindungsgemäße Zusatzmittel ist also ein durch die untergeordneten Beimengungen weiterer Komplexbildner in seiner abbindeverzögernden Wirksamkeit multipliziertes Anhydrophosphat.
  • Die gegenüber der zu erwartenden additiven Wirkung überraschend viel stärker ausfallende Verzögerungswirksanikeit der Anhydrophosphat-Komplexbildner-Gemische wird durch die nachstehende Versuchstabelle veranschaulicht. Benutzt wurde für die zugrunde liegenden Versuche ein plastisch angemachter Mörtel aus 1 Teil Portlandzement, 1 Teil Feinsand und 2 Teilen Grobsand. Als Zusatzmittel diente das Gemisch Natriumpyrophosphat + Weinsäure 2: 1. Geprüft wurde die Einzelwirkung der Bestandteile und diejenige des Gemisches auf die dadurch bewirkte t> Verzögerung des Abbindebeginns. Die Feststellung des Abbindebeginns erfolgte mit dem Nadelgerät, die Versuchtstemperatur betrug 16' C.
    Zusatzart
    Na-Pyrophosphat Weinsäure Na-Pyrophosphat + Weinsäure
    Zusatzmenge
    0,02% 0,040/, 0,010/, 0,020/. 0,02 + 0,01 0/,lO,04 + 0,02 0/,
    Abbindebeginn nach
    3,6 Stunden ........ 4,0 Stunden 4,8 Stunden 3,8 Stunden 4,0 Stunden 6,9 Stunden 11,8 Stunden
    (0,1 Stunden= 6 Minuten)
    Die Versuchsergebnisse zeigen, daß 0,02% Pyrophosphat den Abbindebeginn um 0,4 Stunden, 0,01 1/o Weinsäure um 0,2 Stunden hinauszögern. Für das Gemisch von 0,02% Pyrophosphat+O,01% Weinsäure ergibt sich jedoch an Stelle des additiv zu erwartenden Betrages von 0,4+0,2 = 0,6 Stunden tatsächlich eine Abbindeverzögerung um 3,3 Stunden, d. h. eine über fünfmal so starke Abbindeverzögerung. Die gleichen Versuche mit verdoppelten hlengen, d. h. mit 0,04% Pyrophosphat und 0,021/o Weinsäure, ergeben statt der ans den Einzelwirkungen additiv zu errechnenden Verzögerungswirkung von 1,6 Stunden für das Gemisch eine solche von 8,2 Stunden, d. h. ebenfalls eine rund fünffach stärkere Verzögerungswirkung.
  • Bemerkenswert an der vorliegenden Kombination von komplexbildenden anhydrischen Phosphaten und komplexbildenden Polyoxycarbonsäuren ist auch die Beobachtung, daß man den Gehalt an Polyoxycarbonsäure in erheblichem Maße variieren kann, ohne daß die Wirkung sich wesentlich ändert, nicht aber den Gehalt an Anhydrophosphat. -1\,lan kann also gemäß den obigen Beispielen das gleiche Ergebnis erzielen, wenn man bei gleichbleibender Phosphatmenge den Anteil Weinsäure noch wesentlich senkt. Das erklärt die in wirtschaftlicher Hinsicht außerordentlich bedeutungsvolle Feststellung, daß man auf diesem Wege schon mit Zusatzmengen ab 0,01 %, auf Zement berechnet, zu Verzögerungswirkungen von praktisch verwertbarem Ausmaß gelangen kann.
  • Mit anderen anhydrischen Phosphaten, ob nun Polyphosphat oder -Metaphosphat, erhält man ganz analoge Ergebnisse. Ebenfalls kann man an Stelle von Weinsäure jede andere Polyoxycarbonsäure, aber auch jede sonstige kornplexbildeiidiVerbindung verwenden. Die enorme Wirkungssteigerung des Anhydrophosphates durch das beigeniengte komplexbildende Produkt macht verständlich, daß man auf diesem Wege schon mit überraschend geringen Zusatzmengen auch zu starken Verzögerungswirkungen gelangen kann. Vergleichsweise müßte man, um die in der Versuchstabelle mit 0,03% des Pyrophosphat-Weinsäure-Gemisches erzielte Verzögerungswirkung mit Pyrophosphat allein zu erreichen, etwa 0.21/o davon, also rund die siebenfache -Menge, anwenden.
  • Als zusätzliche komplexbildende Stoffe erscheinen aus wirtschaftlichen Gründen die Polyo.xycarbonsäuren bevorzugt in Betracht zu kommen. Ebenso wirksam geeignet sind jedoch beispielsweise die Komplexbildner aus der Reihe der Poly-Aminosäuren, wie z. B. Imino-Diessigsäure, Äthylen-Diaminotetraessigsäure, Nitrilo-Triessigsäure. Schließlich können die das Anhydrophosphat in seiner Wirksamkeit multiplizierenden Komplexbildner auch im Einzelfall aus mehreren verschiedenen Produkten zusammengesetzt sein. Selbstverständlich können die wirkungssteigernden komplexbildenden Säuren auch in Form ihrer verschiedensten Metallverbindungen in Anwendung gebracht werden. Praktische Bedeutung kommt neben der vornehmlich als Rohweinstein wirtschaftlich anwendbaren Weinsäure noch den durch oxydativen Abbau von Kohlenhydraten leicht zugänglichen Zuckersäuren zu.
  • Zu bemerken ist, daß auch die mechanischen Eigenschaften von Mörtel und Beton durch die erfindungsgemäßen Zusatzmittel in jedem Falle sehr günstig beeinflußt werden. Die Ailhydrophosphat-Komplexbildner-Kombinationen können sowohl selbständig als ohne Beeinträchtigung ihrer verzögernden Wirksamkeit auch in Verbindung mit weiteren plastifizierend, dichtend, festigkeitssteigernd, luftporenbildend u. dgl. wirkenden Stoffen und Stoffgemischen zur Erzielung verzögerten Abbindens von Mörtel und Beton angewandt werden, wobei die plastifizierende und festigkeitssteigernde Gesamtwirkung mitverbessert wird. Die erstaunlich geringe Höhe der für derartige Wirkungen erforderlichen Zusatzmengen macht das erfindungsgemäße Verfahren sehr wirtschaftlich.

