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Gerät zur Untersuchung von Körperhöhlen Die Erfindung betrifft ein
Gerät zur Untersuchung von Körperhöhlen (Endoskop u. dgl.), wie es bei der Ausübung
der Artzpraxis verwendet wird. Ziel der Erfindung ist es, dem praktischen Arzt zu
gestatten, in erster Linie die Hohlräume und inneren Organe des menschlichen Körpers
zu beobachten, und zwar sowohl die direkt zugänglichen als auch diejenigen, die
dwrch einen einzigen künstlichen Zugang eröffnet wurden. In zweiter Linie soll der
Arzt mit diesem Gerät, falles er es für zweckmäßig hält, photographische Aufnahmen
dieser Hohlräume und Organe vornehmen können.
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Es sind bereits verschiedene Vorschläge zur Herstellung von photographischen
Endoskopaufuahmen, insbesondere Farbaufnahmen, gemacht worden. In einer derartigen
Vorveröffentlichung ist ein Gastroskop beschrieben, wobei erwähnt ist, daß vor der
Glühlampe auch eine El ektronenblitz anordnung zur Vornahme von Farbaufnahmen vorgesehen
sein kann.
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Die praktsiche Ausführung dieses Vorschlages stößt aber auf erhebliche
Schwierigkeiten. Es sind bis heute Gastroslçope bekannt, bei denen die Blitzröhre
für die Farbaufnahmen und die Glühlampe nebeneinander angeordnet sind. In der Gastroskopie
kann nämlich zwar ein Instrument mit großem Durchmesser Verwendung finden, aber
die Länge des Gerätes vor der Frontlinse des Objektivs muß so kurz wie möglich sein.
Der Vorschlag, eine Glühlampe am Optikrohr anzubringen und die Blitzröhre an das
vordere Ende des Gastroskops zu setzen, ist also unausführbar.
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Bei der Untersuchung anderer Körperhöhlen, insbesondere in der Laparoskopie
und Cystoskopie, liegen die Verhältnisse anders. Hier können Instrumente Verwendung
finden, die vor der Frontlinse noch verhältnismäßig lang sind, aber sie müssen unbedingt
einen möglichst geringen Durchmesser haben. Es ist vorgeschlagen worden, hier so
vorzugehen, daß die Blitzröhre in eine mit Metallmantel versehene Sonde eingeschlossen
wird, um eine Gefährdung des Patient ten durch die Hochspannung auszuschließen.
Die Optik muß dann durch ein zweites Rohr in die Körperhöhle eingeführt werden.
Diese Verwendung zweier getrennter Geräte, von denen das eine zur Beleuchtung und
das andere zum Photographieren dient, ist umständlich und führt wegen der schwierigen
Einstellung nur zu Zufallsergebnissen. Die Verwendung als Cystoskop ist von vornherein
ausgeschlossen, weil hier nur eine Eintritts öffnung zur Verfügung steht. Aber auch
bei der Bauchhöhlenuntersuchunt, ist ein doppelter operativer Eingriff nur in Ausnahmefällen
vertretbar.
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Ferner ist der Durchmesser der bekannten Beleuchtungssonde wesentlich
größer als derjenige der Blitzröhre, weil für die Zündelektrode und das die öffnung
in der Metallhülse verschließende Fenster Platz vor-
banden sein muß. Dieses dicht
eingesetzte Fenster ist wegen der medizinischen Verwendung des Gerätes unbedingt
erforderlich. Die Vereinigung einer Optik und gegebenenfalls einer Glühlampe mit
der bekannten Blitzröhrensonde stößt auf unüberwindliche Schwierigkeiten, da hierzu
eine zweite Öffnung in der Metaflhülse in Höhe der Frontlinse der Optik angebracht
werden muß. Diese Öffnung kann aber aus optischen Gründen nicht durch ein durchsichtiges
Fenster versehtossen werden. Aus diesem Grunde muß ein eigenes Rohr zur Aufnahme
der Optik vorgesehen sein, das keine Verbindung mit dem vollkommen dichten elektrischen
Teil des Gerätes aufweisen darf. Ein derartiges Rohr für die Optik wäre leicht in
der Sonde unterzubringen, wenn dann nicht die Anbringung der bekannten Blitzröhre
unmöglich würde, falls man nicht die Blitzröhre seitlich von der Optik anordnet.
