DE1063076B

DE1063076B - Verfahren zur Herstellung von Kohle- und Graphitformkoerpern

Info

Publication number: DE1063076B
Application number: DEB47109A
Authority: DE
Inventors: Dr Otto Grosskinsky; Dr Joachim Karlweil
Original assignee: Bergwerksverband GmbH
Current assignee: Bergwerksverband GmbH
Priority date: 1957-12-12
Filing date: 1957-12-12
Publication date: 1959-08-06

Description

Verfahren zur Herstellung von Kohle- und Graphitformkörpern Dichte Kohle- und Graphitformkörper, die als Ausgangsmaterial für die Herstellung von Elektroden, Graphit u. a. dienen, werden im allgemeinen aus Petrolkoks oder Pechkoks hergestellt. Man hat bereits vorgeschlagen, Steinkohlen auf dichte Kohlekörper zu verarbeiten. Hierzu bedarf es aber zusätzlicher Verfahrensschritte, z. B. einer Oxydation oder einer Extraktion.
Es wurde nun gefunden, daß man aus bituminösen Steinkohlen ohne sonderlichen Aufwand, insbesondere ohne Apparateaufwand, dichte Kohlekörper herstellen kann, wenn man die Kohle fein mahlt, mit Pech und Ammoniumsulfat mischt, sodann formt und verkokt bzw. graphitiert.
Die Körnung der Kohle soll unter 200 #t, besser unter 100 w liegen. Eine günstige Kornverteilung liegt z. B. bei 90°/o des Staubes kleiner als 60 #t vor. Der Zusatz an Pech beträgt 15 bis 35 Gewichtsprozent, bezogen auf Kohle, j e nach deren Feinheit. Der günstigste Bereich für Pech liegt etwa zwischen 20 und 40 Gewichtsprozent. Die Menge an Ammoniumsulfat liegt zwischen 5 und 20 Gewichtsprozent. In den meisten Fällen genügen 10°/o. Das Ammoniumsulfat kann als trockenes Pulver oder als wässerige Lösung angewendet werden.
Es ist zweifellos überraschend, daß Ammoniumsulfat, das sich in der Wärme zersetzt, zur Herstellung dichter Kohleformlinge geeignet ist. Der Grund dafür dürfte in dem unübersichtlichen Nebeneinander verschiedenartiger Reaktionen zwischen der Kohle bzw. ihrem Bitumen und dem Ammoniumsulfat zu sehen sein.
Beispiel 75 Gewichtsteile Steinkohle (25%flüchtige Bestandteile, 1% Asche, 90% kleiner als 60 l,) werden mit 25 Gewichtsteilen Pech (E. P. 45°) und 10 Gewichtsteilen Ammoniumsulfat bei 100° C im Kneter vermischt und zu Formlingen verpreßt. Die Briketts werden unter Luftabschluß auf 700 bis 1200° C erhitzt. Man erhält feste, sehr dichte Kohleformkörper.

Claims

PATENTANSPRUCH: Verfahren zur Herstellung dichter Kohleformkörper aus bituminöser, feingemahlener Steinkohle, dadurch gekennzeichnet, daß Kohle einer Feinheit 90% unter 200 R,, vorzugsweise unter 100 g,, mit 20 bis 40% Pech und 5 bis 20 °/o Ammoniumsulfat, bezogen auf Kohle, vermischt, geformt und die erhaltenen Briketts verkokt und gegebenenfalls graphitiert werden. In Betracht gezogene Druckschriften: Deutsche Patentschrift Nr. 928 151.