DE105768C - - Google Patents
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- DE105768C DE105768C DENDAT105768D DE105768DA DE105768C DE 105768 C DE105768 C DE 105768C DE NDAT105768 D DENDAT105768 D DE NDAT105768D DE 105768D A DE105768D A DE 105768DA DE 105768 C DE105768 C DE 105768C
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Classifications
-
- E—FIXED CONSTRUCTIONS
- E21—EARTH OR ROCK DRILLING; MINING
- E21D—SHAFTS; TUNNELS; GALLERIES; LARGE UNDERGROUND CHAMBERS
- E21D9/00—Tunnels or galleries, with or without linings; Methods or apparatus for making thereof; Layout of tunnels or galleries
- E21D9/04—Driving tunnels or galleries through loose materials; Apparatus therefor not otherwise provided for
Landscapes
- Engineering & Computer Science (AREA)
- Mining & Mineral Resources (AREA)
- Environmental & Geological Engineering (AREA)
- Life Sciences & Earth Sciences (AREA)
- General Life Sciences & Earth Sciences (AREA)
- Geochemistry & Mineralogy (AREA)
- Geology (AREA)
- Excavating Of Shafts Or Tunnels (AREA)
Description
KAISERLICHES
PATENTAMT.
Durch das Patent Nr. 64335 ist eme Vorrichtung
zum Vortreiben von Stollen besonders in schwimmendem Gebirge geschützt, welche durch die zu bestimmtem Zweck erfolgte
Anordnung zweier den ganzen Stollenquerschnitt einnehmenden hinter einander liegenden
Luftkammern gekennzeichnet ist. Die in der Praxis inzwischen gesammelten Erfahrungen
haben dazu geführt, jene Vorrichtung nach der Richtung hin weiter auszubilden, dafs der
Vortrieb des Stollens in schwimmendem Gebirge in sicherer Weise erfolgen kann, ohne
Senkungen in dem den Stollen umgebenden Gebirge hervorzurufen.
In beiliegender Zeichnung ist
Fig. ι ein Lä'ngenschnitt.
Fig. 2 und 3 sind zwei Querschnitte der Vorrichtung.
Fig. 4 ist eine schematische Darstellung der ganzen Anlage im Lä'ngenschnitt.
Die Vorrichtung besteht aus einem sogenannten Brustschilde, einer eisernen Röhre e,
die über den ebenfalls mit eiserner Verkleidung g versehenen Tunnel auf kurze Länge
hinweggreift und gegen letzteren abgedichtet wird.
In dem Brustschilde sind zwei Querwände H und J angebracht, und werden hierdurch drei
Kammern I, II und III gebildet, die während des Vortriebes des Tunnels mit Prefsluft gefüllt
werden.
Die Kammer I wird umschlossen durch den fertigen Tunnelmantel g, durch das hintere
Ende des Brustschildes e, durch eine im fertigen Tunnel an geeigneter Stelle angebrachte
feste, mit einer Luftschleuse versehene Wand (Fig. 4) und durch die Wand H im
Brustschilde.
Die Kammer II wird umschlossen durch den Brustschild e und die Wände in letzterem
H und J; sie steht mit der Kammer I durch eine Thür k in Verbindung.
Die Kammer III ist vorn offen und wird im Uebrigen umschlossen durch den Brustschild e
und die Wand J in letzterem. Die Kammer III ist durch waagrechte und senkrechte Wände
in eine Anzahl von Unterabtheilungen solcher Gröfse zerlegt, dafs diese noch von Arbeitern
in gebückter Stellung befahren werden können. Um letzteres zu ermöglichen, besteht der
hintere Abschlufs der Unterabtheilungen aus abnehmbaren Platten n, die an der Wand J
befestigt sind. Diese Platten η enthalten auch die verschliefsbaren Oeffhungen m, durch welche
in der Regel die Entnahme des anstehenden Gebirges stattfindet.
In der Kammer II sind an dem Schildmantel eine Anzahl kräftiger Wasserdruckpressen angebracht,
die 'sich einerseits gegen die Wand J, andererseits gegen den fertigen Tunnelmantel g
stützen.
Durch diese Pressen, wird der Brustschild, nachdem die Abtheilungen der Kammer III
etwa zur Hälfte von Boden entleert sind, in das Gebirge vorgeschoben, wobei sich die Abtheilungen
wieder mit Boden füllen.
Ist der Vorschub etwa um die Breite eines Ringes des Tunnelmantels g erfolgt, so wer-
den die Kolben der Wasserdruckpressen zurückgezogen, und wird hierdurch hinter der
Wand H ein freier Raum gewonnen, in dem unter dem Schutz des Schildmantels der Einbau
eines neuen Tunnelringes erfolgen kann.