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Hierdurch würde aber der Sondendurcbmesser verdoppelt, was, wie gesagt,
aus medizinischen Gründen nur bei Gastroskopen zulässig ist.
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Durch die Erfindung ist es erstmals möglich geworden, Blitzröhre,
Glühlampe und Optik hintereinander in einem Sondenrohr von nur etwa 6 mm Durchmesser
so unterzubringen, daß eine praktische Anwendung des Gerätes möglich ist. Da die
verwendete Blitzröhre wegen ihrer winzigen Abmessungen eine verhältnismäßig geringe
Lebensdauer hat, mußte außerdem an leichte Auswechslungsmöglichkeit auch im Operationssaal
gedacht werden, wobei jedoch die für medizinische Zwecke erforderliche Dichtigkeit
und der Schutz des Patienten nicht aufgegeben werden dürfte
Gemäß
der Erfindung ist ein Gerät zur Untersuchung von Körperhöhlen durch eine einzige
Öffnung, das die Betrachtung mit dem Auge unter Beleuchtung durch eine Glühlampe
und die farbenphotographische Aufnahme unter Beleuchtung durch eine Blitzröhre gestattet.
wobei die beiden Lampen in einer Sonde untergebracht sind, die außerdem eine Optik
enthält und mit der eine Kamera und ein Spannungserzeuger verbunden sind, dadurch
gekennzeichnet, daß die beiden Lichtquellen am Ende eines Beleuchtungsrohres unabhängig
von derin dem Beleuchtungsrohr befindlichen Optik befestigt; sind, daß das Beleuchtungsrohr
aus einem Hauptteil und einem abnehmbaren Endteil besteht, die je ein Fenster besitzen,
daß der Hauptteil am vorderen Ende mit einem isolierenden Zwischenstück abgeschlossen
ist, das innen und außen je einen über einen an der Hülse des Optikrohres entlang
laufenden Zuführungsdraht mit einer hinteren Klemme verbundenen Anschluß trägt,
wobei der innere Anschluß die im Hauptteil untergebrachte Niederspannungsglühlampe
speist, während der Hochspannnngsanschluß für die Blitzröhre am Vorderende des Beleuchtungsrohres
zugänglich ist, und daß das abnehmbare Ende des Beleuchtungsrohres aus der in eine
Metallhülse eingeschlossenen Blitzröhre besteht, deren eine Elektrode in den Anschluß
des Zwischenstückes eingreift, während die andere Elektrode mit der Metallhülse
verbunden ist und die Zündelektrode durch eine äußere Metallisierung des Glaskolbens
gebildet wird, so daß durch die mechanische Befestigung der in ihrer Hülse befindiichen
Blitzröhre am Hauptteil des Beleuchtungsrohres der elektrische Kontakt mit dem Hochspannungsanschluß
hergestellt und gleichzeitig die Rückleitung des hochgespannten Stromes zur Masse
besorgt ist, die Kontakte dicht abgeschlossen und die Fenster des Hauptteiles und
abnehmbaren Endteiles in gleiche Richtung gebracht sind.
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Um dieses Gerät praktisch für Farbaufnahmen brauchbar zu machen,
kann eine Einstellvorrichtung vorgesehen sein, mit deren Hilfe der Arzt wahlweise
bestimmte Energiemengen auf die Blitzröhre geben und eine naturgetreue Farbwiedergabe
erzielen kann.
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Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wird an Hand der Zeichnungen
beschrieben. Selbstverständlich fälIt jede technisch äquivalente Ausführungsform
ebenfalls in den Rahmen der Erfindung. In den Zeichnungen zeigt Fig. 1 einen Längsschnitt
einer erfindungsgemäßen Endoskopsonde, Fig. 2 das vollständige elektrische Schaltbild
des erfindungs.gemäPsen Gerätes zur direkten Beobachtung und für Endoskopaufnahmen,
Fig. 3 a und 3b eine Einzelheit der bei dem Gerät verwendeten Kamera und Fig. 4
eine Anordnung, die es gestattet, die Kamera auf Wunsch als Projektionsapparat für
die mit dem Gerät gewonnenen Endoskopbilder zu benutzen.
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Ein wesentliches Merkmal besteht in der Schaffung einer Endoskopsonde,
die einen sehr kleinen Durchmesser von z. B. 1/2 cm aufweisen kann und gleichzeitig
das vollständige Beleuchtungssystem zur Beobachtung und zur Blitzlichtaufnahme sowie
das optische System zur Beobachtung und Photograpbie enthält.
