DE1044802B - Verfahren zum Herstellen von Acrylsaeureestern von Chlorphenolen, besonders von hochchlorierten Phenolen - Google Patents
Verfahren zum Herstellen von Acrylsaeureestern von Chlorphenolen, besonders von hochchlorierten PhenolenInfo
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- C—CHEMISTRY; METALLURGY
- C07—ORGANIC CHEMISTRY
- C07C—ACYCLIC OR CARBOCYCLIC COMPOUNDS
- C07C39/00—Compounds having at least one hydroxy or O-metal group bound to a carbon atom of a six-membered aromatic ring
- C07C39/24—Halogenated derivatives
- C07C39/26—Halogenated derivatives monocyclic monohydroxylic containing halogen bound to ring carbon atoms
- C07C39/27—Halogenated derivatives monocyclic monohydroxylic containing halogen bound to ring carbon atoms all halogen atoms being bound to ring carbon atoms
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- C07C69/00—Esters of carboxylic acids; Esters of carbonic or haloformic acids
- C07C69/62—Halogen-containing esters
- C07C69/65—Halogen-containing esters of unsaturated acids
- C07C69/653—Acrylic acid esters; Methacrylic acid esters; Haloacrylic acid esters; Halomethacrylic acid esters
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Herstellen von Acrylsäureester» von Chlorphenolen, besonders
von hochchlorierten Phenolen, wie des Pentachlorphenole.
Ester von Chlorphenolen erhält man bekanntlich dadurch, daß man Chlorphenole mit Säureehloriden in
einem inerten Lösungsmittel umsetzt, wobei Chlorwasserstoff abgespalten wird. Die Anwendung von
ungesättigten Säureehloriden stößt indes auf Schwierigkeiten;
die Umsetzung läßt sich beispielsweise mit Methacrylsäurechlorid, aber nicht mit Aeryl'säureehlorid
durchführen, weil man im letzten Fall Ester
der /3-Chlorpropionsäure erhält, denn der bei- der Umsetzung
abgespaltene Chlorwasserstoff lagert sich an die Doppelbindung der Acrylsäure an.
Um· diesen Schwierigkeiten z-u begegnen, hat man
bereits vorgeschlagen, dem Reaktionsgemisch Chlorwasserstoff bindende Mittel, wie- Carbonate, Bicarbonate
oder organische Basen, zuzusetzen. Diese Stoffe sind indes vielfach in den inerten Lösungsmitteln unlöslich
oder reagieren mit der Doppelbindung-, wie dies z. B. die Amine tun. Tertiäre Amine erschweren die
Reinigung der Ester und vermindern stark die Ausbeute (vgl. Chemical Abstracts, Bd. 48·, 1954V
Spalte 58621, bzw-. Bulletin: de la Societe Chimique de
France, 1953, S. 573· bis 584). Nach diesem bekannten
Verfahren beträgt die Ausbeute an Acrylsäurephenyl·-
ester 31,50Zo (vgl. besonders S. 577), der. in folgender
Weise hergestellt werden soll.
Die äquimolekulare Menge Säurechlorid wird tropfenweise zum erwärmten Phenol gegeben. Die Zugabe
wird auf dem siedenden Wasserbad beendet. Das Reaktionsprodukt wird in Äther aufgenommen, zuerst
mit Wasser, dann mit verdünnter Sodalösujig und
schließlich wieder mit Wasser- gewaschen.. Die ätherische
Lösung wird über Natriumsulfat getrocknet. Man verjagt das Lösungsmittel· und fraktioniert den
Rückstand im Vakuum·. Nähere Angaben über die Zeitdauer der Reaktion und die angewendete Temperatur
fehlen..
Versuche, nach dieser Arbeitsweise p-Chlorphenyl:-
acrylester und 2,4-Dichlorphenylacrylester herzustellen,
erwiesen sich als vergeblich.
