DE1047820B

DE1047820B - Schmiervorrichtung fuer Kegelradachsgetriebe in Schienenfahrzeugen mit Gelenkwellenantrieb

Info

Publication number: DE1047820B
Application number: DEA21058A
Authority: DE
Inventors: Dr-Ing Ernst Lammerz
Original assignee: Aktiengesellschaft fuer Unternehmungen der Eisen und Stahlindustrie
Current assignee: Aktiengesellschaft fuer Unternehmungen der Eisen und Stahlindustrie
Priority date: 1954-08-31
Filing date: 1954-08-31
Publication date: 1958-12-31

Description

Schmiervorrichtung für Kegelradachsgetriebe in Schienenfahrzeugen mit Gelenkwellenantrieb hegelradachsgetriebe, die sowohl bei Starrahmenz als auch bei Drehgestellokomotiv en mit Gelenkwellenantrieb verwendet werden, sind infolge, ihrer Anordnung zwischen den Radscheiben und innerhalb des Fahrzeug- bzw. Drehgestellrahmens schlecht zugänglich. Da hierdurch auch eine gute Beobachtung ausgeschlossen sowie demzufolge die Pflege und Wartung oft nicht ausreichend sind, darf ein solches Getriebe nicht störanfällig sein. Wichtig ist vor allem auch eine unbedingt sichere und ausreichende Schmierung, insbesondere an den Lagerstellen.
Bei geringeren Leistungen und einfachen Bauarten hat man sich bisher mit Vorrichtungen zur Tauchschmierung begnügt, bei denen ein sich drehendes Rad in den Ölsumpf taucht und das von diesem abspritzende Öl durch im Gehäuseoberteil angeordnete Öltaschen aufgefangen wird, um dann durch Leitungen unter Schwerkraftwirkung zu den Schmierstellen hindurchgeführt zu werden. Bei größeren Leistungen ist es bekannt, für die Schmierung eine Ölpumpe zu verwenden, die aus dem Ölsumpf heraus alle Lagerstellen und Räder schmiert. Auch Verbundschmierungen sind bekannt, bei denen die Schmierung der Lager und Räder vom Achsgetriebe aus sowohl durch die Schaufelwirkung eines in den Ölsumpf tauchenden Zahnrades als auch durch eine in beiden Drehrichtungen fördernde Ölpumpe erfolgt, die auf den gleichen Schmierölkreislauf fördert.
Die Erfindung betrifft eine Schmiervorrrichtung für eine derartige Verbundschmierung und besteht in erster Linie darin, daß im Oberteil des Getriebegehäuses eine oder mehrere miteinander verbundene, das Spritzöl vom tauchenden Rad auffangende und durch Leitungen unter Schwerkraftwirkung zu den verschiedenen Schmierstellen abführende Öltaschen angeordnet sind, wobei die Ölpumpe auf den gleichen Schmierölkreislauf fördert.
Die hiermit vorgeschlagene besondere Anordnung der bekannten Verbundschmierung bietet die Gewähr, daß auch bei möglichem Versagen einzelner Elemente keine Schmierstelle sogleich unter Ölmangel zu leiden hat, so daß in solchen Fällen keine Beschädigung, # sondern allenfalls eine geringfügige, vorübergehend zulässige Erwärmung auftreten kann.
Zweckmäßig mündet die Druckleitung der Ölpumpe in eine Verbindungsleitung zwischen einer Öltasche und der Schmierstelle eines Lagers, und zwar vorzugsweise dicht oberhalb eines hinsichtlich der Schmierung besonders empfindlichen Lagers, z. B. des den Axialschub des Kegelritzels aufnehmenden Kegelrollenlagers.. Außerdem kann dieAnordnung.d'e,rDruckleitung so getroffen werden, daß bei Versagen der Pumpe ein Abfluß des Öles von den ölta,schen durch die Druckleitung zur Pumpe zurück nicht möglich ist. Die genannten und andere Merkmale der- Erfindung sind an Hand eines Ausführungsbeispiels in der Zeichnung schematisch dargestellt und nachstehend hinsichtlich Aufbau und Wirkungsweise erläutert. Im einzelnen zeigt Fig. 1 einen lotrechten Schnitt in: Fahrzeuglängsrichtung nach der Linie I-I der Fig. 2 und Fig. 2 einen Querschnitt nach der Linie II-II der Fig. 1.