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Das otpische System, das in dem Rohr, das den SoreSenkörper bildet,
gleiten kann, besitzt einen verhältnismäßig großen Querschnitt. Praktisch liegt
dieser in derselben Größenordnung wie derjenige des Rohres des Beleuchtungssystems.
Einerseits sind die eigentlichen Leuchtorgane zur Beobachtung und zur
Aufnahme am
Ende der Sonde angebracht, während andererseits nur zwei isolierte Drähte von geringem
Durchmesser längs des optischen Systems in der Sonde laufen müssen.
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Diese Leuchtorgane, die, wie gesagt, am Endteil der Sonde untergebracht
sind, bestehen aus zwei Lampen: Die eine Lampe ist eine Niederspannungsglühlampe
und dient als Beobachtungslampe, während die andere als Zwerg-Blitzlichtlampe ausgebildet
wird und für die photographischen Aufnahmen dient. Die Optik, deren einziger Zweck
darin liegt, dem Beobachter bzw. dem Aufnahmegerät die Bilder des betrachteten Hohlraumes
zu übermitteln, und die dementsprechend aufgebaut ist, kann also einen verhältnismäßig
großen Querschnitt haben. Infolgedessen ist es möglich, Lichtbilder von ebenfalls
verhältnismäßig großer Fläche zu erzielen, die demnach eine beträchtliche Vergrößerung
zulassen.
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Die Optik und die Beleuchtungsorgane sind in Fig. 1 gut sichtbar.
Bei diesem bevorzugten Ausführungbeispiel ist die Blitzlichtlampe 18 in einem Endteil
2 untergebracht, der mechanisch und elektrisch an das Ende des Sondenkörpers 1 angeschlossen
werden kann. Die mechanische Verbindung geschieht beispielsweise mittels eines Gewindes.
Der elektrische Anschluß wird dabei selbsttätig vorgenommen, indem der Steckerstift
17 der Blitzlichtlampe 18 in eine spannungsführende Muffe 16 eingreift, die in der
Mitte der Stirnseite des Körpers 1 angebracht ist.
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Der andere Ansohlußpol der Lampe 18 steht bei 19 in unmittelbarer
elektrischer Verbindung mit dem Metallmantel des Teiles 2. In diesem Teil ist ein
Fenster 20 angebracht, hinter dem sich die Blitzlichtlampe befindet. Diese wird
von einer geeigneten isolierenden Umhüllung gehalten.
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Der Körper 1 der Sonde besitzt eine starre rohrförmige Wand 3 an
deren Ende die Muffe 16 bebefestigt ist. Sie ist über einen Draht 14 an eine Durchführungsklemme
12 zwecks Zuführung der Hochspannung zur Blitzlichtlampe angeschlossen. Die Muffe
16 wird durch ein Isolierstück gehalten. Ferner geht ein weiterer isolierter Draht
(in dem Schnitt der Fig. 1 nicht dargestellt) hinter dem Draht 14 vorbei und ist
an eine Klemme 9 zur Speisung der Glühlampe 8 angeschlossen. Die Klemme ist vorzugsweise
so eingerichtet, daß ein federnder Kontakt mit dem Fuß der Glühlampe 8 hergestellt
wird, wenn diese in einem Halter 15 aus Kunststoff untergebracht wird.
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Der Halter besitzt ferner eine Metallisierung, um die andere Klemme
der Glühlampe 8 mit Masse zu verbinden.
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Vor dieser Glühlampe 8 befindet sich ein zweites Fenster in der Wand
3. Seine Offnung ist so groß, daß es sowohl den Lichtstrom, der von der betrach
teten Höhle zurückgeworfen wird, als auch den Lichtstrom der Glühlampe in die Höhle
durchläßt. Das reflektierte Licht wird von der Optik 6 aufgenommen und zur Mündung
der Sonde im rechten Teil der Zeichnung weitergeleitet.
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Das optische System bildet eine Einheit für sich und ist in das Rohr
3 eingeschoben. Hierdurch kann es z. B. die Glühlampe 8 bzw. ihren Halter festhalten.
