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Balkenwaage zum kontinuierlichen Abwiegen gleicher Schüttgutmengen
Zusatz zum Patent 956 631 Die Erfindung betrifft eine Balkenwaage zum kontinuierlichen
Abwiegen gleicher Schüttgutmengen mit einem Waagebalken, der auf jeder Seite eine
Lastschale trägt und auf jeder Seite abwechselnd mit dem der gewünschten Schüttgutmenge
entsprechenden Gewicht belastet wird, nach Patent 956 631.
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Nach dem Hauptpatent sind symmetrisch zur Schneide des Waagebalkens
ortsfeste, mit hohlkegelförmigen Sitzen versehene Träger vorgesehen, die Abhebegewichte
tragen, die je eine kugelförmige, in einen hohlkegelförmigen Sitz eines Trägers
passende Außenfläche und an ihrer Unterseite eine kegelförmige Ausnehmung aufweisen.
Mittelbar oder unmittelbar am Waagebalken sind unter den Trägern für die Abhebegewichte
und in geringem Abstand von diesen kegelförmige Stifte vorgesehen, die bei Bewegungen
des Waagebalkens die Abhebegewichte aufnehmen und auf die Träger wieder absetzen.
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Durch die Erfindung wird die Balkenwänge nach dem Hauptpatent dadurch
verbessert, daß die Einrichtungen zum Abheben und Aufsetzen der Gewichte durch symmetrisch
zu den Schneiden des die Lastschalen tragenden Waagebalkens hinsichtlich ihres Eigengewichtes
ausbalancierte, in an sich bekannter Weise mit einem oder mehreren Gewichten belastbare
und bei Bewegungen des Waagebalkens von diesem anhebbare oder auf eine gestellfeste
Unterlage absetzbare Gewichtsträger gebildet werden.
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An Stelle einer der Anzahl der benötigten Einzelgewichte entsprechenden
Zahl werden also nur zwei vom Waagebalken trennbare Gewichtsträger vorgesehen. Dadurch
wird eine Vereinfachung des Aufbaus und des Betriebes der Waage insofern herbeigeführt,
als die Gewichte nicht mehr einzeln aufgenommen, abgesetzt und zentriert werden
und die dafür geeigneten Einrichtungen nicht mehr vorgesehen werden müssen. Dies
ist lediglich noch für die beiden Gewichtsträger erforderlich.
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Zweckmäßig wird die Ausführung so getroffen, daß jeder Gewichtsträger
auf der Schneide eines mit einem Gegengewicht versehenen Hilfswaagebalkens und mindestens
in angehobenem Zustand auf der Schneide eines von den Lastschalen wechselseitig
beeinflußten Balkens derart sitzt, daß er parallel geführt wird. Entweder können
die Gewichtsträger, außer von dem zugeordneten Hilfswaagebalken, mindestens in angehobenem
Zustand von einem Waagebalken, vorzugsweise mittelbar, getragen werden, oder die
Gewichtsträger können, außer von dem zugeordneten Hilfswaagebalken, je von dem einen
Schenkel eines Trägerbalkens getragen werden, dessen anderer Schenkel vom Waagebalken
be- und entlastet wird.
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Im erstgenannten Falle wird die Anordnung zweckmäßig so getroffen,
daß jeder Gewichtsträger mit
einer oder mehreren kegeligen Ausnehmungen versehen
ist, in die beim Abheben des Gewichtsträgers von der zugeordneten gestellfesten
Unterlage, zum Zwecke der Fixierung des Gewichtsträgers am Waage balken, ein bzw.
mehrere von den Schalenbügeln des Waagebalkens getragene kegelige Stifte von unten
eintreten.
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In den Zeichnungen ist der Gegenstand der Erfindung beispielsweise
dargestellt. Es zeigt Fig. l eine Ansicht einer ersten Ausführungsform einer Balkenwaage,
Fig. 2 einen Schnitt nach der Linie II-II der Fig. 1, Fig. 3 einen Schnitt dieser
Waage nach der Linie 111-111 der Fig. 1, Fig. 4 eine Draufsicht auf diese Waage,
Fig. 5 eine der Fig. 1 entsprechende Ansicht der Waage, jedoch außerhalb der Gleichgewichtsstellung
derselben, Fig. 6 eine zweite Ausführungsform der Balkenwaage, Fig. 7 einen Schnitt
dieser zweiten Ausführungsform nach der Linie VII-VII der Fig. 6, Fig; 8 eine Draufsicht
auf die zweite Ausführungsform der Balkenwaage, Fig. 9 einen Schnitt durch diese
Balkenwaage gemäß der Linie IX-IX der Fig. 6 und Fig. 10 einen Schnitt nach der
Linie X-X der Fig. 6.