Von einer am Flansch 1 angreifenden, nicht dargestellten Kardanwelle aus wird das auf der Welle 2 sitzende Kegelritzel 3 angetrieben, das mit dem auf der Radsatzwelle 5 angeordneten großen Kegelrad 4 kämmt.
Das Getriebegehäuse ist in Höhe der Achswellenmitte geteilt. Sein Unterteil 6 ist als Ölsumpf aus-, gebildet, in den das große Kegelrad 4 ständig eintaucht. Im Oberteil 7 sind durch Einschweißen von Blechen_öltaschen 8, 9, 10 und 11 angeordnet, die sämtlich miteinander in Verbindung stehen und in die das vom tauchenden Rad 4 gegen die Gehäusedecke 12 gespritzte Öl in Richtung der Pfeile 13 und 14 abläuft. Die Öltaschen sind so. angeordnet, d'aß in beiden Fahrtrichtungen ausreichend Öl aufgefangen wird. Zur Verbesserung der Tauchschmierung kann das tauchende Rad 4 noch eine Schleuderspritze 23 aufweisen.
Von den Öltaschen fließt das Öl unter Schwerkraftwirkung zu den verschiedenen Schmierstellen ab, und zwar über die Leitungen 15 zu den Lagern 16 und 17, über die Leitung 18 zum Lager 19, über die Leitung 20 zum Lager 21 und über die Leitung-22 zum Zahneingriff zwischen den Kegelrädern 3 und 4. Aus der Öltasche 8 führt ferner noch die Verbindungsleitung 24 zu den besonders empfindlichen Kegelrollenlagern 25 und 26. Das Öl wird diesen Lagern von außen über die Bohrungen 27 und 28 zu- und von ihnen durch die Leitung 29 hindurch in den Sumpf abgeführt.
Von einer Ölpumpe 30, die über das Zahnrad 31 von dem Zahnkranz 32 auf der Achswelle 5 angetrieben wird, führt die Druckleitung 33 über den Stutzen 34 in die zuletzt genannte Verbindungsleitung 24. Der Stutzen 34 liegt oberhalb des höchsten Ölstandes in den Öltaschen, so daß bei etwaigem Versagen der Pumpe 30 kein Öl aus den Öltaschen über die Leitung 33 zur Pumpe zurückfließen kann.
Der den Ölbehälter bildende Unterteil 6 des Gehäuses ist durch eine bekannte Überlaufwand 35 in zwei Räume getrennt. Der Raum 36 unterhalb des Rades 4 dient als Ölbehälter für die Tauchschmierung, während aus dem daneben gelegenen Teil 37 die Saugleitung 38 zur Ölpumpe 30 führt. Bei normalem Betrieb ist der Raum 37 bis zur Oberkante der Überlaufwand 35 gefüllt, während der Raum 36 einen niedrigeren Ölstand aufweist, da das Rad 4 je nach Drehrichtung über die Kanten 39 oder 40 däs Öl herausschaufelt. Nur bei Stillstand sowie bei leeren Öltaschen und Schmierleitungen sind beide Räume 36 und 37 gleich hoch gefüllt.
Mit dem dargestellten Getriebe ist eine doppelte Schmierung an den Schmierstellen sichergestellt. Versagt z. B. die Ölpumpe, so werden alle Schmierstellen auch durch die Tauchschmierung allein versorgt. Arbeitet andererseits die letztere, z. B. infolge Ölmangels, nicht ausreichend, so schmiert die Ölpumpe allein zunächst die empfindlichsten Lager und danach mit steigender Drehzahl über die Öltaschen: auch die übrigen Schmierstellen. Damit die letztgemannten auch: beim Anfahren, nicht ohne Schmierung sind, können bekannte Staukanten od. dgl. in sodch:er Höhe angebracht werden, daß die Außenringe der Lager 16 und 17 ständig mit Öl benetzt sind.
Um die doppelt geschmierten Lager 25 und 26 nicht zu überfluten, wird zweckmäßig zur Begrenzung der Zulaufmenge hinter der Vereinigungsstelle 42 der Leitungen 33 und 24, wie bekannt, eine Blende 43 vorgesehen.
Die Erfindung ist nicht auf das dargestellte Beispiel beschränkt, sondern beispielsweise auch dann anwendbar, wenn dem Kegelradgetriebe zur Vergrößerung der Übersetzung noch eine Stirnradstufe vor- oder nachgeschaltet ist.
Anspruch 1 schützt lediglich die Gesamtkombination der sämtlichen Erfindungsmerkmale. Die Ansprüche 5 und 6 sind reine Unteransprüche und gelten nur in Verbindung mit Anspruch 1.