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Die Glühlampe kann infolgedessen bei zurüchgezogener Optik unmittelbar
durch das Fenster in ihren Halter eingesetzt werden, woraufhin sie durch Einschiebung
der Optik verriegelt wird. Die Glühlampe könnte aber auch mit einer Fassung am Ende
des optischen Systems befestigt werden, wobei sie dann beim Einschieben der Optik
in ihre Normalstellung selbsttätig in die richtige Lage kommt.
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Wie aus der Zeichnung ersichtlich, hat die Optik bei 7 eine abgeschrägte
Austrittsfiäche, die z. B. unter einem Winkel von 1200 besteht, und ergibt also
ein schiefer Gesichtsfeld. Die Bilder, die sie übermittelt, können entweder von
der Beleuchtung des Hohl raumes durch die Beobachtungslampe oder durch die Blitzlichtlampe
herrühren.
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Rer Draht 14 ist an eine Klemme 12 angeschlossen, die durch eine
isolierte Hülse in einem Rohr des Anschlußkörpers 4 festgehalten wird. Der andere,
nicht sichtbare Draht ist bei 69 an einen Stift 10 angeschlossen, der durch den
Isolierkörper 11 in einer weiteren Bohrung des Körpers 4 gehalten wird. In dem dargestellten
Ausführungsbeispiel ist der Körper 4 fest mit der Wand 3 der Sonde verbunden. Ferner
ist beispielsweise ein mit Gewinde versehener Teil 5 am Ende der Optik angebracht.
Er könnte auch am Sondehnkörper befestigt sein oder durch ein anderes Befestigungsmittel
für die Kamera ersetzt werden. Der Teil hat die einzige Aufgabe, eine mechanische
Verbindung der Sonde nach Fig. 1 mit dem Objektiv des Fhotoapparates herzustellen.
Dieser kann aus einer kleinen Kamera mit Normalfilm, z. B. 35 mm, bestehen. Eine
Muffe 60 kann diese mechanische Verbindung erleichtern. Sie wird einerseits auf
den Teil 5 aufgeschraubt und andererseits lichtdicht mit dem Objektiv 54 der Kamera
verbunden (Fig. 3).
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In dieser Kamera 55 ist eine optische Vornchtung mit Totalreflexion,
z. B. ein Prisma 52, hinter dem Objektiv 54 angebracht und bei 53 schwenkbar, so
daß es zwei Stellungen einnehmen kann. In der ersten Stellung der Fig. 3 a werden
die Lichtstrahlen über einen Spiegel 57 auf ein Betrachtungsgerät 58 geleitet. In
dieser Stellung sieht also der Betrachter das Bild des betreffenden Hohlraumes.
Da die hintere Fläche des Prismas versilbert ist gelangt kein Licht auf die lichtempfindliche
Schicht des Films. Der Verschluß ist bei dem Gerät nicht erforderlich.
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In der zweiten Stellung (Fig. 3b) ist das Prisma ausgeschwenkt und
gibt den Lichtweg zur licht empfindlichen Schicht frei. In dieser zweiten Stellung
wird die Aufnahme gemacht, während der Beobachter das Bild nicht mehr sehen kann.
Dies ist auch nicht mehr erforderlich, weil er vorher die Anordnung entsprechend
auf das gewünschte Bildfeld eingestellt hat.
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Die Aufnahme kann selbstverständlich nur dann vor sich gehen, wenn
die Kamera an der Sonde angebracht wurde. Während der Aufnahme wird außerdem noch
vorzugsweise die Glühlampe ausgeschaltet, um zu verhindern, daß durch ihr Licht
die Farben verfälscht werden, da sich bei Beleuchtung mit der Blitzlichtlampe 18
hohe Temperaturen ergeben. Hier kann darauf hingewiesen werden, daß die Kamera bei
Bedarf in einen Projektionsapparat umgewandelt werden kann. Hierzu braucht der hintere
Teil ihres Gehäuses nur abnehmbar gestaltet zu werden (Fig. 4).
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Nach Abnahme des Deckels wird hier eine Beleuch tungsvorrichtung
64 angebracht. Diese besteht aus einer Lampe 65, einer Projektionsoptik 63 und einem
Filmrahmen, der einen Schieber 62 und eine Andrückfeder 61 umfaßt. Die Beleuchtungsvorrichtung
zeigt an sich keine Besonderheiten. Bei der Projektion wird das Prisma 52 hochgeklappt.