Die Kammer I steht durch eine Rohrleitung, die durch die im fertigen Tunnel errichtete
feste Wand hindurchführt, mit einem Prefsluftkessel in Verbindung.
Die Kammer II steht durch ein verschliefsbares kurzes Rohr ο mit der Kammer I und
durch ein ebenfalls verschliefsbares, durch den fertigen Tunnel hindurchgeführtes Rohrjj mit
der atmosphärischen Luft in Verbindung.
Jede Abtheilung der Kammer III steht durch ein Rohr q mit einem in der Kammer II angebrachten
ringförmigen Rohr r und durch eine von diesem durch den fertigen Tunnel hindurchführende Leitung s mit einem besonderen
Prefsluftkessel in Verbindung.
Mit Hülfe dieser Einrichtungen können die folgenden Luftdruckverhältnisse während des
Tunnelbaues hergestellt werden.
In der Kammer I ist ein» Luftdruck zu erhalten, der dem Wasserdruck an der Sohle
des Tunnels entspricht, damit durch die Undichtigkeiten in der Tunnelwandung und in
der Abdichtung zwischen Tunnel und Schildmantel kein Wasser eindringen kann und die
Beseitigung dieser Undichtigkeiten erleichtert wird.
In der Kammer II kann mittels des Rohres ο derselbe hohe Luftdruck hergestellt werden,
wie in der Kammer I; es kann aber auch nach Abschlufs des Rohres ο der Luftdruck durch
Abblasen vermittelst des Rohres ρ beliebig ermä'fsigt werden.
Eine derartige Ermäfsigung des Luftdruckes ist erforderlich, um in der Kammer II denselben
Luftdruck herzustellen, der nach dem Nachstehenden in den Abtheilungen der Kammer
III herrscht, und um somit bei der Bodenförderung den Gleichgewichtszustand in letzterem
nicht zu stören.
In den über einander liegenden Abtheilungen der Kammer III wird mittels der selbstständigen
Leitungen s r q und der in dieselben eingeschalteten, entweder selbsttätigen oder von
Hand angemessen einzustellenden Ventile ein von der untersten nach der obersten Kammer
abnehmender Luftdruck von solcher Gröfse hergestellt, dafs der Luftdruck · in jeder Abtheilung
nur dem jeweiligen Wasserdruck an ihrer Sohle entspricht. Durch diesen Luftdruck
wird das Wasser aus dem Gebirge vor der Tunnelbrust verdrängt; das Gebirge wird trocken gelegt, steht in den Abtheilungen in
steiler Böschung an und kann aus denselben trocken entnommen werden; zugleich aber
werden, da der Luftdruck an der First der einzelnen Kammern nur wenig höher ist als
der hier wirkende Wasserdruck, stärkere Luftverluste und namentlich auch Ausbrüche der
Luft und Sackungen des Gebirges vermieden.
Um diesen Zweck noch sicherer zu erreichen, sind in den einzelnen Unterabtheilungen
der Kammer III Klappen t angebracht, die sich vor die Böschung des Gebirges legen
und in dieser Lage durch die Schrauben vv festgestellt werden können. Diese an der Decke
der einzelnen Unterabtheilungen drehbar befestigten Klappen werden, nachdem vor Beginn
des Vorschubes des Schildes die Schrauben w zurückgezogen sind, durch den bei dem Vorschub
in die Unterabtheilungen eindringenden Boden gehoben und in eine waagrechte Lage
gebracht, in der sie durch verschiebbare Vorsteckstifte ν festgehalten werden können.
Der Vorgang bei dem Tunnelbau mit Hülfe der beschriebenen Vorrichtung ist folgender:
Aus der allseitig geschlossenen Kammer II wird zunächst so viel Luft ausgelassen, dafs
der Luftdruck in ihr gleiche Höhe besitzt wie der Luftdruck in der obersten Abtheilung der
Kammer HI; hierauf wird die oberste Abtheilung geöffnet, so weit erforderlich, von Boden
entleert und sodann wieder geschlossen, wobei auch die Klappen t heruntergelassen und vermittelst
der Schrauben w festgestellt werden.
Durch Zulassen von Prefsluft durch das Rohr ο wird nunmehr der Luftdruck in Kammer
II so erhöht, dafs er gleiche Stärke besitzt wie der Luftdruck in der zweitobersten
Abtheilung der Kammer III, worauf die Bodenentnahme aus dieser Abtheilung erfolgt.
In gleicher Weise wird mit der dritten und vierten Abtheilung der Kammer verfahren. '■
Ist die Bodenförderung beendet, so wird der Brustschild nach Zurückziehung der Schrauben
w durch die Wasserdruckpressen um die Breite eines Tunnelringes vorgeschoben, wobei
sich die Abtheilungen der Kammer III mit Boden füllen und die Klappen if angehoben
werden; hierauf werden die Kolben der Pressen zurückgezogen und kann nunmehr der
Einbau eines neuen Tunnelringes erfolgen.
Zu gleicher Zeit wird die Bodenförderung in der vorstehend beschriebenen Weise wieder
begonnen und wiederholen sich sodann die einzelnen Arbeiten in der angegebenen Reihenfolge.
Sollten vor dem Schilde Hindernisse (Steine, Baumstämme u. s. w.) angetroffen werden, so
kann deren Beseitigung auf folgende Weise bewirkt werden: nachdem durch Sondirungen
festgestellt ist, vor welcher Abtheilung der Kammer III der hindernde Gegenstand lagert,
wird der Luftdruck in Kammer II so geregelt, dafs er dem Luftdruck in der erwähnten Abtheilung
entspricht; hierauf wird die hintere Abschlufsplatte der letzteren entfernt, dieselbe
nach Feststellung der Klappen t in waag-
rechter Lagev von Boden entleert und mit
einem Brustverzuge aus Brettern, Thon u. s. w. versehen, unter dessen Schutz die Zertrümmerung
des hindernden Gegenstandes durch einen die Kammerabtheilung besteigenden Arbeiter
vermittelst Meifsel, Bohrer u. s. w. erfolgen kann.
Claims (1)
- Patent-Anspruch:Eine Ausführungsform der Vorrichtung zum Vortreiben von Stollen nach Patent Nr. 64335, gekennzeichnet durch drei hinter einander liegende, den ganzen Stollenquerschnitt einnehmende Kammern (I, II, HI), von denen die vordere (III) durch Querwände in geschlossene, mit je einer selbstständigen Prefsluftzuführung und mit Klappen versehene Abtheilungen zerlegt ist, die mittlere (II) vermittelst der sie mit der hinteren Abtheiliing und der atmosphärischen Luft verbindenden Leitungen unter einen den jeweiligen Arbeiten am besten entsprechenden Luftdruck gesetzt werden kann, und die hintere Abtheilung (I) stets unter solchem Luftdruck verbleibt, dafs in den fertigen Tunneltheil kein Wasser eindringen kann.Hierzu ι Blatt Zeichnungen.
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE105768C true DE105768C (de) |
Family
ID=376020
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DENDAT105768D Active DE105768C (de) |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE105768C (de) |
Cited By (5)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
US2425169A (en) * | 1944-02-03 | 1947-08-05 | Wilson Alford Donald Gratton | Means for shield tunnelling |
DE1283862B (de) * | 1965-02-27 | 1968-11-28 | Krupp Gmbh | Vortriebsschild |
FR2317475A1 (fr) * | 1975-07-05 | 1977-02-04 | Gewerk Eisenhuette Westfalia | Dispositif de soutenement du front de taille pour le percement de tunnels, galeries et cavites analogues |
FR2327390A1 (fr) * | 1975-10-07 | 1977-05-06 | Gewerk Walter | Procede et dispositif pour le foncage de puits |
DE2842189A1 (de) * | 1978-09-28 | 1980-04-10 | Kronibus Gmbh & Co Kg | Vortriebsrohr mit vortriebsschild zur herstellung von rohrleitungen, kanaelen, tunneln o.dgl. im untertagebau |
-
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- DE DENDAT105768D patent/DE105768C/de active Active
Cited By (5)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
US2425169A (en) * | 1944-02-03 | 1947-08-05 | Wilson Alford Donald Gratton | Means for shield tunnelling |
DE1283862B (de) * | 1965-02-27 | 1968-11-28 | Krupp Gmbh | Vortriebsschild |
FR2317475A1 (fr) * | 1975-07-05 | 1977-02-04 | Gewerk Eisenhuette Westfalia | Dispositif de soutenement du front de taille pour le percement de tunnels, galeries et cavites analogues |
FR2327390A1 (fr) * | 1975-10-07 | 1977-05-06 | Gewerk Walter | Procede et dispositif pour le foncage de puits |
DE2842189A1 (de) * | 1978-09-28 | 1980-04-10 | Kronibus Gmbh & Co Kg | Vortriebsrohr mit vortriebsschild zur herstellung von rohrleitungen, kanaelen, tunneln o.dgl. im untertagebau |
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