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Fig. 1 bis 5 zeigen eine erste Ausführungsform der Waage. Die Waage
besteht aus einem Doppelwaagebalken 101, 101', der an einem Ständer 102 mittels
Schneiden 103 gelagert ist. Auf jeder Seite trägt der Waagebalken 101, 101' eine
Lastschale 104' bzw. 104", die mittels eines Bügels 105 an Schneiden 106 des
Waagebalkens
aufgehängt ist. Die Lastschalen 104', 104" besitzen je eine Entleerungsklappe 107,
die in an sich bekannter Weise gesteuert wird. An ihrem unteren Ende sind die Bügel
105 durch einen Balken 108 gefiihrt, der mittels einer Schneide 109 an dem Ständer
102 gelagert ist und an seinen Enden Schneiden 110 aufweist, auf denen die Bügel
105 sitzen.
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Die Balkenwaage ist mittels des Ständers 102 auf einer waagerechten
Platte 111 gelagert. Auf der Platte 111 sind symmetrisch zum Ständer 102 je ein
Paar Winkel 127 paarweise parallel zueinander, beispielsweise mittels Schrauben
128, befestigt, die als gestellfeste Unterlagen für Gewichtsträger 129 dienen, von
denen auf jeder Seite der Waage einer angeordnet ist und die bei Bewegungen des
Waagebalkens von diesem angehoben oder auf die gestellfeste Unterlage abgesetzt
werden. Die Gewichtsträger 129 sind im wesentlichen U-förmig ausgebildet. Auf den
unteren Schenkel 129' können Gewichte 130 aufgesetzt werden. Der obere Schenkel
129" ist mit kegeligen Bohrungen 131 versehen, in die kegelige Stifte 132 von unten
eintreten können, die an dem zugeordneten Bügel 105 angeordnet sind.
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An der Unterseite des Schenkels 129' jedes Gewichtsträgers 129 ist
eine Gegenpfanne 133 vorgesehen, in die eine Schneide 134 eingreift, die an dem
einen Schenkel 135' eines Hilfswaagebalkens 135 sitzt, dessen anderer Schenkel 135"
ein verstellbares Gewicht 136 trägt, das so bemessen und eingestellt wird, daß der
zugeordnete Gewichtsträger 129, wenn er nicht mit Gewichten belastet ist, ausbalanciert
ist. Die beiden Hilfswaagebaiken 135 sind mittels Schneiden 137 am Ständer 102 gelagert.
Die mittleren Schneiden des Waagebalkens 101, 101' und des Waagebalkens 108 und
der Hilfswaagehalken 135 sind in einer senkrechten Ebene angeordnet. Außerdem sind
die Schenkel der Waagebalken 101, 101' und 108 sowie die die Schneiden 134 tragenden
Schenkel 135' der Hilfswaagebalken 135, von Schneide zu Schneide gerechnet, gleichlang.
Daraus ergibt sich, daß auf jeder Seite der Waage die Schneiden 106, 110 und 134
ebenfalls je in einer senkrechten Ebene liegen, wenn sich die ÄÄTaage im Gleichgewicht
befindet. Die Abweichungen der zuletzt genannten Schneiden aus der ihnen zugeordneten
senkrechten Ebene beim Spielen der Waage sind aber so gering, daß die Gewichtsträger
129 praktisch senkrecht auf und ab bewegt werden, so daß praktisch auch kein Fehler
wegen Gewichtsverlagerung eintritt.
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Die Schüttgutzuführung erfolgt durch einen Trichter 123 und einen
Verteilerstutzen 124, aus dessen Schenkeln das Schüttgut in Zuführrinnen 125 gelangt,
die es den Lastschalen 104', 104" zuführen. Die Umschalteinrichtung zur Leitung
des Schüttgutes nach der einen oder anderen der Zuführrinnen 125 kann in bekannter
Weise ausgebildet sein und ist daher nicht dargestellt. Die Umsteuerung kann auch
dadurch erfolgen, daß die Zuführrinnen 125 abwechselnd elektromagnetisch gerüttelt
werden.
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Die Wirkungsweise der Balkenwaage gemäß der beschriebenen Ausführungsform
ist folgende: Es sei angenommen, daß das Schüttgut der Lastschale 104" zugefiihrt
wird und die LastschalelO4' zunächst leer ist (Fig. 1). Durch die Belastung der
Lastschale 104" senkt sich der Waagebalken 101, 101' auf dieser Seite und steigt
auf der anderen Seite, sobald das Sollgewicht in der Lastschale 104" erreicht ist.