Versuch 1
25,8 g p-Chlorphenol wurden in einem 100:ccm fassenden
Kolben der mit Rührer, Rückflußkühler und Thermometer versehen war, auf 60° C erhitzt und
innerhalb- von 2-1 Stunden- tropfenweise und unter Ruhren
18 g Aerylsäureehlörid zugetropft. Eine Temper atuTsteigerung
wurde- nicht beobachtet. Die restliche Menge Acrylsäureehlö^id1 wurde auf dem:- siedenden
Wasserbad zugegeben. Das· R'eaktionsgemiseh- wurde
Verfahren zum Herstellen
von Acrylsäureestern von Chlorphenolenr
besonders von hochchiorierten Phenolen
Anmelder:
Deutsche So-lvay-Werke
Gesellschaft mit beschränkter Haftung,
Solingen-OhligSr Keldersstr.. 4
Dipl.-Chem. Dr.. Ernst Walling, Rheinberg,
Drpl.-Inej.. Dr. Gerhard- Faerberr Moers,
und Wolfgang Schilling, Rbeinberg,
sind als Erfinder genannt worden
in Äther aufgenommen und die ätherische Lösung einmal mit Wasser, dann dreimal mit Sodalosung und
abschließend erneut mit Wasser neutral gewaschen und dann mit Natriumsulfat getrocknet. Der Äther
wurde abdestilKert und der Rückstand nach Zugabe
von- 1 g Hydrochinon al's Pblymerisationsverhinderer
destilliert. Im- Vakuum von 3- mm gingen bis 130° C
einige Tropfen Destillat über. Ein konstanter Siedepunkt wurde nicht beobachtet, so daß- es sich um Ge^
mische verschiedener Zusammensetzung handeln muß.
Der restliche Teil, etwa 85 bis 9CWo der eingesetzten
Menge, war auch bei einer Badtemperatur von 160s C nicht destiilierbar. Der Rückstand wurde dann untersucht
und erwies- sich als eine polymerisierte, leicht Fäden ziehende Masse.
Versuch 2
32,6 g 2,4-Di<:Morphenol wurden wie im ersten Versuch
mit Aerylsäureehlörid behandelt, die Reaktionsmischung wurde mit Äther extrahiert und- die Ätherlösung
gewaschen. Es wurden 2 g H-ydirochinon als
Polymerisationsverhinderer zugegeben. Nach dem Verjagen des Äthers blieb eine weißbräunliche Gallerte
zurück, die nicht nur polymerisiert war, sondern völlig vernetzt schien, da· sie weder m Wasser noch
in organischen Lösungsmitteln- löslich» war und auch
düreh- Erwärmen· nicht aufgeschmolzen werden konnte.
309 680/555
Es wurde gefunden, daß man auf einfache Weise Acrylsäureester von Chlorphenolen, besonders von
hochchlorierten Phenolen, wie des Pentachlorphenole, herstellen kann, indem man zu der Lösung eines
Chlorphenolates in überschüssigem wasserfreiem Alkohol
Acrylsäurechlorid gibt. Der Ester fällt in hoher Ausbeute an und läßt sich ohne Schwierigkeit aus
dem Umsetzungsgemisch abtrennen. Überraschenderweise treten beim Verfahren der Erfindung keine ins
Gewicht fallenden Nebenreaktionen auf, wie die Anlagerung von Alkohol an die Doppelbindung der
Acrylsäure oder eine Esterbildung mit dem als Lösungsmittel benutzten Alkohol.
Das Verfahren der Erfindung läßt sich in der Weise ausführen, daß man Pentachlorphenol in der Natrium- X5
alkoholatlösung eines niedermolekularen aliphatischen Alkohols durch Erwärmen löst und der Lösung Acrylsäurechlorid
zusetzt, oder wasserfreies Pentachlorphenolnatrium in Alkohol löst und der entstandenen
Lösung Acrylsäurechlorid zusetzt. ao
Die Reaktion wird vorteilhaft in einem Temperaturbereich zwischen 0 und +60° C durchgeführt.
Als Lösungsmittel eignen sich niedermolekulare aliphatische Alkohole, wie Methanol, Äthanol, Propanol
oder Isopropanol.
Die nach dem Verfahren der Erfindung erhaltenen Acrylsäureester von Chlorphenolen eignen sich hervorragend
zur Herstellung von Polymeren und Mischpolymeren, die infolge ihres hohen Chlorgehaltes, der
etwa 30'% betragen kann, hervorragende flammwidrige Eigenschaften besitzen und gegen Insekten
beständig sind.
