DE1041348B - Scharfeinstellvorrichtung fuer optische Abbildungsgeraete mit grossem Massstabbereich - Google Patents

Description

Optisch-photographische Lichtbildaufnahme-, Vergrößerungs- und Projektionsgeräte, insbesondex'e Reproduktionsapparate, bedürfen einer Bildscharfeinstellung. Man hat selbsttäige Einstellvorrichtungen vorgeschlagen, die vorzugsweise mit Hebelsystemen, zum Teil auch mit einfachen Steuerkurven oder mit Kurvenspindeln arbeiten.

Nach einem älteren Vorschlag soll eine Anordnung zur automatischen Scharfeinstellung für Lichtbildgeräte im wesentlichen dadurch geschaffen werden, daß zwei oder mehrere Bewegungskurven verschiedener Charakteristik auf dem gleichen zylindrischen, kegelförmigen oder scheibenförmigen Antriebskörper, gegebenenfalls unter Zwischenschaltung eines Bewegungskurvenabschnittes ohne Scharfeinstellfunktion für den ungleichförmig bewegten Träger, als Überleitung von der einen zur anderen Einstellphase, und/ oder einer Veränderung der Übersetzung der Relativbewegung der Antriebskörper des gleichförmig bewegten zum ungleichförmig bewegten Träger, vereinigt werden.

Damit ist eine Weiterbildung einer bekannten Einrichtung gegeben, bei der mehrere zylindrische oder kegelförmige Trägerkörper für die einzelnen Maßstabbereiche vorgesehen sind.

Auch der Gegenstand der Erfindung geht aus von einer Anordnung zur selbsttätigen Scharfeinstellung mit Hilfe von Bewegungs- oder Steuerkurven zur Änderung von Bild- und/oder Gegenstandsweiten nach der Linsenformel. Dabei wird das bei Bewegungsoder Steuerkurven, insbesondere bei Kurvenspindeln, mechanisch bedingte begrenzte Verhältnis zwischen kleinster und größter Abstandsänderung je Umdrehung gemäß der Erfindung dadurch erweitert, daß cine gleichförmige oder ungleichförmige, gegebenenfalls den Richtungssinn umkehrende lineare Bewegungskomponente überlagert wird, deren Antrieb mit dem Antrieb der Hauptkurve gekuppelt ist, wobei die Zusatzbewegung mindestens im Abschnitt der geringen Steigung der Bewegungs- oder Steuerkurve, der von dieser hervorgerufenen Änderung der BiId- und/oder Gegenstandsweite entgegengesetzt wirkt, in Abschnitt großer Steigung jedoch gegebenenfalls auch gleichgerichtet ist.

Diese erfindungsgemäße Anordnung läßt sich auch in jenen Fällen erfolgreich anwenden, in denen mehrere Bewegungskurven auf dem gleichen Trägerkörper angebracht sind. " Weiterhin kann die erfindungsgemäße Anordnung in Verbindung mit den vorgeschlagenen Lösungen für den Übergang bei Ausführungen mit mehreren getrennten Bewegungskurven für verschiedenbrennweitige Objektive sowie für den automatischen Stellungswechsel verwendet werden.

Diese Bewegungskomponente soll in erster Linie Scharfeinstellvorrichtung

für optische Abbildungsgeräte

mit großem Maßstabbereich

Anmelder:

Klinisch & Co.,
Frankfurt/M., Alte Mainzer Gasse 37

Ernst Schumacher, Frankfurt/M.,
ist als Erfinder genannt worden

im Abschnitt des flachen. Verlaufs der Bewegungskurve, also im Bereich geringen Vorschubs je Umdrehung die Erreichung noch wesentlich kleinerer Mindestvorschübe gestatten. Würde beispielsweise die durch Nut- und Stegbreite bedingte geringste Gangsteigung der .Bewegungskurve 10 mm betragen, so läßt sich durch die erfindungsgemäße, entgegengesetzt gerichtete zusätzliche Bewegungskomponente diese Mindestgröße auf jeden beliebigen kleineren Wert vermindern, indem für die tatsächliche Ab-Standsänderung der zugeordneten Träger des optischen Systems nur die Differenz beider Bewegungen, also die Resultierende aus dem durch die Bewegungskurve bewirkten Vorschub und der entgegengesetzten, an geeigneter Stelle einwirkenden Bewegungskomponente wirksam wird.

Während sich die Vorschubverminderung im flachen Bereich der Bewegungskurve stark auswirkt, ist der Kompensationseffekt im steilen Kurvenbereich, also im Abschnitt großen Vorschubs je Kurvenumdrehung, nur gering. In Fällen, in denen die kontinuierliche Verschiebung nachfeilig ist, besteht die Möglichkeit, mit einer allmählich abnehmenden Zusatzbewegungskomponente zu arbeiten, also dergestalt, daß die Gegenbewegung im flachen Kurvenabschnitt am stärksten, im steilen Kurvenabschnitt am geringsten ist. Man kann sogar mit Kurbeltrieben oder Steuerkurven erreichen, daß die im flachen, Hauptkurventeil wirksame Gegenbewegung zum Stillstand kommt und ihren Bewegungssinn umkehrt und im steilen Haiiptkurvenabschnitt richtungsgleich verläuft. Grundsätzlich kann die Zusatzbewegungskomponetite auf die Hauptbewegungskurve selbst, auf das Abgriffelement oder auf einen der beiden beweglichen Träger, deren Abstandsänderung durch die Kurve gesteuert werden

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soll, wirken. Die Übertragung kann direkt oder beispielsweise mit Hilfe eines Differentialgetriebes erfolgen.

