DE1054703B

DE1054703B - Verfahren zur Herstellung von alkali- und loesungsmittelbestaendigen Kunststoffen auf Epoxyharzgrundlage

Info

Publication number: DE1054703B
Application number: DEB32888A
Authority: DE
Inventors: Dr Werner Kunzer; Dr Ferdinand Meyer
Original assignee: BASF SE
Current assignee: BASF SE
Priority date: 1954-10-06
Filing date: 1954-10-06
Publication date: 1959-04-09
Also published as: FR1131761A

Description

Gegenstand des Patents 970 975 ist ein Verfahren zur Herstellung von alkali- und lösungsmittelbeständigen Kunststoffen auf Epoxyharzgrundlage durch Härten eines Gemisches aus einem wärmehärtbaren Epoxyharz, monomeren, epoxydgruppenfreien, polymerisierbaren Verbindungen mit einer reaktionsfähigen Doppelbindung, einer mehrbasischen, nicht polymerisierbaren Carbonsäure oder deren Anhydrid in einer wenigstens 20%), bezogen auf das Gemisch, betragenden Menge und gegebenenfalls Polymerisationskatalysatoren in der Wärme unter Formgebung.

Es wurde nun gefunden, daß sich mechanisch sehr feste Formkörper mit großer Korrosionsbeständigkeit gegen heiße organische Lösungsmittel, Salzlösungen, Säuren und Laugen herstellen lassen, wenn härtbare Mischungen gemäß Hauptpatent verwendet werden, die zusätzlich Graphit oder zerkleinerte Kohle enthalten.

Es ist besonders vorteilhaft, etwa 30' bis 75% Graphit, bezogen auf die Mischung der härtbaren Bestandteile, zu verwenden, doch kann auch ein Zusatz von 100% Graphit und mehr günstig sein. Auch insbesondere feingemahlene Kohle, wie Hartbrandkohle. Koks oder aufbereitete Kohle, kann von Vorteil sein. Die verwendeten wärmehärtbaren Kunstharze sind z. B. die Umsetzungsprodukte von Phenolen, z. B. von p.p'-Dioxydiphenylpropan mit Epichlorhydrin, die naah bekannten Verfahren durch Erwärmen der Ausgangsverbindungen in Gegenwart von Basen erhalten werden, ferner Glycidyläther ein- oder mehrwertiger Alkohole, z. B. des Glycerins, ButandioIs oder Butantriols. Auch Gemische dieser Verbindungen können verwendet werden. Geeignete ungesättigte, polymerisierbare Verbindungen sind beispielsweise monomere Vinylverbindungen, besonders ungesättigte Kohlenwasserstoffe, z. B. Styrol oder substituierte Styrole, ferner Ester ungesättigter Alkohole oder ungesättigter Säuren, die keine Epoxydgruppen enthalten, z. B. Diallylphthalat oder Acrylsäureester. Zur Gruppe der mehrbasischen gesättigten Carbonsäuren oder ihrer Anhydride gehört z. B. Phthalsäureanhydrid. Es können außerdem die Härtung beschleunigende Verbindungen, z. B. Dicyandiamid, zusammen mit den Carbonsäuren verwendet werden.

Die Komponenten werden zweckmäßig in der Wärme homogenisiert und mit Graphit oder Kohle vermischt. Man gießt die Mischungen zweckmäßig in Formen und härtet in bekannter Weise bei Temperaturen zwischen etwa 90 und 220° C Vorteilhaft fügt man Katalysatoren und Beschleuniger zu. Als Polymerisationskatalysatoren können Peroxyde, z. B. Cyclohexanonperoxyd. Benzoylperoxyd oder Di-tert.-butylperoxyd, dienen. Gegebenenfalls können sie in Verbindung mit Beschleunigern, wie Kobalt- oder Verfahren zur Herstellung
von alkali- und lösungsmittelbeständigen Kunststoffen auf Epoxyharzgrundlage

Zusatz zum Patent 970 975

Anmelder:

Badische Anihn- & Soda-Fabrik
Aktiengesellschaft,
Ludwigshafen/Rhein

Dr. Werner Kunzer, Ludwigshafen/Rhein, und Dr. Ferdinand Meyer, Mannheim, sind als Erfinder genannt worden

Bleinaphthenat, verwendet werden. Zur Verbesserung der mechanischen Eigenschaften, insbesondere der Schlagfestigkeit, lassen sich die Formkörper mit Geweben, z. B. mit Textil- oder Glasfasergeweben, oder mit Metallstützen versteifen.

Die neuen Formkörper haften sehr fest an den verschiedensten Werkstoffen, z. B. an Metallen. Sie eignen sich hervorragend für den Bau von Apparaten und Apparateteilen besonders in der chemischen und verwandten Industrie, die korrodierenden Einflüssen ausgesetzt sind. Sie sind außerordentlich beständig gegen Säuren, Laugen, Salzlösungen und organische Lösungsmittel und besitzen eine große mechanische Festigkeit.

Beispiell

15 Teile eines Polyglyeidyläthers aus p,p'-Dioxydiphenylpropan und Epichlorhydrin mit dem Epoxydwert 0,1 bis 0,4 (der Epoxydwert gibt an, wieviel Äquivalente Epoxydgruppen in 100 g Glycidylpolyärher enthalten sind) werden mit 15 Teilen Styrol, 4,5 Teilen Phthalsäureanhydrid und 65 Teilen Graphit gemischt. Man fügt 0,5 Teile Cyclohexanonperoxyd zu, gießt in Formen und härtet bei Temperaturen über 100° C

Beispiel 2

Man vermischt 20 Teile eines Glycidylpolyäthers aus Glycerin und Epichlorhydrin mit dem Epoxyd-

809 789/521

Claims

wert 0,7 mit 18 Teilen Phthalsäureanhydrid, IOTeilen Diallylphthalat und 51,5 Teilen Graphit. Nach Zusatz von 0,5 Teilen Di-tert.-butylperoxyd gießt man die Mischung in Formen und härtet 1 bis 2 Stunden bei 130° C

PATENTANSPRUCH:

Verfahren zur Herstellung von alkali- und lösungsmittelbeständigen Kunststoffen auf Epoxy- ίο harzgrundlage durch Härten eines Gemisches aus wärmehärtbaren Epoxyharzen, monomeren, epoxydgruppenfreien, polymerisierbaren Verbindun-

gen mit einer reaktionsfähigen Doppelbindung, einer mehrbasischen, nicht polymerisierbaren Carbonsäure oder deren Anhydrid in einer wenigstens 20%, bezogen auf das Gemisch, betragenden Menge und gegebenenfalls Polymerisationskatalysatoren in der Wärme und unter Formgebung in weiterer Ausbildung des Verfahrens nach Patent 970975, dadurch gekennzeichnet, daß als härtbare Mischung ein zusätzlich Graphit oder zerkleinerte Kohle enthaltendes Gemisch verwendet wird.

In Betracht gezogene Druckschriften:
Deutsche Patentschrift Nr. 906 998.

© 809 789/521 3.59