B ei sρ i el 1
In einen 21 fassenden 3-Hals-Kolben, der mit Ruhrer,
Rückflußkühler und Tropftrichter versehen ist, werden 1000 ecm wasserfreies Methanol eingefüllt
und im Methanol 23 g (1 Mol) metallisches Natrium gelöst. Dann werden zur Lösung 266 g Pentachlorphenol
gegeben, die sich durch Erhitzen lösen. Nach dem Stehen der Lösung über Nacht haben sich große
Kristalle von Pentachlorphenolnatrium abgeschieden. Die Kristalle werden durch schwaches Erwärmen gelöst
und in die Lösung bei 40° C insgesamt 90 g (1 Mol) Acrylsäurechlorid in dem Maße eingetropft,
daß die Temperatur des " Reaktionsgemisches 45° C nicht übersteigt. Nach beendeter Zugabe des Säurechlorids
wird die Mischung gerührt, bis die Temperatur abfällt. Dann wird das Reaktionsgemisch auf
—30° C abgekühlt und der kristallin ausgefallene Acrylsäurepentachlorphenylester durch Absaugen abgetrennt.
Der Ester wird durch Umkristallisieren aus Petroläther vom Natriumchlorid befreit. Es werden
etwa 220 g Acrylsäurepentachlorphenylester in Form weißer, bei 81° C schmelzender Kristalle erhalten,
entsprechend einer Ausbeute von 68 %, bezogen auf das
eingesetzte Pentachlorphenol bzw. Aorylsäurechlorid.
Es wird wie im Beispiel 1 verfahren, doch wird das Acrylsäurechlorid bei 20 bis 30° C in die alkoholische
Lösung des Pentachlorphenolnatriums eingetropft. Der Acrylsäurepentachlorphenylester wird nach dem
Umkristallisieren aus Petroläther in 64°/oiger Ausbeute erhalten.
Es wird wie im Beispiel 1 gearbeitet, aber das
Acrylsäurechlorid wird bei 60 bis 65° C in die alkoholische Lösung des Pentaehlorphenolnatriums eingetropft.
Der Acrylsäurepentachlorphenylester wird in 52%iger Ausbeute erhalten.
133 g Pentachlorphenol werden zusammen mit 20 g Natriumhydroxyd in 400 ecm Wasser durch längeres
Erhitzen zum Sieden gelöst. Die Lösung wird in einen Destillierkolben gegeben und die überschüssige
Wassermenge durch azeotrope Destillation mit Xylol abdestilliert. Das restliche Xylol wird vom Pentachlorphenolnatrium
im Vakuum abgedampft und unter Feuchtigkeitsausschluß werden 700 ecm wasserfreies
Methanol zugesetzt. Bei 50° C werden zur Lösung unter Rühren langsam 45 g Acrylsäurechlorid
gegeben. Nach der beendeten Umsetzung wird die Mischung auf —50° C abgekühlt und die ausgefallenen
Kristalle abfiltriert. Sie werden aus Petroläther umkristallisiert. Es werden 85 g Acrylsäurepentachlorphenylester
erhalten, das sind 53% der Theorie.
289 g Pentachlorphenolnatrium werden in 1000 ecm n-Propylalkohol gelöst und durch azeotrope Destillation
entwässert. (n-Propylalkohol bildet mit Wasser beim Siedepunkt von 87° C ein azeotropes Gemisch,
der Wassergehalt beträgt 28,3%). Die Destillation wird solange fortgesetzt, bis im Destillat kein Wasser
nachweisbar ist. Dann werden bei 55 bis 60° C in die verbliebene Lösung aus Pentachlorphenolnatrium
und Propylalkohol insgesamt 90 g Acrylsäurechlorid unter Rühren eingetropft. Die Lösung wird wie im
Beispiel 4 aufgearbeitet. Es werden 161 g Acrylsäurepentachlorphenylester
erhalten, entsprechend einer Ausbeute von 50,2%.
23 g metallisches Natrium werden in 1000 ecm Methanol
gelöst und 163 g 2,4-Dichlorphenol zugesetzt. Die Lösung wird erwärmt und über Nacht stehengelassen.