Dabei wird der auf der Seite der Lastschale 104' sitzende Gewichtsträger 129 angehoben,
während die kegeligen Stifte 132 des auf der Seite der gefüllten Lastschale 104"
vorgesehenen Bügels 105 aus den
kegeligen Ausnehmungen 131 des auf dieser Seite befindlichen
Gewichtsträgers 129 austreten, so daß er auf der zugeordneten gestellfesten Unterlage
127 sitzen bleibt.
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In dem Augenblick, in dem der auf der Seite der Lastschale 104' angeordnete
Gewichtsträger 129 von der zugeordneten gestellfesten Unterlage 127 abgehoben wird,
wird durch eine Fühlvorrichtung die Schüttgutzuführung so gesteuert, daß das Schüttgut
nunmehr der Lastschale 104' zugeführt wird. Danach wird die Klappe 107 der Lastschale
104" geöffnet, damit diese Lastschale entleert werden kann. Dieses Entleeren erfolgt
etwa in dem Maße, in dem die Lastschale 104' gefüllt wird, und ist beendet, wenn
die Vorfüllung der Lastschale 104' beendet ist. Die Klappe 107 der Lastschale 104"
wird dann wieder geschlossen.
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Wenn sich die Entleerung der Lastschale 104" ihrem Ende und die Füllung
der Lastschale 104' der Erreichung der Vorfüllung nähert, senkt sich die Lastschale
104' so weit, daß der zugeordnete Gewichtsträger 129 sich wieder auf seine gestellfeste
Unterlage 127 aufsetzt.
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Gleichzeitig treten auf der Seite der Lastschale 104" die Stifte
132 wieder in die zugeordneten kegelförmigen Ausnehmungen 131 des auf dieser Seite
befindlichen Gewichtsträgers 129 ein. Darauf wiederholen sich die Vorgänge.
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Fig. 6 bis 10 zeigen eine zweite Ausführungsform der Waage. Diese
Waage besteht aus einem Doppelwaagebalken 201, 201', der an einem Ständer 202 mittels
Schneiden 203 gelagert ist. Auf jeder Seite trägt der Waagebalken 201, 201' eine
Lastschale 204'. 204", die mittels eines Bügels 205 an den Schneiden 206 des Waagebalkens
aufgehängt ist. Die Lastschalen 204', 204" besitzen je eine Eutleerungsklappe 207.
Die Bügel 205 besitzen einen Quersteg 238, der eine Gegenpfanne 239 aufweist, in
die eine Schneide 210 eingreift. Die beiden Schneiden 210 sind an einem Balken 208
angeordnet, der mittels einer Schneide 209 an dem Ständer 202 gelagert ist.
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Der Ständer 202 ist auf einer Platte 211 gelagert, auf der symmetrisch
zum Ständer 202 je ein Paar Winkel 227 paarweise parallel zueinander befestigt sind,
die als gestellfeste Unterlagen für rahmenförmig ausgebildete Gewichtsträger 229
dienen, von denen auf jeder Seite der Waage einer angeordnet ist und die bei Bewegung
des Waagebalkens von diesem angehoben oder auf die zugeordnete gestellfeste Unterlage
227 abgesetzt werden. Die Gewichtsträger 229 können am unteren Schenkel ihres Rahmens
eine Schale od. dgl. aufweisen, in die Gewichte 230 gesetzt werden können.
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An der Unterseite jedes Gewichtsträgers 229 ist eine Gegenpfanne
233 vorgesehen, in die eine Schneide 234 eingreift, die auf dem einen Schenkel 235'
eines Hilfswaagebalkens 235 sitzt, dessen anderer Schenkel 235" ein verstellbares
Gewicht 236 trägt, das so bemessen und eingestellt wird, daß der zugeordnete Gewichtsträger
229, wenn er nicht mit Gewichten belastet ist, ausbalanciert ist. Die beiden Hilfswaagebalken
235 sind mittels Schneiden 237 am Ständer 202 gelagert.
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Am oberen Schenkel jedes Gewichtsträgers 229 ist eine Gegenpfanne
240 vorgesehen, in die eine Schneide 241 eingreift, die an dem einen Schenkel 242'
eines doppelarmigen Trägerbalkens 242 befestigt ist, der mittels einer Schneide
243 am Ständer 202 gelagert ist und dessen anderer, versetzt zum Schenkel 242' angeordneter
Schenkel 242" von einem am Bügel 205 angeordneten
Nocken, Stift244
od. dgl. in dem Sinne beeinflußt werden kann, daß er beim Niedergehen des Waagebalkens
auf dieser Seite nach unten gedrückt wird und beim Steigen des Waagebalkens auf
dieser Seite diesem wieder nach oben folgen kann, wobei ein Anschlag 245 die letztgenannte
Bewegung begrenzen kann.