Claims

PATENTANSPRÜCHE: 1. Schmiervorrichtung für Kegelradachsgetriebe in Schienenfahrzeugen mit Gelenkwellenantrieb, mittels der die Schmierung der Lager und Räder vom Achsgetriebe aus durch eine in beiden Drehrichtungen fördernde Ölpumpe und durch die Schaufelwirkung eines in den Ölsumpf tauchenden Zahnrades erfolgt, dadurch gekennzeichnet, daß im Oberteil (7) des Getriebegehäuses, wie an sich bekannt, eine oder mehrere miteinander verbundene, das. Spritzöl vom tauchenden Rad; (4) auffangende und durch Leitungen (15, 18, 20 und 22) unter Schwerkraftwirkung zu den verschiedenen Schmierstellen abführende Öltaschen (8 bis 11) angeordnet sind, wobei die Ölpumpe (30), wie bekannt, auf den gleichen Schmierölkreislauf fördert.
2. Schmiervorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Druckleitung (33) der Ölpumpe (30) in eine Verbindungsleitung (24) zwischen einer Öltasche (8) und der Schmierstelle eines Lagers mündet, vorzugsweise dicht oberhalb eines hinsichtlich der Schmierung besonders empfindlichen Lagers, z. B. des den Axialschub des Kegelritzels (3) aufnehmenden Kegelrollenlagers (25, 26).
3. Schmiervorrichtung nach Anspruch 2, gekennzeichnet durch Anordnung der Druckleitung (33) der Ölpumpe (30) derart, daß bei Versagen der Pumpe ein Abfluß des Öles von der Öltasche (8) durch die Leitung (33) hindurch zur Pumpe zurück nicht möglich ist.
4. Schmiervorrichtung nach Anspruch 2 und 3, dadurch gekennzeichnet, daß vor der von den Öltaschen (8) und von der Ölpumpe (30) gemeinsam versorgten Schmierstelle (25, 26) eine an sich bekannte Blende (43) zur Begrenzung der Zulaufmenge angeordnet ist.
5. Schmiervorrichtung nach Anspruch 2 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß an den nur von den Öltaschen her versorgten Schmierstellen (16 und 17) zur Vermeidung des Trockenlaufes Staukanten (41) od. dgl vorgesehen sind.
6. Schmiervorrichtung nach Anspruch 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß der unterhalb des tauchenden Rades (4) befindliche Teil (36) des Ölsumpfes von dem daneben gelegenen Teil (37), aus dem die Saugleitung (38) zur Ölpumpe (30) führt, durch eine Überlaufwand (35) getrennt ist. In Betracht gezogene Druckschriften: Deutsche Patentschriften Nr. 209277, 693 112, 754130; USA.-Patentschrift Nr. 2 488 162.