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Da zwei verschiedene Lampen vorgesehen sind und insbesondere, auf
alle Fälle, weil eine Blitzlichtlampe vorhanden ist, sind zusätzliche Maßnahmen
zur Speisung der Lampen erforderlich. Hierzu dient ein Netzgerät 66 gemäß Fig. 2.
Die Speisung soll so vorgenommen werden, daß ein zuverlässiger Betrieb und eine
große Empfindlichkeit der Gesamtanordnung ge-
währleistet ist. Außerdem muß die Sicherheit
des Patienten, bei dem das Endoskop zur Anwendung kommt, gewährlcis:tet sein. Von
diesem letzteren Gesichtspunkt aus ist für das Netzgerät, die Kamera und die Sonde
ein gemeinsamer Masseanschluß vorgesehen. Dieser Masseanschluß ist so beschaffen,
daß alle unter Spannung stehenden Leitungen und Organe sich im Innern eines Faradayschen
Käfigs befinden, der beim Betrieb der Anordnung auf Erdpotential liegt; da die Außenwand
der Sonde an Erde liegt, ist auch der Patient geerdet, was wesentlich zur Sicherheit
der Anordnung beiträgt.
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Andererseits wird jedes Teilgerät vorzugsweise mit einem dichten
Gehäuse versehen, wodurch es gegen Korrosionen geschützt ist, die aus der Anwesenheit
von Dämpfen eines Anästhetikums hervorgehen könnten.
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Aus Fig. 1 zusammen mit dem Schaltbild der Fig. 2 ist ersichtlich,
daß die Zündelektrode der Blitzlichtlampe, die durch eine Metallisierung des Glaskolbens
gebildet wird, geerdet ist. Hierdurch wird der Kolben kräftig geldihlt, so daß trotz
erheblichen Energieumsatzes der Patient keine Verbrennungen erleiden kann.
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Damit die Zündelektrode geerdet werden kann, muß der positive Pol
der Schaltung mit Erde verbunden werden im Gegensatz zu den üblichen Schaltungen
der Spannungserzeuger für Blitzlichtlampen.
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Vom konstruktiven Gesichtspunkt aus soll das Netzgerät einen möglichst
geringen Raum einnehmen, um die Anordnung besser handhaben zu können.
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Das Netzgerät gemäß Fig. 2 enthält einen Eingangsübertrager, vorzugsweise
mit mehreren Abgriffe der Primärwicklung, damit das Gerät an verschiedene Spannungen
angeschlossen werden kann. Es sind zwei Sekundärwicklungen vorhanden. Die Wicklung
21 erzeugt die Hochspannung, während die Wicklung22 die Glühlampe speist. Zwischen
der Primärwicklung und der Sekundärwicklung sind geerdete Abschirmungen vorgesehen.
Ein Ende der Sekundärwicklung21 ist vorzugsweise über einen Schalter 23 mit einer
Gleiohriohterzelle 24 verbunden. Wenn die Blitzlicht lampe in kürzeren Zeitabständen
aufleuchten soll, könnte man einen Zweiwegegleichrichter anwenden.
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Auf alle Fälle hat der Gleichrichter 24 mindestens einen Kondensator
aufzuladen, der z. B. als Elektrolytkondensator ausgebildet sein kann. Aus praktischen
Gründen sind vorzugsweise mehrere Ladekondensatoren 27, 28 und 31 vorgesehen.
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Es ist ein Umschalter 26 vorhanden, über den in der dargestellten
Stellung die Kondensatoren aufgeladen werden. In der unteren Stellung des Umschalters
werden die Kondensatoren über einen Widerstand 25 entladen. Hierin liegt eine Bequemlichkeit
für den Benutzer, da dieser bei Bedarf das Netzgerät spannungslos machen kann. Außerdem
werden dank dieses Umschalters die Kondensatoren nicht zwecklos aufgeladen, wenn
das Endoskop nur zur Beobachtung und nicht zur Aufnahme von Bildern verwendet wird.
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Der Kondensator 27 kann als Hatlptko,ndensator bezeichnet werden,
während die Hilfskondensatoren 28 und 31 ohne Schaden für die grundsätzliche Wirkungsweise
des Gerätes weggelassen werden könnten.