Wird die Bewegungskurve nicht unmittelbar zur Abstandsänderung der beweglichen Träger verwendet, sondern nur zur Verschiebung eines elektrischen oder hydraulischen Steuergliedes, so ist die erfindungsgemäße Ausführung der Steuerkurven mit überlagerter Differentialbewegungskomponente ebenfalls vorteilhaft anzuwenden.

Abbildungssysteme der hier in Frage kommenden Art bedürfen häufig der Möglichkeit einer Einstellung von Kompensationsgrößen, z.B. Glasstärkenausgleich, Ausgleich der Dicke des photographischen Materials oder der Dicke aufzunehmender Vorlagen sowie Ausgleich verschiedener Stellungen des Objektivs am Optikträger. Es kann technisch besonders einfach sein, diese notwendige Ausgleichseinstellung mit der erfindungsgemäßen Zusatzbewegung zu kombinieren.

Durch die Zeichnungen sollen einige Ausführungsbeispiele näher erläutert werden:

Fig. 1 zeigt schematisch die Seitenansicht einer horizontalen Reproduktionskamera mit feststehendem Bildhalter beweglichem Optik- und Gegenstandsträger, einer der erfindungsgemäßen Spindelausführungen mit umkehrender Zusatzbewegung und anderen normalen Bauteilen.;

Fig. 2 zeigt schematisch eine Draufsicht der Anordnung gemäß Fig. 1 ;

Fig. 3 zeigt schematisch die Ansicht eines Vertikalgerätes mit einer Spindel für gleichförmige Gegenbewegung;

Fig. 4 zeigt schematisch die Ansicht eines Horizontalgerätes mit Differentialsteuerung;

Fig. 5 zeigt schematisch die vergrößerte Ansicht der Spindel gemäß Fig. 3;

Fig. 6 zeigt schematisch die vergrößerte Ansicht der Spindel gemäß Fig. 1.

Im einzelnen sind nach Fig. 1 der Objektivträger 1 mit dem Objektiv 2, der auf dem Wagen 3 angeordnet ist, sowie der Gegenstandsträger 4, der über ein Gelenk mit dem Wagen 5 verbunden ist, durch Rollenführungen auf parallel über dem Längsträger angeordneten Gleitschienen verschieblich. Der Bildhalter 6 ist in diesem Ausfühirungsbeispiel fest auf dem Getriebekasten 7 angeordnet. Die Verschiebung des Objektivsträgers 1 erfolgt durch Abgriffstift 8, der in die Nuten der Spindel mit umkehrender Zusatzbewegung9 eingreift. Der Transport des Gegenstandsträgers 4 erfolgt durch die gleichförmige Spindel 10, die mit dem Antrieb der Nutspindel 9 gekuppelt ist und gleichzeitig die Schubbewegung des Optikträgers 1 überträgt.

Die Fig. 2 zeigt insbesondere die Draufsicht der Spindel mit umkehrender Zusatzbewegung 9, bestehend aus einer Nutwelle 11, einer Schnecke 12 und einem Handrad 13. Auf der Nutwelle 11 ist ein als Hohlwelle ausgebildeter, mit mehreren Bewegungskurven versehener Trägerkörper 9 längs verschiebbar angeordnet. Diese Längs verschiebung erfolgt durch die Drehbewegung der Nutspindel 11 von der Schnecke 12 aus über zwei Zahnräder 15 und 15', zwei Hebel 16 und 16' und einen mit dem Trägerkörper 9 verbundenen Druckring 17. 18 sind Lagerböcke der Spindel.

Die Fig. 3 zeigt ein Vertikalgerät mit einer Spindel für gleichförmige Gegenbewegung 19, die anschließend in Einzelheiten beschrieben wird.

Die Ausführungsform gemäß Fig. 4 soll eine Different! al steuerung erläutern, wonach der Bewegungs kurventräger 20 fest auf der Antriebswelle angeordnet ist. Eine oberhalb des Bewegungskurventrägers 20 vorgesehene Zahnstange 21 ist längs verschiebbar und wird über einen Hebel 16 und ein in einer Schnecke 12 kämmendes Zahnrad 15 vom Handrad 13 oder einem anderen Antriebselement aus betätigt. Das Ritzel 22 mit dem Abgriffstift 8 ist mit der Zahnstange 21 und mit der am Optikträger 1 befestigten Zahnstange 23 im Eingriff, derart, daß eine Differentialverschiebung der einzelnen Teile gestattet wird.