Claims (1)

  1. PATENTANSPRUCII: Verfahren zur Verzögerung des Abbindens von Mörtel und Beton unter Verwendung von anhydrischen Phosphorsäuren oder Phosphaten, dadurch gekennzeichnet, daß dem Mörtel oder Beton oder deren Bestandteilen vor oder bei deren Verarbeitung mehrere komplexbildende Substanzen mit Anhydro-Phosphorsäuren oder -Phosphat als überwiegendem Bestandteil und anderen Komplexbildnern, insbesondere solchen aus Oxy- bzw. Polyoxycarbonsäuren, als untergeordnetem Bestandteil, vorzugsweise in Mengenverhältnissen von 1 : 0,6 bis 1:0,2, in geringen, etwa bei 0,01%, auf Zement berechnet, beginnenden und nach der gewünschten Verzögerungswirkung zu bemessenden Mengen zugesetzt werden. In Betracht gezogene Druckschriften: Deutsche Patentschrift Nr. 740 952.
DEB36308A 1955-06-29 1955-06-29 Verfahren zur Verzoegerung des Abbindens von Moertel und Beton Pending DE1064411B (de)

Priority Applications (1)

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DEB36308A DE1064411B (de) 1955-06-29 1955-06-29 Verfahren zur Verzoegerung des Abbindens von Moertel und Beton

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DE1064411B true DE1064411B (de) 1959-08-27

Family

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DEB36308A Pending DE1064411B (de) 1955-06-29 1955-06-29 Verfahren zur Verzoegerung des Abbindens von Moertel und Beton

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Cited By (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
FR2474479A1 (fr) * 1980-01-25 1981-07-31 Sika Ag Mortier a enduire et a batir avec prise retardee

Citations (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE740952C (de) * 1941-06-14 1943-11-01 Dr Phil Karl Brandt Verfahren zur Verguetung von Moertel und Beton

Patent Citations (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE740952C (de) * 1941-06-14 1943-11-01 Dr Phil Karl Brandt Verfahren zur Verguetung von Moertel und Beton

Cited By (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
FR2474479A1 (fr) * 1980-01-25 1981-07-31 Sika Ag Mortier a enduire et a batir avec prise retardee

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