Dann werden der Lösung unter Rühren bei 35 bis 40° C 90 g Acrylsäurechlorid zugefügt. Die Reaktionsmischung
wird filtriert und in Wasser gegossen. Es entstehen zwei Schichten. Die untere Schicht
besteht hauptsächlich aus Acrylsäure-2,4-dichlorphenylester. Sie wird durch Destillation gereinigt,
Kp.13 = 105°C.
12 g metallisches Natrium werden in 500 ecm Methanol
gelöst und 99 g 2,4,6-Trichlorphenol zugefügt. Die Lösung wird erwärmt und über Nacht stehengelassen.
Bei 55 bis 65° C werden 45 g Acrylsäurechlorid unter Rühren zugesetzt. Die Reaktionsmischung
wird nach dem Abkühlen auf —50° C aufgearbeitet. Nach dem Umkristallisieren aus Petroläther werden
51 g Acrylsäure^^o-trichlorphenylester vom
Schmelzpunkt 35 bis 37° C erhalten; Ausbeute41,2%.
Es wird wie im Beispiel 7 verfahren, jedoch wird an Stelle von 2,4,6-Trichlorphenol 2,4,5-Trichlorphenol
zugesetzt. Der erhaltene Acrylsäure^^^-trichlorphenylester hat einen Schmelzpunkt von 54 bis 56° C.
Claims (5)
1. Verfahren zum Herstellen von Acrylsäureestern von Chlorphenolen; besonders von hochchlorierten
Phenolen, wie des Pentachlorphenole, durch Umsetzung eines Chlorphenolates mit Acrylsäurechlorid,
dadurch gekennzeichnet, daß man die Um-
5 6
Setzung in einem niedermolekularen aliphatischen In Betracht erzogene Druckschriften·
wasserfreien Alkohol als Lösungsmittel durchführt. ö s
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekenn- C. Weygand, Organisch-chemische Experimen-
zeichnet, daß man die Umsetzung bei einer Tem- tierkunst, 2. Auflage, 1948, S. 303 und 315;
peratur von 0 bis +60° C durchführt.
5 Chemical Abstracts, Bd. 48, 1954, Spalte 5862.
® 809 680/555 11. 58
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DED21944A DE1044802B (de) | 1955-12-17 | 1955-12-17 | Verfahren zum Herstellen von Acrylsaeureestern von Chlorphenolen, besonders von hochchlorierten Phenolen |
Applications Claiming Priority (1)
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DED21944A DE1044802B (de) | 1955-12-17 | 1955-12-17 | Verfahren zum Herstellen von Acrylsaeureestern von Chlorphenolen, besonders von hochchlorierten Phenolen |
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---|---|
DE1044802B true DE1044802B (de) | 1958-11-27 |
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ID=7037265
Family Applications (1)
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DED21944A Pending DE1044802B (de) | 1955-12-17 | 1955-12-17 | Verfahren zum Herstellen von Acrylsaeureestern von Chlorphenolen, besonders von hochchlorierten Phenolen |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE1044802B (de) |
Cited By (3)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE1166770B (de) * | 1961-03-23 | 1964-04-02 | Basf Ag | Verfahren zur Herstellung von N-(ª‡-Veraetherten-ª‰, ª‰, ª‰-trichloraethyl)-amiden ??, ª‰-ungesaettigter Carbonsaeuren |
US3207731A (en) * | 1961-11-02 | 1965-09-21 | Dow Chemical Co | Self-extinguishing alkenyl aromatic polymeric compositions containing polybromophenyl acrylates and dibromocyclopropyl styrenes |
EP0160379A1 (de) * | 1984-03-27 | 1985-11-06 | Nippon Shokubai Kagaku Kogyo Co., Ltd | 2,3,5,6-tetrafluorophenyl-(meth)acrylate und ihre Herstellung |
-
1955
- 1955-12-17 DE DED21944A patent/DE1044802B/de active Pending
Non-Patent Citations (1)
Title |
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None * |
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US3210326A (en) * | 1961-11-02 | 1965-10-05 | Dow Chemical Co | Self extinguishing alkenyl aromatic polymeric compositions containing bromophenyl acrylates and dibromopropyl acrylates as flame-proofing agents |
EP0160379A1 (de) * | 1984-03-27 | 1985-11-06 | Nippon Shokubai Kagaku Kogyo Co., Ltd | 2,3,5,6-tetrafluorophenyl-(meth)acrylate und ihre Herstellung |
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