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Es sind also im ganzen vorgesehen: die Waagebalken 201, 201' und
208, zwei Hilfswaagebalken 235 und zwei doppelarmige Trägerbalken 242. Die mittleren
Schneiden 203 und 209 der Waagebalken 201, 201' und 208, ferner die mittleren Schneiden
243 der Trägerbalken 242 und die mittleren Schneiden 237 der Hilfswaagebalken 235
sind in einer senkrechten Ebene angeordnet.
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Außerdem sind auf jeder Seite der Waage die Schneiden 206 und 210
der Waagebalken 201, 201' und 208, die Schneide 241 des Trägerbalkens 242 und die
Schneide 234 des Hilfswaagebalkens 235 in einer senkrechten Ebene angeordnet.
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Die Schüttgutzuführung erfolgt durch einen Trichter 223 und einen
Verteilerstutzen 224, aus dessen Schenkeln das Schüttgut in Zuführrinnen 225 gelangt,
die es den Lastschalen 204' und 204" zuführen.
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Im übrigen ist die zweite Ausführungsform im Prinzip genau so ausgebildet
wie die erste Ausführungsform der Balkenwaage. Soweit nicht besonders erwähnt, ist
zu jeder Pfanne eine Gegenschneide vorgesehen.
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Der wesentliche Unterschied der zweiten Ausfüh rungsform der Balkenwaage
gemäß Fig. 6 bis 10 gegenüber der ersten Ausführungsform gemäß Fig. 1 bis 5 besteht
darin, daß die Gewichtsträger 229 nicht an den Bügeln 205, sondern an besonderen
Trägerbalken 242 aufgehängt sind, wodurch sich eine besondere Fixierung durch kegelige
Stifte 132 und kegelige Ausnehmungen 131 erübrigt, und daß die Gewichtsträger 229
vom unteren Waagebalken 208 nicht mittelbar über die Bügel 205, sondern mittelbar
über die Trägerbalken 242 beeinflußt werden.
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Die Wirkungsweise der Balkenwaage gemäß Fig. 6 bis 10 ist sinngemäß
dieselbe wie diejenige der Ausführungsform gemäß Fig. 1 bis 5.
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Beide Ausführungsformen weisen den Vorteil auf, daß sich annähernd
die doppelte Leistung einer gewöhnlichen Balkenwaage erzielen läßt. Ferner wird
ein ruhiges Arbeiten des Waagebalkens erreicht, da durch das in der jeweils sich
entleerenden Lastschale noch enthaltene Schüttgut eine Bremswirkung auf die Lastschale,
die gerade gefüllt wird, ausgeübt wird.
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Ferner ergeben sich bei beiden Ausführungsformen die geringsten,
an sich durch die kreisbogenförmigen Bahnen der an den Hebelschenkeln vorgesehenen
Schneiden bedingten Abweichungen aus der an sich erwünschten geradlinigen Gewichtsbewegung.
Ferner schließt die Ausbildung aller Teile praktisch einen Verschleiß und damit
das Eintreten von Ungenauigkeiten aus.
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PbTENTANSPOCHE: 1. Balkenwaage zum kontinuierlichen Abwiegen gleicher
Schüttgutmengen mittels eines Waagebalkens, der auf jeder Seite eine Lastschale
trägt und auf jeder Seite abwechselnd mit dem der gewünschten Schüttgutmenge entsprechenden
Gewicht belastet wird, nach Patent 956 631, dadurch gekennzeichnet, daß die Einrichtungen
zum Abheben und Aufsetzen der Gewichte (130 bzw. 230) durch symmetrisch zu den Schneiden
(103 bzw.
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203) des die Lastschalen (104', 104" bzw. 204', 204") tragenden Waagebalkens
(101, 101' bzw.
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201, 201') hinsichtlich ihres Eigengewichtes ausbalancierte, in an
sich bekannter Weise mit einem oder mehreren Gewichten (130 bzw. 230) belastbare
und bei Bewegungen des Waagebalkens (101, 101' bzw. 201, 201') von diesem anhebbare
oder auf eine gestellfeste Unterlage (127 bzw. 227) absetzbare Gewichtsträger (129
bzw. 229) gebildet werden.