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Trotzdem sind Hilfskondensatoren nützlich, weil dadurch der Benutzer
ein bequemes Mittel in der Hand hat, um die Blitzlichtenergie zu verändern. Durch
die Anwendung einer Blitzlichtlampe kann eine korrekte Farbwiedergabe auf Tageslichtfilme
erreicht werden, und zwar insbesondere wegen der hohen Temperatur des Blitzes. Die
Energie desselben müßte jedoch
eigentlich eine Funktion des Abstandes
des zu photographierenden Gegenstandes, seiner Helligkeit und auch der Empfindlichkeit
der verwendeten Emulsion sein, damit die Aufnahmen unter den besten Bedingungen
gemacht werden. Nun ist der Liehtstrom durch di fast augenblickliche Entladung eines
Kondensators gegeben. Die in demselben gespeicherte Energie hängt von seiner Kapazität
und der Ladespannung ab. Zwecks Veränderung des Lichtstromes kann man also die Spannung
oder Kapazität beeinflussen.
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Praktisch wird vorzugsweise der Kapazitätswert verändert, weswegen
mehrere Kondensatoren parallel geschaltet sind. Die An- und Ausschaltung der Hilfe
kondensatoren muß jedoch so vorgenommen werden, daß keine schädlichen Schaltfunken
auftreten. Deshalb liegt jeder Hilfskondensator in Reihe mit einem ÄViderstand 29
bzw. 32 zwischen der negativen Hochspannungsleitung und der Masse.
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Die Widerstände 29 und 32 bewirken eine langsame Aufladung der Kondensatoren
28 und 31, wenn ihr Kurzschluß aufgehoben wird. Wenn bei einer Aufnahme die Ausschalter
30 und 33 offen bleiben, bleiben die Kondensatoren 28 und 31 praktisch ohne Einfluß,
da sie während der kurzen Blitzdauer sich nicht entladen können. Wenn dagegen der
Benutzer einen oder beide Widerstände kurzschließt, bringt er die betretende Zeitkonstante
zum Verschwinden, und der oder die entsprechenden Kondensatoren sind unmittelbar
parallel zum Hauptkondensator 27 geschaltet. Sie nehmen also im gleichen Maße wie
dieser an der Entladung teil. Bei der Betätigung der Sahalter 30 und 33 entsteht
aber kein Funken, weil die entsprechenden Kondensatoren schon ihre Ladung erreicht
haben, die dem vollen Spannungsunterschied zwischen den Außenleitern entspricht
Der Benutzer kann also zu jedem Zeitpunkt den Energiewert wählen, den er der Beleuchtung
gehen will. Wenn eine solche Einstellung nur durch eine Spannungsregelung vorgenommen
werden könnte, müßte der Benutzer die Ladespannung vorher wissen; denn wenn er sie
zu groß eingestellt hätte, müßte er die ganze Anlage entladen, die Spannung von
neuem einstellen und die erneute Aufladung des oder der Kondensatoren abwarten.
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Die Kondensatoren27,28 und 31 laden sich also auf, ohne daß die derart
an der negativen Hochspannungsl eitung -entstehende Spannung, die über die Verhindung
43 auf die Blitzlichtlampe gelangt, einen W ert erreicht, der zur Ionisierung führen
könnte Gleichzeitig wird über den Widerstand 40 ein viel kleinerer Kondensator 41
aufgeladen. Er liegt in Reihe mit der Primärwicldung des Hochfrequenziibertragers
39. dessen Schundärwicklung in Reihe in die erw,:Wnte Verbindung 43 ein geschaltet
ist. Der Kern dieses Übertragers kann aus einem magnetischen 0 rkstoff mit hohem
Sättigunfgsvermögen, z. B. einem Ferrit. bestehen. Solange der Benutzer keinen Lichtilitz
zu erzeugen wünscht, ist der Primärkreis dieses Cbertragers offen. Er kann zur Vornahme
systemati.-scher Versuche mittels Druckknopfes 42 geschlossen werden. Dann entläde
sich der Kondensator 41 plötzlich, und der von ihm erzeugte Spannungsimpuls wird
mittels des Übertragers 39 in verzerrter Form auf die Leitung 43 übertragen, wo
er eine Induktionsspannung erzeugt, welche die Blitzlichtröhre ionisiert und die
plötzliche Entladung der anderen Kondensatoren des Stromkreises einleitet.