Die im Ausführungsbeispiel gemäß Fig. 3 dargestellte Spindel für gleichförmige Gegenbewegung 19 soll durch Fig. 5 erläutert werden. Sie ist auf der Nutwelle 11 längs verschiebbar gelagert und durch den Keil 24 in der Nut der Welle geführt. Das ebenfalls auf der Welle 11 drehend gelagerte und gegen Längsverschiebung gesicherte Zahnrad 25 greift mit einem leichtgängigen Gewindezapfen 26 in die Kurvenspindel 19 ein.

Das Rad 25 kämmt mit einer beispielsweise mit einem Handrad 27 verbundenen Schnecke 28. Durch die Sicherung gegen LängsverscMebung des Zahnrades 25 wirkt sich eine gegenseitige Verdrehung der Spindel 19 und des Gewindezapfens 26 in einer Längsverschiebung der Spindel 19 aus. Bei den normalen Einstellungen erfolgt keine Verstellung des Handrades 27. Die bei Drehung der Spindel 19 entstehende Längsverschiebung dient als kontinuierliche Gegenbewegung der erfindungsgemäßen Erweiterung des Maßstabbereiches. Eine zusätzliche Längsverschiebung durch Drehung des Handrades 27 dient demgegenüber der Bildebenenverschiebung, dem Glasstärkenausgleich oder entsprechenden Funktionen.
Die Fig. 6 zeigt, ebenfalls schematisch dargestellt, die im Ausführungsbeispiel gemäß den Fig. 1 und 2 vorgeschlagene Spindel mit umkehrender Zusatzbewegung 9.

Die durch die vorliegende Erfindung gekennzeichneten Ausführungsbeispiele können zahlreiche Varianten erfahren, die insgesamt in den Rahmen der Erfindung fallen.

Claims (5)

Patentansprüche:

1. Anordnung zur selbsttätigen Scharfeinstellung von optisch-photographischen Abbildungsgeräten, insbesondere Reproduktionsapparaten, mit Hilfe von Bewegungs- oder Steuerkurven zur Änderung von Bild- und/oder Gegenstandsweiten zugeordneter Objektive gemäß der Linsenformel

a b f'

gekennzeichnet durch die Überlagerung einer gleichförmigen oder ungleichförmigen, gegebenenfalls den Richtungssinn umkehrenden linearen Bewegungskomponente, deren Antrieb mit dem Antrieb der Hauptkurve gekuppelt ist, wobei die Zusatzbewegung mindestens im Abschnitt der geringen Steigung der Bewegungs- oder Steuerkurve, der von dieser hervorgerufenen Änderung der Bild- und/oder Gegenstandsweite entgegengesetzt wirkt, im Abschnitt großer Steigung jedoch gegebenenfalls auch gleichgerichtet ist.

2. Anordnung zur Bildscharf einstellung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Antrieb der Hauptbewegungs- oder Steuerkurven mit dem Antrieb der die Zusatzbewegung hervorrufenden Steuermittel lösbar oder nicht lösbar in gleichbleibendem oder veränderlichem Über-

Setzungsverhältnis gekuppelt ist und daß gegebenenfalls die Zusatzbewegung in Verbindung mit einem entsprechenden Einstellmittel für die Erzielung von Kompensationsverstellungen (Glasstärkenausgleich, Ausgleich der Dicke aufzunehmender Gegenstände oder photographischen Materials, verschiedene Optikstellung gleichbrennweitiger oder verschieden brennweitiger Objektive usw.) ausgenutzt werden kann.

3. Anordnung zur Bildscharfeinstellung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Hauptbewegungs- oder Steuerkurven auf vorzugsweise zylindrische, in Richtung ihrer Längsachse verschiebbaren Trägerkörpern, welche gleichzeitig das Gewinde, die Steuerkurven oder die entsprechenden Abgriffmittel für die Zusatzbewegung tragen, gegebenenfalls bei Ausbildung als Hohlkörper auch im Innern angebracht sind, wobei das mit den Antriebsmitteln der Zusatzbewegung zusammenwirkende Bewegungs- oder Steuerglied in Verbindung mit einem entsprechenden Einstellmittel für die Erzielung von Kompensationsverstellungen ausgenutzt werden kann.

4. Anordnung zur Bildscharfeinstellung unter Anwendung von Steuerkurven und überlagerten Zusatzbewegungen nach den Ansprüchen 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Steuerimpulse durch elektrische, photoelektrische oder hydraulische Abtastmittel in Verbindung mit elektromotorischem bzw. hydraulischem Antrieb für die Abstandsänderung wirksam werden.

5. Anordnung zur Bildscharfeinstellung nach den Ansprüchen 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß den Einstellvorgängen durch mehrere verschiedene Bewegungskurven die gleiche Zusatzbewegung, gegebenenfalls durch die gleichen Antriebsmittel, überlagert wird.

In Betracht gezogene Druckschriften:
Französische Patentschrift Nr. 975 149.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen

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