DE1056712B

DE1056712B - Schaltwerk fuer Selbstschalter

Info

Publication number: DE1056712B
Application number: DEV10035A
Authority: DE
Inventors: Georg Ahlers; Guenter Kuhnke
Original assignee: ELEKTRO APP WERK J W STALIN VE
Current assignee: ELEKTRO APP WERK J W STALIN VE
Priority date: 1956-01-17
Filing date: 1956-01-17
Publication date: 1959-05-06

Description

Die Erfindung- betrifft ein Schaltwerk für Selbstschalter, insbesondere Kleinselbstschalter, mit Momentschaltung und schlagartiger Abschaltung bei magnetischer Schnellauslösung, thermisch verzögerter Überstromauslösung und Handabsdhaltung.

Von der Aussohaltzeit eines Schalters hängt in hohem Maße seine Absahaltleistung und seine Empfindlichkeit gegenüber vorgeschalteten Sicherungen ab. Allgemein wird angestrebt, die Bigenzeit der Schalter klein zu halten und eine möglichst hohe Anfangsgeschwindigkeit beim Trennen der Kontakte zu erzielen. So hat man z. B. versucht, im Kurzsohlußfalle die kinetische Energie des Schnellauslöseankers außer zur Auflösung des Sperrsystems auch zu einer möglichst gleichzeitigen Beschleunigung des Kontaktträgers für den beweglichen Kontakt zu benutzen.

Die bekannten Konstruktionen haben jedoch meist den Nachteil, daß sich bei einem Kurzschluß das Sperrsystem infolge der Massenträgheit der einzelnen Glieder nicht schnell genug auflöst.

Zur Überwindung dear angegebenen Nachteile wirdein Schaltwerk für Selbstschalter von der eingangs bezeichneten Art vorgeschlagen, bei dem der Kontaktdruck unabhängig von einem einen Kniehebel enthaltenden Sperrsystem erzeugt wird und bei dem auf diesen Kniehebel bei Kurzschluß nahezu gleichzeitig mit dem Auslöseglied für die magnetische Auslösung das Auslöseglied für die thermische Auelösung einwirkt und das dadurch gekennzeichnet ist, daß in Auslösebereitsehaft das Auslöseglied für die thermische Auslösung durch eine Klinke des Auslösegliedes für die magnetische Auslösung entgegen der Wirkung einer beim Einschalten mittels eines Kniehebels gespannten Feder gehalten ist.

Eine solche Anordnung wirkt sich sehr günstig auf eine schlagartige Trennung der Kontakte aus. Eine besonders starke schlagartige Kontaktöffnung wird dadurch erreicht, daß der Kniehebel an dem einen Arm eines Schaltwinkels angreift und dessen anderer Hebelarm mit einem gewählten Freihub auf eine die Kontaktbrücke tragende Schaltstange einwirkt und daß der Schaltwinkel durch den Kniehebel entgegen der Kraft einer Ausschaltfeder in der Einschaltstellung ohne Abstützung auf die Schaltstange gehalten ist und daß der Schaltwinkel bei Auflösung der Strecklage des Kniehebels infolge des Freihubes die Schaltstange mit einem direkten Schlag in die Ausschaltstellung treibt.

Eine schlagartige Abschaltung bei der Handabschaltung wird dadurch erreicht, daß durch die Hebelwirkung je einer am Einschalthebel und Kniehebel befindlichen, sich in der Eiinschaltstellung aufeinander abstützenden ebenen Fläche ein Auflösen des Kniehebels erfolgt.

Anmelder:

VEB Elektro-Apparate-Werk J. W. Stalin, Berlin-Treptow, Hoffmannstr. 15-26

Georg Ahlers, Berlin-Niederschönhausen,
und Günter Kuhnke, Berlin-Weißensee,
sind als Erfinder genannt worden

Nachstehend wird ein Ausführungsbeispiel der Erfindung beschrieben. Die Zeichnung zeigt ein Schaltwerk in der Aussehaltstellung.

Beim Einschalten drückt der Schalthebel 1 über - einen Kniehebel 2, der mittels einer Torsionsfeder 22 in seiner Strecklage gehalten wird, und einen Schaltwinkel 3, der mit einem gewählten, durch ein Langloch 9 gegebenen Freihub mit dem Gelenk eines Kniehebelpaares 4, 5 über dessen Gelenkachse gekuppelt ist, das Kniehebelpaar 4, 5 in die Einschaltstellung. Beim Überschreiten seiner Strecklage wird das Kniehebelpaar 4, 5 und eine von seiner Gelenkachse geführte Schaltstange 6 durch eine in Richtung des Hebels 4 wirkende, z. B. in ihm angeordnete Kontaktdruckfeder 8, infolge des durch das Langloch 9 gegebenen Freihubes, unabhängig von- dem Schaltwinkel 3 in die Einschaltstellung gedrückt und stellt mittels der Kontaktbrücke 7 Kontakt zwischen den Kontakten 10 und 11 her. Der Schalthebel 1 und der Kniehebel 2 werden im eingeschalteten Zustand durch die Zugfeder 12 über die Strecklage gedrückt gehalten. In dieser Stellung befindet sich das Gelenk des Kniehebels 2 unmittelbar über dem Winkel 13 des Auslösegliedes 14 für die thermische Auslösung und dem Winkel 15 des Auslösegliedes 16 für die magnetische Auslösung. In seiner Auslösebereitschaft wird das Auslöseglied 14 für die thermische Auslösung durch eine Klinke 18 des Auslösegliedes 16 für die magnetische Auslösung entgegen der Wirkung einer beim Einschalten mittels des Kniehebels 2 gespannten Feder 17 gehalten.