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Der Stromkreis des Kondensators 41 wird auBerdem init derselben Wirkung
bei jeder tatsächlichen Aufnahme geschlossen, wenn der Benutzer einen
Schalter 51
betätigt. Dieser Schalter ist an der Kamera angebracht, und sein Schaltarm ist mit
dem Prisma 52 gekoppelt. Durch Betätigung eines nicht dargestellten Handgriffes,
der vorzugsweise zwecks möglichst rascher Wirkung mit einer Feder versehen ist,
bewirkt der Benutzer in leicht ersichtlicher Weise das Umklappen des Prismas. Hierdurch
wird der Lichtweg innerhalb der Kamera zur lichtempfin!dlichen Schicht freigegeben,
der bis dahin bestehende Stromkreis der Glühlampe 8 unterbrochen und anschließend
der Entladekreis des Kondensators 41 zur Masse hin gesciloslsen. Die Löschung der
Glühlampe mittels Öffnens der Leitungen 48 und 49 hat den Vorteil, daß die Farbwiedergabe
nicht verfälscht werden kann. Die Verbindung des Kondensators 41 über die Leitungen
47 und 46 mit Masse löst den Lichtblitz aus, der so rasch erfolgt, daß ein scharfes
Bild entsteht, auch wenn der Patient sich in diesem Augenblick bewegt.
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Es ist ein zweipoliger Ausschalter St dargestellt; man könnte aber
auch ebensogut einen einpoligen ttmschalter verwenden, dessen Schaltarm geerdet
ist und der die Erdung der Glühlampe aufhebt und den Kondensator 41 erdet.
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Ferner ist eine Kontrollvorrichtung vorgesehen, damit der Benutzer
jederzeit die Ladespannung der Kondensatoren überwachen kann Diese Kontrollvorrichtung
besteht in einer Kippschaltung mit Glimmlampe 38. Über einen Spannungsteiler 34135
fließt ein Strom zwischen der negativen Hochspannung und der Masse. Daran ist eine
übliche Kippschaltung aus Widerstand 36 und Kondensator 37 angeschlossen, wobei
die Glimmlampe 38 parallel zum Kondensator liegt. Das Aufblinlçcn der Glimmlampe
entspricht unmittelbar der Kippfrequenz, die ibrerseits unmittelbar mit dem Ladezustand
der Energiespeicherkondensatoren verknüpft ist. Wenn die Glimmlampe nicht mehr blinkt,
zeigt dies an, daß die Spannung abgesunken ist, wodurch der Benutzer, der die Schaltung
betätigt hat, die Bestätigung erhält, daß die Blitzlichtlampe aufgeflammt ist. Eine
unmittellbare Beobachtung ihres Aufleuchtens ist ja nicht möglich.
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In der Schaltung nach Fig 2 ist die Sonde nur durch ihre beiden Lampen
8 und 18 anged!eutet, die vom Netzgerät 66 über die Verbindungen 43 bzw. 45 gespeist
werden. Selbstverständlich darf auch der Masseansohluß 44 nicht vergessen werden.
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Aus dem Vorstehenden ergibt sich, daß die Sonde zunächst zwecks Einführung
in den Körper des Patienten, beispielsweise durch eine künstlich geschaffene Eingangspforte,
verfügbar ist. ÄVenn die Sonde sich an Ort und Stelle befindet, befestigt der Arzt
die Kamera daran. Nach Öffnung des Kameraverschlusses kann er bei heraufgeklapptem
Prisma in Ruhe das betreffende Organ betrachten und den Ort der vorzunehmenden Aufnahme
bestimmen. Die nötigen elektrischen Verbindungen sind selbstverständlich vorher
hergestellt worden. Das Netzgerät ist je nach der Stellung des Schalters 26 in Bereitschaft
oder nicht. Auf alle Fälle sind das Netzgerät und also auch die Kamera und das Sondengehäuse
gut geerdet. Da die Aufladung der Kondensatoren dauernd beobachtet werden kann,
braucht der Betrachter nach Einsbhaltung des Netzgerätes nur noch auf den Auslöseknopf
des Schalters 51 zu drücken, um eine Aufnahme vorzunehmen. Die Glühlampe wird in
der dargestellten Ausfühfungsform erst von neuem eingeschaltet, wenn der Benutzer
die Kamera wieder in Bereitschaftsstellung bringt. Es können also keine Doppelbelichtungen
vorkommen.