Bei Kurzschluß wird das Auslöseglied 16 für die magnetische Auslösung angezogen und schlägt mit seinem Winkel 15 den Kniehebel 2 durch. Das nahezu gleichzeitig durch die Klinke 18 des Auslösegliedes 16 freigegebene Auslöseglied 14 für die thermische Auslösung unterstützt mit seinem Winkel 13 den vom Winliel 15 auf den Kniehebel 2 ausgeübten Schlag.

909 509/349

Claims

Durch die Ausschaltfeder 12 wird der Schaltwinkel 3 nach einem durch das Langloch 9 bestimmten Freihub gegen die Gelenkadhse des Kniehebelpaares 4, 5 geschlagen, und die von dieser Gelenkachse geführte Schaltstange 6 öffnet mittels der Kontaktbrücke 7 die Kontakte 10 und 11. Bei Überstrom verschiebt der Bimetallstreifen 19 das Auslöseglied 14 für die thermische Auslösung, und dieses schlägt nach Abgleiten von der Klinke 18 mit dem Winkel 13 gegen den Kniehebel 2. Beim Ausschalten von Hand wird der mit großem Spiel in dem Schalthebel 1 gelagerte Kniehebel 2 durch die Hebelwirkung je einer am Schalthebel 1 und Kniehebel 2 befindlichen, sich in der Einschaltstellung aufeinander abstützenden ebenen Fläche 20 und 21 zum Zusammenbrechen gebracht. Patentansprüche: 20

1. Schaltwerk für Selbstschalter, insbesondere Kleinselbstschalter, mit Momenteinschaltung und schlagartiger Abschaltung bei magnetischer Sohnellauslösung, thermisch verzögerter Überstromauslösung und Handabschaltung, bei dem der Kontaktdruck unabhängig von einem einen Kniehebel enthaltenden Sperrsystem erzeugt wird und bei dem auf diesen Kniehebel bei Kurzschluß nahezu gleichzeitig mit dem Auslöseglied für die magnetische Auslösung das Auslöseglied für die thermische Auslösung einwirkt, dadurch gekennzeichnet, daß in Auslösebereitschaft das Auslöseglied (14) für die thermische Auslösung durch eine Klinke (18) des Auslösegliedes (16) für die magnetische Auslösung entgegen der Wirkung

einer beim Einschalten mittels des Kniehebels (2) gespannten Feder (17) gehalten ist.

2. Schaltwerk für Selbstschalter nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das in Auslösebereitschaft von der Klinke (18) des Auslösegliedes (16) für die magnetische Auslösung gehaltene Auslöseglied (14) für die thermische Auslösung, bei Überstrom unmittelbar durch einen Bimetallstreifen (19) zum Abgleiten von der Klinke (18) gebracht wird.

3. Schaltwerk für Selbstschalter nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Kniehebel (2) an dem einen Arm eines Schaltwinkels (3) angreift und dessen anderer Hebelarm mit einem gewählten Freihub (9) auf eine die Kontaktbrücke (7) tragende Schaltstange (6) einwirkt und daß der Schaltwinkel (3) durch den Kniehebel (2) entgegen der Kraft einer Ausschaltfeder (12) in der Einschaltstellung ohne Abstützung auf die Schaltstange (6) gehalten ist und daß der Schaltwinkel (3) bei Auflösung der Strecklage des Kniehebels (2) infolge des Freihubes (9) die Schaltstange (6) mit einem direkten Schlag in die Ausschaltstellung treibt.

4. Schaltwerk für Selbstschalter nach Anspruch 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß beim Ausschalten vo<n Hand durch die Hebelwirkung je einer am Einschalthebel (1) und Kniehebel (2) befindlichen, sich in der Einschaltstellung aufeinander abstützenden ebenen Fläche (20 und 21) ein Auflösen des Kniehebels (2) erfolgt.

In Betracht gezogene Druckschriften:
Deutsche Patentschrift Nr. 744 559;
österreichische PatentschriftenNr. 123664,119409.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen